Alternatives Wirtschaften

Brett-Pitt
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Alternatives Wirtschaften

Beitrag von Brett-Pitt »

TEIL 1: FINANZIERUNG

Im Ausgangsfred habe ich beispielhaft von 9.000 Euro geredet, für eine PV-Anlage.
Bevor mir jetzt jemand kommt mit dem Spruch "Ich habe aber kein Geld ...", ein
kleiner Ausflug in die Finanzwelt.
Deutschland ist solide. Auch nach 2 Weltkriegen hat D alle Schulden zurückgezahlt.
Also fliesst zur Zeit überflüssiges Geld aus der ganzen Welt nach D.
Auf Guthaben gibt es Maluszinsen (Sparbücher der Commerzbank).
Bei der GLS-Bank im Pott kann man den Dispo bis 10.000 Euro überziehen - ZINSFREI.
Gängige Langzeitkredite "kosten" 2 Prozent.
Die Beschaffung von Geld dürfte also nicht das Problem sein.
Eigenkapital, Zinsloser Girorahmen, Riesterbausparkredit, 20-Jahres-Darlehen ...

TEIL 2: INVESTMENT

Das sinnvollste Investment ist die energetische Sanierung.
Heizung, Warmwasser, Haushaltsstrom, Mobilität - egal.
Es ist auch egal, WIE HOCH DIE GELDSUMME ist,
und es ist egal, WIE LANGE DIE RÜCKZAHLDAUER läuft.
Wichtig ist nur, daß der Kredit genau DANN abgezahlt ist, wenn das
Investment "aufgebraucht" ist. Die Finanzmenschen sprechen hier
von der AFA = Abschreibung-Für-Abnutzung.
Typische Beispiele hierzu:
10 Jahre für Ersetzung der alten Isogläser gegen 1.1er-Glas
20 Jahre für Solaranlagen (Thermisch oder PV-Strom)
30 Jahre für Dämmungen (Dach, Keller, Fassade)

Bei der PV-Anlage für Eigenstrom (inkl. 48-Stunden-Stützbatterie)
wären es also 20 Jahre mal 480 Euro inklusiv Zinsen.
40 Euro Kreditdienst jeden Monat, bei 50 Euro weniger Stromrechnung.
Gewinnschwelle ab dem ersten Monat.

Natürlich kommen die dicksten Brocken zuerst.
Dachboden mit 14cm Ausrollware (20 Euro je QM), oder Einscheibenglas
tauschen gegen 1.1-Glas (100 bis 150 Euro je QM). Und schon rollt der
Rubel (gell, Putin, schaust wieder in die Röhre?).

Druschba,
Genosse Anlageberater
Schalck-Golodkowski-Pit
Den jährlichen Flug über den Indik (13 to. CO2) kann man weder
mit Eigenstrom-Auto noch mit Nullenergie-Haus kompensieren !!!

Brett-Pitt
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Re: Alternatives Wirtschaften

Beitrag von Brett-Pitt »

TEIL 3: SELBSTAUSBEUTUNGS-STUNDENSATZ

Kommen wir hiermit zur Freizeit. Am FREI-TAG !!!
Was verdient man am Ende der Woche?
22% Sozialabgaben, 28% Grenzsteuersatz (auf die letzte Mark!)
macht schon mal Abzüge von 50%. Dazu kommen die Fahrkosten
und die Fahrzeit.
Verdient ein Facharbeiter also 20 Euro die Stunde, bekommt er
für die letzten 20% seiner Wochenarbeitszeit weniger als 10 Euro
je Bruttozeitstunde ausbezahlt.
Diese 9,99 Euro gehen dann sowieso für "unwichtige" Sachen drauf.
Denn die wichtigen Sachen (Wohnung, Lebensmittel etc.) wurden ja
schon Montag bis Mittwoch verdient.
Verschärft wird das Ganze,
wenn jetzt noch Erziehungsgeld, Kindergartenbeitrag, Wohngeld
oder BaföG gegengerechnet werden. Da gelten ja weitere Einkommens-
Grenzen. Schnell sinkt dann der Netto-Freitag auf unter 5 Euro/Stunde.

