Kleines Suchrätsel...

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thrifter
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Re: Kleines Suchrätsel...

Beitrag von thrifter »

Nee, alles ist jetzt wieder gut. War aber trotzdem ein tagelanger Akt.

Zwei tage bin ich mit meiner Brückenlösung gut zur Arbeit und zurück gekommen.
Dann schraubte mir Trinova die Anforderungen etwas höher.
Abends, als ich im Dunkeln von der Arbeit nach Hause wollte, hatte ich plötzlich, innerhalb von etwa 500 m,
keinen Vortrieb mehr... Hektische Rumfummel / Einstellversuche an der Kupplung waren völlig erfolglos.
Also mußte ich achselzuckend von dunklen Berg wieder zur erleuchteten Firma herunterrollen lassen.
Mangels Werkzeug und Lust stellte ich sie erst mal dort ab und fuhr mißvergnügt mit dem Zug nach Hause.
Dort tauschte ich einige schwer erarbeitete Pluspunkte bei meiner Freundin gegen eine abendliche Autofahrt zurück zur Firma ein.
Seitenwagen abgeschraubt und stehenlassen, Innova in den Kombi gepackt. Ein Kollege auf Spätschicht half freundlicherweise beim Reinschubsen.

Am WE kam die Inno dann in die heimatliche Werkstatt, wo ich zuerst mal schnell (ohne Nachdenken) den rechten Kupplungsdeckel abnahm.
Oh Wunder, Kupplung alles in Ordnung...
Der Grund für die Vortriebslosigkeit fand sich dann in dem Spannsatz meiner Primär-Zahnscheibe.
Etwa 100 Tkm hatte ich sie ohne Probleme gefahren. Aber jetzt hatte sie sich einfach so von selbst gelöst... Grübel...

Nun ja, Sichtkontrolle ergab, daß die Zahnscheibe sowieso völlig runter war und eh neu mußte.
Ich hätte auch noch alle Teile für eine neue gehabt; aber ich ergriff die Gelegenheit, mal wieder was Neues auszuprobieren.
Im Fundus fand sich ein 12er Ritzel 428, was ich auf der Drehbank kurzerhand in ein 420er Ritzel umarbeitete.
Hinten wieder ein originales 35. Dazu requirierte ich völlig ruchlos Jannis gebrauchte O-Ring Kette, die sie eigentlich wiederhaben wollte...
Nun denn, jetzt schulde ich ihr halt eine neue...
Und schon hatte ich eine 12/35er Gespannübersetzung! Mal schauen, wie die sich schlägt.

Da der Kupplungsdeckel schon mal ab war, entkernte ich gleich einen Teelöffel Hartschmodder aus der Zentrifuge und baute den Deckel wieder an.
So, Vortrieb wieder da.
Jetzt nur noch den Elektrofips suchen.
Da es schon etwas später war und ich etwas unkonzentriert, dauerte es ungebührlich lange, die Stelle zu lokalisieren.
Harry, der Schrauberzeuge, griente in sich hinein und konnte sich ein: Hab ich doch gleich gesagt, Du mußt da messen und nicht da... nicht verkneifen.
Ja, ja, ist ja gut.

Hätte ich etwas entspannter nachgedacht, wäre mir vielleicht eingefallen, daß ich einen ähnlichen Schaden vor 3 oder 4 Jahren schon mal hatte.
Und an genau derselben Stelle war das Kabel denn auch wieder durchgegammelt oder wegkorrodiert.
CIMG3816.png
Im von Harri kunstvoll einlaminierten Schaltplan, improved edition Wolfgang, lag der Fehler HIER:
CIMG3815 klein.jpg
Damit war alles wieder gut. Die Inno trat die Rückreise wieder im Kombi an.
Am Montag fuhr ich mit der 12er Übersetzung solo ins Büro und baute abends den Seitenwagen ratz-fatz wieder an.
Erste Fahreindrücke: Hmm, ja. Mal schauen.

