Mythos Wechselspannung bei Inno Licht

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wolfgang2011
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Re: Mythos Wechselspannung bei Inno Licht

Beitrag von wolfgang2011 »

BlackFly hat geschrieben:Sorry, ich bin Mechaniker, ich gebe mir mit dem Strom zwar mühe aber eigentlich stehe ich mit dem Strom auf dem Kriegsfuß ;)

Ist es egal wo ich den Kondensator reinsetze?
Also , ich habe den drin :
https://www.conrad.de/de/elektrolyt-kon ... %20Details

Und ob es egal ist , wo der reinkommt , ich denke nicht , der Leitungswiderstand wird eine Rolle spielen :

Folgende Beobachtung an meiner Inno : Den Kondensator habe ich vorne verschaltet , wo auch das LED Fahrlicht ist .
Hinten habe ich eine LED - Nummernschild - Beleuchtung ,
ImLeerlaufist vorne kaum ein flackern zu bemerken , hinten am Nummernschildlicht schon !

Da der Kondensator in dem Augenblick Strom liefert , wenn die treibende Lichtmaschinen Spannung sinkt ,
und der Strom sich den weg des geringsten Widerstandes sucht , denke ich , ist das der Grund für das flackern hinten.

Vielleicht ist es sogar besser , den Kondensator in der Nähe des Reglers zu setzen ? :?

Gruß
Wolfgang2011
LG
Wolfgang2011

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Done #30
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Re: Mythos Wechselspannung bei Inno Licht

Beitrag von Done #30 »

Glättungskondensatoren baut man möglichst nahe zum Verbraucher, naja, außer man baut solch fette Kawenzmänner rein, dass es echt keine Rolle mehr spielt.
Der Leitungswiderstand ist in der Kfz-Elektrik eine gerne vernachlässigte Größe. Insbesondere wenn Masse über die Karosserie geführt wird man leicht Opfer von Schlampereien. Jeder der am Auto schon mal Probleme mit der Beleuchtung seines Anhängers hatte kann ein Lied davon singen.
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Fritten-Robert
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Re: Mythos Wechselspannung bei Inno Licht

Beitrag von Fritten-Robert »

Leute,

ich würde ja gerne mal einzwei dumme Fragen stellen. Bei meiner ersten dummen Frage hat man mich ohne weiteren Kommentar auf den Schaltplan verwiesen. Das macht mich nicht gerade mutiger...

Also hier sind meine Fragen:

1. kann ich die Scope-Bilder nicht richtig deuten. Wo sehe ich dort, das es sich um eine neg. Spannung handelt? Sehe ich das richtig, das da irgendwas um 13V leicht pulsierende Gleichspannung anliegt?

2. Die Lima hat also 2 Wicklungen. Eine speist gleichgerichtet den Akku. Die andere ist nur für Licht zuständig. Ein eventueller Überschuß geht garantiert nicht auf den Akku?

Hintergrund für meine Frage 2: mein Plan war bisher, die HS1-Halogenlampe des Frontscheinwerfers vom Akku zu speisen. Warum? Weil ich dann ca. 10% mehr Spannung anliegen habe, und 10% mehr Spannung bringt doppelte Lichtausbeute bei Halogenlampen. Wenn dann aber die Fahrlicht-Wicklung der Lima nix mehr zu tun hätte würde die Akku-Ladewicklung es nicht alleine schaffen, den Akku voll zu halten.

Gut, wenn Ihr jetzt sagt "Gehe zurück in die KFZ-Elektriker-Lehre, gehe nicht über Los, ziehe keine 4000 Mark ein, dann habt ihr wohl recht. Ich verstehe ja, dass das Flutlicht-Lager aufgeteilt ist in LED und Halogen. Vielleicht reden wir deshalb zeitweise aneinander vorbei bzw. verstehen die Fragen der anderen Mannschaft nicht.

Haut mal in die Tasten. Danke :inno:

Gruß
Robert
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wolfgang2011
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Re: Mythos Wechselspannung bei Inno Licht

Beitrag von wolfgang2011 »

Fritten-Robert hat geschrieben:Leute,

dumme Fragen stellen.