TEIL 4: DO-IT-YOURSELF KOMPENSATION

Was also tuen mit der neuen Freizeit? Du hast jetzt 10% weniger Geld
in der Tasche, aber 50% mehr Wochenende.
Zeit für Weiterbildung! Zunächst checken wir alle Geldsachen durch.
Versicherungen prüfen, Vorsorge gestalten, Altkredite umschulden,
Stromanbieter wechseln. So kannst du in einer Stunde (Selbstausbeutungs-
Satz ca. 10 Euro) Hunderte Euros erwirtschaften. Bei langjährigen
Lebensversicherungen sind es auch leicht 1.000 Euro je Stunde.
Es ist nämlich schon ein Unterschied, ob ich 8,0 Prozent Vergleichsrendite
erziele (Debeka), oder nur 0,8 Prozent (Allianz). Bei der Allianz kauft man
Aktien, aber doch keine Versicherungen!

Sind die Geldsachen geklärt, kommt die Spezialisierung. Die kann man dann
in der Nachbarschaft eintauschen. Meine Top-Skills sind Solares Warmwasser
und Energie-Effizienz. Mein Bruder macht in Lebensmittel (Spanisches Olivenöl,
Tiroler Bergkäse. Fussballermotto "Hauptsache Italien").
Selbstbau-Lüftungsanlagen bringe ich mir grade selbst bei.
Was mir fehlt, wäre ein PV-Installateur und ein guter Fenstereinbauer.
Wer übernimmt den Job hier?

Am Ende hast du mehr Zeit und mehr Geld.
Alternatives Wirtschaften SCHÄRFT den Blick aufs Nötige.
Du brauchst Vorbilder? Elon Musk!
Das Wissen über Raketen steht in jeder Bücherei.
Man muß nur den ersten Schritt tuen.
Und daran scheitern die meisten.


TU ES !
STARTE JETZT !
Jeder Mensch ist ein Unternehmer,
also unternimm was.

Gruß
Pit
Den jährlichen Flug über den Indik (13 to. CO2) kann man weder
mit Eigenstrom-Auto noch mit Nullenergie-Haus kompensieren !!!

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darkwing
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Re: Alternatives Wirtschaften

Beitrag von darkwing »

Huch ...

kein Unternehmensberater-Pit??

was ist los, keine übliche Unterschrift!
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teddy
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Re: Alternatives Wirtschaften

Beitrag von teddy »

Brett-Pitt hat geschrieben:TEIL 1: FINANZIERUNG
Bei der GLS-Bank im Pott kann man den Dispo bis 10.000 Euro überziehen - ZINSFREI.
Gängige Langzeitkredite "kosten" 2 Prozent.
Die Beschaffung von Geld dürfte also nicht das Problem sein.
Ich will Deinem Grundgedanken, sinngemaess "schone die Umwelt durch erneuerbare Energie", absolut keinen Abbruch tun, im Gegenteil, aber oben liegst Du doch nicht ganz richtig.
Seit der Finanzkrise vor 8 Jahren schuetten die Obrigkeiten EU-Kommission (mit Einstimmung ALLER Regierungen obwohl sie feigst dies ihrer Bevoelkerung ableugnen) und EZB jeden Tag eine neue Flut von Regularien ueber die Banken aus. Und die muessen in die Praxis umgesetzt werden, koste es was es wolle.
Der relevante Teil hieraus zu Deinem statement oben: Kredite muessen sorgfaeltiger vergeben werden und mit erhoehtem Eigenkapital der Bank abgesichert werden. Bitte hier nicht jedes Wort auf die Goldwaage legen, sinngemaess stimmt diese stark eingedampfte Aussage!
Resultat ist, dass Kredite von der Bank nunmehr nur nach strenger Pruefung der Bonitaet des Antragsstellers und zu dementsprechenden Konditionen vergeben werden. Das 'dementsprechend' ist die Crux. Du (fiktiv) hast allerbeste Bonitaet und kannst dir bei der Bank den zinsfreien Ueberziehungsrahmen von 10k Euro aushandeln und fuer einen Kredit nur 2% bezahlen. Dein Nachbar (fiktiv) bekommt nur die Bonitaet "mittel" und weg ist der zinsfreie Rahmen und er bezahlt 2,75% fuer den Kredit.
Das sollte man im Auge behalten, nicht ein Jeder wird von der Bank als "Kunde bester Bonitaet" behandelt.
Und wie auch, wenn man die Investition aus eigener Tasche bezahlt ist man immer am billigsten heraus!
Gruesse, Peter.

