„You and your fucking reliable Honda“-Tour Mai-Juni 2017 Möhnesee, England, Schottland, Billingshurst

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Done #30
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Sonntag 21.05.2017 „You and your fucking reliable Honda“-Tour" von Eindhoven nach Antwerpen

Beitrag von Done #30 »

In Eindhoven fand an diesem Wochenende ein Eishockeyturnier statt. Also nichts wie hin ans Stadion:
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Da kann man prima seine Trinkflaschen füllen. Und gleich mal ein paar Kumpels getroffen. Die Überraschung war gelungen. Das angebotene Bier musste ich leider ablehnen. Im Ausland mach ich da keine Experimente wenn ich noch fahren muss.
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Die Rainman-Allstars hatten noch ein Spiel zu bestreiten.
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Flott und fair gings zur Sache und dank meiner Mitarbeit an der Bandentür konnte ein Sieg eingefahren werden.
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Wie immer: Nach dem Spiel ist nach dem Spiel: Shake hands
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Neben der genial geführten Bandentür hatte dieses zierliche Mädel im Tor einen großen Anteil am Sieg. Die Gegner waren reihenweise an ihr verzweifelt und verhandelten noch auf dem Eis über einen Wechsel.
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Die Siegfeier musste ohne mich stattfinden, denn ich hatte bis zur noch nichtmal gebuchten Fähre in Dünkirchen noch einiges an Strecke zu machen. Auf Autobahn mit zweimal Tanken und Pausen macht mindestens viereinhalb, eher fünf Stunden. Wird heute wohl eher nichts mehr.
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Quartier hatte ich auch noch nicht. Also gemütlich weiter über endlose Alleen ganz grob Richtung Westen und dann mal schauen was sich ergibt.
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Ab und zu einer dieser unzähligen Kanäle mit Klappbrücke:
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Wunderschöne Kleinstädte lagen am Weg. Hier der Marktplatz von Retie mit dem schicken Rathaus
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Immer wieder nervig: Abrödeln, tanken, hier Kette ölen und Lenkergweicht nachziehen, dabei Werkzeugkistchen zerstören, fluchen, schimpfen, wieder aufrödeln und weiter.
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Ich hätte es nie geglaubt, dass uns Kabelaffen irgend jemand mal gedenkt. Aber in Turnhout gibt es tatsächlich ein Denkmal mit einer Kabeltrommel am neuen Hafen
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Etappe 4:
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Quartiersuche wurde dann etwas nervig, aber ich fand dann eine gute Unterkunft in Brasschaat kurz vor Antwerpen.
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Erstmal Koffer abstellen
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Duschen (kein Foto) und Unterwäsche auswaschen
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Ich hatte erstmals seit Beginn meiner Tour etwas Zeit mich um meine EDV samt Fotos und Videos zu kümmern. Der Schreibtisch war fast zu klein.
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Die letzten Meter des Tages und für morgen war klar: Irgendwie muss ich frühmorgens womöglich im Berufsverkehr erstmal um Antwerpen rum und dann schauen, dass ich bald nach Dünkirchen auf die Fähre komme. Mal schauen, ob die Bucherei überhaupt klappt.
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Tagesüberblick, 350km, für den hohen Autobahnateil nicht viel Strecke gemacht, aber insgesamt ok.
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Done #30
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Montag 22.05.2017 "You and your fucking reliable Honda“-Tour von Antwerpen über Calais nach Dover

Beitrag von Done #30 »

Morgens um halb sieben aufgewacht, Blick aus dem Fenster. Der Planet sticht bereits
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Die Klamotten sind wieder trocken
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Zufällig die spätnachts getätigte Buchung der Fähre angeschaut und gestutzt: Ich fahr gar nicht von Dünkirchen, sondern ab Calais. :stirn:
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Hab also vorher knapp eine Landstraßenstunde länger als geplant. Check-In spätestens 13:20 Uhr. Mist, also ohne Frühstück raus, die 12€ investiere ich später. So frühmorgens bring ich sowieso nichts runter . Gespart hatte ich nichts, denn im Halbschlaf passiert natürlich noch ein Kollateralschaden.
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Erstmal knacken lassen, es galt Strecke machen. Dauzu enpfiehlt es sich besonders Stadtverkehre meiden, rauf auf die Dosenbahn um Antwerpen. Klasse Idee im montagmorgentlichen Berufsverkehr auf dem Autobahnring. Zäh, aber es lief.
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Unter der Schelde gings im Kennedytunnel hindurch:
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Naja, bis sich weit voraus Einige wohl nicht einig waren. Erstes Anzeichen für ein evtl Problem waren Rettungs- und Absicherungsfahrzeuge, die auf der Standspur vorbeischossen.
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ok, leider Vollsperre, da kommst halt nicht raus, selbst mit dem Moped nicht.
Den deutschen Hype wegen Rettungsgasse gibt’s irgendwie nicht. War auch nicht nötig. Die Rettungsfahrzeuge bliesen sowieso auf dem Standstreifen vorbei. Außerdem fährt hier auch niemand dem Vordermann so dicht aufs Auspuffrohr, als dass da nicht doch noch ein Durchkommen wäre. Vorbildlich die Seelenruhe mit der Motorradfahrern bereitwillig Platz gemacht wird.
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Trotz Durchschlängeln zwischen den Autos gings irgendwann mal nicht mehr weiter. Schon bald war die Unfallstelle weitgehend abgesichert und teilweise geräumt, so daß der Verkehr auf einem Fahrstreifen vorbeigeführt werden konnte. Zwar kein perfektes Reisverschlußsystem, aber das Einfädeln ging völlig ohne Hektik und Drängeln. Da kann man schon was lernen von den Holländern und Belgiern.
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Hab da insgesamt ca eine Stunde verloren, sollte auf der Dosenbahn bleiben. Um Gent und Brügge sah die spärlich bis nicht vorhandene Landschaft auch nicht unbedingt serpentinenlastig aus. Also die Inno ohne schlechtes Gewissen schnurren lassen. Unterwegs wars dann auch mal an der Zeit für Kaffee und Gebäck gegen die Langweile und Unterzucker. Luftdruck hinten etwas nachfüllen und ein kleiner Schluck Öl. Einmal tanken war auch fällig.
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Bei Dünkirchen hatte ich soviel Zeitpuffer, dass ich mir als historisch interessierter Mensch einen schnellen Blick zum Strand gönnen wollte. Erstmal wieder eien dieser unvermeidbaren Klappbrücken
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Am Strand entlang viele Tempo 30 Zonen und geguckt, geratscht, getrödelt und natürlich fotografiert.
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Wassertüme gabs haufenweise. Nützte mir aber nicht. Das war das Thema bei der Pfadfindertrophäe 2015. Ist schon ne Weile her und ich trauere dem Thema immer noch hinterher. Sien einfach schöne markante Motive.
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Der Zeitgewinn war bald wieder dahin, also zurück auf die Bahn. Vor Calais nochmal kontinentalen Sprit gebunkert, dass ich nicht unmittelbar nach der Überfahrt meine Pfunde raussuchen muss. Schon mehrere Kilometer vor dem Fährterminal erinnerten erste Warnungen an die Geschehnisse der letzten Wochen und Monate.
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Stacheldrahtzäune verstärkten den etwas beklemmenden Eindruck
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Endlich, der Fährhafen, absolutes Halteverbot in der Zufahrt, egal, als Landei darf man das ;-)
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Weder auf der Straße, oder drum rum, auch am Check-In war irgendwas los. Man spürte langsam die Nähe zu Endland: Vor der Passkontrolle parkte eine alte Ariel und der Fahrer schlief nebenan auf der Wiese.
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Nach Kontrolle und Check-In und ich wurde direkt zu einer früheren Fähre durchgewunken, die da rußelnd bereit stand.
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Die Rampe hoch, dann verschwanden wir in diesem Schlund der Pride of Burgundy. Für mich beeindruckend, aber das ist laut wiki eine der kleinsten Fähren auf der Strecke Dover–Calais.
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Unter Anleitung der freundlichen Besatzung das Moped verzurren
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ein letzter Blick aus dem Ladetor und dann hoch aufs Deck
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Nun hatte ich Zeit, also erstmal was Essen. Ich stieg gleich mal mit den unvermeidlichen Fish und Chips ein. Was ich zu dem Zeitpunkt nicht wusste: Es waren meine Besten, die ich die nächsten Tage bekommen sollte.
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Was bin ich doch für eine erbärmliche schwäbische Landratte. "Hoi, a Schiff" Ich konnte kaum das Essen genießen, weil nebenan die Pride of Canterbury anlegte.
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Dann gings auch gleich los
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Blick nach vorn, man konnte dort was erahnen
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Durch die dreckigen und getönten Scheiben kamen die Kreidefelsen von Dover leider gar nicht so zur Geltung
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Trotzdem konnte es nicht besser laufen. Mit Uhrumstellung und früherer Fähre hatte ich also 2 Stunden gewonnen.
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Engländer mit dicken Maschinen amüsierten sich über Jaynes "funny fairing" and "tiny tires". War ganz lustig beim Loszurren
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Erstmal runter vom Schiff und umschauen
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Äh, ja, nun denn, ich war jetzt tatsächlich in England und ich hatte keinen wirklichen Plan für die nächsten Tage. Nicht mal für die nächsten Stunden
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Montag 22.05.2107 „You and your fucking reliable Honda“-Tour, Done has left the continent, erste Meter auf der Insel

