„You and your fucking reliable Honda“-Tour Mai-Juni 2017 Möhnesee, England, Schottland, Billingshurst

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Done #30
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„You and your fucking reliable Honda“-Tour Mai-Juni 2017 Möhnesee, England, Schottland, Billingshurst

Beitrag von Done #30 »

So langsam ist es an der Zeit, die verrückten Tage im Mai und Juni 2017 nochmal Revue passieren zu lassen.

Für mich war die Tour zum CUB-Treffen am Möhnesee 2017 nur der Auftakt zu einer größeren Runde, von der mir selbst noch unterwegs nur drei bekannte Rahmendaten abgesteckt hatte.

1. CUB-Treffen am Möhnesee von Freitag 19. bis Sonntag 21.4.2017
2. Dieselmotorradtreffen „The Big Knock“ in Billingshurst/GB von Freitag 2. bis Sonntag 4.6.2017
3. Letzte Prüfung meines Sohnes nach drei Auslandstrimestern in Durham/GB am 27.5.2017 Vorher Auftauchen wollte ich unbedingt vermeiden

Ansonsten: nichts.
Außer, dass sich die beiden letzten Ziele für mich ungewohnt auf einer Insel befanden und beim letzten gezeltet wird, hatte ich mir über nichts einen Kopf gemacht. Kein Eisenarschversuch oder sonstige Klimmzüge, Hauptsache gesund heimkommen, der Rest ergibt sich.

Im Vorfeld tat sich jedoch einiges im Forum.
Zunächst mal die Terminankündigung von Pille, der bewährter- und dankenswerterweise selbstlos seit Jahren die Organisation übernimmt.
Für eine gemeinsame Anfahrt aus dem Süden zum Möhnesee interessierten sich in diesem Thread schnell ein paar Leute, von denen letztendlich und doch spontan Bernd, Hans, Karl und Palü die Sache mit durchzogen.

Während der Tour hatte ich bereits versucht von unterwegs ein paar Eindrücke unter „Dones "Möhne 2017 and beyond"-Reiseblog“ ins Forum zu schreiben. Das war natürlich den Umständen geschuldet etwas hemdsärmelig, zusammenhanglos und verwirrend. So werde ich, mit einem gewissen Abstand und in Ruhe, hier nach und nach einen ausführlicheren Reisebericht verfassen und illustrieren.
Zuletzt geändert von Done #30 am Do 8. Mär 2018, 15:02, insgesamt 6-mal geändert.
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Done #30
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„You and your fucking reliable Honda“-Tour Mai-Juni 2017 Vorbereitungen

Beitrag von Done #30 »

Die o.g. Rahmendaten der Tour waren klar.
Klar war auch, dass ich unser sperriges Familienzelt samt Zubehör unmöglich auf der ganze Strecke mitführen kann. Also spontan im örtlichen Baumarkt ein Billigzelt mit handlichem Packmaß, sowie Isomatte und ein aufblasbares Gästebett gekauft. Aus verschiedenen schlechten Erfahrungen schlauer geworden baute ich das gesamte Ensemble mal testweise in einem Zimmer auf und nächtigte mehrmals darin. Die Kommentare der Gattin erspare ich uns.
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Die Sache war sehr sinnvoll, denn das Gästebett erwies sich als Fehlkauf. So ein Ding ist schlichtweg zu hoch und schränkt den geringen Platz in der winzigen Dackelgarage unnötig ein. Eine ca 20 Jahre alte Luftmatratze, die tatsächlich noch über mehrere Tage dicht hielt und über ein separates Kopfteil verfügte, war schließlich die vernünftigste Lösung. Isomatte drunter, dann sollte nichts passieren. Nässe und damit Kälte kommt von unten. Also hier nicht sparen. War auch gut so.

Das Moped war natürlich nicht soweit fertig geworden, wie ich mir erhoffte. Teppich über die Elektrik, Getränkehalter und Ölkanister in der Verkleidung klappten noch, aber beispielsweise die stufenlose Griffheizung samt Voltmeter reagierte just nach dem Zusammenbau der nicht mehr. Mit einem anderen Steuergerät funktionierte die Griffheizung und damit war auch die Diagnose klar. Vermutlich war ein Draht am Potentiometer (links im Cockpit zwischen den beiden Rundinstrumenten) abgerissen. Kein Problem, tuts nach dem Urlaub auch noch.
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Ausgiebiges Putzen musste entfallen, ebenso eine nicht notwendige, aber sicherlich beruhigende Ventilkontrolle. Zentrifugendichtung blieb auch unbeachtet.
Die Michelin Pilot Street waren vor ca 1500km neu draufgekommen, machten bislang keine Probleme, außer dass hinten wohl öfters mal der Druck kontrolliert werden muss. Die im Forum diskutierte zu erwartende Lebensdauer sollte für die ganze Strecke reichen.
Zusätzlicher kleiner Nervenkrieg am Rande: Die örtliche Nähstube hatte sich mit der Reparatur meiner vor zwei Wochen abgegebenen Hose ordentlich Zeit gelassen. Nach zweimaligen Besuch konnte ich die Hose doch noch kurz nach 19 Uhr abholen. Damit war der Motor warm, noch schnell ein Ölwechsel und dann war Jayne am Vorabend endlich reisefertig:
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Zuletzt geändert von Done #30 am Do 8. Mär 2018, 01:25, insgesamt 7-mal geändert.
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Done #30
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Freitag 19.5.2017 Anfahrt aus dem Süden an den Möhnesse erste Etappe Ulm -> Süßen

Beitrag von Done #30 »

Aufmerksamen Forumslesern ist dieser Tagesbericht schon bekannt

Donnerstag, Vorabend.
Alles war gepackt, alles war gerichtet, man findet keinen vernünftigen Schlaf, wälzt sich hin und her, geht im müden Kopf nochmal alles durch „hab ich alles?“, aber irgendwann schlägt doch die Müdigkeit zu. Um 4:30 Uhr will ich auf dem Bock sitzen. Es ist kein Schlaf, eher ein Dämmern und regelmäßiges Kontrollieren ob der Wecker noch an ist. Hab ihn extra weit weg gestellt, dass ich ihn nicht versehentlich ausschalte. Die Anzeige in der Ferne leuchtet irgendwann mal ein fieses 3:43 zu mir rüber. *Gähn* oder ist es ein 5:45? ich hab die Brille nicht auf *fuck, wo is das Ding* gefunden, ach ne, alles klar, ich kann noch zwei Minuten dösen. :aetsch: Boah, bloß nicht, jetzt wenn du blödes Ding nicht bald läutest, dann verpenn ich. :motzen: Also raus, au Mann, das wird ein langer Tag.