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Fritten-Robert
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Re: Alternatives Wirtschaften

Beitrag von Fritten-Robert »

Brett-Pitt hat geschrieben: TEIL 4: DO-IT-YOURSELF KOMPENSATION
Was mir fehlt, wäre ein PV-Installateur und ein guter Fenstereinbauer.
Wer übernimmt den Job hier?

Gruß
Pit

Moin Pitt,

zum Thema Fenster: neue Scheiben gehen auch in alte Rahmen. Bei Holz sicher kein Problem, da bringt der Tischler halt passende Glasleisten mit für die dickeren Doppelscheiben. Bei Kunststoffrahmen gibt es (vermutlich oder meist) keine Glasleisten (mehr). Abhilfe: Gummidichtungen rausreißen und die neuen Scheiben mit Silicon abdichten.

Bei Holz hab ich das schon gemacht. Ging gut und das Ersatzglas ist sogar erstaunlich günstig. Bei Bedarf suche ich die Rechnung raus.

Gruß
Robert
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Bernd
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Re: Alternatives Wirtschaften

Beitrag von Bernd »

Ich habe Fenster bei Obi am 20% Tag bestellt.

Als sie da waren, habe ich bei myhammer den Auftrag an einen selbstständigen Reisenden Fenster Monteur vergeben. Pro Fenster 100 Euro ein und ausbau inklusive Montage Material.

Gruß
Bernd
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Re: Alternatives Wirtschaften

Beitrag von Fritten-Robert »

Bernd hat geschrieben:Ich habe Fenster bei Obi am 20% Tag bestellt.

Als sie da waren, habe ich bei myhammer den Auftrag an einen selbstständigen Reisenden Fenster Monteur vergeben. Pro Fenster 100 Euro ein und ausbau inklusive Montage Material.

Gruß
Bernd
Moin Bernd,

was sind das bei Obi für Gläser? 1,1er?

Gruß
Robert
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Re: Alternatives Wirtschaften

Beitrag von Bernd »

Nein. Einfache Doppelverglasung. Es handlt sich um ein altes unisoliertes Treppenhaus.

Es gibt dort aber auch 1.1er Gläser.

Die Einbauerei ist eh die gleiche.
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Motorradverrückter
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Re: Alternatives Wirtschaften

Beitrag von Motorradverrückter »

tut mir leid für die vielleicht dumme Frage, aber was ist 1.1er Glas? 3 S Glas nur anders bezeichnet oder was darf man sich darunter vorstellen?
Nichts auf der Welt ist so gerecht verteilt wie Verstand: jeder ist überzeugt, genügend davon zu besitzen.

Brett-Pitt
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Re: Alternatives Wirtschaften

Beitrag von Brett-Pitt »

Kurz mal embedded Glas-Fred.
Der U-Wert ist der Wärme-Durchgang-Wert.
Je nach Örtlichkeit (bestimmt durch "Heizgradtage")
geht für jedes U=1 pro Jahr und QM 6 Liter Heizöl durch,
auf Sylt etwas weniger, in München etwas mehr.

U = 6,0 hat Einscheibenglas (Kostet also 36 Liter Heizöl !!!)
U = 3,0 hat altes Iso-Glas (2-S-Glas bis ca. 1990/1995)
U = 1,1 hat neues "Wärmeschutzglas" mit Argon-Füllung und
einer oder zwei IR-Reflexbeschichtungen.
U = 0,5 bis 0,8 hat 3-S-Glas mit Argonfüllung (0,8) oder
Krypton (0,5).
Dazu kommt dann noch die Qualität der Rahmen und
Scheibenabstandhalter (Mieses Alu, besser Edelstahl, Compound-
Material).

Das sogenannte 1.1er Glas ist also i.d.R. 2-S-Glas. Das kann man
nehmen, um bestehende Rahmen zu verbessern im Tausch gegen
3.0er Glas. Das spart 100 Liter Öl binnen 10 Jahren...
Ansonsten bitte nur noch 3-S-Glas, das hat MM sogar in seiner
Garage. Warum? Weil in Schweden SEIT 20 JAHREN kein 1.1er-Glas
hergestellt wird, alter Schwede.

Keine Regel ohne Ausnahme:
Done könnte, da südlich der Donau, an der Südfassade ausnahmsweise
1.1er Glas nehmen, weil damit mehr Sonne reinkommt. Das gilt nur für
Massivbauten mit viel Speichermasse.

Ich werde mal einen Glasfred eröffnen, später ...

