Einfahren nur wie??

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crischan
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Einfahren nur wie??

Beitrag von crischan »

Um Ingrids Thread Ingrids Thread bleiben zu lassen, mach ich mal hier nen neuen Auf ;)

crischan
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Re: Einfahren nur wie??

Beitrag von crischan »

crischan hat geschrieben:Ich fand diesen Beitrag von Supernova aus dem alten Forum sehr hilfreich:
Richtig oder falsch - soll jeder für sich entscheiden, aber interessant finde ich folgende Anweisungen schon:

Als Zusammenfassung: Ein Motor wird dann optimal eingefahren, wenn dies nahe an seinem Leistungs-Maximum geschieht. Es ist also absolut richtig, ein neues Fahrzeug vom Händler weg erst warmzufahren, und sobald die Betriebstemperatur erreicht ist richtig Leistung abzuverlangen. Dadurch bekommen alle Gleitlagerungen im Motor das optimale Einlaufverhalten. Das Ergebnis: Reibwiderstand, Langzeitverschleiß, Öl- und Kraftstoffverbrauch sind ist erheblich geringer, Lebensdauer und Leistung dementsprechend höher. Bei den Verbrauchs- und Leistungswerten sind Unterschiede bis zu 15% allein durch das Einfahren möglich.
Die bisher propagierte Methode, einen neuen Motor erst langsam und schonend einzufahren und über mehrere hundert bis tausend km die abgerufene Leistung zu steigern, ist falsch und für den Motor schädlich. Die landläufige Meinung, im Motor müßten sich alle beweglichen Teile erst aufeinander einschleifen, ist nicht zutreffend. Wäre das Einschleifen nicht bereits in der Produktion abgeschlossen, würde ein konstruktiver Fehler vorliegen.
Ein Wiedergutmachen nach einem falschen Einfahren ist nicht möglich, ein falsch eingefahrener Motor ist und bleibt verdorben. Wobei sich das im normalen Autoleben meist nur durch schlechtere Leistungsentfaltung bei höherem Verbrauch bemerkbar macht.
Für alle, die technisch versiert und an den Hintergründen interessiert sind, hier das Warum:
Fast alle beweglichen Teile im Motor befinden sich im Betrieb in Gleitreibung zu den angrenzenden Bauteilen (Kolben - Zylinder; Pleuel - Kurbelwelle; Kurbelwelle - Lager etc.). Wie allgemein bekannt ist, kostet Reibung Energie, und Reibung erzeugt Wärme. Dabei beeinflußt die Reibung (und die Wärme) die Materialbeschaffenheit in der Oberflächenschicht. Und eine beeinflußte = veränderte Oberflächenschicht beeinflußt wiederum die Reibung. Beim Einfahren eines Gleitlagersystems geht es nun darum, die Oberflächenschicht zu optimieren und so die Reibung, und damit die Verlustleistung, zu reduzieren.
Diese Veränderung der Oberflächenschicht spielt sich im Bereich weniger Mikrometer bis Nanometer ab. Dabei handelt es sich nicht um einen Belag, der auf die Lagerstelle aufgetragen wird, sondern eine Veränderung im Lagermaterial selbst.
Was dabei in der Oberfläche vorgeht, bzw. was dabei entsteht, hat bislang verschiedene Bezeichnungen erhalten, die sich aber stets auf denselben Vorgang beziehen: "Tribo-Mutation", "Tribo-Reaktionsschicht" oder "Dritter Körper". Dabei wird das Materialgefüge verändert, und Material vom Gleitlager-Gegenpartner sowie Additive aus dem Öl eingebettet. Dieses Gefüge ist ein zäher, weicher Festkörper von < 1 µm Dicke.
Diese Tribomutation geschieht schnell und gründlich, wenn die bestimmenden Faktoren Last und Gleitgeschwindigkeit nahe am konstruktiv festgelegten Vollastpunkt sind. Dadurch wird die Oberflächenschicht sehr kompakt und verschleißresistent. Je nach verwendeten Materialien und Belastung ist die Entstehung der Oberflächenschicht, und damit der Einfahrvorgang, bereits in wenigen Minuten bis spätestens wenigen Stunden abgeschlossen. Bei geringer Last und Gleitgeschwindigkeit wird die Oberflächenschicht zwar größer, aber weit weniger verschleißresistent. Durch den höheren Verschleiß ist die erreichbare Lebensdauer geringer. Zudem besteht die Gefahr, daß im Vollastpunkt die Oberflächenschicht versagt, und das Gleitlagersystem versagt (frißt).
Es ist grundsätzlich möglich, durch zu hohe Last ein Gleitlagersystem zu überfordern und zu zerstören. Bei serienmäßigen Automotoren ist das jedoch nicht möglich: Die Leistungsgrenzen eines Motors sind durch konstruktive Kriterien wie Verdichtung und Kraftstoffzumessung begrenzt. So lange kein Chiptuning oder andere Leistungssteigerung vorgenommen wird, kann mit einem fabrikneuen Fahrzeug also sofort unbekümmert gefahren werden - auf Wunsch mit Anhänger und Urlaubsgepäck.
Näheres zur Tribologieforschung kann ggf. bei einschlägigen Instituten (wie z.B. IAVF AG in Karlsruhe, http://www.iavf.de, oder IMK Uni Kassel, http://www.uni-kassel.de/fb15/tribo/) oder Unternehmen (wie z.B. Wieland-Werke AG in Ulm, http://www.wieland.de) erfragt werden.

