Hilfe beim Hauptständer

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teddy
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Re: Hilfe beim Hauptständer

Beitrag von teddy »

thrifter hat geschrieben:
Di 28. Nov 2017, 11:12
Harri wiederum hat recht, wenn er sagt, daß ein einfach drangewürfelter Schmiernippel auch nix nützt.
Der bringt nämlich nur was, wenn er sein Fett über klug gestaltete Führungskanäle auch dahin bringen kann, wo es benötigt wird.
Das wiederum geht bei der dünnen Hohlwelle wahrscheinlich nicht.
Das Fett, wenn es nur mit genuegendem Druck reingepresst wird, sucht sich schon einen Ausweg ins Freie, gleich ob Kanaele da sind oder nicht. Nur muss der Schmiernippel halt grobweg in der Mitte sitzen, nicht gleich neben dem Ende der Welle.

Wie schaut es uebrigens aus mit dem uralten, stinkenden Rostloeser genannt Petroleum wenn schon was festgerostet ist?
Gruesse, Peter.

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thrifter
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Re: Hilfe beim Hauptständer

Beitrag von thrifter »

Es dreht sich nicht darum, daß sich das Fett "irgendwie" einen Ausweg nach draußen suchen kann.
Das nützt nichts.
Es dreht sich darum, daß sich das Fett gleichmäßig und großflächig an den zu schmierenden Stellen verteilen muß.
Ansonsten hast Du einen festgegammelten Ständer, bei dem an irgendeiner Seite jede Menge gelangweiltes Fett draußen klebt.
Fett ist kein Öl, es kriecht nicht und verteilt sich nicht von selber. Es geht den Weg des geringsten Widerstandes.

Glaube mir, ich habe in 30 Jahren Industriepraxis jede Menge knallfester Wellen aus Fettklumpen ausgegraben.
Das war dann immer ein Zeichen dafür, daß der Konstrukteur sich darauf verlassen hatte, daß das Fett schon "irgendwie" dahin kommt,
wo er es gerne gehabt hätte....
Und das Wartungspersonal hat alle 6 Monate abgeschmiert, bis die Plocken draußen dranhingen, und sich darauf verlassen, daß dann alles ok wäre...
Konstrukteure müssen per Definition niemals festgegammelte Wellen austreiben; deswegen lernen sie auch leider selten aus ihren Fehlern...

Gruß

Reinhard

Tranberg
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Re: Hilfe beim Hauptständer

Beitrag von Tranberg »

Gab es nicht bei den MZ's etwas mit Schmieren mit GL80 Getriebeöl durch Schmiernippel?
Ich bin Däne und wohne in Dänemark

Harri
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Re: Hilfe beim Hauptständer

Beitrag von Harri »

thrifter hat geschrieben:
Di 28. Nov 2017, 11:12
Und Honda-Leute haben recht, wenn sie sagen: Schmiernippel werden von 95% aller Kunden sowieso ignoriert. Also weg damit!
Ich habe gar nichts gegen Schmiernippel, ganz im Gegenteil, sie müssen aber nicht nur drin sein, sondern funktionieren können.
Ganz weg sind sie wohl noch nicht. Zumindest im Bootsmotorenbau hat Honda noch lange Schmiernippel verwendet. Ich habe vor kurzem geholfen ein Segelboot ins Winterlager zu bringen und da ist mir an einem kleinen max 4 oder 5 Jahre alten Hilfsmotor von Honda ein Schmiernippel noch positiv aufgefallen.

@ Tranberg
Wir haben aus gutem Grund bisher ja nur von Fettschmierungen per Nippel gesprochen. Bei einer "Nippelschmierung mit Öl" (Öler heißen die Dinger dann) ist es besser, wenn man mit Öl in einer Kammer arbeitet. Ansonsten sind sehr sehr kurze Schmierintervalle erforderlich und ich weiß nicht ob das gewollt ist. Bei MZ fallen mir Öler zB spontan für Bowdenzüge ein, wo sie im Zeitalter von Teflonzügen aber auch nichts mehr verloren haben.
So nebenbei, mir ist gestern schon die von Dir verwendete VA Welle aufgefallen. Ich denke, daß Du es nur noch nicht erwähnt hast, aber natürlich klar ist, daß man damit bei deutlich härterem Wellenmaterial, das Risiko eingeht, daß man damit einen höheren Verschleiß im Rahmenauge in Kauf nimmt.

Tranberg
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Re: Hilfe beim Hauptständer

Beitrag von Tranberg »

Deshalb auch mein Wunsch von einen Arrettierblech, damit kein Verdrehung stattfinden kann.
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Mechanic
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Re: Hilfe beim Hauptständer

Beitrag von Mechanic »

Ich möchte aber meinen, das der Hauptständer schon ausreichend Spiel hat um das Fett innerhalb hin und her zu "gwaaatschen". Das dauernd dann schoein bisschen, bis es seitlich herauskommt.
Bei einer Maschinenbaukonstruktion sieht das sicherlich anders aus.
Wie auch immer, ich würde sagen hier rentiert sich ein mittlerer Schmiernippel durch das große Spiel schon.