1. kann ich die Scope-Bilder nicht richtig deuten. Wo sehe ich dort, das es sich um eine neg. Spannung handelt? Sehe ich das richtig, das da irgendwas um 13V leicht pulsierende Gleichspannung anliegt?

2. Die Lima hat also 2 Wicklungen. Eine speist gleichgerichtet den Akku. Die andere ist nur für Licht zuständig. Ein eventueller Überschuß geht garantiert nicht auf den Akku?

Hintergrund für meine Frage 2: mein Plan war bisher, die HS1-Halogenlampe des Frontscheinwerfers vom Akku zu speisen. Warum? Weil ich dann ca. 10% mehr Spannung anliegen habe, und 10% mehr Spannung bringt doppelte Lichtausbeute bei Halogenlampen. Wenn dann aber die Fahrlicht-Wicklung der Lima nix mehr zu tun hätte würde die Akku-Ladewicklung es nicht alleine schaffen, den Akku voll zu halten.
Gruß
Robert
Also Robert , du weißt doch , dumme Fragen gibt es nicht !

Zu 1 : negative Spannung , das kannst du am Scope Bild alleine nicht sehen , je nachdem ob das Scope richtig od. falsch angeklemmt ist , befindet sich
der Ausschlag nach oben oder unten .( OK , der Tastkopf ist auch eindeutig gepolt , aber das habe ich nicht beachtet).
Eindeutig ist es mit einem normalen Spannungsprüfer zu testen , im Gleichstrombereich , dabei sind die Anschlußklemmen
immer vorgegeben , + an Masse und - an der Lampe angeklemmt ergibt eine positive + Spannung , heißt : die Lampe liegt auf "Minus 12V DC",
irgendwie kann ich es auch noch nicht glauben , aber die Bestätigung ist der "Münchener Inno Fahrer aus dem Honda Board "

Wer viel misst misst Mist , beim messen erwartet man immer ein bestimmtes Ergebnis , wenn du mit dem Wissen , "dort liegt eine Wechselspannung an" ,
an die Sache ran gehst , im Wechselstrombereich des Messgerätes , bekommst du komische Ergebnisse , die nicht so recht passen wollen .
So ging es mir auch .

Zu 2 : Neee , die Lima hat nur eine Wicklung , definitiv . Das kleine Spülchen was dort noch sitzt , ist der Lageimpuls der Kurbelwelle , brauch das Motorsteuergerät !.
Die beiden Gleichspannungen entstehen am Regler , keiner weiß so richtig wie , ich habe schon so häufig danach gegooglt , man findet immer nur Innenschaltbilder mit 4 Pins ,
unser hat aber 5 Pins. Die " gelben " Leitungen gehören zum Beleuchtungskreis , wo diese pulsierende Gleichspannung anliegt , die sich aber bei normalen " Glühlampen " dank der
hohen Frequenz nicht bemerkbar macht .
Den Scheinwerfer an den Akku hängen geht nur bedingt .
Ich habe meine Sitzheizung und Griffheizung so angeschlossen (seit 4 Jahren!) , dürfte zusammen so ca 55W sein , aber ...
die 55W brauche ich nur für 1-2min , dann steuer ich runter auf ca 15-25W , mehr brauche ich nicht , je nach Außentemperatur .
Wenn ich dazu noch die Blinker laufen lasse , sinkt die Spannung zum Laden des Akkus unter 12 V !!
Trozdem hatte ich noch nie eine leere Batterie ! , und ich benutze die Heizungen den gesamten Winter über.
Deine HS1 hat doch auch 55W oder ? , wenn du sie über längerer Zeit benutzt , könnte es kritisch mit dem Akku werden.

Ich glaube der Lima und dem Regler dürfte die Mehrbelastung nichts ausmachen ,
im Gegenteil , der Regler wird weniger Belastet und die Lima geht sowieso in die "Sättigung" , garantieren kann ich das natürlich nicht !