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Technik: Einen neuen Motor einfahren

Da sich KoflAIR intensiv mit der Behandlung eines neuen Motors beschäftigt hat, wollen in diesem Artikel seine Conclusios mitgeteilt werden. Der größte Teil der hier dargebotenen Theorie stammt von MotoMan's amerikanischer Tuningpage Mototuneusa.com. In diesem Artikel wird mit einigen Mythen des Einfahrens aufgeräumt. Es ist relativ erstaunlich, was hier zu lesen steht, andererseits jedoch sehr logisch, und empirisch belegt.

Einen neuen Motor einfahren

Der neue Motor sollte erst dann zum ersten Mal gestartet werden, wenn der Fahrer bereit ist, das Gerät anzuwärmen, um im Anschluss den Einfahrvorgang in einem Zug durchzuziehen. Keine Angst, dauert nicht lang. Nach 70km sollte der Motor praktisch fertig eingefahren sein!

Zuvor sollte jedoch sichergestellt sein, dass in den Motor ein simples mineralisches Öl eingefüllt ist, und kein vollsynthetisches Superöl. Das Öl darf während des Einfahrvorgangs nämlich nicht perfekt schmieren, es will ja ein wenig gehobelt werden! Ein Billig Öl 10W 40 auf Mineralbasisfür 5 EUR pro Liter sollte reichen, vor allem wird dieses Öl nicht lange im Motor verbleiben...

Motor warmfahren

Das Wichtigste gleich zu Beginn: Ein Motor sollte IMMER warmgefahren werden, bevor er belastet wird. Die meisten bleibenden Schäden entstehen, wenn ein Motor noch zu kalt ist. Da stimmen die Maße im Motor noch nicht, und das Öl schmiert noch nicht gscheit weil's noch kalt ist. Warmfahren sollte am besten mit niedrigsten Drehzahlen und wenig Gas erfolgen, dabei kann nicht viel passieren. Vorteilhaft ists dabei, wenn nicht gerade polarähnliche Temperaturen herrschen und der Anwärmvorgang rasch erfolgen kann.

Das Lastwechselverfahren

Das grundlegende Prinzip beim von MotoMan empfohlenen Einfahrvorgang ist es, Last auf die Kolben zu bringen, damit die noch ganz frischen Kolbenringe, die im neuen Motor erst Teile der Zylinderwand satt berühren, durch den Druck der Verbrennung an die Zylinderwände gepresst werden, und sich dabei passgenau mit der Zylinderwand verschleifen. Dazu muss im Brennraum Last hergestellt werden. Die L-förmig kontruierten Kolbenringe werden durch den Druck förmlich an die Zylinderwand gepresst, und korrekt verschliffen.