Gruß
Uschi Glas
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Re: Alternatives Wirtschaften

Beitrag von Bernd »

Mir hat man das so erklärt :
das Fenster muss der kälteste Ort im Raum sein, da sich das Kondenswasser dann dort sammelt und abgewischt werden kann.

Wäre der kälteste Punkt wo anders, würde sich dort das Kondenswasser sammeln wo man es nicht sieht. Die Wand, in diesem Fall, würde sich damit vollsaugen, auskühlen und schimmeln.

Gut isolierte Fenster also nur bei gut isolierten Wänden.

Pitt, korrigier mich bitte, falls daran etwas nicht stimmt.

Gruß
Bernd
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Done #30
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Re: Alternatives Wirtschaften

Beitrag von Done #30 »

Brett-Pitt hat geschrieben:Keine Regel ohne Ausnahme:
Done könnte, da südlich der Donau, an der Südfassade ausnahmsweise 1.1er Glas nehmen, weil damit mehr Sonne reinkommt. Das gilt nur für Massivbauten mit viel Speichermasse.
Da hab ich auch gestaunt, als mir das mein Gutachter vorschlug. Muss man wirklich im Einzelfall kalkulieren bevor man sich in Unkosten stürzt, die sich nie rechnen können.
Meine Ebay-Kleinanzeigen. Forenpreise auf Anfrage. Biete auch Tauschbörse für Givi-Kofferschließungen

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Motorradverrückter
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Re: Alternatives Wirtschaften

Beitrag von Motorradverrückter »

die Wände sollten warm sein allein durch die Raumtemperatur, selbst beim stinknormalen 2-S Glas was so verbaut wird, muss es schon ziemlich kalt draußen sein und feucht warm in der Bude damit die Fenster beschlagen. Außer bei einem Bügeleisen in der Nähe habe ich das so in alltäglichen Situationen noch nicht erlebt, außer wenn man es drauf anlegt. Man sollte den Raum eben warm und die Luftfeuchtigkeit normal halten. Hygrometer empfiehlt sich. 50% sind der Zielwert wenn ich mich recht erinnere. Meins zeigt dann sogar den sog. Dew Point an, das heisst ab welcher Temp. und niedriger das Wasser an Oberflächen kondensiert.
Gut isoilierte Wände helfen natürlich auch sehr gegen kalte Wände ;) . Ich habe extra den Energieausweis rausgekramt, 16KWh Quadratmeter pro Jahr Primärenergie und 44,8 Endenergiebedarf. Woher kommt der Unterschied und was hat er zu bedeuten?
Nichts auf der Welt ist so gerecht verteilt wie Verstand: jeder ist überzeugt, genügend davon zu besitzen.

Brett-Pitt
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Re: Alternatives Wirtschaften

Beitrag von Brett-Pitt »

Ach Bernd,
du tappst von einer Falle zur nächsten ...
So wird das nichts mit 6 Wochen Atlantik für 28 Euro/Tag ...

KARDINAL-FEHLER NR. 01:
Unsystematische Vorgehensweise, also Stückwerk von Fall-zu-Fall.
Das wird garantiert automatisch zur Kosten-Falle.
Ein Nachbar hier repariert gerade sein marodes Dach. Bissken Dämmung,
komplett eingerüstet. Dabei vergisst er, die Überhänge zu vergrößern
an Traufe und Ortgang. Verpasste Chance für (spätere) Fassadendämmung.
Und bei dir? Ein Fenster kaputt, also nur EIN Fenstertausch ???
Und dann noch mit 3.0er Glas ?
ErsterLehrsatz hierzu: Die halbherzige Sanierung ist die schlechteste
Sanierung. Mach es 100%ig, oder lass es vorerst ganz sein. Kein Wischiwaschi-
Mittelding.
Gegenmaßnahme: Eine Bestandsaufnahme vom Haus, dann ein Sanierungsplan
mit diversen Optionen, Win-Win-Effekten (für die OHL) nach stringentester
Kosten-Nutzen-Analyse. Und dann (erst dann!) die partielle Umsetzung.
Der Done hat einen 15-Jahres-Plan. Umsetzung flexibel, nach Lust und Laune.
ABER IMMER NACH PLAN. "DO FIRST THINGS FIRST"

KARDINAL-FEHLER NR. 02:
Der Minimal-Ansatz. Statt Maximal-Maxime. Wie Panzergeneral Guderian
postulierte: "Klotzen, nicht kleckern" - Erstes Semester Offiziersausbildung,
direkt nach "Cannae".
Wie du schon sagst: Der Einbau kostet sowieso gleiches Geld. Bei TOOM oder
HELLWEG bekomme ich den QM-3S-Glas ab 60 Euro. Dafür gibt es weder eine
Mauer noch ein WDVS.
Wenn man Material einsetzt, dann mit höchster Güte. Wenns Geld knapp ist,
dann halt nur EINE Fassadenseite in höchster Güte, statt Alles-aber-mittelmäßig.