Schnell die Kaffeemaschine angeworfen, Zeitung ist auch schon, da mit Horrornachrichten über unsere Jugend:
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Auf den Schreck muss ich mir gleich etwas in den Kühlschrank tun auf das ich mich bei der Heimkehr freuen kann.
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Katzenwäsche, zwei Scheiben Brot, zwei Tassen Kaffee, :prost2: kurze Verabschiedung und raus:
Alle Systeme hochfahren, Navis resettet, Tachostand 55489km, Sprit reicht bis Salach, Tracker liegen lose rum, was solls, schaut gut aus:
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Alles verzurrt, langsam wird’s ganz leicht hell im Osten
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Garage abschließen, Schlüssel in Briefkasten, brauch ich ja jetzt ca drei Wochen nicht, zurück ans Moped und los. Nö, verd.... der blöde 500W Scheinwerfer ist noch an, den muss ich noch ausschalten. Schalter ist in der Garage, die ist abgesperrt, wo ist der Schlüssel?
Mist, nochmal die schlaftrunkene Gattin rausklingeln und sich den Schlüssel geben lassen. Sie hatte wohl nichts anderes erwartet. :stirn:
Also los. Ich bin bereits knapp 25 Minuten später dran als geplant. Ich muss es laufen lassen, dass ich Bernd und Hans in Süßen nicht warten lasse. Wir wollen uns um sechs Uhr an der Tankstelle treffen.
Die Bordkamera, eine Mobius, erfasst einen letzten Blick ganz rechts aufs Ulmer Münster als ich die Adenauerbrücke von Neu-Ulm nach Ulm überquere und damit Bayern verlasse.
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Ich lasse es auf der B10 nordwärts gemütlich angehen, eigentlich unfreiwillig, irgendwie komm ich nicht so voran. Ist die Karre wirklich so überladen, dass sie nicht besser läuft? Höre auf ungewöhnliche Geräusche, ne, alles ok, aber irgendwie schwammig. Es wird doch nicht der Hinterreifen....? Bitte nicht jetzt, keine Schutzbriefaktion.
Da auch der Kaffee seinen Tribut fordert, halte ich kurz vor Luizhausen auf der Albhochfläche an und mich wirfts samt Moped fast um. Seitenwind! Und zwar heftig. Hab ich hinter der gut schützenden rahmenfesten Verkleidung fast nicht mitbekommen. In zweifacher Hinsicht erleichtert geht’s weiter.
Noch ein Kurzstop bei Gingen an der Fils. Es waren schließlich zwei Tassen Kaffee, die einzeln getrunken, nun auch einzeln den Körper wieder verlassen wollen.

Bernd und Hans erwarteten mich bereits an der Tankstelle in Süßen, die leider um diese frühe Stunde geschlossen hatte.
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Also gleich weiter zur nächsten Tanke in Eislingen und auffüllen, dass es allen weit genug reicht.

Die bisherige Strecke:
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Ab sofort übernahm Bernd als Ortskundiger die Führung
Zuletzt geändert von Done #30 am Mi 28. Jun 2017, 14:24, insgesamt 2-mal geändert.
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Freitag 19.5.2017 Anfahrt aus dem Süden an den Möhnesse zweite Etappe ab Geislingen nordwärts

Beitrag von Done #30 »

Ab Eislingen übernahm Bernd als Ortskundiger die Führung und zeigte uns gleich mal seine Hausstrecke im Sonnenaufgang.
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Die überladene Jayne hatte bergauf gehörig Mühe an den beiden Heißspornen dranzubleiben. Aber bergab waren die beiden wieder im Fokus der Bordkamera.
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Mit dem Wetter hatten wir Glück. Ein paar Minuten vor uns hatte es im herrlichen Walkersbacher Tal von Lorch nach Welzheim wohl noch abgeregnet. Die Straße durch die Wälder war noch nass, wir selbst bleiben trocken.
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Die Sonne war bereits kräftig und so waren die von ihr erreichten Straßen bald wieder trocken und griffig.
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Kaffee wirkt wohl bei allen gleich ;-)
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Ohne weiter Pausen flogen wir nordwörts
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Trotzdem lagen wir bereits gut 25 Minuten hinter unserem Plan, als wir in Neuenstadt am Kocher auf Karl trafen. Kurze Begrüßung und weiter
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noch ein kurzer technischer Halt bei Neuendau, weil sich an Bernds Puig eine Schraube gelöst hatte. Problem war schnell gelöst, also die Schraube befestigt.
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Weiter Richtung Eberbach am Neckar waren wir u.a. wegen einer Baustellenumleitung bereits bei über einer Stunde Verzug, als wir auf den bereits entsprechend lange wartenden Palü trafen. Sorry.

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Die Strecke bis Eberbach am Neckar. Ab hier waren wir zu viert in der Gruppe.
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Also keine Umwege, auf der B45 bleiben bis Hoechst im Odenwald, dann brauchte es mal eine größere Pause. Wir waren ja teilweise schon lange unterwegs. Eine Kleinigkeit essen und trinken, sich die Beine vertreten brachte wieder Energie in die Körper.
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Etappe 4:
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Den Moloch um Frankfurt umfuhren wir nicht gerade artgerecht auf vierspurigen Strecken. Keine Fotos, nur die Bordkamera kam gelegentlich zum Einsatz. Hier bei Bruchköbel, als wir beschlossen noch bis zur nächsten Ausfahrt auf der B45 zu bleiben und dann zu tanken.
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Etappe 5
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Wir fanden eine Tankstelle in Nidderau-Heldenbergen. Dort bleiben wir unfreiwillig deutlich länger als geplant
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Zuletzt geändert von Done #30 am Do 29. Jun 2017, 01:28, insgesamt 3-mal geändert.
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Freitag 19.5.2017 Anfahrt aus dem Süden an den Möhnesse dritte Etappe ab Nidderau-Heldenbergen nordwärts

Beitrag von Done #30 »

Wir hielten nach der langweiligen Autobahnfahrerei hinter die Tankstelle in Nidderau-Heldenbergen und überlegten wie es nun weiterginge. Mal wieder Landstraße war angesagt.
Müsste jemand tanken? Wenn ja, dann jetzt und dann alle, denn das Wetter zog langsam zu. Eigentlich noch nicht dringend, 50km gehen noch bei allen. Also schauen wir, dass wir trocken noch etwas Strecke machen und suchen in einer knappen Stunde wieder eine Tankstelle. „Gentlemen start your Engines“
Hans mit seiner Wave steht schräg vor mir, als er den Helm aufsetzt. Irgendwas veranlasste mich nach unten zu schauen. „Hans, kann es sein, dass du wenig Luft hinten drin hast?“ - „Noi, i han kürzlich no geschaut.“ - „Ok, dann schauts wohl nur so komisch aus. Pack mers.“
Bernd ist auch aufmerksam geworden. „Des schaut echt nach z'wenig Luft aus. Gugg lieber no amol.“
Hans fährt vor zu Tanke um den Reifendruck zu prüfen und kommt dort schon fast auf den Felgen an. „1,1 bar, des isch wenig, i han aber nix g'merkt dass se komisch laufa däd.“ Hans beschäftigt sich mit dem Reifen, während wir anderen etwas abseits über die weitere Strecke plaudern. Hans kommt rüber und wieder wird aufgerödelt. „Sag mal, du hast doch aufgepumpt, oder?“ - „Ja, klar“. -“ Des schaut aber emmr no komisch aus.“
Womöglich hat sich beim Aufpumpen das Ventil etwas verdreht und sitzt nun nicht richtig. Kann vorkommen. - „Gang nomml z'ruck und dua nomml was nei“
Noch einmal probieren, vielleicht geht’s dann wieder. „0,8 bar“ Sapperlot, da stimmt was nicht.

Kurzer Blick auf den Hinterreifen offenbart die Ursache:
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Sauber mittig getroffen. Respekt, das hätte man in einer Werkstatt auch nicht besser hinbekommen. :superfreu:

Verschiedene Überlegungen werden diskutiert und verworfen
Schutzbriefeinsatz? Blödsinn, wir haben alles dabei. Also nö.
Reifendichtmittel rein und weiterfahren? Wenns nicht hält, dann stehen wir in der Pampa und haben eine Mords Sauerei. Und das bei der aufziehenden Regenfront. Also auch nö.
Hat jemand einen Ersatzschlauch? Ja, ich hab einen nagelneuen dabei, aber noch 5000km vor mir. Wollt ich eigentlich noch nicht anpacken. Bernd hat noch einen gebrauchten Schlauch dabei, traut ihm aber nicht übern Weg. Jein.
An Ort und Stelle flicken? Ja könnte klappen, Palü hat Vulkanisiermaterial dabei.

