***MONGO-Update: technische Neuerungen***

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thrifter
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***MONGO-Update: technische Neuerungen***

Beitrag von thrifter »

Moin, liebe CUB - Gemeinde!

Unsere vier heißgeliebten und cool fahrenden MONGO-Innos müssen für die nächstjährige Reise in die -stane natürlich noch konsequent weiterentwickelt werden.
Bei Innos wie beim Kapitalismus ist Stillstand schließlich Rückschritt...

Als Erstes habe ich mir mal Gedanken über die Übersetzungen gemacht. Unsere dramatisch längere Übersetzung mit größerem Ritzel hinten für die Mongotour hatte sich zwar bewährt,
und die damit möglichen Übersetzungen werden wir für die Steilanstiege im Pamir-Gebirge mir Sicherheit auch brauchen.
Sie brachte aber einige Nachteile mit sich: viel Schrauberei und Kettenmurkserei bei Wechsel, kein adäquater Kettenschutz.
Also ein bißchen rumgerechnet und eine Alternative gefunden:
Anstatt 14:35 (Straße) und 15:55 (Gelände) bin ich jetzt bei: 16:42 (Straße) und 13:42 (Gelände) angekommen. Das deckt annähernd den gleichen Übersetzungssprung ab.

Die Straßenübersetzung ist eine Spur kürzer. Das wird eher positiv sein, weil wir auf der Tour gemerkt haben, daß die unverkleideten Mongos mit viel Gepäck auf Tour zu lang
übersetzt waren. In Kasachstan z.B. blies uns über Tausende von Kilometern der Wind so energisch auf die Nase, daß der vierte Gang nicht mehr wirklich über 65 km/h wollte.
Die Geländeübersetzung ist eine Spur länger; zur Not könnten wir aber auch noch auf ein 12er Ritzel runtergehen. Übersetzungswechsel ist schnell durch Ritzelwechsel erledigt.
Die Kette muß (höchstwahrscheinlich) nicht verlängert bzw. gekürzt werden.
Und das Wichtigste: wir können die Kettenkästen wieder anbauen und uns so eine Menge Sauerei ersparen!

Die 55er Kettenräder hatte ich beim letzten Mal versuchsweise noch aus Edelstahl lasern lassen; sehr edel, aber auch nicht gerade billig.
Diesesmal fanden sich nach Netzrecherche 4 Honda-Dax Ritzel in der Größe 420 mit 42 Zähnen für schlappe 13€ plus Versand.
CIMG3734.JPG
Nach etwas rumbohren und durchschlagen waren die komischen Vierkantdinger weg. Als nächstes kamen die Räder auf die Drehbank und wurden innen auf Innomaß 58 mm ausgedreht.
CIMG3736.JPG
Danach wurde der Rundtisch auf die Fräse gewuchtet und das Inno-Lochmaß TK 90 mm erstellt. Da ich gerade dabei war, habe ich die originalen Vertiefungen auch gleich eingebracht.
CIMG3739.JPG
Danach sah das ganze dann so aus:
CIMG3737.JPG
Und mit Kettenkasten drumherum:
CIMG3741.JPG
Der erste Schritt ist getan; demnächst sehen Sie mehr im diesem Theater...

Gruß

Reinhard der Rumschrauber

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IGN
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Re: ***MONGO-Update: technische Neuerungen***

Beitrag von IGN »

IGN hat einen Anfall Reinhard :up2: :superfreu: :inno2:

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thrifter
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Re: ***MONGO-Update: technische Neuerungen***

Beitrag von thrifter »

Oh Gott, das wollt ich nicht!

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Ludi
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Re: ***MONGO-Update: technische Neuerungen***

Beitrag von Ludi »

Man(n) muss sich nur zu Helfen wissen, auf jeden Fall fällt diesmal vor Ort die Umritzelung zeitlich um einiges kürzer aus.
Das muss ja damals auf der Mongotour wirklich eine heftige Schrauberei gewesen sein!
Aufbocken, Ritzelschutz runter, Kettenkasten runter, Kette runter, Hinterrad ausbauen, Kettenrad alt runter/neu drauf, Ritzel alt runter/neu drauf, alles in umgekehrter Reihenfolge wieder drauf und das Ganze 4X! :shock: :stirn:
Gruß
Ludwig
_______________________________

Fortes fortuna adiuvat!