Nach den Lastphasen soll jeweils ein Ausrollvorgang erfolgen, bei dem der Gasgriff geschlossen wird, der Motor jedoch eingekuppelt bleibt. Durch diesen Motorbremsvorgang (ohne dass zusätzliche Bremsen benutzt werden!), entsteht ein Unterdruck im Brennraum. Bei der Abwärtsbewegung des Kolbens wird dabei jedesmal Öl aus dem Kurbelgehäuse entlang der Zylinderwand hochgesaugt. Dieses Öl schmiert nach, und das Öl "schwemmt" auch die mikrofeinen Metallpartikel in den Zylinder hoch, die beim einschleifen entstehen. Von hier aus werden sie in Folge mit den Abgasen ausgepufft.

Einfahrphase 1

In der ersten Phase, die etwa 10 bis 15km dauert, sollte der Motor in oben beschriebenen Lastwechselverfahren mit 60% Gas durch die Gänge 2, 3, 4 beschleunigt werden, und die Motordrehzahl soll sich dabei im Bereich 40-70% der Nenndrehzahl bewegen. Nach erreichen der 70% im vierten Gang den Gasgriff schließen und den Motor abbremsen lassen. Dieser Abbremsvorgang ist wichtig und gehört zum Einfahrvorgang. Auch das leichte Auskühlen der Kolbenringe in dieser Phase ist Teil des Programms!

Prozentrechnung: Beginnt beim Motor der rote Bereich zB bei 11.000 U/min, wäre dieser laut 40%-70% Anweisung im Bereich 4.400 - 7.700 U/min zu bewegen. Um die Gasgriffstellung 60% zu kennen, sollte diese Position schon vor dem Start am Griff markiert werden!

Einfahrphase 2

Wir befinden uns nach Abschluss der Phase 1 in etwa bei Kilometerstand 25. Bis Kilometer 70 wird nun mit 80% Gas operiert, und die Drehzahl sollte sich dabei im freudigen Bereich zwischen 30% und 80% der Nenndrehzahl bewegen! Sollten 80% Drehzahl im Vierten Gang jenseits aller Limits sein, können auch die Gänge 1-3 statt 2-4 verwendet werden.

Rechnung: 30% Drehzahl bei einem Motor, dessen Nenndrehzahl nun 600er mäßige 14.000 U/min betrüge, wären 4.200 U/min. 80% von 14.000 sind satte 11.200 U/min.

Also. Zum Beispiel. Zweiter Gang, 30% Drehzahl, also 4200 U/min. 80% Gas geben, bei 7000 in den 3. Gang schalten, und bei 9000 auf den Vierten Gang. Bei Erreichen von 11.200 U/min komplett vom Gas weg und das Motorrad ausrollen lassen, runter bis 3000 U/min. Zweimal zurückschalten, 4200 U/min einpendeln, und erneut hochbeschleunigen.

In den beiden unteren Gängen darf gegen Ende dieser Phase ruhig auch kurzes Vollgas gegeben werden, aber wirklich nur kurz! Wichtig ist es, die Ausrollphasen korrekt einzuhalten, damit sich die Kolbenringe von der Last wieder erholen können, und frisches Öl in die Honriefen der Zylinderwände gesaugt werden kann!

Ölwechsel nach 70km

Jetzt, bei Kilometerstand ca. 70, sollte das noch heiße oder zumindest deutlich warme Öl komplett inklusive Filter gewechselt werden. In diesem Öl sind nun aufgrund der "Hobelarbeiten" im Motor massig Metallpartikel enthalten, die sich nun eigentlich in den Ölleitungen des Motors festsetzen würden. Die gröberen Metallspäne wurden nämlich in den Zahnrädern des Getriebes zu feinen Metallpartikeln zerpresst, die nun für einen wahren Metalliceffekt im Öl sorgen.