Egal, der Reifen muss wieso runter. Das Tankstellenpersonal war einverstanden, wenn wir uns an der Seite etwas breit machten und bevor abgestimmt werden konnte hatten Hans und Karl vollendete Tatsachen geschaffen.
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Richtige Entscheidung:
An der Tanke haben wir alles zur Verfügung: Besonders wichtig: Sprit, ein Dach überm Kopf, Licht und vor allem: Backwaren und Kaffee

Einer der beiden Schläuche wird schon dicht zu bekommen sein. Notfalls kommt meiner zum Einsatz, am Möhne wird sich sicher eine abschließende Lösung finden lassen.

Bernds Schlauch schien dicht zu sein.
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Karl überzeugt sich dass der Mantel den Durchstich weitgehend problemlos überstanden hat.
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Also rein damit. Das Ventil einfädeln ist etwas fummelig
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Der Mantel wehrte sich heftig
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Dann sollte es nur noch eine Sache von Minuten zu sein. Testweise aufpumpen und rein damit. :up2:
Pfeifendeckel. Die Sache war nicht dicht. :wein:
Der Schlauch hatte die Montage leider nicht unbeschadet überstanden. Also Kommando zurück, alles von vorn. Karl brummelte was von „Mit Montierpaste, Fett oder Seife wär das nicht passiert.“ Antwort von Palü: „Kein problem, Seife hab ich dabei.“ :stirn: :up2:
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Schwaben unterwegs. Man war glücklich, es gab immerhin gleich zwei Schläuche zu flicken. Endlich lohnte sich das Anbrechen der Tube Vulkanisiermasse :sonne:
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Dann gings ganz schnell. Mit Palüs Seife flutschten Reifen und Schlauch fast von allein auf die Felge.
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Einbauen, Ausrichten, ein Bremsbelag wehrte sich noch kurz, einstellen, alles eine Sache von Minuten, man war schließlich geübt. Inzwischen nieselte es leicht.
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Aufrödeln, meine Herren, es geht weiter. Offenbar hat man uns gehört, denn just zu diesem Moment öffneten sich die Schleusen. Die Entscheidung hier an der Tanke zu bleiben war also goldrichtig. Außerhalb hätte es uns jetzt voll erwischt. Also gleich die Regenkombis drüber, das Wetterradar versprach bis zum späten Abend auf unserer Strecke keine Besserung.
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Wir hatten durch diese Aktion nur ca 70 Minuten verloren. Respekt!

Wir zuckelten dann im Regen noch ne Weile wie geplant auf Landstraßen dahin, grob Richtung Gießen um dann auf die A45 bei Linden einzubiegen.
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Bis Herborn reichten die Vorräte und mit klammen Fingern erreichten wir die Rastanlage Dollenberg Ost. Tanken, ein Kaffee, Handschuhe tauschen.
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Dann gabs keine Fotos mehr, selbst die Bordkamera war längst in der schützenden Tasche verstaut. Bei Dillenburg runter von der A45 und Richtung Bad Laaspe. Der Regen hatte etwas nachgelassen, war aber immer noch lästig.
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Karl lebte seinen Traum und nahm uns mit ins Rothaargebirge. Sicherlich schön dort, wir konnten es leider nicht so richtig genießen. Hinauf gings auf 760m zum Kahler Asten, wo es endlich nicht mehr regnete. Bei um die 8 Grad schlug uns der Regen als Schnee entgegen. Grad lustig wars. Sorry keine Fotos, wären sowieso verwackelt bei den zittrigen Händen. Also weiter
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Bei Meschede musste Palü seine versoffene Address nochmal tanken, die anderen zockten, ob sie mit der Reichweite bis ans Quartier kamen.
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Anstatt wie geplant um 18 Uhr, erreichten wir, bei nur noch leichterm Nieselregen um kurz nach 21 Uhr das Quartier.
Einige Teilnehmer kamen uns entgegen, nur einer nicht: Martin aus Berlin. Der Einzige, der unsere Not erkannte und erstmal ein Bier holen ging. Danke, du warst mein Held des Tages. Das tat sooooo gut. Quartier bezogen, nasse Klamotten runter und über den Rest des Abends hüllen wir den Mantel des Schweigens.

Noch ein bischen Statistik: Für mich waren es 563km in knapp 15 Stunden mit einer Höhendifferenz von 6021m rauf und 6292m runter.
Ich hab mal das Höhenprofil gedreht, gewendet und einigermaßen passend neben dran gelegt:
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Zuletzt geändert von Done #30 am Do 8. Mär 2018, 01:27, insgesamt 2-mal geändert.
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Samstag 20.05.2017 Zweiter Tag CUB-Treffen am Möhnesee

Beitrag von Done #30 »

Die Anstrengungen des Vortages, also Fahrt und nicht zu vergessen der erste Abend des Treffens, :prost2: haben irgendwann ihren Tribut gefordert und mich schon bald niedergestreckt. Frühmorgens nach ausgiebigem Schlaf bot sich dieser herrliche ungewohnte Blick aus dem Fenster über den Möhnesee

Sonne! Unglaublich, welch ein Kontrast zum Siffwetter am Anreisetag.
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Bevor ich mich zur bereits recht lebendigen Frühstücksgesellschaft begab, war ein Ritual fällig, welches mich durch die ganze Reise begleiten sollte: Das regelmäßige Auswaschen der Funktionsunterwäsche. Das Zeug ist echt prima. Die Motorradklamotten kleben nicht direkt auf der Haut und das Material ist über Nacht aufgehängt normalerweise morgens wieder trocken.
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Noch ein Ritual: Martins morgentliche Innova-Pflege auf der Platte im Garten. Mir würde morgens was fehlen
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Derweil war am Tisch nach vielen Diskussionen im Forum vorab heftiges Kurbelwellen- und Pleuellagertesten angesagt
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Auch vor dem Haus tat sich was. Mit Augen und Fingern wurde die Fahrzeugparade abgenommen. Es gab viel zu entdecken, kritisieren, belabern, diskutieren. Ein reges Treiben. Weitere Bilder durch Klicken aufs Bild.
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Ansage: Um halb Elf an der Tanke in Delecke Treff für die gemeinsame Ausfahrt. Tourguide Klex gab Instruktionen zum Kolonnefahren
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und los gings. Diszipliniert wurde die Strecke unter die Räder genommen. Von hinten sah das bspw so aus:
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In flotter Fahrt wurde bei Eslohe Osterberge ein schöner Aussichstpunkt erreicht. Ein Wetter zum Niederknien, auch wenn am Horizont noch dicke Wolken unterwegs waren.
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Sofort wurde wieder gesnakt, palavert, gequatscht. Sind schon ein kommunikatives Völkchen die CUB-Fahrer ;)
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Kaum ne Stunde und unzählige Kurven weiter ein erneuter Halt bei Finnentrop-Glingestraße am Abzweig zum Oberbecken
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Unsere Tour führte weiter bis an den o.g. Horizont, so dass die Vorausfahrenden ein paar Tropfen aus den Wolken abbekamen. Zwei kurzer Halt, leider beidesmal an strategisch sehr ungünstiger Stelle. Kurzberatung und bevor ein Beschluß gefasst werden konnte hörte es wieder auf zu tröpfeln und weiter gings.
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Ein paar Meter weiter war die Straße wieder trocken. Was ich nicht wusste und auch nicht erwarten konnte: Es sollte tatsächlich für längere Zeit das letzte Mal gewesen sein dass ich Regen abbekam.
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Zuletzt geändert von Done #30 am Do 8. Mär 2018, 15:04, insgesamt 2-mal geändert.
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Samstag 20.05.2017 Zweiter Tag CUB-Treffen am Möhnesee Tagesausfahrt

Beitrag von Done #30 »

