05.01.2023
El Chorro - Álora - Zalea - Casarabonela - El Burgo - Mirador del Guarda Forestal - Camping El Sur (Ronda)
Nach einem entspannten Frühstück starte ich Richtung Ronda. Das Feuerholz habe ich in den letzten Nächten komplett verheizt, kein Ästchen blieb zurück.
Ich verlasse mich ja größtenteile auf google maps wenn ich unterwegs bin, aber in Casarabonela kam mir die Ansage "spanisch" vor. Es kam wie es kommen musste, ich verzettelte mich komplett in dieser kleinen Ortschaft, obwohl ich eigentlich nur durchfahren wollte.
Als ich in einer Gasse auf zwei Herrschaften der Polica Local zufuhr, fragte man mich, wo ich hin möchte. "Nach El Burgo, gab ich zurück". "Da geht es aber nicht weiter, sie müssen zurück!" Ich schaute die beiden entgeistert an, wie soll das den hier gehen? Soll ich vielleicht besser abkuppeln? Es ist so eng, dass der Gegenverkehr jedesmal ausweichen/warten muss, wenn ein Fahrzeug kommt. Ich bekomme die Anweisung, doch noch weiter zu fahren, es käme ein kleiner Platz da könnte ich wenden. Der Polizeiwagen fuhr vor mich her und ruckzuck war die Wende vollzogen. Anschließend soll ich dem Streifenwagen noch weiter folgen, sie würden mich bis auf die richtige Bundeststraße hinaus führen. Mit einer persönlichen Polizeieskorte hatte ich auch noch nie das Vergnügen.
Irgendwo fuhren sie dann rechts ran und winkten mir zum Abschied.
Kurz nach El Burgo wurde die Strecke landschaftlich richtig toll. Eine kurze Rast am Mirador del Guarda Forestal, ich nehme mir Zeit für einen Kaffee im Schatten der Kiefern.
In Ronda erst mal wieder volltanken und dann zum Campingplatz. Die Dame an der Rezeption ist supernett und spricht sogar deutsch. Ich darf mir einen der freien Plätze aussuchen und dann bescheid geben, welche Nummer der betreffende Stellplatz hat.
So, jetzt erst mal was essen, ich sterbe vor Hunger! Schiebetür auf, Jauserl her gerichtet. Während ich Butterbrot mit Camenbert in mich hineinstopfe, ziehe ich die Nase hoch. Der Spritgeruch übertüncht komplett mein feines Essen. Naja, ich hatte gerade eben bis Oberkante Unterlippe voll getankt.
Es ist schon 16 Uhr, flux den Klappstuhl aus der Heckbox holen und noch ein wenig die Wärme genießen. Vor dem Bus ist ja noch Sonne! Ich lehne mich entspannt zurück, mein Blick wandert zum Bulli. Ungläubig fixiere ich einen großen dunklen Fleck auf dem Kies unter dem Bus.
"Felix, ... das ist jetzt nicht dein Ernst, oder???"
Ich glaub's nicht, wir verlieren ordentlich Benzin. Teppich auslegen und mal schauen was da los ist. Da ist ein T-Stück und die Leitung die zum Motor führt ist mit einem ungefähr sieben Zentimeter langen uralten textilummantelten Benzinschlauch gekoppelt. Die Werkzeugkiste muß her, mit dem Schraubenzieher versuche ich die Schlauchbinder fester anzuziehen. Hilft nur leider nix, es tropft fleißig weiter, schei ...
Diagonal vom mir steht ein Womo mit Anhänger und Motorrad ... schon wieder "einer" mit FFB Kennzeichen. Ich begrüße den Besitzer und erzähle von meinem Malheur. "Hast Du vielleicht ein Stückchen Benzinleitung für mich?" Hätte er schon, aber die gehört zu seiner alte BMW. Nun gut, ist kein Problem sag ich. Da ist ja noch die andere Leitung am T-Stück, die zur Standheizung führt, die kürze ich einfach um die Länge die ich brauche.
Um besser werkeln zu können, lege ich zwei Auffahrschienen übereinander und fahre mit dem rechten Vorderrad ganz drauf. Als ich mit dem Seitenschneider in der Hand da unten zu zwicken anfangen will, weil die Leitung trotz zerren und drehen nicht vom T-Stück zu bekommen ist, höre ich eine fremde Stimme: "Geh mal da unten raus und lass mi mal schaun was da los is." Ein schweizer Automechaniker steht vor mir, rekutiert vom bayrischen Nachbarn. Kurze Zeit später ist alles dicht und die alte BMW hat eine etwas kürzere Leitung. Ich halte dem Schweizer zum Dank eine Packung Ildefonso entgegen. "Ahhh, Nougat, das ist ein Volltreffer", freute er sich.
Ich war so dankbar, konnte gar nicht fassen das alles schon wieder gut ist.
Am Heiligen drei Königstag besuche ich die Stadt Ronda. Vom Campingplatz ist das Zentrum etwas mehr als einen Kilometer entfernt. Zuerst steige ich zu einer kleinen Aussichtsplattform ab, von hier kann man wunderbar die Brücke und den Wasserfall sehen.
Überall üppige Weihnachtsdekoration, Restaurants und Läden. Die Stierkampfarena wollte ich mir auf jeden Fall anschauen, hier in Ronda ist eine Besichtigung mit Audioguide möglich.
Das war wirklich sehr interessant und informativ, also unbedingt für 1,50 Euro den Audioguide mitnehmen.
https://www.andalucia.org/de/ronda-besu ... -von-ronda
Auf dem Rückweg nehme ich für meine bayrischen Nachbarn noch ein kleines Dankeschön aus einer feinen Konditorei mit.