Diese Schwebeteilchen haben das Bedürfnis, sich an die Wände der Ölleitungen anzulegen, von wo sie nach erkalten des Öls nicht mehr weggeschwemmt werden können, sie bleiben für die gesamte Lebensdauer des Motors dort haften. Damit verringern sie den Durchmesser der Ölleitung, sorgen in Folge für erhöhten Pumpaufwand, und verringern die Schmierung, aber auch die Leistung des Motors, wenngleich nur geringfügig. Aber es geht uns doch ums letzte PS, nicht wahr? Damit sich die Metallpartikel daher nicht festsetzen können, lassen wir umgehend sämtliches Öl des Motors ab und entfernen auch den Ölfilter. Die zweite Ölfüllung sollte auch wieder aus einem mineralischen Öl bestehen. Denn auch in den nächsten 200km wird noch deutlich gehobelt!

Einfahrphase 3

Bis Kilometerstand 250 sollte der Motor nun weiterhin jeweils nach einer sorgfältigen Anwärmphase, im oben beschriebenen Lastwechselbetrieb mit relativ viel Gas betrieben werden. Die Kolbenringe sind nun zwar bereits schon zum größten Teil perfekt auf die Zylinderwände eingeschliffen, der Vorgang ist jedoch noch nicht abgeschlossen. Der Motor sollte immer wieder in den unteren Gängen mit 80-100% Gas im Drehzahlbereich 40-90% hochgedreht werden. Auf die Motorbremsphasen sollte nicht vergessen werden. Und, der Motor sollte noch nicht auf Nenndrehzahl hochgedreht werden.

Ölwechsel bei 250km

Wer es sehr genau nimmt, der sollte im Bereich um die 250km nochmals das Öl wechseln. Dieser Ölwechsel ist jedoch optional. Falls durchgeführt, weiterhin ein relativ billiges mineralisches Öl einfüllen. Es wird nach wie vor gehobelt.

Bis Kilometer 1000

Bis zum 1000er Service sollte der Motor weiterhin hart hergenommen werden. Nie auf sorgfältiges warmfahren verzichten! Bei warmem Motor den "Blumenpflückmodus" tunlichst meiden. Ausfahrten durch elends lange Ortsgebiete sind in dieser Phase nach wie vor nicht empfehlenswert. Und Achtung auf hinterherfahrende Fahrzeuge, die aufgrund der ständigen Tempowechsel leicht irritiert reagieren könnten. In dieser Phase würde sich ein Tag am Ring anbieten.

Nach dem 1000er Service

Im Grunde genommen ist der Motor jetzt schon fertig. Dennoch laufen nun noch einige Vorgänge ab, im Zuge welcher der Motor erst seinen endgültigen leichten Lauf bekommt. Dabei werden nach wie vor Metallflächen behobelt. Das Öl des 1000er Service sollte daher nach wie vor kein vollsynthetisches sein, sondern bestenfalls teilsynthetisch.

Der Motor kann nun eigentlich schon voll belastet werden, wenngleich Dauervollgasphasen noch gemieden werden sollten. Wiegleich auch Dauerstau im Bummeltempo dem Motor nicht zuträglich ist für seine endgültige Leistungsfähigkeit.

Vollsynthetisches Öl ab 3500km

Erst ab Kilometerstand 3500 ist der Einfahrvorgang im Motor völlig abgeschlossen. Ab diesem Moment ändert sich praktisch nichts mehr. Jetzt ist der Zeitpunkt gekommen, wo auch ein vollsynthetisches Öl mit all seinen Gleitadditiven eingefüllt werden kann. Damit komplettiert man sein Paket eines leistungsfähigen Motors mit perfekt dichtenden Kolbenringen, und damit mit geringstmöglichem Ölverbrauch und höchstmöglicher Lebensdauer des Aggregats.

Problemzone Geschwindigkeit

Das beschriebene Einfahrverfahren erfordert immer wiederkehrende Tempowechsel und relativ hohe Fahrgeschwindigkeiten. Eine 1000er geht im 4. Gang mit 80% Nenndrehzahl locker 200 km/h schnell. Hier wären daher die Gänge 1 - 3 zu verwenden, doch auch die dritte geht mit 80% Nenndrehzahl um die 180 km/h, was deutlich über dem erlaubten Limit auf österreichischen Straßen liegt. Wo fährt man seinen Motor daher günstigerweise ein?