Die beste Tour taugt nichts, wenn man durstig und hungrig bleibt. Bei Lucas am Sorpeseedamm wurde das Problem gelöst, bevor es eins werden konnte. Erst wurde der Parkplatz gefüllt, dann die Mägen
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Auf der Weiterfahrt kurze Verwirrung auf der Gegenspur. Ein landwirtschaftlicher Hänger hatte sich eines Rades entledigt.
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Der nachfolgende Autofahrer war mit der Gesamtsituation offenbar etwas unzufrieden :aetsch:
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Kein Grund für uns nicht noch den restlichen Tankinhalt zu verballern und in Arnsberg Neheim selbige wieder zu füllen
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Zurück an der Unterkunft war dann die Meute, ein paar daheimgebliebene und ein paar Tagesgäste wieder beinander. Pille hatte alles im Griff. Das nächste mal fährst aber wieder mit!
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Weiter gings mit sehen und gesehen werden. Hübsche Detaillösungen überall
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Ich nützte die Gelegenheit mit dem guten Wetter noch für eine kleine Fotorunde am See entlang
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Denkmal Heuer Günne in Günne
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Seepark Körbecke
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Dann noch ein paar Eindrücke vom gemütlichen Teil. Aber Details bleiben unter uns.
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Dieses Bild gibt nur ansatzweise wieder, was Pille für uns leistete, um die Versorgung so klasse zu organisieren.
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Abendstimmung vorm Haus
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Gegrillt wurde bis nichts mehr reinpasste
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Noch der Streckenverlauf der Ausfahrt 2017. Sehr feine Auswahl getroffen, danke Klex
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Zuletzt geändert von Done #30 am Do 8. Mär 2018, 15:05, insgesamt 4-mal geändert.
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Sonntag 21.05.2017 Dritter Tag CUB-Treffen am Möhnesee Ab-, bzw Weiterreise

Beitrag von Done #30 »

Ich weiß nicht,was mich so frühmorgens aus dem warmen weichen Bett krabbeln lies, ein paar Geräusche, die Blase oder wieder nur die Vorahnung, dass es heute wieder auf Strecke geht?
Egal: Sonnenaufgang überm Möhnesee, das kann man schon mal mitnehmen
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Die Geräusche waren leicht zu erklären. Meine schwäbischen Mitfahrer hatten bereits gefrühstückt, aufgerödelt, machten sich schon frühzeitig auf den Heimweg.
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Ganz so eilig hatte ich es nicht. Jayne hatte eine feuchte Nacht, da hetzt man lieber nicht ;)
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Ein paar Minuten später waren alle Navis und das Handy angeschlossen, die Tracker eingeschaltet, kurze verabschiedung vor dem Haus und auch für mich ging es nun weiter Richtung Westen. Was macht Done, wenn er alleine unterwegs ist? Fotos, viele Fotos. Nach 200m noch auf der Brücke verbotenerweise bereits der erste Halt. Den Gesten der Personen vor dem Haus, die mir noch nachschauten konnte ich entnehmen, dass Sie sich Sorgen machten, ob ich eine Panne hätte. Ne, danke, alles klar. Ich hab nur das frühe Sonnenlicht genutzt.
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Nachdem es Sonntag war sollte ich das Thema Nahrungskauf nicht auf die leichte Schulter nehmen. Tankstellenbrötchen müssen nicht ständig sein, aber glücklicherweise gibts in Deutschland ja Bäckereien
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Bevor die Backwaren bröselig werden, gabs kurz vor Schwerte erste Vesperpause.
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Zufällig fiel mein Blick auf eine Gedenkstätte, deren Besuch aber angesichts der Umstände extrem kurz ausfiel
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Ich hatte im Navi als grobes Zwischenziel Eindhoven und als Routenvorgabe "kürzeste Strecke" und "ohne Autobahnen und Fernstraßen" eingegeben. Grob nach Luftline und frei Schnauze entlang der jungen Ruhr war das ja ok. Aber ständig versuchte es mich auf einen riesigen Umweg nördlich zu führen. Dummerweise lies ich mich mal drauf ein. Das erklärt den Knick nach Norden bei Schwerte.
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Spätestens nach Dortmund war selbst mir klar, dass das eine saudumme Idee ist, wenn ich auf diese Weise das Ruhrgebiet von Ost nach West an einem Tag durchqueren möchte. Die Flüsse hier sind breiter, als wir im Süden gewöhnt sind und so sind viele Flußüberquerungen eben als Fernstraßen deklariert. :stirn: So schlägt das Navi als Alternative enorme Umwege durch riesige Industrie- und Wohngebiete vor. Weder fahrerisch, noch landschaftlich mit meinen Vorlieben vereinbar. Nachdem ich bereits nördlich Dortmund durch- und umfahren hatte hab ich endlich das Navi umprogramiert auf "schnellste Strecke und alles erlaubt", Augen zu und auf Schnellstraßen diesen Moloch hinter sich lassen. Der Sinneswandel läst sich auf der Landkarte deutlich ablesen.
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Bis Duisburg lies ich es gemütlich rollen, dann mahnte mich die Tankanzeige runter von der Bahn. Bei Duisburg Ruhrort fand ich eine Tanke. Beim Anblick der Rostschutzfarbe der Karl-Lehr-Brücke fiel mir spontan der Film "Unternehmen Petticoat" ein. Ein nettes Plätzchen für eine kurze Pause. :prost2:
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Nach einer Stunde und weiteren ca 70km hatte ich genug. Genug Zeit gewonnen und genug von vierspurigen Straßen. Ich gönnte mir einen Schlenker nordwärts Richtung Geldern. Ich hatte Sehnsucht, aber nicht danach:
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Zuletzt geändert von Done #30 am Do 8. Mär 2018, 15:06, insgesamt 4-mal geändert.
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Sonntag 21.05.2017 „You and your fucking reliable Honda“-Tour" Niederrhein und Niederlande

Beitrag von Done #30 »

Ich hatte als junger Berufsanfänger bei meinem damaligen Arbeitgeber mal eine drei Wochen lange Schulung in einem sehr schönen Wasserschloß in der Nähe, das mich damals schon schwer beeindruckte.
Der Ort war mir noch ein Begriff und somit auch gleich gefunden. Walbeck bei Geldern.
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Was mir bald klar wurde: Für die diesjährige Ausschreibung der Pfadfindertrophäe 2017 war diese Tour ein völliger Schlag ins Wasser. Eine Aufgabe lautet: "Mühlen", aber mit der ausdrücklichen Einschränkumng "funktionsfähig und in Betrieb" So hübsch die Kokermühle auch ist, sie fällt leider, wie so viele, durchs Raster.
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Seit 1952 ist sie schon außer Betrieb. Schade.
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Wie dem auch sei, das Schloß Walbeck ist nach wie vor in Betrieb, mehr denn je und schöner denn je:
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Was mich nebenbei als Jungspund sehr beeindruckte war die ewig lange Sichtlinie zum Dorf hin, die inzwischen reichlich zugewachsen ist. Da wo die Spaziergänger zu sehen sind gehts noch einen guten Kilometer schnurgerade weiter.
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In die andere Richtung geht der Blick genau durchs Hauptportal, wo gerade geschickterweise dieser Bus davor steht.
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Mit einer Innova davor schaut das doch gleich besser aus :laugh2:
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Herrlich gepflegt und bewirtschaftet. Hier der Blick in den Innenhof
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Hier nochmal die Sichtlinie, mit Innova ;-)
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Auch außenrum ist alles vorbildlich gepflegt:
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Kleines Detail: Wasserspiele in den Burggraben:
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Wie dem auch sei. Eine Übernachtung, obwohl durchaus bezahlbar, hatte ich nicht im Terminplan und so gings weiter. Vorbei an einem kleinen Naturphänomen, das der Hitze geschuldet war, einer kleien Windhose. Ich konnte sie leider nicht mehr richtig fotografieren. Denn bis ich mich an meinem Smartphone durch unzählige Menüs, Mails und Meldungen in den Fotomodus geklickt hatte war fast alles wieder vorbei. Man kann den staubigen rotierenden Staubzylinder in der Bildmitte erahnen
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Dann war aber auch schon die Grenze zu den Niederlanden erreicht:
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Zuletzt geändert von Done #30 am Do 8. Mär 2018, 15:08, insgesamt 4-mal geändert.
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Sonntag 21.05.2017 „You and your fucking reliable Honda“-Tour" Niederlande westwärts