Ich hoffe es war verständlich
Gruß
Wolfgang2011
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BlackFly
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Re: Mythos Wechselspannung bei Inno Licht

Beitrag von BlackFly »

HS1 hat 35/35W. H4 hat 55/60W. Beide sind sonst aber gleich von Sockel und auch Glühwendel Design.
Bremsen ist umwandeln wertvoller Energie in sinnlose Wärme
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Lothi
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Re: Mythos Wechselspannung bei Inno Licht

Beitrag von Lothi »

So, ich habe mal über das Ganze hier Meditiert.


...Ohhmmmm.....


Also

Fakt ist:
- Die LimaSpule sitzt mit einem Bein bereits auf Masse. Somit ist nur entweder Einweggleichrichtung oder Wechselspannung möglich
- Eine Halbwelle der Lima-Leistung wird bereits Gleichgerichtet und Richtung Batterie verbraten.
- Die zieht auch ständig Strom, PGFI, Pumpe u.s.w.

D.h. an der Lima-Spule selber würde sich schonmal ein Assymetrisches Bild ergeben.

Wenn nun das Licht "direkt" an der Lima hängen würde, würde ein OsziBild eine Halbwelle voll und die andere schwach bzw. "verzerrt" zeigen (wenn der Regler für die Batterie gerade zu gemacht hat), sowas wie ein von hinten angeschnittener Sinus oder so.
Dann kommt da noch der Überspannungsregler für die Birnen dazu, der schneidet dann auch irgendwo was mit ab bei der anderen Halbwelle


Also weiter in der Theorie:

Bleiben 2 Möglichkeiten:
1) Keine Gleichrichtung, also Wechselpannung mit Spannungsbegrenzung ( wie bisher gedacht)
2) Einweggleichrichtung der anderen Halbwelle (die die nicht für die Akkuladung verwendet wird)
Dann allerdings wäre im Lichtkreis auch eine pulsierende Gleichspannung, allerdings mit umgekeherter Polarität, also -12 V , so wie Du auch herumgemessen hast !

Zu 1)
Pro:
- Es wird die volle Lima-Leistung für das Licht verwendet
Contra:
- Die Batterie muß sich ihre Ladungsleistung mit dem Licht teilen
- Wenn die Batterie geladen wird geht das Licht ein klein wenig dunkler

zu 2)
Pro:
- Lichthelligkeit unabhängig vom Ladezustand (=benötigten Ladestrom) der Batterie
Contra:
- Teile der Ladehabwelle für die Batterie bleiben ungenutzt, d.h. die Limaspule muß etwas grösser ausfallen (= etwas mehr Kupfer = teuerer)

Hmmm

Also ist es tatsächlich möglich daß die Inno eine (negative, pulsierende) Gleichspannung an der Birne hängen hat.


Dann bäuchte es auch nur einfache Glättungskondensatoren bei Umbau auf LED.
Entweder einen "Fetten" direkt am Reglerausgang, oder ein paar jeweils immer direkt am Verbraucher-
Aber die LED's müssen dann einen separaten Massenschluß haben, Birnenfassungen; LED-Scheinwerfer mit Masse über Gehäuse o.ä. können dann nicht verwendet werden (wegen falscher Polarität) !! Also nur die Dinger die zwei drähtchen (+ und -) separat haben !

Nun ja, das was ich über das Messen mit dem DigitalMultimeter im anderen Faden geschrieben habe gilt natürlich auch für mich !

Mir fiele da eine sichere Methode zum Feststellen ob oder ob nicht für das DigitalMultimeter ein:

Einen Kondensator (Folie, irgendwas im x. uF-Bereich), den mit in die Messleitung (in Reihe) mit rein.
Dann kann definitv keine Gleichspannung mehr gemessen werden (wie beim Oszi der "AC-Schalter")
Wenn immer noch (fast) das Gleiche wie ohne im AC-Bereich gemessen wird dann ist das Wechselspannung mit wechselnder Polarität,
Wird nix mehr angezeigt (pendelt um "0" herum, zuckt nur immer wieder) dann ist das pulsierende Gleichspannung.