Gruß

Reinhard

Karl Retter
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Re: Kleines Suchrätsel...

Beitrag von Karl Retter »

hi Reinhard,
da scheint ein zusammengelötetes Kabel genau an der Lötstelle gebrochen zu sein. Normalerweise hält so ein repariertes Kabel ein Leben lang wenn es im Bereich der Lötstelle keine Bewegung gibt oder Salzwasser eindringen kann. Vielleicht hilft eine kleine Kabelverlängerung um die Zugspannung zu nehmen und Schrumpfschlauch zur Abdichtung.

weiterhin Gute Fahrt
Karl

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Done #30
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Re: Kleines Suchrätsel...

Beitrag von Done #30 »

Karl Retter hat geschrieben:
Di 9. Jan 2018, 10:58
(...) genau an der Lötstelle gebrochen (...) Normalerweise hält so ein repariertes Kabel ein Leben lang wenn es im Bereich der Lötstelle keine Bewegung gibt oder Salzwasser eindringen kann.
Das ist genau der Grund, weshalb vom Löten an Fahrzeugen abgeraten wird. Die werden nun mal bewegt ... manche zumindest .... Reinhards bspw :up2: ...
Meine Ebay-Kleinanzeigen. Forenpreise auf Anfrage. Biete auch Tauschbörse für Givi-Kofferschließungen

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thrifter
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Re: Kleines Suchrätsel...

Beitrag von thrifter »

Das Kabel war nicht an der Lötstelle durch, sondern etwa 15 mm weiter links.
Es war auch nicht einfach gebrochen, sondern über etwa weitere 15 mm hatte es sich aus Kupfer völlig in pulverigen Grünspan verwandelt.
Eine ganze Menge davon rieselte auf den Motorblock runter,
Ich mußte ein ganzes Stück abschneiden, bevor ich wieder blankes Kupfer hatte.

Na ja, wenn ich jetzt wieder drei Jahre Ruhe habe, reicht das.
Bis dahin habe ich dann die Zeit, mich mal um die lang geplante Totalumstrickung der Elektrik und eliminierung der Halbwellenschaltung zu kümmern...

Gruß

Reinhard

Harri
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Re: Kleines Suchrätsel...

Beitrag von Harri »

Das Kabel hatte keine Bewegung und war eher auch nicht gebrochen. Die Kupferlitze hatte sich in der Isolierung über mehrere cm einfach in grünen, nicht leitenden Staub verwandelt.
Entweder durch Wasser/ Salzwasser oder auch möglichweise durch die vorige Lötung. Da ist es m.M. am ehesten das säurehaltige Flußmittel, welches wie durch Kapillarwirkung entlang der Litze in die Isolierung geht und dann die Litze umwandelt.

edit,
Der Beitrag hat bei mir eine halbe Stunde unabgeschickt gelegen, weil ich gerade noch etwas machen mußte und R ist mir noch dazwischen gekommen.

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thrifter
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Re: Kleines Suchrätsel...

Beitrag von thrifter »

Hmm, das war teures Elektroniklot...
Säurehaltiges Flußmittel würde ich da eher nicht erwarten.

Der ursprüngliche Schaden, ohne Lötung, sah, glaube ich mich zu erinnern, auch so ähnlich aus.

Ich vermute, daß da doch Bewegung, oder Scheuern an klapperigen Verkleidungsteilen, mitgespielt hat.

Aber die endgültige Schadensanalyse spare ich mir. Ist ja kein Space Shuttle...

Gruß

Reinhard

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Ludi
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Re: Kleines Suchrätsel...

Beitrag von Ludi »

162000Km! Wahnsinn! Respekt! Ich bin sprachlos! :inno2:
Gruß
Ludwig
_______________________________

Fortes fortuna adiuvat!

Brett-Pitt
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Re: Kleines Suchrätsel...

Beitrag von Brett-Pitt »

Zum Kupfer, Salzwasser, Batterieladungsdampfnebel(-donauschiffarts...)problem
kommt dann auch noch fliessender Strom.