Beitrag von Done #30 »

An der Grenze sammelte sich gerade eine ganze Gruppe älterer und sehr alter Harleyfahrer. Ohne Halt vorbei. Im Nachhinein war mir klar: Scheint das ideale Gerät für diese Klientel in so einer Gegend zu sein. Es geht viel eben und viel geradeaus. Vor der nächsten Kurve kann man ja immer noch den ADAC anrufen. :aetsch1:
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Kaum glaubte ich mich wieder in Fahrt, werde ich wieder gestoppt: Die Maas wird auf einer kleinen Fähre überquert.
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Zeit für ein Foto..... oder zwei .....
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Hier das Ergebnis
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Schnell und problemlos war man drüben und schon ging die Schranke hoch.
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Der Gold-Wing-Fahrer grüßte freundlich. Hübsche Farbkomi, wie ich finde. Sorry, die Bordcamera verzieht etwas.
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Die kleine Stadt Severum hat verschiedene hübsche Bauwerke. Hier die Marien-Kapelle von 1676
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Am anderen Ortsende die Holzachterbahn Troy im Freizeitpark Toverland.
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In Liessel steht auch eine Windmühle für mich sinnlos in der Gegend rum. Außer Betrieb. Egal, ein hübsches Fotomotiv ist sie allemal.
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Beinahe verpasst hätte ich den laut Navi eintausendsten Kilometer meiner Tour. Reine Fahrzeit war 25h 18min. Eisenarsch geht anders ,-)
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noch ein bischen Landstraße und dann noch ein paar Meter auf dem kürzesten und schnellsten Weg nach Eindhoven, ich hatte einen Termin spitzbekommen
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Done #30
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Sonntag 21.05.2017 „You and your fucking reliable Honda“-Tour" von Eindhoven nach Antwerpen

Beitrag von Done #30 »

In Eindhoven fand an diesem Wochenende ein Eishockeyturnier statt. Also nichts wie hin ans Stadion:
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Da kann man prima seine Trinkflaschen füllen. Und gleich mal ein paar Kumpels getroffen. Die Überraschung war gelungen. Das angebotene Bier musste ich leider ablehnen. Im Ausland mach ich da keine Experimente wenn ich noch fahren muss.
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Die Rainman-Allstars hatten noch ein Spiel zu bestreiten.
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Flott und fair gings zur Sache und dank meiner Mitarbeit an der Bandentür konnte ein Sieg eingefahren werden.
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Wie immer: Nach dem Spiel ist nach dem Spiel: Shake hands
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Neben der genial geführten Bandentür hatte dieses zierliche Mädel im Tor einen großen Anteil am Sieg. Die Gegner waren reihenweise an ihr verzweifelt und verhandelten noch auf dem Eis über einen Wechsel.
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Die Siegfeier musste ohne mich stattfinden, denn ich hatte bis zur noch nichtmal gebuchten Fähre in Dünkirchen noch einiges an Strecke zu machen. Auf Autobahn mit zweimal Tanken und Pausen macht mindestens viereinhalb, eher fünf Stunden. Wird heute wohl eher nichts mehr.
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Quartier hatte ich auch noch nicht. Also gemütlich weiter über endlose Alleen ganz grob Richtung Westen und dann mal schauen was sich ergibt.
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Ab und zu einer dieser unzähligen Kanäle mit Klappbrücke:
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Wunderschöne Kleinstädte lagen am Weg. Hier der Marktplatz von Retie mit dem schicken Rathaus
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Immer wieder nervig: Abrödeln, tanken, hier Kette ölen und Lenkergweicht nachziehen, dabei Werkzeugkistchen zerstören, fluchen, schimpfen, wieder aufrödeln und weiter.
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Ich hätte es nie geglaubt, dass uns Kabelaffen irgend jemand mal gedenkt. Aber in Turnhout gibt es tatsächlich ein Denkmal mit einer Kabeltrommel am neuen Hafen
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Etappe 4:
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Quartiersuche wurde dann etwas nervig, aber ich fand dann eine gute Unterkunft in Brasschaat kurz vor Antwerpen.
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Erstmal Koffer abstellen
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Duschen (kein Foto) und Unterwäsche auswaschen
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Ich hatte erstmals seit Beginn meiner Tour etwas Zeit mich um meine EDV samt Fotos und Videos zu kümmern. Der Schreibtisch war fast zu klein.
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Die letzten Meter des Tages und für morgen war klar: Irgendwie muss ich frühmorgens womöglich im Berufsverkehr erstmal um Antwerpen rum und dann schauen, dass ich bald nach Dünkirchen auf die Fähre komme. Mal schauen, ob die Bucherei überhaupt klappt.
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Tagesüberblick, 350km, für den hohen Autobahnateil nicht viel Strecke gemacht, aber insgesamt ok.
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Zuletzt geändert von Done #30 am Do 8. Mär 2018, 15:11, insgesamt 7-mal geändert.
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Done #30
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Montag 22.05.2017 "You and your fucking reliable Honda“-Tour von Antwerpen über Calais nach Dover

Beitrag von Done #30 »