Beitrag von Done #30 »

Also erstmal raus aus dem Hafen. Nach der dritten Umrundung des Kreisverkehrs klappte das auch. Ich hatte immer Hemmungen einfach links abzubiegen. Im Zweifelsfall auf der Spur bleiben auf der man war, als zuletzt jemand entgegen kam? Hilft nicht immer. Der Linksverkehr ist eigentlich kein Problem wenn etwas Verkehr herrscht. Ich hatte an Ostern schon üben dürfen und nur einen Reifen am Mietwagen kaputt gefahren. Ich war optimistisch, außerdem wird man gelegentlich so wie hier per Pfeilen drauf hingewiesen
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Trotzdem erschrickt man instinktiv, wenn jemand auf der gewohnten Spur entgegen kommt
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Sobald man jedoch nach ein paar Metern wieder alleine ist und sich die Situation ändert, z.B. nach dem Abbiegen in eine unbelebte Straße, schaltet das Hirn auf den ersten Kilometern noch in den gewohnten kontinetalen Rechtsfahrermodus.
Die Bordkamera hat das schön dokumentieren können. Mit Schwung die Abzweigung von der Castle Hill Road in die Upper Road genommen. Gewohntes Rechtsfahren, alles schaut normal aus
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Sapperlott, da kommt ja einer entgegen!
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Schnell nach links rübergezogen, alles gut gegangen.Die Reflexe funktionieren, sind aber noch sehr schwerfällig.
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Zur Akklimatisierung an den Linksverkehr beschloss ich noch ein bischen durch die Grafschaft Kent die Küstenstraße entlang nach Osten zu gondeln,
Eile war keine geboten, also erstmal anhalten an einem der unzähligen Gedenkstätten, hier bei St Margaret's at Cliffe für ein Regiment, welches im WK2 hier stationiert war, u.a. Sir Peter Ustinov.
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ok, nochmal Konzentration. Versetzte Kreuzung, ich wollte nach rechts. Kopfkino: Das ist das kontinentale links, also das schwierige Abbiegen. Wer muss auf wen warten und wie komm ich aus der Sache raus?
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Ich fuhr bei bestem Wetter bis Deal zum Castle direkt an der Strandpromenade
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Dort gibt’s u.a. einen Timeball-Tower mit Museum am ehemaligen Marinehafen
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Dann hoch nach Sandwich und wieder westlich kurz vor Wingham an der A257 aus dem Augenwinkeln noch was gesehen, was hier nicht hier her gehört. Womöglich geographisch, nicht jedoch in unsere Zeit. Das Viech gehört zum Wingham Wildlife Park
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Zufällig* geriet ich ins herrliche Elham Valley westwärts über kleine und kleinste Seitenstraßen ganz grob Richtung Hastings.
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Überall gabs was zu entdecken. In dem kleinen namensgebenden Städtchen Elham waren die Vorgärten geschmückt mit selbstgebastelten Figuren oder Darstellungen. Daneben eine Nummer und der Bitte zu „voten“. Ich war verwirrt
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Ein freundliches Ehepaar erklärte mir stolz, dass es dabei um eine Art Wohltätigkeitswettbewerb eines örtlichen Vereins handelt, der regionale landwirtschaftliche Produkte u.a. im Rahmen eines Marktes bewirbt. Das Plakat dazu fand ich erst zuhause im Internet.
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Das ganze Dorf, ob groß oder klein, ob reich oder arm, Schulen, Kindergarten, Kleinbetriebe macht da mit und scheute keinen Aufwand.
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Ein herrlich verrücktes Volk.
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*: Inzwischen glaube ich nicht mehr an Zufälle. Ich bin fest überzeugt, dass mich meine Jayne dort bewusst hin geführt hat. In diesem Ort lebte bevor der Krieg hierherkam für kurze Zeit Audrey Hepburn. Wikipedia schreibt: „Im Hollywood der 1950er Jahre war die „grazile Elfe“ Hepburn ein willkommener Kontrapunkt zu dem üppigen Schönheitsideal, das von Darstellerinnen wie Marilyn Monroe oder Sophia Loren verkörpert wurde. Billy Wilder sagte über sie: „Das Mädchen wird den Busen noch völlig aus der Mode bringen“. “ ;-)

Die Route bis dahin
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Immer wieder mal hoffte ich, mein Punktekonto bei der Pfadfindertrophäe austocken zu können. Man sah viele runde Gebäude mit Spitzdach und Aufsatz, die wie ehemalige Windmühlen aussahen. Da müsste dann auch eine funktionierende Mühle in der Nähe sein? Bei näherer Betrachtung konnten es aber keine Windmühlen sein, da oftmals zwei solcher Gebäude unmittelbar nebeneinander standen und sich die Flügel wohl berührt hätten. Inzwischen weiß ich, dass es Darren, also meist Malzhäuser waren. Wieder was gelernt.

Gelegentlich konnte man linkerhand wieder den Ärmelkanal sehen. Ich musste als noch sehr weit im Süden sein. Egal, die Gegend war klasse.
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Ich folgte weiterhin den großen grünen Flächen auf dem Navi. Man fuhr oft wie in einem endlosen grünen Tunnel:
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Nächster bemerkenswerter Ort der mir auffiel. Tenterden Das Klischeedorf schlechthin ;-)
Am Bahnhof der nur noch als Museumseisenbahn betriebenen Bahnlinie hatte am Wochenende vorher wohl ein WK2-Reenactment stattgefunden. Genauer gesagt das 1940s-weekend.
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Für mich als deutschen Staatsbürger, der weder von Staat noch Schule weder vollumfänglich, geschweige denn vorurteilsfrei über die damalige Geschichte aufgeklärt wurde, ist es immer etwas skurril, wie die Briten damit umgehen. Ok, Siegermächte haben keinen Grund nicht zu feiern, während in Deutschland in vorauseilendem political-correctness-Wahn sogar in einer Bundeswehruni ein Bild eines ehemaliger Verteidigungsministers verschämt abgehängt wird. Die Engländer sind da völlig unbefangen.
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Die Zeit flog dahin. Ich kaufte mit zur Sicherheit etwas Verpflegung ein um notfalls auch im Zelt nicht leiden zu müssen.
Quartiersuche war lustig, zäh und langwierig. Der englische Humor schlug sich auch in den Kneipennamen nieder. Wer besitzt genügend Selbstironie seinen Pub als "schlammige Ente" zu bezeichnen?
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In Broad Oak sprachen mich zwei Jungs vor einer Kneipe The Rainbow Trout ihr Feierabendbier genießend an. Sie entwickelten nach kurzem Gespräch einen enormen Ehrgeiz mir in unmittelbarer Umgebung ein Quartier zu beschaffen um sich eine Belohnung in Form von Freibier zu verdienen. Ich kreuzte dann einige Kilometer in der Gegend auf und ab, jedoch erfolglos. B&B ist wohl nicht sehr populär im Süden Englands.
Auch andere Mopedfahrer waren auf der Suche. Mehrfach kam ich dieser Gruppe über den Weg
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Die dort oben konnten mir auch nicht helfen:
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Ein paar Hotels und Pensionen klapperte ich noch ab, aber die Preise waren jenseits jeglicher Diskussionsgrundlage. bspw in Sedlescombe. Sehr schöner Ortskern. dazu gibts später noch was zu sagen. sehr viel später.
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Ich hatte jedoch Glück. Je später der Abend, desto mehr fallen die Preise an den Onlineportalen. So konnte ich nach 20 Uhr in Hastings im Towerhouse noch ein Zimmer bekommen.
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Recht kitschig und gemütlich, jedoch mit drei Betten etwas unpraktisch eingerichtet für jemanden, der eigentlich nur eine Dusche, ein Bett und Platz für zuviel Gepäck braucht.
Schnell abgerödelt, das Abrechnungstechnische erledigt und noch schnell zum tanken.
Die Dusche, speziell der Durchlauferhitzer war etwas sensibel. Die viktorianischen Wasserwerker hatten offenbar nicht damit rechnen können, dass sich die Bevölkerung regelmäßig waschen möchte. Statistsisch gesehen hatte ich wohltemperiertes Wasser, wenn man das Mittel nimmt von den Dampfschwallen und den eiskalten Wasserstößen, die sich langsam unter unappetittlichen Gurgeln und Glucksen in die Wanne quälten.
Aber ok, als technisch begabter Mensch lernt schnell damit umgehen, ganz langsam laufen lassen und Durchlauferhitzer auf halb und preis-leistungsmäßig passte es ja. Bis das Bad benutzbar war hatte ich meine Bilder des Tages auf dem Laptop, Wifi-Verbindung, Kontakt mit zuhause und gevespert. Nach Unterwäscheauswinden und Körperreinigung hatte ich aber keine Energie und keinen Nerv mehr, die Gegend zu erkunden. Zwei Strongbow Cider streckten mich dann endgültig nieder.
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Bin ja schließlich ziemlich rumgekommen.
Strecke auf dem Kontinent:
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Strecke auf der Insel:
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Dienstag 23.05.2017 „You and your fucking reliable Honda“-Tour Hastings nordwärts