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IGN
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Re: ***MONGO-Update: technische Neuerungen***

Beitrag von IGN »

Du bemühst doch nicht Gott sondern nur Dich selbst, oder ?
Nicht Du Ludi.

Immer schwierig Pläne von Reinhard zu lesen ist...

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thrifter
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Re: ***MONGO-Update: technische Neuerungen***

Beitrag von thrifter »

Das Fummelige an unseren Mongoübersetzungen war, daß die verwendeten O-Ring-Ketten beim Übersetzungswechsel verlängert bzw. verkürzt werden mußten.
Dann hatten wir in den Geländeübersetzungen zwei Kettenschlösser mit ein paar Gliedern dazwischen...
Das Auseinanderbauen und Zusammensetzen mit den kleinen O-Ringen, die so gern in den Dreck fallen, und den Gliedern, die verpreßt werden müssen, ist auf dem Freiluftzeltplatz nicht so spaßig.

Es war für die Tour 2015 ok; wir brauchten die Geländeübersetzung für die 2000 km Offroad in der Mongolei und danach nie wieder.
Aber es ist halt schöner, wenn man die (theoretische) Möglichkeit hat, die Übersetzung einfach an das Fahrprofil des nächsten Tages anzupassen, ohne sich nen Wolf zu schrauben.

Stelle mir das so vor:
Hinterachse lose machen
Kettenspanner ganz nach vorne schieben
Ritzeldeckel abnehmen
Ritzelschrauben lösen
Ritzel mit Kette nach vorne ziehen
Anderes Ritzel auf die ungeöffnete Kette
...und den Rest rückwärts

Das könnte für die -stane Tour wichtiger werden.

LGR

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sivas
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Re: ***MONGO-Update: technische Neuerungen***

Beitrag von sivas »

Wozu gibt's eigentlich Gangschaltungen ?
Im Gelände die 1 bis 3, auf der Straße die 4 :oops: warum kompliziert, wenns auch einfach geht ? :sonne:

Untoter :shock:

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Re: ***MONGO-Update: technische Neuerungen***

Beitrag von werni883 »

Servus,
Ritzeltuning auf ganz edel, chapeau! Bei grossen Steinen/Geröll kommt man im 1. leicht in den Bereich der schleifenden Fliehkraftkupplung. Darum besser Ritzeltuning.
werni883
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Re: ***MONGO-Update: technische Neuerungen***

Beitrag von Innova-raser »

Ich würde da mal eher an die "Spass an der Freude" und "Weil ich es kann" Dinge tippen.

Er kann und macht ganz tolle Dinge! Ohne diese würde es sicher auch gehen- Aber es geht ja auch um den Spass, die Freude und den Ehrgeiz das technisch machbare Optimum rauszuholen.

So meine ich es jedenfalls zu verstehen.
Nicht der Verstand schreibt die Postings sondern der Charakter!

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thrifter
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Re: ***MONGO-Update: technische Neuerungen***

Beitrag von thrifter »

Hmm, muß ich den Sinn dieser Umbauten tatsächlich noch erklären? :cry:

Also mal ganz langsam: Wenn man mit der Cub-Originalübersetzung in schwerem Gelände fährt,
das heißt Sand, weiche Erde, oder auch nur extreme Steigung,
schafft man es mit dem ellenlangen ersten Gang oft nicht, überhaupt anzufahren.

Um die Fliehkraftkupplung zum Greifen zu bekommen, muß man mindestens auf ca 10-14 km/h kommen.

Darunter schleift sie einfach nur gnadenlos, und wer das bei Anfahrversuchen lange genug ignoriert, hat ratzfatz die Beläge verbrannt.
Das geht schneller als man denkt, und dann steht man schlagartig ganz dumm da.
Ich habe es in Island schon erlebt, daß das Ding im Schlamm bergauf einfach gar nicht mehr vorwärts wollte, sondern der Motor einfach nur heulte...
Ganz schlecht...Also absteigen und bergauf schieben... Im Schlamm, mit Gepäck... Äußerst uncool und äußerst anstrengend.
Also braucht man da einen ganz kurzen ersten Gang, der auch bei solchen Bedingungen erlaubt, daß die Kupplung schon bei, sagen wir mal, 5 km/h greift.
Dann kann man im Schrittempo bergauf über Ziegenpfade hüpfen, ohne den Motor zu gefährden.