Morgens um halb sieben aufgewacht, Blick aus dem Fenster. Der Planet sticht bereits
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Die Klamotten sind wieder trocken
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Zufällig die spätnachts getätigte Buchung der Fähre angeschaut und gestutzt: Ich fahr gar nicht von Dünkirchen, sondern ab Calais. :stirn:
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Hab also vorher knapp eine Landstraßenstunde länger als geplant. Check-In spätestens 13:20 Uhr. Mist, also ohne Frühstück raus, die 12€ investiere ich später. So frühmorgens bring ich sowieso nichts runter . Gespart hatte ich nichts, denn im Halbschlaf passiert natürlich noch ein Kollateralschaden.
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Erstmal knacken lassen, es galt Strecke machen. Dauzu enpfiehlt es sich besonders Stadtverkehre meiden, rauf auf die Dosenbahn um Antwerpen. Klasse Idee im montagmorgentlichen Berufsverkehr auf dem Autobahnring. Zäh, aber es lief.
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Unter der Schelde gings im Kennedytunnel hindurch:
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Naja, bis sich weit voraus Einige wohl nicht einig waren. Erstes Anzeichen für ein evtl Problem waren Rettungs- und Absicherungsfahrzeuge, die auf der Standspur vorbeischossen.
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ok, leider Vollsperre, da kommst halt nicht raus, selbst mit dem Moped nicht.
Den deutschen Hype wegen Rettungsgasse gibt’s irgendwie nicht. War auch nicht nötig. Die Rettungsfahrzeuge bliesen sowieso auf dem Standstreifen vorbei. Außerdem fährt hier auch niemand dem Vordermann so dicht aufs Auspuffrohr, als dass da nicht doch noch ein Durchkommen wäre. Vorbildlich die Seelenruhe mit der Motorradfahrern bereitwillig Platz gemacht wird.
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Trotz Durchschlängeln zwischen den Autos gings irgendwann mal nicht mehr weiter. Schon bald war die Unfallstelle weitgehend abgesichert und teilweise geräumt, so daß der Verkehr auf einem Fahrstreifen vorbeigeführt werden konnte. Zwar kein perfektes Reisverschlußsystem, aber das Einfädeln ging völlig ohne Hektik und Drängeln. Da kann man schon was lernen von den Holländern und Belgiern.
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Hab da insgesamt ca eine Stunde verloren, sollte auf der Dosenbahn bleiben. Um Gent und Brügge sah die spärlich bis nicht vorhandene Landschaft auch nicht unbedingt serpentinenlastig aus. Also die Inno ohne schlechtes Gewissen schnurren lassen. Unterwegs wars dann auch mal an der Zeit für Kaffee und Gebäck gegen die Langweile und Unterzucker. Luftdruck hinten etwas nachfüllen und ein kleiner Schluck Öl. Einmal tanken war auch fällig.
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Bei Dünkirchen hatte ich soviel Zeitpuffer, dass ich mir als historisch interessierter Mensch einen schnellen Blick zum Strand gönnen wollte. Erstmal wieder eien dieser unvermeidbaren Klappbrücken
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Am Strand entlang viele Tempo 30 Zonen und geguckt, geratscht, getrödelt und natürlich fotografiert.
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Wassertüme gabs haufenweise. Nützte mir aber nicht. Das war das Thema bei der Pfadfindertrophäe 2015. Ist schon ne Weile her und ich trauere dem Thema immer noch hinterher. Sien einfach schöne markante Motive.
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Der Zeitgewinn war bald wieder dahin, also zurück auf die Bahn. Vor Calais nochmal kontinentalen Sprit gebunkert, dass ich nicht unmittelbar nach der Überfahrt meine Pfunde raussuchen muss. Schon mehrere Kilometer vor dem Fährterminal erinnerten erste Warnungen an die Geschehnisse der letzten Wochen und Monate.
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Stacheldrahtzäune verstärkten den etwas beklemmenden Eindruck
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Endlich, der Fährhafen, absolutes Halteverbot in der Zufahrt, egal, als Landei darf man das ;-)
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Weder auf der Straße, oder drum rum, auch am Check-In war irgendwas los. Man spürte langsam die Nähe zu Endland: Vor der Passkontrolle parkte eine alte Ariel und der Fahrer schlief nebenan auf der Wiese.
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Nach Kontrolle und Check-In und ich wurde direkt zu einer früheren Fähre durchgewunken, die da rußelnd bereit stand.
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Die Rampe hoch, dann verschwanden wir in diesem Schlund der Pride of Burgundy. Für mich beeindruckend, aber das ist laut wiki eine der kleinsten Fähren auf der Strecke Dover–Calais.
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Unter Anleitung der freundlichen Besatzung das Moped verzurren
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ein letzter Blick aus dem Ladetor und dann hoch aufs Deck
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Nun hatte ich Zeit, also erstmal was Essen. Ich stieg gleich mal mit den unvermeidlichen Fish und Chips ein. Was ich zu dem Zeitpunkt nicht wusste: Es waren meine Besten, die ich die nächsten Tage bekommen sollte.
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Was bin ich doch für eine erbärmliche schwäbische Landratte. "Hoi, a Schiff" Ich konnte kaum das Essen genießen, weil nebenan die Pride of Canterbury anlegte.
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Dann gings auch gleich los
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Blick nach vorn, man konnte dort was erahnen
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Durch die dreckigen und getönten Scheiben kamen die Kreidefelsen von Dover leider gar nicht so zur Geltung
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Trotzdem konnte es nicht besser laufen. Mit Uhrumstellung und früherer Fähre hatte ich also 2 Stunden gewonnen.
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Engländer mit dicken Maschinen amüsierten sich über Jaynes "funny fairing" and "tiny tires". War ganz lustig beim Loszurren
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Erstmal runter vom Schiff und umschauen
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Äh, ja, nun denn, ich war jetzt tatsächlich in England und ich hatte keinen wirklichen Plan für die nächsten Tage. Nicht mal für die nächsten Stunden
Zuletzt geändert von Done #30 am Do 8. Mär 2018, 15:14, insgesamt 4-mal geändert.
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Montag 22.05.2107 „You and your fucking reliable Honda“-Tour, Done has left the continent, erste Meter auf der Insel

Beitrag von Done #30 »

Also erstmal raus aus dem Hafen. Nach der dritten Umrundung des Kreisverkehrs klappte das auch. Ich hatte immer Hemmungen einfach links abzubiegen. Im Zweifelsfall auf der Spur bleiben auf der man war, als zuletzt jemand entgegen kam? Hilft nicht immer. Der Linksverkehr ist eigentlich kein Problem wenn etwas Verkehr herrscht. Ich hatte an Ostern schon üben dürfen und nur einen Reifen am Mietwagen kaputt gefahren. Ich war optimistisch, außerdem wird man gelegentlich so wie hier per Pfeilen drauf hingewiesen
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Trotzdem erschrickt man instinktiv, wenn jemand auf der gewohnten Spur entgegen kommt
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Sobald man jedoch nach ein paar Metern wieder alleine ist und sich die Situation ändert, z.B. nach dem Abbiegen in eine unbelebte Straße, schaltet das Hirn auf den ersten Kilometern noch in den gewohnten kontinetalen Rechtsfahrermodus.
Die Bordkamera hat das schön dokumentieren können. Mit Schwung die Abzweigung von der Castle Hill Road in die Upper Road genommen. Gewohntes Rechtsfahren, alles schaut normal aus
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Sapperlott, da kommt ja einer entgegen!
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Schnell nach links rübergezogen, alles gut gegangen.Die Reflexe funktionieren, sind aber noch sehr schwerfällig.
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Zur Akklimatisierung an den Linksverkehr beschloss ich noch ein bischen durch die Grafschaft Kent die Küstenstraße entlang nach Osten zu gondeln,
Eile war keine geboten, also erstmal anhalten an einem der unzähligen Gedenkstätten, hier bei St Margaret's at Cliffe für ein Regiment, welches im WK2 hier stationiert war, u.a. Sir Peter Ustinov.
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ok, nochmal Konzentration. Versetzte Kreuzung, ich wollte nach rechts. Kopfkino: Das ist das kontinentale links, also das schwierige Abbiegen. Wer muss auf wen warten und wie komm ich aus der Sache raus?
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Ich fuhr bei bestem Wetter bis Deal zum Castle direkt an der Strandpromenade
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Dort gibt’s u.a. einen Timeball-Tower mit Museum am ehemaligen Marinehafen
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Dann hoch nach Sandwich und wieder westlich kurz vor Wingham an der A257 aus dem Augenwinkeln noch was gesehen, was hier nicht hier her gehört. Womöglich geographisch, nicht jedoch in unsere Zeit. Das Viech gehört zum Wingham Wildlife Park
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Zufällig* geriet ich ins herrliche Elham Valley westwärts über kleine und kleinste Seitenstraßen ganz grob Richtung Hastings.
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Überall gabs was zu entdecken. In dem kleinen namensgebenden Städtchen Elham waren die Vorgärten geschmückt mit selbstgebastelten Figuren oder Darstellungen. Daneben eine Nummer und der Bitte zu „voten“. Ich war verwirrt
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Ein freundliches Ehepaar erklärte mir stolz, dass es dabei um eine Art Wohltätigkeitswettbewerb eines örtlichen Vereins handelt, der regionale landwirtschaftliche Produkte u.a. im Rahmen eines Marktes bewirbt. Das Plakat dazu fand ich erst zuhause im Internet.
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Das ganze Dorf, ob groß oder klein, ob reich oder arm, Schulen, Kindergarten, Kleinbetriebe macht da mit und scheute keinen Aufwand.
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Ein herrlich verrücktes Volk.
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*: Inzwischen glaube ich nicht mehr an Zufälle. Ich bin fest überzeugt, dass mich meine Jayne dort bewusst hin geführt hat. In diesem Ort lebte bevor der Krieg hierherkam für kurze Zeit Audrey Hepburn. Wikipedia schreibt: „Im Hollywood der 1950er Jahre war die „grazile Elfe“ Hepburn ein willkommener Kontrapunkt zu dem üppigen Schönheitsideal, das von Darstellerinnen wie Marilyn Monroe oder Sophia Loren verkörpert wurde. Billy Wilder sagte über sie: „Das Mädchen wird den Busen noch völlig aus der Mode bringen“. “ ;-)

Die Route bis dahin
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Immer wieder mal hoffte ich, mein Punktekonto bei der Pfadfindertrophäe austocken zu können. Man sah viele runde Gebäude mit Spitzdach und Aufsatz, die wie ehemalige Windmühlen aussahen. Da müsste dann auch eine funktionierende Mühle in der Nähe sein? Bei näherer Betrachtung konnten es aber keine Windmühlen sein, da oftmals zwei solcher Gebäude unmittelbar nebeneinander standen und sich die Flügel wohl berührt hätten. Inzwischen weiß ich, dass es Darren, also meist Malzhäuser waren. Wieder was gelernt.

