Öltemperatur

[Mauri]

Hoffe nur das der Öldruck nicht von der Ölkühler Montage beeinträchtigt wird !Wieviel mehr Öl wird denn durch die Sache benötigt ?

[Berni]

Hallo
auf den Öldruck hat das in keinster Weise irgendeine Auswirkung, da das Kühlsystem über eine externe Pumpe "gefüttert" wird.
Das Zusatzölvolumen liegt bei 250 ml.
Gruß v. Berni

[Ka6Pilot]

Hallo in die Runde,

als Neubesitzer einer CB125F JC84 habe ich schon eine Weile interessiert mitgelesen und möchte nun etwas zum weiteren Verständnis der kleinen, aber scheinbar recht hochbelasteten Motoren beitragen. Mit einem Typ K-Thermoelement habe ich die Zylinderkopftemperatur während einer mehrstündigen Fahrt mit Autobahn- und Landstraßenetappen mitgeschrieben. Das Bild zeigt den Temperaturfühler, verwendet wurde ein handelsübliches, Kaptonisoliertes Thermoelement. Die Spitze wurde zusammen mit etwas Kupferlitze in einen aufgebohrten Kabelschuh geklemmt, der unter die Zündkerze geschraubt wurde.

In dem Diagramm ist der Verlauf von Außen- und Zylinderkopftemperatur zu sehen. Gut zu erkennen ist die Autobahnetappe (Minute 30-75) und die beiden Pausen (Minute 75-85 und 160-180). Während der Autobahnetappen wurden längere Zeit Werte von 205-210 °C gemessen. Ich habe selten Vollgas gegeben, auf der Autobahn habe ich etwa 95 km/h gehalten und auf der Landstraße 70-100 km/h. Erstaunlich finde ich, dass die Temperatur direkt mit Herabsetzen der Geschwindigkeit sinkt, so zu beobachten bei Minute 45 (stockender Verkehr vor einer Baustelle, Motor lief durch).
Was man mit diesem Wissen jetzt anfängt - keine Ahnung. 210 °C, an der Schaftdichtung des Auslassventils vielleicht noch 10 K mehr, dürfte schon nah an der Belastungsgrenze von gängigen FKM-Dichtungsmaterialien liegen.

Viele Grüße
Ka6Pilot

Edit: Das Intervall zwischen den einzelnen Messpunkten beträgt 8 Sekunden. Es wurden also Aufheizgeschwindigkeiten von über 2K/s erreicht (Minute 186).

[Jeanette]

Erstaunlicherweise zeigt sich der Zylinder der JC84 wenig verrippt, so dass der Verdacht besteht, man hätte nicht das komplette Potenzial an optimierter Kühlung ausgeschöpft. Trotzdem sollte der Motor in den noch viel heißeren Ländern hinreichend erprobt worden sein. Gerade in Mexiko fährt man zum Teil völlig überladen lange Steigungen hoch.
Ich habe gerade in Österreich, oder Slowenien noch nicht den Eindruck gehabt, dass der Motor zur Überhitzung neigt. Ein Indiz ist das Kerzengesicht, welches gesund aussieht. Man könnte natürlich eine Kerze mit höheren Wärmewert verwenden, um im Zylinderkopf die Wärme besser abzuleiten.
Man hat natürlich dem Umstand der Überhitzung Rechnung getragen und die Motorleistung auf 11 PS begrenzt.

[Harri]

nochmal was Martin oben schon gesagt hat.
Eine "wärmere" Kerze hat keine kühlende Funktion, sondern ist nur eine Anpassung der Kerze an eine höhere Temperatur des Motors.
Neben den Kühlrippen wird auch viel an Wärme an den Block abgegeben. Der Motorblock wird also nicht nur durch das vom Kopf kommende Öl gewärmt.
Auch eine Wasserkühlung ist übrigens kein Allheilmittel, so gibt es Motoren mit Wärmenestern, die gerade bei Duerbelastung zu durchpfeifenden Zylinderkopfdichtungen neigen. Letztendlich hat bei modernen Motoren gar nicht mal nur unbedingt die Kühlmöglichkeiten die wesentliche Rolle gespielt, weshalb es nur noch wenige luftgekühlte Neuentwicklungen gibt, sondern vorallem die strengeren Anforderungen bzgl der Geräusche.

[Jeanette]

Hallo,

wir hatten die Tage über 40⁰C und ich war mit der JC84 in Sachsen-Anhalt unterwegs.
Bei einer längeren Steigungsstrecke ging die Effe in den Notlauf.
Beim Auslesen des Fehlers und dem Auswerten der Umgebungsbedingungen, lag die Ursache in einer zu hohen Öltemperatur. Im letzten Fahrzyklusspeicher wurden 143⁰C abgelegt.
Ich werde eine Testfahrt durchführen und die Werte permanent über OBD mit Locken, ob dieser Temperaturwert tatsächlich plausibel ist, oder ob der Temperatursensor Sensor ASSY T-OIL (links am Zylinder) defekt ist. Der kostet immerhin 96€.
Falls die Effe tatsächlich so heiß wird, werde ich auf die CB125R umsteigen.