Die mögliche Falle ist der Gleichrichter den Du verwendet hattest.
Der kann nicht richtig funktionieren, da bereits der Eingang (die Lima) mit einem Bein auf Masse sitzt.
Da ist Grundsätzlich nur Einweggleichrichtung möglich.

Ausserdem, um weiter zu verwirren:
Auch ein Kondensator kann als Gleichrichter vermissbraucht werden (um die Jahrhundertwende bis in die 40-50iger Jahre gab es u.a. Elektrolyt-Gleichrichter)
D.h. ein Kondensator erzeugt auch bei Wechselspannung erstmal "Gleichspannung", allerdings dann unter (mehr oder minder starker) Erwärmung.
Solange der aber nicht massivst mit Überspannung belastet wird kann das durchaus eine ganze Weile gut laufen (auch dauerhaft unter immer weiteren Kapazitätsverlust). Ein verkehrt gepolter Elko geht nicht immer & sofort in die Luft :das passiert nur bei mehrfachem der zulässigen Nennspannung, aber nicht bei gerade mal "nur"12V zuviel oder falsch herum wenn das .B, ein 25- oder 40V Typ ist

Also immer noch alles offen.

Allerdings sprechen immer mehr Indizien für eine negative (pulsierende) Gleichspannung für's Licht !
(hätte ich bisher nicht vermutet, ist neu für mich und noch nie an einem anderen Motorrad gesehen, obwohl ich da schon die wildesten Dinge kenne)

Wenn die Birne tatsächlich nur mit der (anderen) Halbwelle gespeist wird, dann darf das Licht sich nicht ändern wenn sich der Ladestrom für die Batterie ändert:
Batterie nach ein paar km vollgeladen, im Leerlauf tuckern lassen und kräftig Bremse, Hupe, Blinker zugleich Stoßweise betätigen:
Zuckt die Helligkeit am Scheinwerfer ein bischen herum dann werden dort beide Halbwellen verwendet.
Ist das Funzellicht davon unbeeindruckt wird tatsächlich nur die andere Halbwelle verwendet.
Zuletzt geändert von Lothi am Sa 28. Nov 2015, 07:57, insgesamt 1-mal geändert.
Viele Grüsse
 Lothi   Bild                Innova:Bild          CBF125:Bild        REH:Bild

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Bastlwastl
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Re: Mythos Wechselspannung bei Inno Licht

Beitrag von Bastlwastl »

hallo

hier ein paar einwürfe noch vom elektro noob

warum leuchtet das licht nicht wenn die zündung an ist und kommt erst sobald die kiste läuft .
dann fällt auf ohne irgendwo am hebel zu ziehen das im leerlauf das licht extrem flackert und sogut wie kerzenschein produziert
sobald aber eine gewisse minimal höhere drehzahl eintritt, ist sofort der ganze saft an der birne .

also muss ja irgendwo ein regler verbaut sein der evtl was trennt voneinander .

was auch auffällt und ich von meinem trialer und den anderen honda ATV kenne
solang eine batterie am system hängt , auch wenn sie wirklich kernschrott ist . lässt sich das fahrzeug ankicken !
heist ein bis 2 mal langsam vorkicken und dann ankicken und die kiste läuft .
es muss sozusagen für das system eine eigene erregerspannung geben bzw unabhängig des eigentlichen batteriestrom geregelt sein .

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wolfgang2011
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Re: Mythos Wechselspannung bei Inno Licht

Beitrag von wolfgang2011 »

@ Erst mal Danke an Lothi für den umfangreichen Erklärungsversuch , und Danke an Bastlwastl ,
das alles trägt zur Lösung bei , hier mal eine Messung von Heute , zur weiteren Verwirrung :

Leider funktioniert bei meinem Scope nur noch ein Kanal , deshalb alles Einzelmessungen .