Gelegentlich konnte man linkerhand wieder den Ärmelkanal sehen. Ich musste als noch sehr weit im Süden sein. Egal, die Gegend war klasse.
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Ich folgte weiterhin den großen grünen Flächen auf dem Navi. Man fuhr oft wie in einem endlosen grünen Tunnel:
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Nächster bemerkenswerter Ort der mir auffiel. Tenterden Das Klischeedorf schlechthin ;-)
Am Bahnhof der nur noch als Museumseisenbahn betriebenen Bahnlinie hatte am Wochenende vorher wohl ein WK2-Reenactment stattgefunden. Genauer gesagt das 1940s-weekend.
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Für mich als deutschen Staatsbürger, der weder von Staat noch Schule weder vollumfänglich, geschweige denn vorurteilsfrei über die damalige Geschichte aufgeklärt wurde, ist es immer etwas skurril, wie die Briten damit umgehen. Ok, Siegermächte haben keinen Grund nicht zu feiern, während in Deutschland in vorauseilendem political-correctness-Wahn sogar in einer Bundeswehruni ein Bild eines ehemaliger Verteidigungsministers verschämt abgehängt wird. Die Engländer sind da völlig unbefangen.
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Die Zeit flog dahin. Ich kaufte mit zur Sicherheit etwas Verpflegung ein um notfalls auch im Zelt nicht leiden zu müssen.
Quartiersuche war lustig, zäh und langwierig. Der englische Humor schlug sich auch in den Kneipennamen nieder. Wer besitzt genügend Selbstironie seinen Pub als "schlammige Ente" zu bezeichnen?
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In Broad Oak sprachen mich zwei Jungs vor einer Kneipe The Rainbow Trout ihr Feierabendbier genießend an. Sie entwickelten nach kurzem Gespräch einen enormen Ehrgeiz mir in unmittelbarer Umgebung ein Quartier zu beschaffen um sich eine Belohnung in Form von Freibier zu verdienen. Ich kreuzte dann einige Kilometer in der Gegend auf und ab, jedoch erfolglos. B&B ist wohl nicht sehr populär im Süden Englands.
Auch andere Mopedfahrer waren auf der Suche. Mehrfach kam ich dieser Gruppe über den Weg
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Die dort oben konnten mir auch nicht helfen:
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Ein paar Hotels und Pensionen klapperte ich noch ab, aber die Preise waren jenseits jeglicher Diskussionsgrundlage. bspw in Sedlescombe. Sehr schöner Ortskern. dazu gibts später noch was zu sagen. sehr viel später.
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Ich hatte jedoch Glück. Je später der Abend, desto mehr fallen die Preise an den Onlineportalen. So konnte ich nach 20 Uhr in Hastings im Towerhouse noch ein Zimmer bekommen.
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Recht kitschig und gemütlich, jedoch mit drei Betten etwas unpraktisch eingerichtet für jemanden, der eigentlich nur eine Dusche, ein Bett und Platz für zuviel Gepäck braucht.
Schnell abgerödelt, das Abrechnungstechnische erledigt und noch schnell zum tanken.
Die Dusche, speziell der Durchlauferhitzer war etwas sensibel. Die viktorianischen Wasserwerker hatten offenbar nicht damit rechnen können, dass sich die Bevölkerung regelmäßig waschen möchte. Statistsisch gesehen hatte ich wohltemperiertes Wasser, wenn man das Mittel nimmt von den Dampfschwallen und den eiskalten Wasserstößen, die sich langsam unter unappetittlichen Gurgeln und Glucksen in die Wanne quälten.
Aber ok, als technisch begabter Mensch lernt schnell damit umgehen, ganz langsam laufen lassen und Durchlauferhitzer auf halb und preis-leistungsmäßig passte es ja. Bis das Bad benutzbar war hatte ich meine Bilder des Tages auf dem Laptop, Wifi-Verbindung, Kontakt mit zuhause und gevespert. Nach Unterwäscheauswinden und Körperreinigung hatte ich aber keine Energie und keinen Nerv mehr, die Gegend zu erkunden. Zwei Strongbow Cider streckten mich dann endgültig nieder.
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Bin ja schließlich ziemlich rumgekommen.
Strecke auf dem Kontinent:
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Strecke auf der Insel:
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Dienstag 23.05.2017 „You and your fucking reliable Honda“-Tour Hastings nordwärts

Beitrag von Done #30 »

Ich hatte prima geschlafen und erwachte durch die Wärme und Helligkeit. Ein Blick aus dem Fenster Strahlender Sonnenschein, aber Bewölkung kommt auf. Die Rückseite der Unterkunft hatte einen typischen zugewachsenen Garten, über den hinweg dieser Blick auf die Stadt möglich war
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Auch im hübschen Frühstücksraum kam man sich vor wie mitten im Urwald. Zwar nur ein Busch im Vorgarten, aber der genau vorm Fenster.
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Das Frühstück „Full english, no beans, please“ war großzügig und lecker. Ich verplauderte mich etwas mit einem älteren Gast, der irgendeinen derben englischen Dialekt sprach und es, wie übrigens viele Engländer, nicht so recht verstehen konnte, dass ich ihn nur teilweise verstand. Lustig wars allemal.
Durch enge Gänge und Treppen hatte ich irgendwann wieder mein Gerödel aufs Moped geschafft.
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So, nun war ich tatsächlich in der Stadt, die sich mir vom Englischunterricht vor weißgottvwieviel Jahren eingeprägt hatte. „ in tensixtisix william se konkerer …harold ..... battle .....“ etc. Schaun mer mal, was ich da auf Anhieb finden kann. Die Straße runter konnte ich das Meer sehen, vielleicht finden sich da irgendwelche Spuren der Normannen. Ums Schloß, Hastings Castle, hoch bot sich ein schöne Aussicht.
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Ich machte gerade einige Fotos, als vor der Reihenhaussiedlung nebenan ein Motorrad gestartet wurde und neben meiner Inno geparkt wurde.
Micheal (oder Martin? sorry) stellte sich kurz vor und bat um Hilfe beim Kette schmieren. „Sorry,my suzy has no main stand“ Kein Problem, er holte sein Spray und mit etwas Geschick war die Maschine auf dem Seitenständer balanciert, so dass er das Hinterrad frei durchdrehen konnte.
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Wir unterhielten uns über das übliche „woher, wohin“ und es kam raus, dass seine Grußmutter nach dem Krieg in einem Gefangenenlager in Ulm geboren wurde. Erstaunlicherweise kannte er ein paar Details aus der Ecke, Münster und Donau, denn er war tatsächlich schon mal dort.
Ich war noch keine drei Kilometer gekommen und verplapperte mich schon zum zweiten Mal! Er packte dann auch seine Sachen, denn er musste beruflich nach London. Meine Idee ebenfalls dort hin zu wollen fand er nicht so prickelnd, „You may do that, i have to, but i don't really want“.
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Ja, ok, dann schau ich mich noch hier ein bissel um.
Runter an die Strandpromenade, Moped für ein Foto mitten auf die Hauptstraße gestellt und wo ein stilisiertes Normannenboot der Landung gedachte.
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Ich gondelte noch an der Promenade entlang bis kurz vor Bexhill-on-Sea, aber dann war es auch genug Stadtverkehr. Wenn ich nach Norden und dabei London westlich umfahren möchte, dann sollte ich trotzdem irgendwann mal von der Küste weg. Blick aufs Navi. Grob die Richtung Crawley voreingestellt und immer etwas nördlich der vorgeschlagenen Route bleiben versprach eine Tour durchs Grüne.
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Grad herrlich wars entlang einer Gegend zu fahren, die sich High Weald AONB nennt. Understatement können sie die Engländer: Die Abkürzung steht für nicht weniger als „Areas of Outstanding Natural Beauty.“ Ja, das triffts schon irgendwie
Bei Buxted erstmals kurz angehalten. Ein großes Portal linkerhand mitten im Wald, dahinter eine Kirche St Margret the Queen und ein wie üblich sehr gepflegter Park.