Viele Grüße Jeanette

[Karl Retter]

Auf der Rückfahrt von der Löwensteiner Platte bei > 30°C auf der A81 und Vollgas bis Leonberg, komme ich mit der Inno auf die gleichen Werte. 140°C packt sie regelt auch nicht ab aber mir wird mulmig und ich nehme das Gas zurück. 120°C sind idR. das maximum was ich fahre.

Gruß Karl

[Jeanette]

Temperaturen über 120⁰C sind äußerst bedenklich, weil in diesem Bereich laut LIQUI-MOLY-Team die Additive zum Teil unwirksam werden und bei Erhitzungen über 140⁰C sogar der Zerstörung ausgesetzt sind. Was eine sehr rasche Alterung des Öls bewirkt.
Mit 140⁰C habe ich nicht gerechnet, dem muss ich nachgehen.
Nach Gaswegnahme kann die Temperatur noch Ansteigen, weil durch die geringe Drosselklappenöffnung die Innenkühlung beeinträchtigt wird.

[Karl Retter]

Nach Gaswegnahme kann die Temperatur noch Ansteigen, weil durch die geringe Drosselklappenöffnung die Innenkühlung beeinträchtigt wird.

Das ist nicht richtig. Wenn ich zB. auf 80km/h zurückgehe geht die Öltemperatur auch rasch zurück.
Wenn dich das stört brauchst du eine CB125R. Auch hier spreche ich aus Erfahrung. Die GTR 150 und die neue CB125R sind Wassergekühlt und völlig unproblematisch. Während ich die Öltemperatur bei der Fahrt mit der Inno auf das Stilfser Joch im Auge behalten muss interessiert das bei der GTR 150 überhaupt nicht. Die beiden Maschinen haben einen el. Ventilator hinter dem Kühler der bei langsamer Passfahrt dazuschaltet.
Fazit. Bei einem Luftgekühlten Motor muss man die Öltemperatur bei hohen Außentemperaturen im Auge behalten

Gruß Karl

[Brett-Pitt]

Die Sache mit der Wasserkühlung kann ich
durch die Duke-200 bestätigen, wobei die
KTM eine respektable Literleistung bringt
von 135 PS/lt.
Ab und zu geht der Lüfter an, dann spürt
man die Hitze an den Knien. Die kommt
aber ausschliesslich aus dem Kühlerbereich.
Köchelndes Wasser hatte ich noch nie, mein
Bruder nach 30.000 km in Spanien oder Hellas
auch nicht.

Könnte es sein, dass der luftgekühlte liegende
125er-Zylinder thermische Vorteile hat gegen-
über dem hochnäsigen Pendant?

Weiterforschen,

1,5-Grad-Pit

[Karl Retter]

kann sein. Der Zylinderkopf liegt direkt im Wind. Trotzdem wenn überhaupt dann um wenige Grad.
Wer hier keine Probleme will sollte Wassergekühlt fahren. VW, Porsche usw. haben nicht umsonst ihre Luftgekühlten Motoren ins Museum gestellt.
KTM 200 und 390 sind mit hervorragenden Motoren ausgestattet, leider Kurzhuber > nicht mein Fall
Gruß Karl

[Ecco]

Interessante Frage.
Was ist effektiver, Kopf oder Rippen im Wind ?
Der Kolben liegt schonmal, braucht nicht extra nach oben klettern.
Anders als Kurbelwellen-Karl, bin ich ein Luftfreund. Das ganze Wassermantel Bohei ist nix für mich.

[Jeanette]

Ich habe heute den Öltemperaturfühler ausgebaut und verschiedene Wassertemperaturbereiche mittels Thermometer verglichen. Der Sensor geht genau.
Ich könnte noch die Temperatur im Fahrbetrieb per OBD überwachen, aber ich glaube nicht das sporadisch durch einen Defekt eine Fehlmessung zustande kommt.
Im Sensor befindet sich ein NTC- Widerstand, welche eigentlich zuverlässig funktionieren.

[Karl Retter]

Jeanette das bringt dich nicht weiter. Berni hat das Problem bei seiner CBF 125 gelöst (hab ich selbst gesehen). Wer das nicht will greift zu einer Wassergekühlten Maschine. Ich hab ja beides und kann das gut beurteilen.
Die 185er Sym wäre doch was für dich.
Eine 390er KTM kannst du deinem Hundle nicht zumuten
Ecco das stimmt so nicht. Ich fahre sehr gerne mit meiner Inno. Die beste und zuverlässigste Maschine die ich je unterm Hintern hatte

Gruß Karl

[Ecco]

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