Beitrag von Done #30 »

Ich hatte prima geschlafen und erwachte durch die Wärme und Helligkeit. Ein Blick aus dem Fenster Strahlender Sonnenschein, aber Bewölkung kommt auf. Die Rückseite der Unterkunft hatte einen typischen zugewachsenen Garten, über den hinweg dieser Blick auf die Stadt möglich war
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Auch im hübschen Frühstücksraum kam man sich vor wie mitten im Urwald. Zwar nur ein Busch im Vorgarten, aber der genau vorm Fenster.
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Das Frühstück „Full english, no beans, please“ war großzügig und lecker. Ich verplauderte mich etwas mit einem älteren Gast, der irgendeinen derben englischen Dialekt sprach und es, wie übrigens viele Engländer, nicht so recht verstehen konnte, dass ich ihn nur teilweise verstand. Lustig wars allemal.
Durch enge Gänge und Treppen hatte ich irgendwann wieder mein Gerödel aufs Moped geschafft.
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So, nun war ich tatsächlich in der Stadt, die sich mir vom Englischunterricht vor weißgottvwieviel Jahren eingeprägt hatte. „ in tensixtisix william se konkerer …harold ..... battle .....“ etc. Schaun mer mal, was ich da auf Anhieb finden kann. Die Straße runter konnte ich das Meer sehen, vielleicht finden sich da irgendwelche Spuren der Normannen. Ums Schloß, Hastings Castle, hoch bot sich ein schöne Aussicht.
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Ich machte gerade einige Fotos, als vor der Reihenhaussiedlung nebenan ein Motorrad gestartet wurde und neben meiner Inno geparkt wurde.
Micheal (oder Martin? sorry) stellte sich kurz vor und bat um Hilfe beim Kette schmieren. „Sorry,my suzy has no main stand“ Kein Problem, er holte sein Spray und mit etwas Geschick war die Maschine auf dem Seitenständer balanciert, so dass er das Hinterrad frei durchdrehen konnte.
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Wir unterhielten uns über das übliche „woher, wohin“ und es kam raus, dass seine Grußmutter nach dem Krieg in einem Gefangenenlager in Ulm geboren wurde. Erstaunlicherweise kannte er ein paar Details aus der Ecke, Münster und Donau, denn er war tatsächlich schon mal dort.
Ich war noch keine drei Kilometer gekommen und verplapperte mich schon zum zweiten Mal! Er packte dann auch seine Sachen, denn er musste beruflich nach London. Meine Idee ebenfalls dort hin zu wollen fand er nicht so prickelnd, „You may do that, i have to, but i don't really want“.
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Ja, ok, dann schau ich mich noch hier ein bissel um.
Runter an die Strandpromenade, Moped für ein Foto mitten auf die Hauptstraße gestellt und wo ein stilisiertes Normannenboot der Landung gedachte.
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Ich gondelte noch an der Promenade entlang bis kurz vor Bexhill-on-Sea, aber dann war es auch genug Stadtverkehr. Wenn ich nach Norden und dabei London westlich umfahren möchte, dann sollte ich trotzdem irgendwann mal von der Küste weg. Blick aufs Navi. Grob die Richtung Crawley voreingestellt und immer etwas nördlich der vorgeschlagenen Route bleiben versprach eine Tour durchs Grüne.
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Grad herrlich wars entlang einer Gegend zu fahren, die sich High Weald AONB nennt. Understatement können sie die Engländer: Die Abkürzung steht für nicht weniger als „Areas of Outstanding Natural Beauty.“ Ja, das triffts schon irgendwie
Bei Buxted erstmals kurz angehalten. Ein großes Portal linkerhand mitten im Wald, dahinter eine Kirche St Margret the Queen und ein wie üblich sehr gepflegter Park.

Ein paar Kilometer weiter in Maresfield, an einem der üblichen roundabouts, wieder ein Gebäude mit Portal,
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daneben eine Kirche Saint Bartholomew's Church,
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und Chequers Inn,ein Hotel.
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Plötzlich huscht eine Vespa durch den Kreisel, völlig aufgebrezelt. Ein Klischee jagt das andere. Die Bordkamera hats eingefangen.
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Ich komm mir vor wie bei Quadrophenia. Nichts wie hinterher. Der Fahrer ein völlig verhagelter Typ, offenbar ein überlebender Veteran dieser wilden Sechziger. Er grüßt freundlich, wir werfen uns ein paar Wortfetzen zu und fahren ein gutes Stück miteinander nordwärts. Er lässts ordentlich krachen, Ortskenntnis ist eben durch nichts zu ersetzen, und verabschiedet sich irgendwann mal bei Duddeswell in eine Seitenstraße.
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Zuletzt geändert von Done #30 am Do 8. Mär 2018, 15:16, insgesamt 1-mal geändert.
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Dienstag 23.05.2017 „You and your fucking reliable Honda“-Tour Von Süden her nach London zum Rock Cafe

Beitrag von Done #30 »

Grund genug für mich ein Plätzchen für eine Mahlzeit zu suchen und mich neu zu orientieren. Über eine lange Steigung über schwach bewaldetes Gelände, wo mich der Seitenwind fast runterblies kam ich an einen Parkplatz mit grandioser Aussicht Kings Standing Car park am Black Hill Mich fröstelte leicht bei dem Gedanken hier oben ein Eis zu essen. Die Verkäuferin im Eiswagen offenbar auch. Der Motor lief mit erhöhtem Standgas, das Kühlaggregat surrte und das Heizungsgebläse war an ;-)
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An einer relativ windgeschützten Ecke machte ich mich über meine Brotzeit her. Etwas Obst dazu und die Welt war wieder gut.
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Kartenstudium: Die letzte Etappe
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London liegt exakt im Norden im Weg. Drumrum ist ein riesen Umweg, ein bischen was kann man doch noch mitnehmen, was solls. Also wage ich den Streifschuß und gebe Ace Cafe als nächstes Ziel ein. Zunächst eien prima Sache. Ich fliege durch grüne Tunnels nordwärts,
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Die Gegend ist herrlich und kurz nachdem ich bei Limpsfield die M25 überquert hatte konnte ich von einer Anhöhe aus bis nach London sehen.
Leider hatte schon am Vortag meine im Forum gekaufte Panasonic TZ 18 den Akku leer und sie ließ sich nicht über USB aufladen. Das Schwestermodell meiner Frau kann das. Mist, daran hatte ich nicht gedacht. So hatte ich ab hier nur noch mein Lumia 535 zur Verfügung. Die Fotos ohne das hier dringend benötigte Zoom sind somit leider nicht wirklich aussagekräftig
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Ein weiteres, wesentlich schwerwiegenderes Problem tat sich plötzlich auf: Die Sohle meines linken Stiefels löste sich! Die Zwischenlage hatte auf der Regenfahrt zur Möhne offenbar Wasser gezogen. Mist, Mist, Doppelmist
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In Warlingham fand ich in Ortsmitte neben dem üblichen war memorial einen Gemischtwarenladen. Nicht irgendeinen, sondern so eine richtige Kruschtelbude voll mit Geraffel, Klump und Zeug bis unter die Decke. B & B Homecare & D.I.Y Der asiatische Besitzer brauchte trotz meinen bislang halbwegs brauchbaren Englischkenntnissen und mehrfachem deuten auf die sich lösende Sohle mehrere Übersetzungsversuche anderer Kunden, bis ihm klar war, was ich benötigte. Keine Nägel, kein Faden, keine Ahle, kein Schuster, dafür war keine Zeit, sondern einfach nur einen Kleber. Alles klar, ein zielstrebiger Schritt in eine der Regalreihen, die nur kleinen Asiaten zugänglich waren, ein Griff in irgendein Fach und zum vorschein kam einmal Unibond alleskleber für 6,99 Pfund.
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Das Zeug soll man trocken verarbeiten und braucht einige Anpresszeit. Also für den Moment noch nicht geeignet, aber man hat ja Tape dabei: Leider nur in weiß, aber was solls.
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Irgendwo an einer Ampel wurde ich deswegen mal gefragt, ob ich verletzt sei. „No, thanks, just my boots“ :aetsch:

Bis zum Acecafe warens laut Navi nur noch 20 Längeneinheiten Luftlinie. Ich schreib das so, weil ich nicht mehr dran gedacht hatte, dass ich testweise ein Navi, genau dieses, mal auf Meilen umgestellt hatte um ein Gefühl für die erlaubten Geschwindigkeiten zu bekommen. Untewegs vorbei am Münster von Croydn
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Und Häusern mit Außenbordern auf dem Dach:
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Letztendlich waren es noch ca 10km Landstraße und dann 40km übler Vorortberufsverkehr über üble Straßen, üblen Baustellen und der Erkenntnis, dass selbst Briten übel gelaunt und ungeduldig sein können.
Ja, ich dachte an Martin von heut morgen, du hattest recht. Es ist kein Spaß. Irgendwann war an der wandsworth bridge die Themse überquert
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und dann nach ein paar Kilometern Stadtautobahnbaustellenstau hieß es plötzlich vor einer Eisenbahnbrücke: „Sie haben ihr Ziel links erreicht“
Hm, das war es also. Das legendäre Ace Cafe London.
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Ok, Bilder gemacht, ein bischen rumgeschaut, der Pub schien ganz ordentlich zu sein.
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Andenken an eine längst vergessene Zeit überall.
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Einige junge Leute, viele Autos und ca 10 Mopeds und Roller auf dem Vorplatz, sowie zwei Jungs mit Warnwesten, die eifrig Verkehrsleitkegel umsortierten. Für den Abend hatten sich ein paar Vauxhall-Fahrer verabredet und die steckten nun ein paar Plätze ab. Nichts besonderes, normales Werktagsfeiererabendspublikum also. Solche „meets“ gibt’s hier öfter.

Draußen die erste Honda DN 01, die ich in freie Wildbahn sehen konnte
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Am interessantesten waren noch ein paar Jungs, die sich dort trafen um einen ebaykauf über die Bühne zu bringen. Ein altes Messingteleskop mit Holzstativ

Inzwischen hatte ich Hunger bekommen und bestellte mir den einfachsten Burger. Für Experimente war mir nicht zumute
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Blick aufs Handy. Schön hier hats Wifi, Aber Mist, da das Lumis momentan das einzige funktionierende Fotogerät war und somit stets griffbereit sein sollte hatte ich das Laden vernachlässigt.
Das war fatal, denn ich hatte auch noch kein Quartier. Bei Internetverbindung konnte ich zusehen, wie die Restakkukapazität zur neige ging. Also kurz SMS nach Hause. „Bin am Ace Cafe und such ein Quartier für die Nacht. Möglichst Richtung Oxford.“ Langsam fing es an zu dämmern
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Zuletzt geändert von Done #30 am Do 8. Mär 2018, 15:20, insgesamt 2-mal geändert.
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Dienstag 23.05.2017 „You and your fucking reliable Honda“-Tour London bei Nacht

Beitrag von Done #30 »

Die Wasserstandsmeldung nach Hause war schlecht, richtig schlecht. Einerseits kümmerten sich nun drei Personen in der Ferne um mein Wohlergehen, aber ich musste auch mit allen Kontakt halten. Der Stromverbrauch war also nicht geringer. Richtung Oxford gabs gar nichts im Netz, zumindest nichts bezahlbares. Irgendwann gegen halb neun Uhr abends mit den letzten Elektronen kam die Nachricht sinngemäß: „Fahr nach Chelsea, is nur 10km weg, kein Frühstück, aber bezahlbar, hab gebucht.“ Ja, danke, ok, mach ich.
Adresse ins Navi eingetippt. Fuck, das ist genau die beschissene Strecke wieder zurück in die Stadt, die ich hergekommen bin.
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Ging nur gering besser, Berufsverkehr haben die hier wohl ganztags.
Die Unterkunft, mehrere asiatisch geführte Stadthäuser, eigentlich ein ganzer Block mitten in der Stadt war von außen nett anzusehen mit den Säulen und vielen separaten Eingängen.
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Innen aber ein Loch. Das Zimmer winzig, aber hoch, Fenster zu einem dunklen Innenhof von 2x2 Metern, also ein Lichtschacht. Gegenüber das Fenster der Dusche. Ein windiges Metalldoppelbettgestell, das schon vom anschauen quietschte und ein Schrank der mir beim öffnen einer Tür entgegen kippte. Die Gemeinschaftsdusche und Toilette ein paar Zimmer weiter auf der Etage hab ich nur mit Stiefeln betreten.

Im Flur traf ich ein paar Jungs aus Leipzig, die schon den dritten Tag da waren. „Besoffen gehts“
Aufgrund des Lärms war an Schlaf nicht zu denken, also was solls. Irgendwann muss der Verkehr doch erträglich werden. Abrödeln, Gepäck unterbringen, Tanken und ab in die Stadt.

Leider hatte ich meine Tracker auch abgerödelt, so kann ich nur grob nachvollziehen, wo ich war. Vorbei an Harrods Lichterpalast, und schon da verfluchte ich mich, dass ich meine Spiegelreflex zu Hause hatte, die Kompakte keinen Strom hatte und ich nur mit dem Handy knipsen konnte.
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Admiralty Arch
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Riesenrad London Eye
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und schließlich war ich an der Towerbridge ohne mitbekommen zu haben, dass ich unmittelbar am Buckingham palace vorbeifuhr.
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Egal, ein paar Fotos, ein bischen ausruhen
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Victoria Memorial
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und dann an die Unterkunft zurück.
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Zum Erste mal überhaupt schloß ich Jayne mit einem Schloß an einen festen Gegenstand an.
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Inzwischen war es von einigen einzelnen Personen im Flur abgesehen ruhiger im Haus. Wifi war etwas schwerfällig, aber ich buchte aufgrund der nervigen Erfahrung gleich ein Quartier für die nächste Nacht.

Irgendwo etwa 180 Dingsbums Luftline weiter nördlich. Das sollte passen um Oxford eines Blickes zu würdigen, aber leider nicht mehr um die Eishockeyfreunde zu besuchen. Der Moloch Birmingham sollte westlich und Manchester östlich umgangen werden. Das Navi versprach 250 interessante Dingsbums durch viel Grün

Stiefelsohle noch geklebt, Schrank drauf gestellt, sollte halten

Ich war stolz auf mich. Ich hatte gelernt zu planen. Aber irgendwas lies mich etwas unruhig schlafen. Jayne draußen mitten in der Stadt? Ok, das wird’s wohl sein
Gute Nacht.

Ich stelle fest: Die Doku braucht es weitaus mehr Zeit als die Tour selbst
Zuletzt geändert von Done #30 am Do 8. Mär 2018, 15:22, insgesamt 3-mal geändert.
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Mittwoch 24.05.2017 „You and your fucking reliable Honda“-Tour London, Oxford und weiter

Beitrag von Done #30 »

Ich weiß nicht mehr weshalb ich tatsächlich kurz nach sieben bereits aufwachte. Ich hab doch Urlaub. :motzen: War es die Morgensonne durchs Fenster, waren es die vielen Geräusche der anderen Insassen auf der Flucht, die auf den Fluren widerhallten oder schlichtwegs die Sorge um Jayne, die da in der fremden Großsstadt draußen die Nacht verbrachte? Vielleicht auch nur der Selbsterhaltungstrieb angesichts des Schranks gegenüber?
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Der nach dem Kleben der Sohle untergeklemmte Stiefel hatte die Sache noch halbwegs stabil an die Wand gedrückt. Dedermaßen misstrauisch gegenüber britischer Handwerkskunst versah ich den Stiefel noch mit einem Streifen Klebeband.
Aufgerödelt war dann schnell und ohne weiteren Kontakt mit sanitären Einrichtungen oder Frühstück zu riskieren gings gleich weiter. Sehr freundlich die Erinnerung an den Linksverkehr.
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Es war mittwochmorgen und erstaunlich flott kam ich Richtung Westen auf Ausfallstraßen voran. Autobahn musste leider sein, da ja bereits die Unterkunft gebucht war und noch einige Tagesordnungspunkte zu absolvieren waren. Oxford stand auf der imaginären Liste. Ich überlegte, ob ich noch ein paar Eishockeyfreunde in Oxford anfunken sollte, verwarf den Gedanken aber angesichts des anstehenden Tagespensums. Außerdem wirds, falls ich jemanden treffen sollte, mit denen sowieso immer etwas länger. Hockeyspieler eben :prost2:
Es lief gut, landschaftlich wars auch nett anzusehen. Auf der M4 und M25 durch den Colne Valley Reginal Park, links ab auf die M40 vorbei an so schmissigem Ortsnamen Loudwater oder Handy Cross. Das Aston Rowant National Nature Reserve wurde westwärts durch einen künstlichen tiefen Einschnitt verlassen und plötzlich war die Landschaft flach. Also weiterrollen lassen und irgendwann sollte ja auch was für den Magen getan werden.
Kurz vor Oxford an der A40 gabs einen kleinen Imbisswagen und nebenan eine Toilette.
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Mit dem Mädel an der Theke und einem Fernfahrer aus Leipzig war ich schnell einig: "Brötchen können sie nicht auf der Insel" Aber für Hamburger reichts. Der war lecker und der Kaffee wie er eben in Imbissbuden so ist. Oxford musste sein, aber nur ein ganz kurzer Abstecher in die Stadt und gleich weiter.