Ich hatte erwartet , das die Limaspannung Sinusförmiger ist , weiß nicht , ob es an dem Kondensator liegt,
der ja immer aktiv ist , und mal eben abklemmen heißt : Verkleidung vorne demontieren , da war ich zu faul.

Also , meiner Meinung klar ein negative Gleichspannung für das Licht ,
aber Lothi scheint mir von diesen Sachen noch mehr zu verstehen , also : Lothi bitte mal kommentieren ;)

Alle Messungen sind im Leerlauf gemacht , um die Anschlüsse zu verstehen , bitte im Plan schauen ( siehe Link unten)

Gruß
Wolfgang2011
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Lothi
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Re: Mythos Wechselspannung bei Inno Licht

Beitrag von Lothi »

Hi

@ Batelwastl:

Das Funzeln im Leerlauf kommt von der (zu geringen) Lima-Leistung bei niedriger Drehzahl.
Da der Lichtkreis nicht durch eine Batterie gepuffert ist ist die Leistung halt im Leerlauf nur Funzeilig.
Deswegen gibts auch nur dann Licht wenn der Motor läuft (wie beim alten Mofa)

Ohne Batterie kann auch nicht angekickt werden, da die Steuereung, Einspritzung und Benzinpumpe eine passende Gleichspannung braucht. zeurst muß ja die Benzinpumpe erstmal was fördern bevor erfolgreich gekickt werden kann u.s.w.

@Wolfgang:

Nach den Scope-Bildern ist das definitv negative, ungeglättete Gleichspannung.
Da ist auch noch ein weiteres Indiz, vorausgesetzt Du hast das Alles bei etwa gleicher Drehzahl gemessen:

1 Kästchen = 10 ms; eine Periode bei der Messung an M1 ist ca. 10 ms (beide Halbwellen); ca. 100Hz. Leerlauf=ca. 1450 Umin, ca. 25Hz , also hat die Lima 4 Pole (magnetisch; also 4 oder ein mehrfaches davon an Statorwickklungen)
Am Lichtausgang (M3) sieht man dann die Einweggleichrichtung: Hier ist die Periode auch 10ms, müsste aber bei Zweiweggleichrichtung 5 ms betragen ! -> Also eindeutig Einweggleichrichtung
An M3 / M5 sieht man, wenn man ganz scharf hinschaut auch eine Periode von 10ms ( der sogenannte Ripple auf der Gleichspannung) -> Auch hier eindeutig Einweggleichrichtung.

Und um das Ganze Abzurunden:
Warum ist die Banane krumm...ähhh... an M1 kein Sinus ?

Wolfgang, da musst Du im Hinterkopf die reale Spule behalten !
Also den realen Generator mit Innenwiderstand bei Belastung.

Was passiert im Einzelnen:

Die Lima dürfte (wie beim Auto o.ä.) im Leerlauf unbelastet, abgestöpselt ohne Regler oder irgendetwas vermutlich 30-50V liefern
Wenn jetzt alles wieder angestöpselt ist:
Spannung läuft schnell hoch und schon -zack- schnappt der Regler bei ca. 13 V das erste Mal zu, macht sofort wieder auf, gleich wieder zu u.s.w.
Beim ersten Schnapper gibts erstmal einen (winzigen) Selbstinduktionsimpuls zurück (wie bei der klassischen Unterbrecherkontaktzündung).
Danach kannst Du dann mit Lupenblick ganz feine Ripples sehen, Pi mal Schnauze sagen wir mal 15 - 20 Stück pro Halbwelle. Also dürfte der Regler mit > 1-2 khz arbeiten.
Deswegen auch die scheinbar Rechteckige Form statt dem idealen Sinus. In Wirklichkeit ist das ein 4-5x so großer Sinus der bereits an seinem Stumpf abgeschnitten ist, deswegen sieht das (fast) wie ein Rechteck aus.