Eine Möglichkeit ist eine freie Autobahn. Sonntags um 6 Uhr früh sollte die Verkehrsdichte entsprechende Fahrten ermöglichen, natürlich nur auf deutschen Autobahnen

Erfahrungsberichte

In einem Forum berichtete ein GSX-R1000 Fahrer, dass sein nach dieser Methode eingefahrenes Motorrad um 9 PS mehr hatte, als ein nach Handburchvorschrift eingefahrenes Motorrad gleichen Produktionsmonats (!!). 9 PS ist nicht wenig! Die 9 PS sind zudem proportional über das gesamte Drehzahlband zu sehen, das heißt der gut eingefahrene Motor produziert ganz einfach mehr Drehmoment, durch optimale Abdichtung und perfekte Gleiteigenschaften der Kolbenringe im Zylinder.
__________________
Da an der Inno kein Drehzahlmesser ist, hab ich mir neben dem Gasgriff Markierungen für 60% und 80% und am Gasgriff eine "0-Markierung" (mit einer silbernen Kulimine). Und wichtig: warmfahren. Warmfahren heißt bei dem momentanen Wetter 5-10km eher 10.
Ach ja und herzlich willkommen hier!

crischan
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Re: Einfahren nur wie??

Beitrag von crischan »

Innova-raser hat geschrieben:
gizmo hat geschrieben:Irgendwelche Tipps zum Einfahren? Im Handbuch steht, schön vorsichtig anfahren und die ersten 500km keine Vollgasfahrten. Sonst noch was? Ingrid
Das obige Post von Crischan, bzw von Supernova bringts auf den Punkt. Fahre einfach wie du sonst auch fährst.

Vor ein paar Wochen habe ich eine neue Honda beim Händler geholt. Auch da, fahre einfach und komme nach 500km vorbei um das Oel zu wechseln.

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WWerner
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Re: Einfahren nur wie??

Beitrag von WWerner »

Nicht gleich volle Pulle, langsam angehen lassen.

Gruß der WWerner, der die ersten 500 km nicht über 70 km/h schnell war und das dann langsam gesteigert hat
nach 47.610 km Gesamtkilometer und einem Verbrauch von Bild nicht mehr unterwegs

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Re: Einfahren nur wie??

Beitrag von crischan »

BOSE hat geschrieben:Hallo Christian,

ich hab mir deinen Beitrag mit dem Einfahren ordentlich reingezogen, aber so richtig daran glauben kann ich einfach nicht.

Warum schreiben dann die Auto und Motorradhersteller, dass man in den ersten Lebenswochen des Motors, nicht das tun soll, was du schreibst?

Also ich hab ja auch schon ein paar Autos und Motorräder neu erworben und diese "eingefahren".

Ich hab die Fahrzeuge heute noch. Das Auto ist 14 und die VRF 17 Jahre alt. Beide laufen schneller wie im Brief steht und brauchen heute noch keinen Tropfen Öl zwischen den Ölintervallen.

VFR hat 90.000km, Auto 175.000km gelaufen. Jetzt kommts, ich habe beide in den ersten Lebenswochen des Motors behutsam behandelt und sie danken es mir heute noch.

Ich habe ja auch mal Automechaniker erfolgreich erlernen dürfen und weiß noch ganz gut, wie es in einem neuen Motor zugeht.

Also einen nagelneuen Motor warmfahren und dann anschließend überwiegend an die Leistungsgrenze zu bewegen ist das gleiche, wie wenn du in der Früh aufstehst, ein paar Dehnübungen machst und dann auf einer Hantelbank 100kg auflegst und die drücken willst. Dass ist auch schädlich für alles im Körper ohne vorhergehendes längeres Training.

Training entspricht Einfahren.

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Re: Einfahren nur wie??

