Also nur kurz zu Trump; Meine UNMASSGEBLICHE Meinung zu ihm ist ja bekannt. Ich halte ihn für den unfähigsten Präsidenten der die USA jemals gesehen hat. Eine egozentrischer narzisstische und gestörte Persönlichkeit die von Politik so viel Ahnung hat wie ich von der Relativitätstheorie!
Ob Trump nun Duterte, Putin oder Merkel toll und gut findet ist so relevant wie der Reissack der gestern umgefallen ist.
Aber nun zu den Fakten:
Ob die Zahlen mit 7000 Menschen stimmen oder nicht weiss ich nicht. Ich kann nur sagen was ich hier persönlich erlebe, sehe, was mir die Leute erzählen und was ich in den Nachrichten im Fernsehen und in den Zeitungen sehen kann. Und alles was ich jetzt hier weiter schreibe beruht auf diesen Informationen und meiner persönlichen Einschätzung.
Die Zahl von 7K Menschen kommt mir schon recht seltsam vor. Stell dir vor, du lebst in Hamburg, München oder sonst in einer grossen Stadt in Deutschland. Und da sollen im Land nun 7000 Menschen einfach so erschossen worden sein und du hast nie was davon mitbekommen? Niemand hat was gesehen und/oder dir erzählt. Nie hast du was im Fernsehen gesehen oder in der Zeitung gelesen.(Die PH haben ~100Mio und D ~80 Mio Einwohner) Da kommt einem die Zahl schon etwas komisch vor.
Ich muss dazu noch erwähnen, dass hier, wie man so salopp sagt, die Buschtrommeln das mitunter wichtigste Kommunikationsmittel sind. Viel wichtiger als Zeitungen und News. So gut wie jeder hat ein Mobiltelefon. Es wird damit eigentlich nicht oder nur sehr wenig telefoniert. Hauptsächlich schreibt man SMS. Eine SMS kostet gerade mal 1 Peso oder man bekommt diese sogar als Flatrate.
Und da die Familie hier eine eminent wichtige Rolle spielt und es einen starken Zusammenhang innerhalb der Familie gibt, verbreiten sich News extrem schnell. Lokal, regional wie auch national oder global. Denn die Familien sind, aus beruflichen Gründen, weitherum verstreut.
Weiter kann ich mir kaum vorstellen das jemand, wenn er einen anderen aus dem Weg räumen will, ein "Freibrief" vom Präsidenten braucht oder sich überhaupt darum kümmert. Hier kann man, wenn man es darauf anlegt, für die sprichwörtliche handvoll Dollar leicht einen finden der diese Arbeit für einem übernimmt. Und das passiert hier mehrmals pro Monat. Das Drogenbusiness ist hier ein riesen Business. Da gibt es ein paar ganz grosse Druglords. Jaguar zum Beispiel. Menschen wie er haben Verbindungen bis in die oberste Führung. Deshalb ist Korruption ein ebenso grosses Thema. Und ein Druglord wie Jag greift längst nicht mehr selber zur Waffe.
Es ist richtig, dass die Menschen hier angehalten worden sind Drogenvergehen zu melden. Aber es gab hier, an den beiden Orten wo wir wohnen, nie ein institutionalisiertes System dazu. Die Bevölkerung als gesamtes, UND NICHT die Barangay Captains (So heissen die "Vorsteher" eines Barangays), waren dazu aufgerufen. Das geschah anhand von Plakaten die man auf dem lokalen Park aufhängte. Es sind/waren 2 grosse Plakate die den Ablauf des Programms schilderten. Einmal ein Flussdiagram das den Informationsfluss aufzeigte und das andere gab detailliert Auskunft was die Regierung für Pläne für die Drogenabhängigen hat.
Hier, in unsere Nähe, in Sagbayan wenn ich es recht im Kopf habe, wird ein sehr grosses REHA Center für Drogenabhängige aufgebaut. Es ist bei weitem nicht so wie es die ausländische Presse gerne schildert das man lieber die Leute erschiesst. Das ist konstruiert und dient zur Steigerung der Auflagen.
Das Killer in der Nacht kommen, die Türe eintreten, schiessen und dann wieder weggehen mag sein. Aber das ist sicher nicht üblich. Gegner werden auf offener Strasse, und jederzeit, aus dem Weg geräumt." Dive-by-shooting" nennt sich das. Und dabei handelt es sich so gut wie immer um Abrechnungen und Clan Absteckungen im Drogenmilieu. Und mit Drogen meine ich Shabu wie Crystal Meth hier genannt wird. Sowas passiert hier im Land wahrscheinlich täglich. In Cebu kann man wöchentlich die entsprechenden Meldungen im TV hören oder in der Zeitung lesen.
Dass es bis jetzt immer nur ärmsten der Armen und Kleindealer getroffen hat ist auch eine Aussage die nicht verifiziert ist. Sowas wird immer und überall gerne kolportiert, weil man damit Mitleid und Aufmerksamkeit erregt. Nur es muss deswegen nicht unbedingt wahr sein. Ob es solche trifft weiss ich nicht.Wahrscheinlich auch. Aber sicher nicht gezielt oder hauptsächlich. Denn es werden sehr wohl grosse und grössere Dealer eingebuchtet. Auch Polizisten und Politiker sind schon verhaftet worden. Und genau da liegt der Fokus; Die Drahtzieher will man bekommen und nicht die Kleinstdealer. Aber wer hier dealt ist ein "Drug Pusher" und dem geht es an den Kragen! Egal um wieviel Gramm es sich handelt. DAs ist aber Allgemeinwissen.