Dazu kommt dann noch, daß wir bei den Bergpässen im Pamirgebirge auf über 4000 m fahren werden. Da bleibt von der Motorleistung nur noch die Hälfte übrig.

Mit dieser kurzen Übersetzung läuft sie aber im vierten Gang nur noch 50-60 km/h.
Wenn man wieder in der Ebene auf Asphalt ist, möchte man aber umgehend wieder etwas schneller fahren.
Dazu wechselt man dann auf ein größeres Ritzel.

Nicht umsonst hat Honda für die alten CT-Modelle ein schaltbares Vorgelegegetriebe entwickelt, mit dem man dann 8 Gänge hat. Die Nachrüstung sprengt bei der Inno aber den Rahmen.
Ohne Übersetzungsänderung hätten wir schon die Mongoleitour auf keinen Fall fahren können.

So, etwas klarer für unsere technischen Laien?

Und sicher macht es mir auch Spaß, diese Lösungen zu entwickeln. Aber technische Onanie betreibe ich da nicht...

LGR

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IGN
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Re: ***MONGO-Update: technische Neuerungen***

Beitrag von IGN »

Ist das Geil, vermeidung von technischer Onanie Reinhard :superfreu: :inno2:
das könnte das Motto 2018 werden...

Sozusagen, jedes Bauteil das weg gelassen werden kann ist ein gutes Bauteil... :prost2:

darkwing :danke: , mach schon mal einen Onanator startklar,
IGN glaubt was der Boss will :laugh2:
HydroRP hat eventuell die Roh-Formel für den Onator in der Schublade.

Atomo
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Re: ***MONGO-Update: technische Neuerungen***

Beitrag von Atomo »

Das umritzeln ist, zumindest bei meiner Wave, zweimal im Jahr und funktioniert wie Du beschrieben hast ohne Probleme. Im Sommer fahre ich 16/37 mit den Reifen in Originalgröße und im Winter 15/37 oder 14/37 mit den K58 in zöllig (weil größerer Durchmesser). Dabei fiel mir auf, daß die Ritzel schneller Haifischzähne bekommen als das Kettenrad und früher getauscht werden sollte. Kette (O-Ring) und Kettenrad wechsel ich bei der brachialen Leistung der Wave nicht komplett.

braucki
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Re: ***MONGO-Update: technische Neuerungen***

Beitrag von braucki »

Hi,
auch als technischer Laie finde ich es ja immer wieder spannend und lehrreich zu lesen, was du alles so baust und bauen kannst :up2:

Aber als Laie stellt man sich ja ab und an auch die Frage, warum so und nicht so (was mir halt in den Kopf kommt ;) )
Also frage ich einfach mal: Wäre es nicht möglich vorn zwei Ritzel und hinten zwei Kettenräder mit der neuen Übersetzung zu montieren?
So müsste man ja nur das Rad lösen und die Kette nach dem Entspannen umhängen - was ja, wenn man Tage hat, wo mehrfach gewechselt werden muss, die Sache erleichtern würde.
Dann wäre natürlich auch eine Lösung mit Bolzen und Sicherungssplinten für den Kettenkasten einfacher. Wobei ich es sowieso immer fukelig finde, den Kettenkasten auf der Radseite richtig ineinander zu stecken. Das mag bei mir auch an mangelnder Übung liegen. :oops:
Grüße
Oliver

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IGN
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Re: ***MONGO-Update: technische Neuerungen***

Beitrag von IGN »

Das würde mächtig Arbeit machen Oliver :prost2:
die Kettenschaltung an einer CUB zu bringen...

wir haben hier schon die besten der besten.

Reinhard entwickelt sicher die Rohloff Nabe für kleine Motorräder...

4 Gänge vorne, sagen wir 12 hinten macht schon 48... plus Leerlauf
Mann kann, muss aber nicht jeden schalten.
Eine Variomatik ist dagegen...

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Mauri
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Re: ***MONGO-Update: technische Neuerungen***

Beitrag von Mauri »

Super Arbeit an der Drehbank Reinhard :superfreu:
Gruß Mauri !

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