Oder man kümmert ich einfach rechtzeitig darum, bevor alles festgerostet und in den Rahmen eingearbeitet ist.

Der Großteil wird ja eh keine Fettpresse besitzen, also egal.
Gruß Stefan

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Sachsenring
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Re: Hilfe beim Hauptständer

Beitrag von Sachsenring »

Ihr macht mich alle ganz wuschig! :aetsch1:

habe mich am Montag unter meine Wave gelegt und mal nachgesehen, was sich da dreht und was fest ist.

Die Welle dreht im Rahmen. Ausgeleiert ist nix, obwohl ich permanent auf dem HS rumhampele.

Das is auch alles irgendwie klar, da die Bohrung im HS der Welle mehr Widerstand bietet, als das Rahmenauge.
Das wurde schon erwähnt, meine ich. 3-4 mal im Jahr eine WD40 Dusche werden zeigen, ob es langfristig etwas gebracht hat.

Und wenn nicht, dann ist das eben so. Die coolen Kids parken eh aufm Seitenständer :laugh2: :prost2:

Da fällt mir ein: Schonmal drüber nachgedacht, ob ein erhöhter Verschleiß der HS-Aufnahme durch ermüdete Ständerfedern kommen kann?
Wenn diese nämlich nicht ordentlich stramm sind und der Ständer bei Erschütterungen anfängt zu "schlackern", ist der Verschleiß horrend höher.

LG
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Harri
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Re: Hilfe beim Hauptständer

Beitrag von Harri »

Mechanic hat geschrieben:
Do 30. Nov 2017, 12:02
Ich möchte aber meinen, das der Hauptständer schon ausreichend Spiel hat um das Fett innerhalb hin und her zu "gwaaatschen". Das dauernd dann schoein bisschen, bis es seitlich herauskommt.
Bei einer Maschinenbaukonstruktion sieht das sicherlich anders aus.
Wie auch immer, ich würde sagen hier rentiert sich ein mittlerer Schmiernippel durch das große Spiel schon.

Oder man kümmert ich einfach rechtzeitig darum, bevor alles festgerostet und in den Rahmen eingearbeitet ist.

Der Großteil wird ja eh keine Fettpresse besitzen, also egal.
überlege doch nur, bzw beantworte Dir die locker in den Raum gestellte Annahme selber:
Du hast dort so wenig Spiel, daß die Welle sogar festgammelt.
Wie soll jetzt denn dann dort überhaupt Fett transportiert werden?

Wenn das Vorhandensein einer Fettpresse hinterfragt wird, dann ist es natürlich Blödsinn einen Nippel dort zu verbauen.

(Gute Fettpressen sind nicht teuer und m.M. die ideale Möglichkeit Fett zuhause zu lagern)

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mako
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Re: Hilfe beim Hauptständer

Beitrag von mako »

Das zu schmierende Teil ist an einem Billig-Moped verbaut, nicht an einem Schaufelradlader der 24/7 die Woche bewegt wird. Schmiernippel und so in der Art, perfektionieren ist nicht nötig, widerspricht dem Geist einer CUB. WD 40 wird genannt und gut, diese Fahrer sprechen aus Erfahrung.

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Re: Hilfe beim Hauptständer

Beitrag von Innova-raser »

Ein Schmiernippel kostet etwas mehr als einen Euro. Die Fettpresse wurde ja oben schon erwähnt. Also sicher keine Kostenfrage und auch kein Luxus. Und was ist den "der Geist einer CUB"?

Ein Schmiernippel ist sicher kein HIgh Tech Zeugs. Sondern eher fast ein Relikt von vorgestern. Jedenfalls im modernen Fahrzugebau.

Es gibt sehr fähige und erfahrene Restauratoren wo an einen Scharnier an einem Fahrzeug erfolgreich einen Schmiernippel angebracht haben. Etwas das sich wirklich bewährt hat, auch wenn es original nie vorgesehen war.
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teddy
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Re: Hilfe beim Hauptständer

Beitrag von teddy »