Das ist keine normale Kirche, sondern die schlichte Kapelle des Magdalen Colleges, eines der älteren Colleges der Universität Oxford.
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Fahrradteildiebstähle sind offenbar üblich ;-) Der Kerl war ganz schön flott unterwegs, der musste was geklaut haben.
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Noch ein College. der Zugang zum Hertford College, die Seufzerbrücke
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Gleich daneben der Radcliffe-Square mit dem Radcliffe Camera, einer Bibliothek, bzw Lesesaal
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Noch ein paar Fotos mit altem Zeug gemacht und dann wollt ich weiter. An einer Kreuzung machte die noch auf Autobahnfahrt eingestellte Ansage meines Navis einen Radlfahrer auf mich aufmerksam. "Kommst aus Deutschland, was?" - "Äh, ja. Merkt mans?" in dem Moment brüllt das Navi: "An der nächsten Krrreuzzzunk rrrechhhts abbiegen." Ja, alles klar .... :stirn:
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Etwas smalltalk zwischen zwei Ampeln, "idealer Tag um Oxford zu besuchen, heut sei ein großes Ruderrennen, er sei der Kapitän eines Bootes, sein Co-Kapitän sei ein Münchner mit einen ähnlichen Dialekt und sie freuten sich über jede Unterstützung." "Das wenn ich gewusst hätte, Sorry, muss weiter, hab häng schon ne Stunde. Haut rein, viel Erfolg und vergesst nicht zu feiern."
Nein, es war nicht das Rennen gegen Cambridge, sondern ein Event, die Eights Week. Hat mich trotzdem geärgert, das verpassen zu müssen.

Ein Fotohalt noch
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und dann gings raus aus der Stadt, um dann weiter Richtung Norden einzuschwenken
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Endlich wieder Landstraßen, herrlich
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und Landschaft
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und Kirchen, hier in Shipston-on-stour
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Landschaften hatten wir schon erwähnt, aber hübsche Häuschen am Straßenrand noch nicht:
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Vor lauter Fotomotiven kam ich kaum vorwärts. Den Dank dafür nahm ich gerne an. Anderseits was kann man mit 125ccm auch schnell fahren?
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Mein Tracker zeichnete weiter auf. Wer mal in die Gegend kommt, man kann nichts falsch machen
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Done #30
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Mittwoch 24.05.2017 „You and your fucking reliable Honda“-Tour von Stratford-upon-Avon nach Kidderminster

Beitrag von Done #30 »

Weiter gings nordwärts vorbei an weiteren unzähligen fotografierenswerten Objekten wie Kirchen, Häuschen, Schlösschen etc auf der A3400 vorbei an Alderminster. Man kann nicht immer anhalten, sonst kommt der Motor nie auf Betriebstemperatur. Manchmal tat ich es doch.
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Bis man an das unvermeidliche Stratford-upon-Avon kommt. Ein alter Familien-Insider besagt, dass dort das Bier nicht gerührt, sondern geschüttelt wird.
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Wikipedia sagt: „Die Stadt wird jährlich von über zwei Millionen Menschen besucht. Hauptattraktionen sind die Stätten, die einen – wenn auch teilweise nur vagen – Bezug zu Shakespeare und seinem Werk haben. “ Deshalb gabs auch viel zu knipsen. Marketsquare mit Monument am Eingang der Henleystreet. Irgendwo hier muss William Shakespeares Geburtshaus sein. Hab mir aber nicht mehr die Zeit genommen das genauer herauszufinden. Man muss ja nicht unbedingt als Tourist auftreten
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Das klappte nicht so, denn ein anderer aufmerksamer Tourist wollte unbedingt, dass ich auch mal aufs Bild komme.
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Also bediene ich das Klischee weiter und fahre zum Theater weiter. Schnell ein Foto in der Lieferantenauffahrt
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Dann aber nichts als raus aus der Stadt. Der Hunger meldet sich auch langsam. Aus einem der üblichen Village Stores kam eine Gruppe fröhliche Jugendlicher irgend welche dampfenden Sachen futternd. Kann also so schlecht nicht sein. Also rein und nach der Warmtheke gesucht.
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Kein Problem, der Geruch führte mich. Dabei trat ich unaufmerksamerweise heftig gegen einen Blechmülleimer, der am Ende einer Regalreihe stand. Trockener Kommentar einer ca 90-jährigen Dame: „You won't kick the basket here?“ Wir hatten nach diesem Auftakt sehr viel Spaß bei einem sehr gemütlichen Smalltalk an der Theke und die erste Sauage-Roll wurde gleich an Ort und Stelle verpeist. Der Ladenbesitzer war auch sehr neugierig was mein Fahrzeug anging. Kein Wunder, er hatte mal eine C90.

Mit aufgefülltem Proviant gings weiter.
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Es tauchte dann in einer Ebene eine auffällige Erhebung auf mit einer gedrungenen Kirche. Von dort oben musste man einen guten Blick auf die Landschaft haben. Aber erstmal wurde noch ein leckeres Stück von der Warmtheke vorhin verdrückt
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Die Kirche hat einen sehr hübschen alten, aber noch genutzten Friedhof drumrum. Die Inschriften auf den Grabsteinen waren sehr interessant. Von gefühlvoll, traurig, hoffungsvoll und auch trockenem Humor war alles vertreten. Ich musste für meine Tochter fast alle fotografieren.
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Und auch die Aussicht enttäuschte nicht
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Offenbar war ich nicht der Erste, der sich dafür interessierte und beeindruckt war. EineTafel erläuterte die markanten Punkte, die man bei besonders guter Sicht erkennen soll:
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Herrlich geschwungene Nebenstraßen machten die Weiterfahrt zu einem wahren Genuß
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Das führte natürlich zu leichten Problemen im Begegnungsverkehr, mit denen die Einheimischen aber locker umgingen. Kurz Peilen, Verständigung durch Kopfnicken und vorbei:
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Nicht nur die Straßen waren schmal in der Gegend , auch die Kanäle und handbedienten Schleusen.
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Ansonsten nur Landschaft, Landschaft und nochmals Landschaft
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Linksrum
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und wieder rechtsrum
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und manchmal auch erst rechtsrum
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und dann linksrum
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Auf der Karte schauts unspektakulär aus, aber die Etappe war herrlich.
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Zuletzt geändert von Done #30 am Do 8. Mär 2018, 15:28, insgesamt 3-mal geändert.
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Done #30
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Montag 25.05.2107 „You and your fucking reliable Honda“-Tour, Heading north

Beitrag von Done #30 »