Und da sieht man dann auch daß tatsächlich nur die negative Halbwelle für das Licht verwendet wird:

An M3 sieht man den Lade-Entlade-Verlauf vom Kondensator: etwa 1/4 Kästchenbreite wird geladen, 3/4 Kästchen entladen
Ferner sieht man beim Laden -ende einen leichten Buckel (Spitze vom ursprünglichen Sinus)
Danach fällt das Ganze ab und - knickartig- wird dann wieder geladen.

An M1 sieht man diesen Verlauf (leichter Buckel) nur bei der negativen Halbwelle -> also wird auch nur diese für das Licht genutzt.
Die Positive Halbwelle dagegen ist wie mit der Schere beschnitten, exakt wie die Batteriespannung an M4 -> also wird diese nur für die Batterieladung genutzt.

Somit ergibt sich nun folgendes Gesammtbild:
Wie schon vermutet wird bei der Inno eine Halbwelle für die Batterie per Einweggleichrichtung und die andere Halbwelle per einfachem Regler für das Licht verwendet (Brückengleichrichter scheidet ja grundsätzlich aus wegen Lima direkt auf Masse)
Also ist die Lichtspannung definitv eine ungeglättete Gleichspannung mit + auf Masse !

Für LED-Bauer ergeben sich damit folgende Hinweise:

1) Verwendung eines Kondensators
2) Es wird kein Gleichrichter benötigt
3) Es können keine Glühlampen einfach gegen LED getauscht werden (wegen "falscher" Polarität; üblicherweise ist ja Gehäuse auf Masse und nicht auf Plus)

Was würde ich also machen:

- LED's mit einzeln herausgeführten Anschlußdrähtchen verwenden, wobei dann rot (+) auf Masse kommt
- direkt vor jeder LED einen Glättungskondensator und davor noch eine Schottky-Diode, sodaß der Glättungskondensator nur die LED versorgt und nicht Rückwärts den gesammten Lichtkreis (deswegen Sperre des Rückflußes mittels Schottky-Diode), siehe Bild. Keinesfalls aber einen "generellen" Gleichrichter irgendwo o.ä., sondern jede LED einzeln "Puffern".
- Damit kann dann auch die Orginal-Fernlichtkontrollleuchte weiter verwendet werden

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Innova_LED-Umbau.PNG (4.9 KiB) 5224 mal betrachtet
Viele Grüsse
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Re: Mythos Wechselspannung bei Inno Licht

Beitrag von thrifter »

Die Idee mit der Schottky-Diode ist zweifelsohne sehr pfiffig; aber ob das wirklich nötig ist?
Der Hauptverbraucher im Lichtkreis ist doch die Scheinwerferbirne, LED hin oder her.
Da sollte es doch ein ausreichend großer Kondensator auch tun, und gleichzeitig auch noch das Rücklicht vor dem Flackern schützen?

Kleine Anmerkung übrigens noch, weil es wohl noch nicht allgemein bekannt ist:
Man kann die CUB durchaus ganz ohne Batterie ankicken!
Ich weiß das ganz genau, weil ich mal aus Zeitmangel mehrere Tage ohne Batterie gefahren bin...
Das haben die Hondajungs wohl schon sehr geschickt abgestimmt, daß auch das bißchen Uummpf von einer Limaumdrehung zum Zünden reicht.
Nur wenn die CUB lange Zeit gestanden hat, die Spritleitung ausgetrocknet ist und die Pumpe richtig arbeiten müßte, dann geht es nicht mit dem Kicker.
Ob man dann ev. noch anschieben könnte, habe ich nicht probiert...

Ach übrigens, da wir gerade die Elektrospezialisten da haben:
Die Lima müßte ja, lt. Handbuch, 150 W bei 5000 min-1 liefern. Bei allen praktischen Experimenten fehlten mir da immer so 20-30 W.
Außerdem beeinflussen sich die beiden Kreise auch sehr deutlich...
Bei der geschickten Verteilung der Halbwellen, wie sie hier gerade erklärt wurde, wundert mich das zwar nicht mehr so sehr, aber:
Wie muß man es denn anstellen, um ein Maximum an Leistung entnehmen zu können?