Harri hat geschrieben:
Di 28. Nov 2017, 23:29
Bei einer "Nippelschmierung mit Öl" (Öler heißen die Dinger dann) ist es besser, wenn man mit Öl in einer Kammer arbeitet. Ansonsten sind sehr sehr kurze Schmierintervalle erforderlich und ich weiß nicht ob das gewollt ist.
Mein erstes mir wirklich gehoerendes Auto war ein Skoda 1101 (oder 1102, ich weiss nicht mehr) Mitte der 50'er Jahre und irgendein Baujahr aus den 40'ern. Also ein Fossil, wo ich enorm viel Spass hatte um es im Schuss zu halten und sogar den Grossglockner hat es keuchend und schnaubend geschafft. Standort uebrigens die Niederlande und die An- und Zurueckreise mit vielen (damals noch) wunderschoenen Umwegen ueber alles Moegliche an Huegeln und Bergen und Autobahnen selbstverstaendlich auf eigenen Raedern.
Gut, zu Deiner Bemerkung nun. Das Auto hatte 5 "Pedale". Gas, Bremse und Kupplung wie ueblich. Oberhalb des Gaspedals war noch ein kleines, damit wurde das Ritzel des Startmotors mechanisch in den Kranz des Schwungrades geschoben und dort schloss es den elektrischen Kontakt zum Startmotor. Mit den Zehen das Ritzel schieben, mit der Ferse das Gaspedal bedienen bis der Motor ansprang.
Das fuenfte Pedal jedoch - eher ein groesserer Knopf - war links oben ueber dem Kupplungspedal. Und genau der war sehr wichtig. Das war eine Pumpe, die aus dem dahinterliegenden Oelreservoir mittels einem Haufen von Kupferroehrlein ungefaehr ein Dutzend Schmierpunkte an der Lenkung und Radaufhaengung versorgte. Koennen auch mehr gewesen sein, nach 60 Jahren hat man das nicht mehr so im Gedaechtnis:-) Im FHB wurde empfohlen diesen Knopf alle 100 Km 2 bis 3 Mal zu treten, bei widrigen Umstaenden in kuerzeren Abstaenden.
Und auch gab es diverse Schmiernippel obendrein, fuer eine Fettpresse.
Ja, das waren noch (Schmier)Zeiten:-) Festgerostet war nie und nimmer Nichts; was allerdings rastlos gerostet ist war die Blechkarrosserie. Dafuer war keine Schmierung vorgesehen, Schande.
Gruesse, Peter.

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Sachsenring
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Re: Hilfe beim Hauptständer

Beitrag von Sachsenring »

oh, herrlich!

und heute laufen normale Autos 100.000km ohne jegliche Reparaturen.


Früher gabs Plaketten, Uhren und Urkunden für 100.000km auf einer bestimmten Marke. (hab noch eine 100.000km Urkunde auf Steyr Fiat liegen samt Aufkleber :laugh2: )

Und das ganz ohne Schmiernippelfirlefanz.

Wie ätzend, wenn die Nippel dicht sind, dir die scheiß Schmatze um die Ohren fliegt... ich hasse es wie die Pest.

Ich hab noch ne Handvoll Motorräder mit Nippeln, die ich gut und gerne schmiere, weil ich es muss.


Man hat damals Schmiernippel verbaut, nicht, weil man das besonders gut fand, sondern weil sonst keine Haltbarkeit gewährleistet werden konnte.


Heutzutage halten die höchstbeanspruchten Fahrwerksteile an hochwertigen Fahrzeugen 300tkm und mehr.

Diese Leistung erreicht ein 50er Jahre Fahrzeug keineswegs.

LG
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teddy
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Re: Hilfe beim Hauptständer

Beitrag von teddy »

Sachsenring hat geschrieben:
Do 30. Nov 2017, 22:01
Wie ätzend, wenn die Nippel dicht sind, dir die scheiß Schmatze um die Ohren fliegt... ich hasse es wie die Pest.
Die richtigen Schmiernippel aus meiner Zeit hatten eigentlich alle so eine Art scharnierende Zipfelmuetze. Diese 90 Grad drehen und schon war die Fett-Aufnahme mit der Abdicht-Kugel tadellos erreichbar und anstandslos fuellbar. Natuerlich das Endstueck der Presse richtig auf den Nippel setzen, viel Verdrehung vertrug der nicht, dann quatschte es halt in alle Richtungen:-) Eine Fettpresse mit flexibelem Pressrohr war ein MUSS.
Nach dem Schmieren die Zipfelmuetze wieder zurueckdrehen und schon bleibt der Nippel gut geschuetzt bis zur naechsten Schmierung.
Vorausgesetzt, natuerlich, dass ein einigermassen Qualitaetsfett verwendet wurde; irgendwas von 1 Euro fuer ein 10 Liter-Gebinde sagt ja bereits Schund aus.
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thrifter
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Re: Hilfe beim Hauptständer

Beitrag von thrifter »

Sachsenring hat geschrieben:
Do 30. Nov 2017, 22:01
...Heutzutage halten die höchstbeanspruchten Fahrwerksteile an hochwertigen Fahrzeugen 300tkm und mehr...
Da hast Du zweifelsohne Recht; aber dafür bist Du im falschen Forum...

Isso

Reinhard

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Re: Hilfe beim Hauptständer

Beitrag von Sachsenring »

du bist gemein, du hast mich Ossi genannt, Isso! :aetsch:

LG
MM :sonne:
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