Da aber solche Sträßchen ohne Mittelstriche selten hohe Reiseschnitte erlauben musste ab und zu geknüppelt werden. Machte aber selbst mit zwei durchgezogenen Mittelstrichen ausgesprochen viel Spaß
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Nie sollte man vergessen rechtzeitig Pausen zu machen, Essen bevor der Hunger kommt, trinken vor dem Durst. Letzteres ist nicht nur guter bayerischer Brauch, alles zusammen verhindert, dass die Konzentration nachlässt. Es fand sich ein schattiges Plätzchen in einer Hofeinfahrt. Nach der Mahlzeit ein Viertelstündchen dösen tat ungemein gut.
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Bridgnorth in der Grafschaft Shropshire lockte mit einem herrlichen Anblick über die Oberstadt mit Castle und Kirche und die Unterstadt welche durch den Fluß Severn geteilt sind
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Aber ich fuhr schnell weite. Naja, so schnell wie es die Motorleistung und das Gewissen angesichts der unzähligen Warnungen erlaubte.
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Etwas übertrieben fand ich dann schon, dass auch noch das Andenken an den Vorbesitzer meiner Innova herhalten musste um selbige einzubremsen
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Diese Etappe nordwärts durch die Midlands war trotzdem zügig zurückgelegt, die gebuchte Unterkunft noch weit weg.
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Auf den von mir so geliebten Landstraßen x-ter Ordnung war das nicht zu schaffen, also gings auf sowas wie Bundestraßen weiter. Vorteil: Man kommt stellenweise vierspurig durch die Städte. Hier passiere ich den Clocktower-Roundabaout an der A518 in Telford. Stil, das haben sie, die Briten.
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Von weitem sichtbar das Lilleshall Monument, zu Ehren von George Leveson Gower, First Duke of Sutherland. Leider nur von der Straße aus betrachtet, die Zeit drängte langsam.
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Newport (Shropshire) war geschmückt und machte Werbung für den Carnival 2017. Kurzer Fotostop für die wuchtige Kirche St. Nikolas im weichen Abendlicht.
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Abendlicht? Mist. Nichts wie weiter. An einer Autoschlange vorbei rollte ich vorsichtig nach vorn. Der Bauarbeiter konnte mein Zögern nicht verstehen und winkte mich an der roten Ampel durch. Danke, so entspannt und doch flott kann es gehen.
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Nochmal strecke machen, d.h. Sprit bunkern. Hab ich schon irgendwo mal geschrieben, dass es für so sensible Naturen wie ich es eine bin, durchaus unter bestimmten Umständen, und auch nur dann, etwas enervierend sein kann, dass man an einer weitgehend handelsüblichen Innova alle 150km tanken und dabei seinen gesamten mitgeführten Hausstand von der Sitzbank entfernen und hinterher wieder sorgsam verzurren muss? Nein? Ok, dann sag ich es jetzt: Es macht mich krank
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Troptzdem waren die Straßen das reinste Vergnügen.
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Herrlich, isn't it?
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Der Asphalt war grob und griffig, aber trotzdem sollte man speziell als Ortsunkundiger die Warnungen ernst nehmen. Andererseits kündigten sie oftmals wunderschön zu fahrende Kurvenkombinationen an
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Auch diese Etappe war ein Zungenschnalzer:
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Done #30
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Mittwoch 25.05.2107 „You and your fucking reliable Honda“-Tour zum Peak District National Park

Beitrag von Done #30 »

Die Innova lief wie ein Uhrwerk, die etwas erhöhte Schlagzahl heute schien ihr gut zu tun. Stroke-on-Trent ließen wir links liegen und schon bald änderte sich die Landschaft. Es wurde wieder etwas hügeliger
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In Leek gibt es mitten in der Stadt am oberen Ende des Marktpklatzes einen Clocktower kombiniert zum Nicholson War Memorial. Technikverliebtheit und Ehrfurcht vor den Toten, völlig ungewohnt für uns Deutsche. Als Sieger tut man sich da schon leichter
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Da entdeckte ich auch eine der erstaunlich wenigen Waves, die ich auf der Insel vorfand. Der ältere Besitzer war nebenan in einem asiatischen Fastfood-Laden verschwunden. Aber ich musste weiter.
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Die Landschaft wurde nun nicht nur hügeliger, sondern auch etwas schroffer und dünner besiedelt. Ich erreichte, wie ich erst zuhause recherchierte, den Peak District National Park
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Die Straßen waren erstaunlich gerade, aber dass die Steigungen schon heftig waren, merkte ich auf der schwer beladenen Innova als ich ständig zwischen zweiten und dritten Gang hin- und her steppen musste.
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Wenn man so etwas wie eine Baumgrenze definieren möchte, dann war sie hier bereits knapp überschritten.
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Die Aussicht grandios, ich war sprachlos.
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Ein paar Meter weiter oben war an der Straße hinter einer Hecke ein Parkplatz, eine Gaststätte und davor ca vier Dutzend Motorräder. So gönnte ich mir und dem zweiten Gang der Innova eine kurze Pause. Warum nicht? Ich hab doch Urlaub. Ich war noch nicht zum Stehen gekommen, schon war ich von einer sehr inhomogenen Gruppe Motorradfahrer umringt. Ein Jüngerer rief etwas von „no, it's a small one“
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Kurze Begrüßung bei der Gruppe und ich entschuldigte mich kurz, holte einen Kaffee und sortierte mich auf der Toilette.
Ach ja, ich war am winking man. Nie gehört, aber schaute interessant aus
https://www.winkingman.co.uk/
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Zurück zum Moped. Der Jüngste aus der Gruppe hüpft immer noch um Jayne herum und kriegt sich fast nicht ein. Erstaunlich gut informiert, bzw was ich davon so verstand, referierte er über die Besonderheiten. Er fuhr übrigens auch eine 125er Honda, ein Chopper. Offenbar eine CM.
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An der Stelle erwähne ich mal, dass sich, wie auch in Deutschland nach Norden nicht nur die Landschaft, sondern auch der Dialekt der Einheimischen ins Unverständliche verändert. Der Satzbau mag ja noch grob Subjekt, Prädikat, Objekt entsprechen, aber die dazugehörenden Buchstaben schienen mir etwas neu sortiert. Wie bei Urs Wehreli.
Lasst es mich mal so beschreiben: Am Satzanfang gab es einige Vokale, dann in der Mitte deutlich mehr Konsonanten und die bislang vernachlässigten Restvokale wurden am Satzende quasi randomisiert hinterhergespuckt. Die Unterhaltung war schwierig, aber ungemein lustig.
Leider entnahm ich ihr auch, dass ich noch ne ganze Ecke zu fahren hätte. Außerdem war der Kaffee wegen dem etwas schneidigen Wind dort oben auch schon kalt. Die Einladung zu einer gemütlichen Geburtstagsfeier in der Kneipe musste ich leider ausschlagen

Ich kam mir vor wie auf manchen stellen der Schwäbischen Alb, aber alles wirkte irgendwie rundgeschliffener.
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Spärliche Vegetation und in den Tälern begann es bereits dunstig zu werden. Ein Rundumblick bei Flash:
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faszinierende Lichtspiele
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Einsame Höfe
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Zwickmühle: Fotografieren oder weiterfahren? Euch zuliebe noch ein Foto:
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noch eins. Da unten irgendwo sollte Buxton liegen. Heute auch nur eine Zwischenetappe
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Hier bin ich schon durch. Buxton aus dem Sonnenuntergang heraus fotografiert
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Dann gings endlos gegen den Sonnenuntergang bergab nach Whaley-Bridge. Mehrfach hatte ich Mühe das Moped auf der Straße zu halten, zu schön der Anblick.

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Ortskundige Radfahrer überholen ist gar nicht so einfach. Die lassen es ganz schön krachen da runter
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Whaley Bridge ist erreicht. Die Landkarte macht mit vielen grünen Flächen klar, dass hier viel Mopedstrecken geboten sind
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Ankunft an meiner Unterkunft, dem Springbank Guest House
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Von außen unscheinbar, ein älteres Reihenhaus eben
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Eine Dame, älter mag ich nicht gerade schreiben, aber keine 20 mehr, öffnet, sieht das Moped und bietet gleich mal einen Unterstellplatz an. Nützen wir doch gern:
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Dann das Zimmer, ne, das Haus. W A H N S I N N. :up2: :up2: :up2: :superfreu: :superfreu: :up2: :up2:

Das Zimmer 3 auf den ersten Blick noch etwa rustikal und schlicht, aber weitgehend neu und modern gerichtet. Waschbecken, Wifi etc ...
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Dann das Bad auf der Etage. Als ob soeben Queen Victoria da gewesen wäre. :D
Unglaublich die vielen Details. Bilder, Blumen, Schildchen, Fließen, Seifenschälchen, Kleenexspender, Lichtschalter, Messingwasserhähne mit verzierten Porzellangriffen, eine Duschbaruse wie ein alter W48 Telefonhörer, dunkles Holz am Badwannenrand, Handtücher, Duftkerzen, verschiedene Schaumbäder nach Farben sortiert in einem filigranen Holzregal über den Badewanne.
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Und kein Wasserfleck, keine Fingerabdrücke, kein Stäubchen, nichts. :o
Ich war überwältigt. Man will singen "Rule Britannia, Britannia rule the waves", ja, das hat Stil. Das Britische Empire lässt grüßen.

Und das ganze mit Frühstück zum nahezu selben Preis wie die das Loch aus dem ich am Morgen in Chlesea hungrig gekrochen bin!