Gruß

Reinhard

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Re: Mythos Wechselspannung bei Inno Licht

Beitrag von Bastlwastl »

thrifter hat geschrieben:
Kleine Anmerkung übrigens noch, weil es wohl noch nicht allgemein bekannt ist:
Man kann die CUB durchaus ganz ohne Batterie ankicken!
Ich weiß das ganz genau, weil ich mal aus Zeitmangel mehrere Tage ohne Batterie gefahren bin...
Das haben die Hondajungs wohl schon sehr geschickt abgestimmt, daß auch das bißchen Uummpf von einer Limaumdrehung zum Zünden reicht.
Nur wenn die CUB lange Zeit gestanden hat, die Spritleitung ausgetrocknet ist und die Pumpe richtig arbeiten müßte, dann geht es nicht mit dem Kicker.
Ob man dann ev. noch anschieben könnte, habe ich nicht probiert...

Gruß

Reinhard

danke !
mir glaubt es nie jemand ..... hab bzw. hatte 3 fahrzeuge wo es so möglich ist .

Lothi
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Re: Mythos Wechselspannung bei Inno Licht

Beitrag von Lothi »

Hi Reinhard

Wegen Schottky-Diode:
1) brauchen die restlichen Birnen nicht mit gepuffert werden, sonst müsste man einen sehr fetten Kondensator verwenden (Licht ca. 40W)
2) deswegen würde ich nur die LED's selber abpuffern (jeweils nur einige wenige Watt), dann reicht auch jeweils ein (verhältnissmässig) kleiner Kondensator udn es hat dann keine Querströme mehr.
Glühlampen sind per se sowieso bereits schon "Puffer" wegen der Trägheit des Wendels. Da brauchts keinen Kondensator extra.
Werden die Glühlampen trotzdem mit gepuffert geht diese Leistung dann den LED's verloren.
Da das Ganze aber mit > 100Hz läuft ist das zwar so träge daß man es nicht wirklich wahrnimmt, aber im Schnitt dürften die LEDs etwas heller brennen (insbesonders im Leerlauf) wenn nur diese einzeln gepuffert werden.
Schottkydioden kosten ja fast nix und man spart auch noch am Kondensator :-)


Wegen starten ohne Batterie:
Bei ner VergaserInno ist das schon klar, da reichen ein paar Umdrehungen (sind ja immerhin 8 Halbwellen pro Umdrehung)
Daß das allerdings die PGMFI da mitmacht ist schon erstaunlich. Ich hätte mir vorgestellt daß die schon einige Zeit braucht sich zu initialisieren (mehrere Sekunden, etwa die Zeit bis die Tachonadel einmal hin&zurückgegangen ist). Das sind normalerweise einige Kicks mehr oder anschieben,

Allerdings würde ich von abraten ganz ohne Batterie zu fahren. Entweder ne alte kaputte oder einen fetten Kondensator rein. Wegen möglicher Überspannung in der Lima selber ! Ohne "Puffer" bzw. konstanter Last sind da schnell mal einige KV-Impulse auf der Wicklung drauf und das war's dann mit der Lackisolation (schleichender Tod). Nicht zwangsläufig, aber deutliches Risiko mit nicht unerheblicher Wahrscheinlichkeit von Spätschäden.
Merke: Elektronik geht bei Überspannungsspitzen sehr oft nicht sofort kaputt, sondern stirbt dann einen langsamen schleichenden Tod.
Nur bei Überstrom gibts Knall & Rauch, Überspannungsspitzen machen sich dagegen i.a.R. erst Wochen, Monate oder Jahre später bemerkbar und man sieht dann auch erstmal keinen Zusammenhang mehr...
Viele Grüsse
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Re: Mythos Wechselspannung bei Inno Licht

Beitrag von wolfgang2011 »

Lothi hat geschrieben:Hi

Also ist die Lichtspannung definitv eine ungeglättete Gleichspannung mit + auf Masse !