Ein paar Kilometer weiter in Maresfield, an einem der üblichen roundabouts, wieder ein Gebäude mit Portal,
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daneben eine Kirche Saint Bartholomew's Church,
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und Chequers Inn,ein Hotel.
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Plötzlich huscht eine Vespa durch den Kreisel, völlig aufgebrezelt. Ein Klischee jagt das andere. Die Bordkamera hats eingefangen.
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Ich komm mir vor wie bei Quadrophenia. Nichts wie hinterher. Der Fahrer ein völlig verhagelter Typ, offenbar ein überlebender Veteran dieser wilden Sechziger. Er grüßt freundlich, wir werfen uns ein paar Wortfetzen zu und fahren ein gutes Stück miteinander nordwärts. Er lässts ordentlich krachen, Ortskenntnis ist eben durch nichts zu ersetzen, und verabschiedet sich irgendwann mal bei Duddeswell in eine Seitenstraße.
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Zuletzt geändert von Done #30 am Do 8. Mär 2018, 15:16, insgesamt 1-mal geändert.
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Dienstag 23.05.2017 „You and your fucking reliable Honda“-Tour Von Süden her nach London zum Rock Cafe

Beitrag von Done #30 »

Grund genug für mich ein Plätzchen für eine Mahlzeit zu suchen und mich neu zu orientieren. Über eine lange Steigung über schwach bewaldetes Gelände, wo mich der Seitenwind fast runterblies kam ich an einen Parkplatz mit grandioser Aussicht Kings Standing Car park am Black Hill Mich fröstelte leicht bei dem Gedanken hier oben ein Eis zu essen. Die Verkäuferin im Eiswagen offenbar auch. Der Motor lief mit erhöhtem Standgas, das Kühlaggregat surrte und das Heizungsgebläse war an ;-)
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An einer relativ windgeschützten Ecke machte ich mich über meine Brotzeit her. Etwas Obst dazu und die Welt war wieder gut.
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Kartenstudium: Die letzte Etappe
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London liegt exakt im Norden im Weg. Drumrum ist ein riesen Umweg, ein bischen was kann man doch noch mitnehmen, was solls. Also wage ich den Streifschuß und gebe Ace Cafe als nächstes Ziel ein. Zunächst eien prima Sache. Ich fliege durch grüne Tunnels nordwärts,
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Die Gegend ist herrlich und kurz nachdem ich bei Limpsfield die M25 überquert hatte konnte ich von einer Anhöhe aus bis nach London sehen.
Leider hatte schon am Vortag meine im Forum gekaufte Panasonic TZ 18 den Akku leer und sie ließ sich nicht über USB aufladen. Das Schwestermodell meiner Frau kann das. Mist, daran hatte ich nicht gedacht. So hatte ich ab hier nur noch mein Lumia 535 zur Verfügung. Die Fotos ohne das hier dringend benötigte Zoom sind somit leider nicht wirklich aussagekräftig
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Ein weiteres, wesentlich schwerwiegenderes Problem tat sich plötzlich auf: Die Sohle meines linken Stiefels löste sich! Die Zwischenlage hatte auf der Regenfahrt zur Möhne offenbar Wasser gezogen. Mist, Mist, Doppelmist
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In Warlingham fand ich in Ortsmitte neben dem üblichen war memorial einen Gemischtwarenladen. Nicht irgendeinen, sondern so eine richtige Kruschtelbude voll mit Geraffel, Klump und Zeug bis unter die Decke. B & B Homecare & D.I.Y Der asiatische Besitzer brauchte trotz meinen bislang halbwegs brauchbaren Englischkenntnissen und mehrfachem deuten auf die sich lösende Sohle mehrere Übersetzungsversuche anderer Kunden, bis ihm klar war, was ich benötigte. Keine Nägel, kein Faden, keine Ahle, kein Schuster, dafür war keine Zeit, sondern einfach nur einen Kleber. Alles klar, ein zielstrebiger Schritt in eine der Regalreihen, die nur kleinen Asiaten zugänglich waren, ein Griff in irgendein Fach und zum vorschein kam einmal Unibond alleskleber für 6,99 Pfund.
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Das Zeug soll man trocken verarbeiten und braucht einige Anpresszeit. Also für den Moment noch nicht geeignet, aber man hat ja Tape dabei: Leider nur in weiß, aber was solls.
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Irgendwo an einer Ampel wurde ich deswegen mal gefragt, ob ich verletzt sei. „No, thanks, just my boots“ :aetsch:

Bis zum Acecafe warens laut Navi nur noch 20 Längeneinheiten Luftlinie. Ich schreib das so, weil ich nicht mehr dran gedacht hatte, dass ich testweise ein Navi, genau dieses, mal auf Meilen umgestellt hatte um ein Gefühl für die erlaubten Geschwindigkeiten zu bekommen. Untewegs vorbei am Münster von Croydn
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Und Häusern mit Außenbordern auf dem Dach:
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Letztendlich waren es noch ca 10km Landstraße und dann 40km übler Vorortberufsverkehr über üble Straßen, üblen Baustellen und der Erkenntnis, dass selbst Briten übel gelaunt und ungeduldig sein können.
Ja, ich dachte an Martin von heut morgen, du hattest recht. Es ist kein Spaß. Irgendwann war an der wandsworth bridge die Themse überquert
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und dann nach ein paar Kilometern Stadtautobahnbaustellenstau hieß es plötzlich vor einer Eisenbahnbrücke: „Sie haben ihr Ziel links erreicht“
Hm, das war es also. Das legendäre Ace Cafe London.
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Ok, Bilder gemacht, ein bischen rumgeschaut, der Pub schien ganz ordentlich zu sein.
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Andenken an eine längst vergessene Zeit überall.
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Einige junge Leute, viele Autos und ca 10 Mopeds und Roller auf dem Vorplatz, sowie zwei Jungs mit Warnwesten, die eifrig Verkehrsleitkegel umsortierten. Für den Abend hatten sich ein paar Vauxhall-Fahrer verabredet und die steckten nun ein paar Plätze ab. Nichts besonderes, normales Werktagsfeiererabendspublikum also. Solche „meets“ gibt’s hier öfter.

Draußen die erste Honda DN 01, die ich in freie Wildbahn sehen konnte
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Am interessantesten waren noch ein paar Jungs, die sich dort trafen um einen ebaykauf über die Bühne zu bringen. Ein altes Messingteleskop mit Holzstativ

Inzwischen hatte ich Hunger bekommen und bestellte mir den einfachsten Burger. Für Experimente war mir nicht zumute
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Blick aufs Handy. Schön hier hats Wifi, Aber Mist, da das Lumis momentan das einzige funktionierende Fotogerät war und somit stets griffbereit sein sollte hatte ich das Laden vernachlässigt.
Das war fatal, denn ich hatte auch noch kein Quartier. Bei Internetverbindung konnte ich zusehen, wie die Restakkukapazität zur neige ging. Also kurz SMS nach Hause. „Bin am Ace Cafe und such ein Quartier für die Nacht. Möglichst Richtung Oxford.“ Langsam fing es an zu dämmern
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