Was für ein Tag, was soll da noch kommen? Die gesamte Tagesstrecke war deutlich länger als geplant. Denn ich hatte mich vertan beim Planen. Ich hatte Meilen, anstatt die gewohnten Kilometer eingestellt.
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Erstmal Körperpflege, ich trau mich kaum das bad zu betreten, dann brauchts was für den Magen und das Hirn.
Zuletzt geändert von Done #30 am Do 8. Mär 2018, 15:37, insgesamt 3-mal geändert.
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Mittwoch 25.05.2107 „You and your fucking reliable Honda“-Tour Pubcrawling in Whaley Bridge

Beitrag von Done #30 »

Die dringend benötigte Körperpflege war gar nicht so einfach. Man möchte hier in diesem viktorianischen Kleinod natürlich so wenig Schäden wie möglich anrichten, am Besten nichtmal irgendwelche Spuren hinterlassen. Welch ein Kontrast zur Unterkunft zuvor. Gestern war meine einzige Hoffnung, dass die sanitären Einrichtungen keine bleibenden Spuren an mir hinterlassen. Irgendwann im Leben, spätestens ab 50 lernt jeder ein funktionierendes Immunsystem zu schätzen.
Es war schon nach 20 Uhr, also galt es auch den Auftritt akustisch dezent zu gestalten. Gar nicht so einfach. Also den handgedengelten Messingwasserhahn am mit vier Porzellannippeln besetzten Rändelrad mal vorsichtig aufdrehen um zu schauen, ob und wann warm kommt, tut sich nichts, weiter, immer noch nicht, weiter, immer noch nicht, weiter noch ein bischen, ein kleiner Widerstand, kaum fühlbar, aber doch hemmend, und plötzlich donnert ein Schwall Wasser in die freistehnde emaillierte Blechwanne. Dong, dadong, dong, platsch, platsch Ich kam mit vor wie der Glöckner von Notre Dame. Ok, das ganze Viertel weiß jetzt: Hier ist jemand im Bad. Muss jemand vom Kontinent sein, Inselaffen können mit bewährter Technik des 18.Jahrhunderts umgehen. Glücklicherweise lässt das Dröhnen mit steigendem Wasserstand nach und es kommt nun auch angenehm warm.
Wer in einer achtköpfigen Familie mit einem 80-Liter-Boiler aufgewachsen ist, der lernt sparen. Schon bei niedrigem Pegel Hahn zu und ein Versuch das Bad geräuschlos zu erklimmen. Erstes Bein voraus, klappt, zweites Bein nachziehen klappt auch, vorsichtig in die Hocke, die Wanne ist unten deutlich gewölbt. Ich rutsche prompt mit dem rechten Fuß ab und donnere - DONNNNGGGG - mit dem Knie an den Badewannenboden. Fast glaube ich den Pfarrer des Nachbarstadt rufen zu hören "Quasimodo, bist du es?" Mannmannmann, reiß dich zusammen jetzt.
Der Rest der Prozedur verlief, eine Steigerung war ohnehin kaum noch möglich, deutlich dezenter. Keine weiteren beunruhigenden Geräusche, keine Schäden und kaum Wasserspritzereien auf dem wertvollen blitzblank gewienerten Inventar. Ach ja, eins noch. Wer sich so auf simple Dinge derart konzentrieren muss, der vergisst meist was. Das Handtuch. Natürlich am anderen Ende des Bades und nicht ohne vorher auszusteigen zu erreichen. Die hierbei unnötigerweise generierten Wasserflecken nahm keines der natürlich frisch gewaschenen und gestärkten Handtücher vollständig auf. Ganz spurlos gings also nicht ab. Mist. Ich bin geliefert.
Also raus aus dem Bad, rüber ins Zimmer, fertig angezogen und mit Papiertaschentücher und Brillenputztuch zurück an den Ort der Verwüstung. Danach sah es schon besser aus. Die Landlady wird mich nur töten, ich hoffe meine Bemühungen werden anerkannt und sie erspart mir die vorherige Folterung.

So, inzwischen war es auf 22 Uhr zugegangen und ich hatte außer den Sachen auf der Fahrt, noch nichts gegessen oder getrunken und mir war auch nicht nach Bett zumute. Vorsichtig aus dem Haus geschlichen.
Die Vermieterin hatte mir einen Pub in der Nähe empfohlen, aber nach neun gäbe es Essen nur noch an ein, zwei Imbissbuden.
Also 100m runter die Straße, unter der Eisenbahnbrücke durch und ich war an der Hauptstraße von Whaley Bridge: Der Pub war gleich links
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Also erstmal in den Pub, Auskunft des Wirts: Nein es gibt nichts zu essen. Ich könne an der Hauptstraße was holen, Sie würden auf mich warten. ok, sehr nett. Zurück auf die Straße
Der Asiate war grad am zusammenräumen, aber der Dönermann hatte noch was.
Lektion 1: "Mit schaaaf" heißt dort "hot", ok, klingt logisch
Lektion 2. Ich hätte es wissen müssen: Brot und Semmeln können die nicht auf der Insel. Das Zeug kommt in pfannkuchenartige Fladen in einer Styroporschale. Dass es sowas noch gibt.
Lektion 3: die werfen die vom Senkrechtspieß abgesäbelten fettigen Brocken echt nochmals kurz in eine Fritteuse. Warum?

Das Ergebnis sieht man hier
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Es schmeckte, wie es aussah. Salat ok, aber der Rest glänzte und triefte von schnell kalt werdendem Fett. Der Schwabe weiß damit umzugehen.
Bezahlt wars ja: Der Hunger treibts rein, der Ekel runter und der Geiz behälts drin.
Aber nach der halben Portion war es mir etwas plümerant und den Rest bekam eine Mülltonne an der Bushaltestelle. Offenbar war ich nicht der erste mit so einer Aktion, da lagen schon ein paar weitere Reste nur halb verzehrter Döners.

Also wieder rein in den Pub, eine knappe Dreiviertelstunde blieb mir noch um die nötige Bettschwere zu bekommen. The Goyt Inn,
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Drin war grad ein Tisch am Aufbrechen und drei Gäste scharten sich noch um Wirt und Theke. Die Stimmung schien gut. Schon bevor ich bestellen konnte, hatten die Jungs den halben Lebenslauf aus mir herausgefragt. Ich bestand erstmal auf ein Getränk einer lokalen Brauerei. Mir wurde ein klassisches Pale Ale empfohlen. Das würde dem "Toni from Bavaria" sicher am besten schmecken. Ich kam kaum zum trinken, denn einer der Gäste war ein pensionierter Lehrer, der in ganz Europa an den Botschaften Diplomatenkindern Privatunterricht gegeben hatte, u.a. München, Hamburg und Wien. Er bestand drauf mir seine dort erlangten verschiedenen Deutschkenntnisse zu unterbreiten. Ich musste dann versuchen, was ich verstanden hatte den anderen mit meinem Englisch nahezubringen. Mancher Schenkelklopfer kam dabei raus. Wir hätten mehr trinken sollen, trotzdem wars sehr informativ und lustig. Irgendwann war es kurz nach elf, eigentlich hätte längst die last order Glocke, die wie ein Damokleschwert neben der Theke hing erklingen sollen. ok, das Gesetz gibt wohl nicht mehr, aber viele Wirte halten sich noch dran. Als mich selbiger nach dem Stühle hochstellen nebenbei fragte und erfuhr wo ich untergebracht sei, meinte er lächelnd "ah, at Susan's", drehte er sich um und zapfte ungefragt noch fünf Bier. Mein verdutzer Blick auf die Uhr und den Griff zum Geldbeutel quittierte er mit dem Satz: "My pub, my clock, my guests. Cheers mates." Als ich den Geldbeutel nicht schnell genug wieder wegsteckte kam irgendwas gebruddelt von wegen, ob er jetzt meine oder seine Hand abhacken soll um den Blödsinn mit dem Geld zu unterbinden.

Unter durchaus ernsthaften Gesprächen über Miet- und Kaufpreise samt Nebenkosten bei Immobilien, natürlich Brexit und das Studium meines Sohnes und natürlich Lachen und Scherzen, u.a. Frotzeleien des aus London stammenden Wirts über die Einheimischen "all trolls and hobbits", erwidert durch ein paar tieffliegende Bierfilze der drei anderen Gäste, war es plötzlich kurz nach Mitternacht, und wir lösten die Runde auf.
Ein herrlich verrücktes Volk
Obwohl mir nach diesem Tag so viele Eindrücke durch den Kopf gingen schlief ich bald ein mit dem glückseligen Gefühl: Alles richtig gemacht bisher.
Zuletzt geändert von Done #30 am Do 8. Mär 2018, 15:38, insgesamt 2-mal geändert.
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Donnerstag 25.05.2107 „You and your fucking reliable Honda“-Tour Whaley Bridge Springbank Guest House

Beitrag von Done #30 »