An der Early-Enfield hatte ich auch mal schleichend 2cm Kupfer-zu-Grünspan--Litze
am Zündkabel, im Bereich Kerzenstecker. Später sogar im Bereich Zündspule. Am
Ende ist sogar der Draufschraub-Dorn der Zündspule wegkorridiert.
DKW-Auto-Zündspule (reichlich vorhanden), neues Zündkabel und japanischer
NGK-Stecker lösten das Problem. Es muss halt nicht immer IGNridium-Kerze her.

Es wäre jetzt aber, ausserhalb Anekdoten-Niveau, interessant,
wann wo warum am Moped Kupfer zu Grünspan wird. Und wie
man diesen "Kupferwurm" vorsorglich eindämmt.
(Pille, watt macht mein Kupferwurm-Buch ?)

Weiterlöten...
Ach nee, Done sacht, besser nicht.
Weitersteckverbindend...

Wackel-Dackel-Pit
Den jährlichen Flug über den Indik (13 to. CO2) kann man weder
mit Eigenstrom-Auto noch mit Nullenergie-Haus kompensieren !!!

Karl Retter
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Re: Kleines Suchrätsel...

Beitrag von Karl Retter »

Brett-Pitt hat geschrieben:
Mi 10. Jan 2018, 15:04
Es wäre jetzt aber, ausserhalb Anekdoten-Niveau, interessant,
wann wo warum am Moped Kupfer zu Grünspan wird. Und wie
man diesen "Kupferwurm" vorsorglich eindämmt.
(Pille, watt macht mein Kupferwurm-Buch ?)
Weiterlöten...
Ach nee, Done sacht, besser nicht.
Weitersteckverbindend...

Wackel-Dackel-Pit
Wer kennt nicht die vielen Kabelbrüche an den Heckklappen von Golf und Passat.
Grünspan gab es immer dann wenn Feuchtigkeit in die reparierte Stelle eindringen konnte, Aus diesem Grund nahmen wir statt Isolierband Schrumpfschlauch.
Von den Quetschverbindern halte ich gar nichts. Viel zu oft rutschte das Kabel heraus. Noch schlimmer waren die blauen Kabelanzapfverbinder.
Löten ist für mich immer noch die sicherste Verbindung. Bei den Heckklappenkabel wurde im Knickbereich stets ein komplettes Kabel eingebaut und an den ruhenden Enden verlötet. Wer es besonders gut machen will nimmt dort Messleitungskabel das bricht so gut wie nie.

weiterlöten
Gruß Karl

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thrifter
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Re: Kleines Suchrätsel...

Beitrag von thrifter »

Nach längerem Nachdenken schiebe ich ein wenig die Schuld auf das von mir verwendete
Textilisolierband. Das ist was Klassisches, was ich vor Jahren mal auf der Veterama kaufte und innig liebte,
aber ich glaube, mit der Feuchtigkeitsdichte ist es da nicht so weit her.

Ich nehm das demnächst nur noch für die Heizgriffe und setze bei Kabeln verstärkt Schrumpfschlauch ein.
Da habe ich nur immer das Problem, den Schrumpfschlauch über die von mir tüddelig verzwirbelten und dann satt verlöteten
Kabelverbindungen zu ziehen...

Gruß

Reinhard a.k.a. Joat Mon

Bohne
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Re: Kleines Suchrätsel...

Beitrag von Bohne »

Palü hatte da doch vor Kurzem eine interessante Sache: Löt-Schrumpf-Verbinder
http://www.honda-innova.de/viewtopic.ph ... 10#p141468
Auch das Kind eines Frosches ist ein Frosch.

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Bastlwastl
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Re: Kleines Suchrätsel...

Beitrag von Bastlwastl »

es gibt auf dem markt so nette quetschverbinder die haben einen selbstverschweißbaren schrumpfschlauch schon fertig drann .
heist zamklemmen , heiß machen und innen fließt ne masse raus die wasserdicht abdichtet . is ne tolle sache

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