Beitrag von crischan »

corollali hat geschrieben:Trotzdem denke ich ist es ein Unterschied, ob ich einen Hochleistungssportler besitze, oder eine (in meinen Augen) sehr defensiv ausgelegte Innova. Die Drücke, Kräfte, Drehzahlen und Beschleunigungen werden nicht sooo groß sein wenn ich mit 80 im dritten den Berg hoch schnaufe.....soweit die Hoffnung. Die Rechnung wird sicher bei mir mit 30.000km aufgestellt. Die Innova mit Halbgas warmzufahren grenzt bei mir an eine Unmöglichkeit.

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Re: Einfahren nur wie??

Beitrag von crischan »

Hallo Roman,
Der Beitrag stammt von Supernova aus dem alten Forum. Und der wiederum hat sein Wissen auch "zitiert". Ich fand den Beitrag für mich hilfreich, klingt logisch und enthält eine recht genaue Handlungsanweisung, was ich gut fand.
Die Sache mit dem Lastwechsel klingt irgendwie logisch. Und ist ja auch nicht gleich volle Pulle, sondern erst warmfahren, dann in der ersten Phase bis 60% Drehzahl, dann bis 70%, dann bis 90% und zwischendurch immer und immer wieder Schubbetrieb zum "hobeln", wobei die Motorbremserei für besonders wichtig gehalten wird. Jedenfalls hab ich mich bemüht, das so zu machen auf den ersten 750 km, dann zum Möhnetreffen und den ersten Service mit 1200 km. Keine Ahnung ob das was genützt hat, bis jetzt (ca. 6600 km) läuft sie jedenfalls ganz anständig. Zusätzliche 9 PS, wie in der Anleitung angedeutet, hat meine jedenfalls nicht :lol:

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BOSE
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Re: Einfahren nur wie??

Beitrag von BOSE »

Hallo Christian.. ;)

Das richtige Einfahren wird immer ein Dauerbrenner bleiben, wie das richtige Motoröl.

Wenn einer sich alle 2 Jahre ein neues Fahrzeug kauft, ist das Thema egal. Aber ich bin halt so krank und fahr meine ganzen Kisten

immer ewig und da spielt das schon eine wesendliche Rolle, wie ich es einem neuen Motor am Anfang "besorge" :fight:

Also ich hab mit der mir beschriebenen Methode sehr gute Erfahrungen gemacht. Die alten Motoren laufen alle sehr gut, haben noch richtig Kompression

und verbrauchen zwischen den Ölwechseln kein Öl. Dann kann ich also nicht viel falsch gemacht haben.

Aber wie schon gesagt, das Thema wird immer eine unendliche Geschichte bleiben.... :up2:
Gruß Roman

crischan
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Re: Einfahren nur wie??

Beitrag von crischan »

Aber wie schon gesagt, das Thema wird immer eine unendliche Geschichte bleiben....
Davon bin ich überzeugt...
Was mich jedesmal wieder erstaunt ist, daß in Bedienungsanleitungen nie Vernünftiges und Machbares dazu steht. Dafür wird aber geschrieben, daß man vor Fahrtantritt die Beleuchtung kontrollieren soll usw.

teddy
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Re: Einfahren nur wie??

Beitrag von teddy »