Dass Duterte die Verbindungen des Drogenhandels und die dementsprechende Korruption nicht aufdeckt, bzw. sich ernsthaft darum bemüht, ist ebenso eine urban legend. Dass da,als Beispiel, stand vor ein paar Tagen hier in der Zeitung. Nur um grad das jüngste Beispiel zu nennen:
PRESIDENT Rodrigo Duterte hinted Wednesday that he would soon fire another government official over corruption allegations. The President made the pronouncement at the turnover ceremony of China's military aid to the Philippines held in Angeles City, Pampanga. Duterte did not mention the name of the official or the alleged offense committed but said he will fire the official in the coming days. "I am about to fire somebody from here if it is proven that he asked for money. There's an official here whom I will fired. In a few days, I'll fire him," Duterte said.
Read more:
http://www.sunstar.com.ph/manila/local- ... ion-550015
Diese Zeitung ist übrigens in englischer Sprache und berichtet national.
Ich verlinke dir noch 3 weitere Artikel aus der Zeitung die spannend sein könnten:
http://www.sunstar.com.ph/mpdea-drug-wa ... erte-admin
look-dutertes-stormy-first-year-power
dutertes-administration-gets-mixed-reactions
Die Causa "Senatorin Leila de Lima" kenne ich nicht im Detail. Ich weiss nur was sich die Leute auf der Strasse darüber erzählen. Dass sie, wie du es ausdrückst, zu seinen "schärfsten Kritikerinnen" zählt ist nachvollziehbar. Wenn die ergiebigen Geldquellen zusehends versiegen dann würde ich auch dagegen ankämpfen. Gemäss der vorherrschenden Meinung hier war sie hochgradig korrupt.
Und noch was zum Schluss bezüglich er geht nicht gegen das korrupte System vor. Lies mal was mit Supt. Maria Cristina Nobleza passiert ist. Eine hochgeschätzte Polizistin in Schlusselfunktionen.
Es kamen hier Bedenken auf das Duterte Kritiker aus den Weg räumen will. Und zwar als der die "martial law" (Kriegsrecht) über ganz Mindanao verhängt hat. Die politische Inteligenzia fühlte sich an sehr wirre und extrem ungute Zeiten zu Zeiten der Marcos Administration zurück erinnert. Aber diese Bedenken habe sich längst wieder gelegt.
Wenn es dich wirklich interessiert wie es unserem Land geht und was hier passiert dann beschäftige dich mal für nur einen Abend mit der Geschichte und Biographie von Duterte. Er ist in keiner Weise eine Dumpfbacke, ein Raufbold oder ein Egozentriker der seinen eigenen Vorteil sucht. Er hat das einerseits nie in seiner langen und sehr erfolgreichen Karriere gesucht noch hat er es nötig. Gerüchten zufolge soll er an einem Krebsleiden erkrankt sein.
Wir betrachten das mit sehr grosser Sorge, weil wir sehr viel positives sehen unter seiner Administration vielen wieder Hoffnung gibt dass das Land aufblühen kann und und so jeder einzelne bessere Chancen hat.
Es gibt wohl Dinge mit denen auch ich nicht 100% mit ihm konform bin. Auch ich habe teilweise meine Vorbehalte. Aber er macht so viel richtig wie viele anderen vor ihm es falsch gemacht haben.
Er liebt sein Land und die Menschen! Er will für alle eine bessere Zukunft und er will sein Land dorthin führen!
Seine Sprache ist manchmal markig. Aber man muss ihn kennen damit man weiss was er damit meint. Das ist bei weitem nicht immer literally das was er sagt. Er ist halt ein Mann aus dem Volk und nicht von der Politik glattgeschliffen und korrumpiert. Ich höre ihn oft am Fernsehen sprechen.
Es ist mir ein Anliegen abschliessend noch zu sagen, dass alles was ich hier schreibe meine persönliche Meinung ist die ich mir bilde durch Medienkonsum und tägliches Leben und Gespräche mit den Menschen hier. Wir leben mitten unter Natives und nicht in einer «fenced community» wo nur die reichen Ausländer leben. Ich bin am Puls der Menschen hier.
Trotzdem will ich nicht der Verteidiger der PH sein. Sondern einfach nur das weitergeben was ich persönlich jeden Tag erlebe, sehe und empfinde.
Ich würde nur ungern dieses Land wieder verlassen müssen. Und man bedenke: Von Aussen, als nichtbetroffener, bewertet man Dinge und Vorgänge manchmal ganz anders als die die vor Ort sind. Ich zum Beispiel finde Angela Merkel eine solide und gute Kanzlerin. Wenn man etwas macht macht man Fehler. Nicht gut ist wenn man aus den Fehler nicht lernt. Aber das ist eine komplett andere Diskussion die ich hier nicht anzetteln möchte. Sondern nur als exemplarisches Beispiel eingefügt habe.
Uebrigens; Es ist jetzt 12:00 Mittags und das Leben steht hier still. Die Strassen sind fast leergefegt:
Manny Pacquiao vs Jeff Horn (live-fight-updates-result)
Auch dass bedeutet auf den PH zu leben.