Es muss wohl. schon länger hell gewesen sein als ich irgendwann nach acht aufwachte. Herrlichster Sonnenschein draußen und innen immer noch diese unglaubliche schicke Einrichtung. Erstmal ne Runde durchs Zimmer, Bedroom 3, dann weiter durchs Haus. Es gab so unglaublich viel zu entdecken
Im Flur u.a. allerelei Hinweise zum Wohlfühlen im Haus und einige Geschichten zur Historie
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Da kann man sich wohlfühlen.
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Auch der Frühstücksraum war voll von vielen kleinen Sachen, liebenswerten Details, alles glänzt, alles perfekt ausgerichtet und kein Stäubchen.
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Die Besitzerin hatte mich trotz leisester Fortbewegungsart sofort bemerkt und erkundigte sich nach meinem Frühstückswunsch, zunächst das Getränkeangebot. Geschätzt 30 Sorten Tee, fünf Sorten Kaffee aus frisch gemahlenen Bohnen, diverse Mineralwasser,Säfte etc ..... Äh ja ..ich war überfordert.... "just a coffee and a orange juice". und das Frühstück .... "Full english, no beans" - "Great, you'll get an extra sausage" säuselte die Landlady, verschwand in der Küche, um sofort mit einem Thermobehälter heißem Wasser zurück zukommen. Am Tisch wurde unter freundlichstem Smalltalk andächtig das Kaffeeritual mit den Bohnen, die ich mir empfehlen ließ, zelebriert und nach kurzer Zeit erfüllte ein sehr aromatischer Kaffeeduft den Raum. Herrlich, ich war im Himmel. Nahezu gleichzeitig war in der Küche mein Frühstück fertig geworden. Unglaublich. Da mussten Heinzelmännchen versteckt sein, also erstmal Frühstück genießen
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Auf meine Frage, wie jemand ein bewohntes Haus in einem derartig perfekten Zustand halten kann, lächelte die Besitzerin nur und meinte "it happens".
Was ist die Steigerung für Himmel? Was wird das für ein Tag? Ich will hier nie wieder weg. "Sorry, we are fully booked the next two weeks." Schade.
Trotzdem merken wir uns Springbank Guest House Whaley Bridge /
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Unter nettem und informativem Plaudern wurde es immer später und ich musste los. Auch Jayne schien es draußen gut gegangen zu sein und wartete darauf wieder gesattelt zu werden:
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Ich war grad am aufrödeln, als sich der nächste Small-Talker näherte. Sein Töchterlein begeisterte sich für mein Moped und schon war ich das nächste Gespräch verwickelt.
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Grad lustig wars, aber auch informativ. Offenbar hatte in diesen Tagen jeder Brite das Bedürfnis jedem offensichtlichen EU-Gast mitzuteilen, dass er nicht für den Brexit gestimmt hatte. Die Sorgen waren schon nachvollziehbar, aber für mich wurde es immer später.
Der Plan für den Tag war eigentlich mal, dass ich bis nach Durham kommen wollte, um noch kurz meinen Sohn zu treffen, der in seinem Auslandssemester noch zwei wichtige Klausuren zu schreiben hatte. Ich wollte ihn in dieser Phase nicht unnötig belästigen und deshalb noch eine Unterkunft zu finden. Nachts hatte ich aber keinen Nerv mehr dazu gehabt und am morgen hatte ich es einfach vergessen, Zuviele Eindrücke auf einmal.

Was ich mir aber nicht nehmen lassen wollte war noch eine Runde durch die Umgebung, das High Peak borough of Derbyshire. . Hatte ich schon erwähnt dass dies auch ein AONB ist, also ein Area of Outstanding Natural Beauty? Absolut zurecht.
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Re: „You and your fucking reliable Honda“-Tour Mai-Juni 2017 CUB-Treffen am Möhnesee und mehr

Beitrag von Innova-raser »

Ich LIEBE England und die Briten! Vor allem der Süden! Tolle Fotos!
Nicht der Verstand schreibt die Postings sondern der Charakter!

http://www.thinkinghumanity.com

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“Think for yourself and let others enjoy the privilege of doing so too.” - Voltaire

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Beitrag von Done #30 »

Es war schon fast Zeit zum Mittagessen, aber ich war ja nicht zum Spaß da, sondern zum Mopedfahren.
Also raus aus Whaley Bridge und auf eine südliche Schleife im Gegenuhrzeigersinn Richtung Buxton, das ich am Vorabend nur kurz streifte. Kurz nach dem Ortausgang der erste Fotostop:
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Bald war ich ziemlich weit oben und hatte eine schöne Aussicht zurück nach Osten an der Bakestonedale Road zwischen Kettleshulme und Pott Shrigley:
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Auf der anderen Seite gings grad so weiter auf schön geschwungenen Landstraßen
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Überall standen irgendwelche Tiere auf den Wiesen und ließen es sich gut gehen. Keine riesigen Herden, maxiamal 10 Stück auf einer Weide. Pferde, Rinder, Schafe, Ziegen ... Manche suchten sich sehr exponierte Plätze.
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Herrlich, das gleichmäßige Schwingen durch die Kurven .... sorry, ich wiederhole mich
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Ein Fotostop am anderen
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und es wurde immer besser, noch enger, noch kurviger ....
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wo war ich überhaupt? Die Navis rechneten sich dumm und dusselig. Egal ... dafür gibts Schilder
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Weiter, immer weiter, die Gegend macht süchtig
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Dann gings runter zum Erwood Reservoir
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Kurze Pause am Staudamm
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und an der anderen Hangseite gings teilweise im ersten Gang wieder hoch
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Schon gabs wieder einen schönen Blick auf die Gegend. Am Gegenhang die A537 von Macclesfield nach Buxton, die einem nach den bisherigen Strecken wie eine Autobahn vorkommt.
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Ja, und dann Buxton. Dieses Gebäude war mir am Vortag schon aufgefallen und ich hatte keinerlei Ahnung, was das sein könnte
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Eine ältere Dame bemerkte mein Interesse am Rumhampeln mit dem Fotoapparat, kam näher und gab bereitwillig sachkundige Auskunft. Briten sind sehr geschichtsbewusst und zurecht stolz darauf. Für uns hier einige Infos zum Devonshire Dome. Es ist die größte freitragende Kuppel Europas seit 1779!

Eine andere Eigenheit der Briten bekam ich zu spüren als ich es wagte auch in dem Gebäude meinen Fotoapparat zu zücken. Sie sind sehr resolut, was die Einhaltung von Gesetzen, Vorschriften und Konventionen angeht. Dummerwiese hatte ich offenbar das Fotografierverbot in der Mittagszeit missachtet. Da dient diese beeindruckende Halle als Speisesaal für Studenten und man möge aus Respekt in dieser Zeit nicht fotografieren. Zu spät, zwei Bilder waren schon passiert
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Done #30
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Donnerstag 25.05.2017 „You and your fucking reliable Honda“-Tour Buxton im Peak District National Park

Beitrag von Done #30 »

Aber auch draußen gab es Einiges zu fotografieren. Hier die "Tram", die mir von der o.g. Dame sehr empfohlen wurde ;-)
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Ein paar Meter weiter endet die Einkaufsmeile der Stadt in einem ehemaligen Thermalbad, dem "crescent"
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Das hier ist die Stirnseite eines der ehemals zwei (!) nebeneinander liegenden Kopfbahnhöfe Buxtons.
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Nicht minder beeindruckend das Eisenbahnviadukt, das Hogshaw Viaduct, das mit vielen Bögen die Stadt durchquert. Sowas sollte mir noch mehrmals begegnen. Aber das hier ist ein Teil einer sehr interessanten Strecke.
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Ich folgte der Bahnline durch das enges Tal des Wye. Mehrmals schlängelt sich die Straße unter der Bahnlinie hindurch
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Kaum hat man sich daran gewöhnt gehts raus aus dem Tal und die Bahnline ist plötzlich weg. Kurz raus am Parkplatz. Nein, da hinten unten macht sie eine Schleife und führt zu einem Zementwert mit Steinbruch bei Peak Dale
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Aber geradeaus nach Osten ist sie tatsächlich abgebaut, nur noch Brücken und Tunnel im Tal zeugen davon. Das war Teil dieser Strecke, der Manchester, Buxton, Matlock and Midland Junction Railway
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Ich habs auch erst hinterher recherchiert: Was macht man meist, wenn eine Bahnlinie stillgelegt wird? Einen Radweg.
Meist bin ich nicht begeistert davon, aber der hier hat was. Das ist der Monsal Trail im Monsal Dale
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Ohne davon zu wissen biege ich ab Richtung Millers Dale und Tideswell. Aus dem Augenwinkel verwirrt mich ein Schild:
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Keine Studenten?
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Ich wollt das Schild schon abbauen, da erfahre ich von einer freundlichen Autofahrerin, dass "Studs" offenbar Bordsteine sind. Schade, wär witzig gewesen fürs Büro an der Uni ;-)
Da fällt mir auf: Eine weibliche Autofahrerin hält mitten auf einer Landstraße an um einem männlichen Motorradfahrer unaufgefordert Hilfe anzubieten? Wo gibts denn sowas noch? Hat die kein Internet, da passieren doch immer die schlimmsten Dinge ....

In Unkenntnis der Dinge um mich herum leider nur ein Bild von der Bordkamera der aufegebenen Eisenbahnviadukte bei Millers Dale
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U.a. Hier gibts Infos über den Bahnhof Millers Dale:

Über Tideswell verlasse ich nun die Gegend, die mich stark an die Schwäbische Alb erinnert.
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Ach ja, noch die Karte: Ich war meinem eigentlichen Ziel im Norden keinem Meter näher gekommen, aber es ist einfach zu herrlich hier
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