Für LED-Bauer ergeben sich damit folgende Hinweise:

1) Verwendung eines Kondensators
2) Es wird kein Gleichrichter benötigt
3) Es können keine Glühlampen einfach gegen LED getauscht werden (wegen "falscher" Polarität; üblicherweise ist ja Gehäuse auf Masse und nicht auf Plus)

Was würde ich also machen:

- LED's mit einzeln herausgeführten Anschlußdrähtchen verwenden, wobei dann rot (+) auf Masse kommt
- direkt vor jeder LED einen Glättungskondensator und davor noch eine Schottky-Diode, sodaß der Glättungskondensator nur die LED versorgt und nicht Rückwärts den gesammten Lichtkreis (deswegen Sperre des Rückflußes mittels Schottky-Diode), siehe Bild. Keinesfalls aber einen "generellen" Gleichrichter irgendwo o.ä., sondern jede LED einzeln "Puffern".
- Damit kann dann auch die Orginal-Fernlichtkontrollleuchte weiter verwendet werden
@ Lothi , danke für deine Ausführliche Erklärung , ich hätte nicht so viel aus den Diagrammen ableiten können , aber nun schein alles logisch zu sein.
Wenn wir uns mal begegnen , hast du ein gut bei mir :prost2:
Darf man fragen was Du Beruflich machst?

@ Reinhard , und nun ? , wie gehen wir mit der Tatsache um .
Wir haben beide das gleiche LED System , sehr wahrscheinlich beide falsch angeschlossen , und trotzdem funktioniert es ??? :o
Ich gehe mal davon aus , du hast wie ich , den Lampenstecker original benutzt , also liegt an dem vermeintlichen Massekontakt der " Plus" , nach neusten Erkenntnissen ,
und Abblendlich/Fernlicht werden mit dem Minus am Stecker ankommen .
Sollte der Black-Box , die dahinter kommt das egal sein ,
haben die das Ding so gebaut , das es verpolungssicher ist , muss dann wohl so sein , sonst würde es nicht funktionieren :oops:
LG
Wolfgang2011

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Re: Mythos Wechselspannung bei Inno Licht

Beitrag von thrifter »

Nun, es läuft schon ca. 30 Tkm bei mir; also sehe ich keinen akuten Handlungsbedarf.

Wenn ich mal irgendwann Zeit über habe, werde ich den Brückengleichrichter zur Gewichtsersparnis rausschmeißen. :laugh2:
Den Stecker habe ich natürlich ungeprüft angesteckt. :geek:

Bezüglich Überspannungspitzen bei der Lima: Wenn da NICHTS dranhängen würde, hätte ich auch Angst.

Aber das Licht und jede Menge andere verläßliche ohmsche Verbraucher hängen doch sowieso immer dran, die sollten das eigentlich wegpuffern.
Geht ja auch; ich hab bestimmt 1000 km so gefahren und mein Regler ist immer noch der Erste.

Gruß

Reinhard

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Re: Mythos Wechselspannung bei Inno Licht

Beitrag von wolfgang2011 »

Ja , hast ja recht , aber .....was mich schon gewundert hat , ist die doch recht hohe Stromaufnahme der LED Schaltung.

Ich werde auf jeden fall mal testen , ob sich da bei richtiger Polung etwas tut ,
in Richtung Stromersparniss. ( >>>>>Stunden später siehe : http://www.honda-innova.de/viewtopic.ph ... 300#p91426)

Schönen Sonntag noch .

Ach so : @ Lothi , könntest Du ein Innenschaltbild des Reglers skizzieren , sozusagen ein Funktionsschaltbild,
eigentlich sind es ja irgendwie 2 Regler , ich weiß nur nicht was die geschaltetet Leitung ( Messbild 5,Anschluß rotgelb ) soll.
Das währe toll , dann würde ich den E-Plan ändern.

Gruß
Wolfgang2011
LG
Wolfgang2011

...eine Inno kommt selten allein:
eine Silber , eine Weiß
Schaltplan Inno : http://www.honda-innova.de/download/file.php?id=7658

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