crischan hat geschrieben:Was mich jedesmal wieder erstaunt ist, daß in Bedienungsanleitungen nie Vernünftiges und Machbares dazu (das Einfahren war gemeint) steht. Dafür wird aber geschrieben, daß man vor Fahrtantritt die Beleuchtung kontrollieren soll usw.
Absolut nicht boese, gehaessig, gemein oder was auch immer negativ sein kann gemeint: in welcher Welt lebst Du noch?
Die Hersteller von irgendeinem Zeugs sind doch nur daran interessiert, soviel Produkte wie moeglich zu Verkaufen und diese Verkaeufe (sprich Umsatz und Gewinn) von Jahr zu Jahr zu steigern. Es ist also absolut nicht in ihrem Interesse, dass man ihre Produkte pfleglich behandelt und sie dann Jahre und Jahre zur vollen Zufriedenheit (ge)braucht. Die gesetzlich vorgeschriebene Gewaehrleistung - oder auch die selber bestimmte Garantie als Marketing-Gag - soll der Krempel so mit Mueh und Not noch durchhalten, danach sich am Liebsten sofort in alle Bestandteile aufloesen. Die Konkurrenz machts ja auch so, mein guter Name nimmt kaum Schaden. Also beschraenkt sich der Artikel zum Einfahren auf ungefaehr: " gehe es nicht mit brachialer Gewalt an".
Und das mit dem Licht, Seitenstaender und was da noch als "wichtig" angefuehrt wird, beruht nur auf diesen idiotischen grossverdienen-wollenden Winkeladvokaten in den USA. Welche Welle inzwischen auch nach Europa ueberschwappt uebrigens. "Steht nicht auf jeder Stecknadel drauf, dass sie auch in den Finger oder sonstwo pieksen kann und damit Schmerz verursacht, klagen wir den Hersteller auf Nachlaessigkeit bei der Information ueber moegliche schaedliche Nebenwirkungen".

Noch was Schoenes zum Thema Haltbarkeit und auch (teilweise) USA.
BMW ruft dort etwa 350k Autos der 5, 6 und 7'er Reihe in die Werkstatt zurueck: der Unterdruck-Bremsassistent verliert durch schlechte Abdichtungen an Kraft, man muss also immer staerker aufs Pedal stampfen um zum Stillstand zu kommen. Naja, von mir aus, kann halt passieren. ABER auch werden 5000 Rolls-Royces dorten zurueckgerufen. Rolls-Royce, lass das mal auf der Zunge zergehen und schau dann in einer Tabellenkalkulation nach, wieviel Jahrhunderte Du sparen muesstest um Dir so eine Nobelkaraosse leisten zu koennen.
Gipfel der Unverfrorenheit jedoch, dass die BMW-Zentrale sich erst einmal sich tuechtig am Kopf kratzen will, ob sie auch In Europa eine Rueckruf-Aktion starten wird oder das Manko buchstaeblich "beim normalen Werkstattbesuch" ohne weiteres Aufhebens erledigen lassen wird.
Soviel zur Ethik der heutigen Unternehmer! Nana keine Schelte auf die Bayern alleine, der Qualitaets-Guru Toyota war nur ein paar Monate vorher und Mercedes auch wieder ein paar Monate frueher und....
Gruesse, Peter.

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Re: Einfahren nur wie??

Beitrag von crischan »

Ja klar, ich bin zwar ein bisschen verrückt (sonst führe ich auch keine Inno ;) ) aber das weiß ich schon und das ist auch nicht auf Kfz begrenzt, sondern bezieht sich auf mehr oder weniger alle Industrieerzeugnisse. In einem Forum möchte ich jedoch nicht über Gesellschaftskritik und anarchische Phantasien/Träume diskutieren und hier erst recht nicht. Für mich ist hier die Frage, ob das Einfahren zum bestimmungsgemäßen Gebrauch gehört, dann sollte es auch im Handbuch stehen. Oder ob es gar die Voraussetzung zum bestimmungsgemäßen Gebrauch ist. Wie lange hält ein Fzmit und wie lange ohne "Einfahren"? Führ mein Gefühl ist ein Auto bis 100 Mm ein Auto, danach eine Karre und ab 200 Mm eine olle Möhre, die erstaunlich lange grad noch so funktioniert, oder der Fahrer/Eigner ist ein Freak, der Summen in Wartung und Pflege investiert, die locker für mindestens ein neues Fz reichen. Auch hier ist rein gar nichts irgendwie negativ gemeint!
Was machen Leute, deren FZ sehr lange halten, anders und was können wir von denen lernen? Wie lange hält "lange"?
Ich hab von Kfz-Technik keine Ahnung. Für mich ist das viel, wenn ein Taxiunternehmer seine Mercedese über 500 Mm behält. Der fährt übrigens jetzt Dacias und die behält er über 300 Mm. Diese Fz sehen nur im ersten halben Jahr eine Werkstatt und danach wird nur das gemacht, was tatsächlich nicht mehr geht. Und geschont werden die bestimmt nicht. Die fahren halt und gut ist.

