Kein “Ballermann”! Kein “gegrillt” werden am Strand ! Keine “Urlaubsbekanntschaften”! Keine Prassereien ! Stattdessen Ruhe, innere Einkehr, Freude am Motorradfahren. Vermisse ich etwas? Will ich es überhaupt wissen ?
Denke, alles hat seine Berechtigung. Das Eine ist so edel wie das Andere.
Über diesen Gedanken werde ich vom Bier schläfrig, gehe in die Kabine und lege mich hin.
Nach dem Wecken nochmals Duschen, Dehnen, Motokleidung anziehen und runter auf das Fahrzeugdeck. Mittlerweile ist es 19:00 h und eine halbe Stunde später bin ich auf der Ausfallstraße in Richtung Norden.
Zum Schlafen gehen habe ich keine Lust und so ist ein “Nightflight to Sete” angesagt. Mit dem Berufsverkehr von Ampel zu Ampel. Verbissen wird um jeden Zentimeter gekämpft. “Amazonen” auf Rollern sind die Quirligsten. Hier freut mich die stoische Ruhe der “Dickschiffe” Ein paar hundert Meter freie Strecke und die “Zöpfe” fahren wieder Windschatten. Der “Bremer” mit der “GS” hat die selbe Richtung, grüßt an einem Ampelhalt freundlich und entschwindet in Richtung Autobahn. Das kann ich nicht und will ich auch nicht. So langsam läßt der Verkehr nach und ich mache gut “Strecke” auf der Landstraße.
Es wird Zeit zu tanken, doch nichts ist in Sicht. Mein Hintern macht sich bemerkbar und eine Pause ist angesagt. Dafür suche ich mir ein Dorf am Weg aus. Steige ab und gleich wieder auf. Ein Hund fängt zu bellen an und will sich nicht beruhigen. Lichter im Haus gehen an. Zeit, sich zu verziehen. Der Hund hat seine Schuldigkeit getan. Er bekommt ein Filet und meines schmerzt.
Endlich eine Tankstelle. Kein Personal mehr da. Also Kartentanken. Wäre ja nicht schlimm, wenn der Schlitz meine Karte akzeptieren würde. Tut er nicht. Kein Problem. Habe noch eine andere. Das selbe Spiel. Was soll das ? Der Code stimmt und Deckung auf dem Konto ist auch vorhanden, so what ? Vor lauter Verzweiflung gehe ich von Schlauch zu Schlauch und entnehme durch Herausziehen, absenken und ablassen ein paar ml. Und schon sind die Freunde von der Gendarmerie da. Auf Ihre höflichen Fragen meine Antwort: “Ma card bleu ne marche pas” !
Pas d´problem. Sie fahren voraus an eine andere Tanke nicht ohne sich zu vergewissern, ob mein “Petite moto” ihnen auch folgen kann. Eine weitere Tanke eines großen Supermarkts. Sie verabschieden sich mit “Bonne route” und fahren um die nächste Ecke.
Auf ein Neues. Das selbe Ergebnis. Kein Sprit. Also hinsitzen und warten bis morgens die Tante kommt und sich in ihr Aqarium in Form eines Kassenhäuschens begibt. Der Supermarkt öffnet um neun. Prost Mahlzeit.
Mittlerweile ist es nach Mitternacht. “Und wenn Du denkst es geht nicht mehr..... kommt irgendwo ein Mädchen daher. Sie hat einen Twingo, tankt und schaut mich mißtrauisch an. Gehe auf sie zu, halte Ihr einen Fünfeuroschein entgegen und bitte um “Essence” für 3,50 €. Der Deal gefällt Ihr und mir. Vollgetankt und wieder mit guter Laune versehen. (Mädchen und Sprit haben ihren Anteil daran)
Um ziemlich genau 03:00 h fahre ich auf das Gelände meines Campings ein. Der “Secureté” läßt mich natürlich nicht auf den Platz. Bin hundemüde. Er zeigt mir einen abgelegenen Parkplatz und ich baue mein rudimentäres Lager auf.
Der Rest ist schnell erzählt:
Auf dem Camping eingecheckt. In den Liegen des Pools ein ruhiges, schattiges Plätzchen gesucht und erst einmal geschlafen. Ein Vesper gab es auch noch.
Resümee:
Die Premiere halte ich für geglückt. Lust auf eine Fortsetzung habe ich. Deshalb am Donnerstag den 25.08.2016 um 4:00 h Abfahrt zur Insel Kosika. Über Bodensee, Lukmanier, Bellinzona, Genua. Vielleicht gibt es einen Bericht darüber.
. Ich mache schon (etwas weniger weite, weniger ehrgeizige) Pläne für's nächste Jahr - wenn nicht auf einer CUB, dann doch auf einer 125er.