KARDINAL-FEHLER NR. 03:
Die Mauer bestimmt die Fenster-Qualität? Also Downgrade statt Upgrade?
Natürlich muß Mauer und Fenster zueinander passen. Dann passe doch bitte
die Mauer an (Upgrade! UUUUPPPGGGRRRAAADDDDEEEE!!!! JAAAAAPAAAAAN!).
Ich wette, dein Treppenhaus hat noch einige Wärmebrücken. Plus 6 Quadratmeter
auskragende Betonüberdachung. Thermisch ungetrennt, wenn-schon denn-schon.
Lösung: Soviel Mauer wegstemmen, was die Statik erlaubt. Großflächig 3S-Fix-
Glas rein, mit kleinen Drehkipp-Applikationen. Betonkragplatte abhacken. Die
Restflächen überdämmen, DIY mit Vorhangfassade.
Ja, Bernd, jetzt stöhnst du wieder "Keine Zeit, keine Zeit". Dann geh doch ab
01.01. auf 80%

KARDINAL-FEHLER NR. 04:
Ein fehlendes Lüftungskonzept. "Das Wasser muß aus dem Boot", sagte der Kaleu,
als sein Schiff bei Gibraltar auf Grund liegt...
Zunächst müssen die Oberflächen angepasst werden. Halbherzig wäre 1.1er Glas
in alter Mauer (U 1,0 bis 1,5). Halbbesoffen ist rausgeschmissen Geld...
Richtig ist 0.6er Glas (3S!) in 0,15er Fassade. Lärmschutz gibt es gratis dazu.
Und dann eine Abluftanlage (Primitivlösung). Besser eine DIY-Kasskaden-Lüftung.
MAUERN ATMEN NICHT. Und Baufehler verbessert man nicht mit weiteren
Baufehlern. Wir fahren hier doch Honda-Cub und keine Ural-Boxer, oder ?

So, Bernd: Mach maa Fotos...
Und in 5 Jahren Privatier inne Karibik!

Mit Cuba-Libre im (Wortwitz!) Glas.
Gruß, Uschi
Den jährlichen Flug über den Indik (13 to. CO2) kann man weder
mit Eigenstrom-Auto noch mit Nullenergie-Haus kompensieren !!!

Brett-Pitt
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Re: Alternatives Wirtschaften

Beitrag von Brett-Pitt »

Moin MV-Agusta,
du hast ja eine Wohnung auf Fast-Passivhaus-Qualität.

Die erste Zahl gibt den Wärmebedarf pro QM Wohnfläche an,
also jährlich 14 KWH plus Zuschlag für Erdgas oder Nahwärme
gleich 16 KWH. Alternativ mit Pelletheizung wären es 14 bis 15
KWH...
Weil diese rund 14 bis 16 KWH ohnehin in der Wohnung "produziert"
werden, bräuchte es keine Heizung mehr. Das Haus wird PASSIV.
Interne Gewinne sind:
Abwärme der Bewohner gleich 100 Watt pro Person,
Sonneneinstrahlung durch Südfenster, und Abwärme der
Elektrogeräte (Kochen, Kühlen, Licht, PC, etc.)

Die zweite Zahl beinhaltet Heizenergie, Warmwasserbereitung
und Betriebsstrom. Also auch der Strom für Lüftungsventilatoren
und/oder Wärmepumpen. Der Strom wird z.Zt. mit 1,8 multipliziert,
das hat uns das FDP-Rössler eingebrockt (ENEV-Regelwerk ab 01.01.16).
Tatsächlich liegt der Primärenergiefaktor im deutschen Strommix noch
bei 2,4. Mit Solaranlagen/Holzheizung kann man hier drücken.

Deine Hütte ist aber schon ganz nah an der Perfektion.
Was fehlt, ist ein schlüssiges Warmwasser-Konzept.
Weiterlöten,
Löt-Pit
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