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Re: Einfahren nur wie??

Beitrag von axelfoley »

crischan hat geschrieben:Wie lange hält ein Fzmit und wie lange ohne "Einfahren"?
Was machen Leute, deren FZ sehr lange halten, anders und was können wir von denen lernen? Wie lange hält "lange"?
Also ich bin davon überzeugt dass das Einfahren zwar irgendwo ein wichtiger Faktor ist aber nicht der ausschlaggebende Faktor in Sachen Lebenszeit.
Will damit sagen das ein gar nicht eingefahrener Motor (z.b. Mietfahrzeuge, Vorführer etc.) der aber danach immer schön Warmgefahren wurde länger hält als ein top eingefahrener der nach der Einfahrzeit kalt hergeprügelt wird. 8-)

Grüße Axel
Zuletzt geändert von axelfoley am Sa 2. Okt 2010, 09:31, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Einfahren nur wie??

Beitrag von Innofeva »

Danke dass Axel die Einfahrphilosophie wieder vom Kopf auf die Füße gestellt hat. :smile:
Mir war schon ganz schwindelig. :ups:
Der alte Herr mit Bart würde sich freuen. :mrgreen:

Gruß Roland

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axelfoley
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Re: Einfahren nur wie??

Beitrag von axelfoley »

Der alte Herr mit Bart würde sich freuen. :mrgreen:
Der bärtige Herr hätte vermutlich seine Freude daran wie wir an einem Fahrzeug, das hauptsächlich vom Prekariat der Schwellenländer gefahren wird, solch große Freude entwickeln können obwohl wir Zugang auf höherwertige Fahrzeuge haben. :mrgreen:
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Re: Einfahren nur wie??

Beitrag von Innova-raser »

Ich nehme das mit den Einfahren locker. Versuche auf den ersten 1T Km den Motor nicht übermässig zu beanspruche. Sprich keine langen Vollgasfahrten auf der Autobahn oder lange Zeit gleichbleibende Drehzahlen. Denn Motor sorgfältig warmfahren und dass wars dann schon mal.

Mein "Liebhaberwagen" ein alter VW Golf I Cabrio, Jg 1987 hat jetzt fast 300T Km runter. Mit dem gleichen Motor. Verbrennen tut er so um die 8 Liter im gemischten Betrieb.

Das ganze Auto läuft zuverlässig wie ein schweizer Uhrwerk :cool: Es geht sogut wie nichts kaputt obwohl das Auto nicht geschont wird. Es wird bewegt wie gebraucht wie jedes andere Fahrzeug auch. Gekauft habe ich ihn vor über 10 Jahren mit 180T Km auf dem Zähler. Er gehörte einer Dame die damit ihre Kinder in die Schule brachte und zum Einfkaufen fuhr. Bis dahin wurden alle Wartungen immer schön beim VW Händler ausgeführt. Als ich ihn gekauft habe überhahm ich dann diesen Part und wechselte, nach Bedarf, das Oel, die Filter und die Kerzen. Viel mehr gab es in all den Jahren kaum zu tun.

Leider steht er jetzt zur Zeit in der Garage und wartet auf Godot. Durch eine Unaufmerksamkeit meinerseits ist er jetzt ganz minimal kürzer. :sniff:

Denke manchmal ans entsorgen. Aber irgendwie bring ichs nicht übers Herz. Zu hervorragend ist der übrige Zustand! Naja.

Aber zurück zum Einfahren. Dieser Golf fährt immer noch prächtig mit dem ersten Motor und hat bald 300T Km auf der Uhr. Der Verbrauch, wie oben erwähnt, bewegt sich um die 8 Liter. Der Oelverbrauch ist kaum messbar.

Ich glaube das "Einfahren" ist mehr ein Philisophie als eine Technik. Die ersten 1T KM nicht allzu forsch rangehen und dann kommt das schon gut.
Nicht der Verstand schreibt die Postings sondern der Charakter!

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