Colombia casualmente
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Colombia casualmente
Prolog:
Eigentlich wäre ich jetzt in Thailand. Hier hat mich vor zehn Jahren auf dem Mae Hong Son-Loop das Moped- und Wave-Virus befallen. Da ich aufgrund eines Jobwechsels den November frei habe, war der Plan eines Jubiläums-Trips schnell gefasst. Auch die bürokratischen Hürden und Mehrkosten für die Einreise schreckten mich nicht ab, wusste ich ja, dass diese durch eine Reise durch ein Land fast ohne Touristen mehr als aufgewogen würden. Es sollte aber dann doch anders kommen..
Am Morgen des Anreisetages erhielt ich einen Anruf aus Amsterdam von KLM, in dessen Verlauf mir die freundliche Mitarbeiterin mitteilte, dass mir das Boarding verweigert werden würde, da Singapur zwar den Transit zwischen zwei verschiedenen Fluggesellschaften erlauben würde, diese aber auf einem Ticket gebucht sein müssten. Dies war bei mir nicht der Fall. Bestechende Logik...Ich bin dennoch zum Flughafen, um es wenigstens versucht zu haben, leider ohne Erfolg. Nun war guter Rat teuer. Zum einen hatte ich bereits mehrere Hundert Euro ausgegeben, wollte aber auf keinen Fall den deprimierenden November in Deutschland bzw. Europa verbringen. Eine kurze Google-Recherche ergab, dass Kolumbien bei der Einreise nicht so ein absurdes Theater wie die Asiaten abzieht. Lediglich eine Online- Registrierung ist erforderlich , welche in 15 Minuten erledigt ist. Als sich dann noch ein Flug für den nächsten Morgen für 600,- € retour fand, war die Entscheidung schnell getroffen.
Gelandet in Bogota galt es dann natürlich möglichst schnell einen fahrbaren Untersatz aufzutreiben. Ein Blick aus dem Taxi macht schnell klar, dass Kolumbien absolutes Moped-Land ist. Überrascht hat mich vor Allem die Anwesenheit der indischen Bajaj, welche mich schon durch Nepal getragen hatte. Zu sehen sind aber auch diverse CUBs und Roller. Meine Wahl fiel auf ein örtliches Produkt, eine AKT 200 TTR, welche zu einem Kurs von 19€/Tag zu haben ist. Los ging es von Bogota zunächst Richtung Süden. Die Eindrücke der Fahrt durch die Anden haben sich tief ins Gedächtnis eingebrannt und ich bin den dämlichen Singapurer Behörden fast schon dankbar für die Abfuhr..
Allgemeines: Verkehr ist gewohnt chaotisch und brutal. Zustand der Straßen von Offroad bis fast makellos alles dabei. Ändert sich aber gerne ebenso wie das Wetter von einer Kurve zur nächsten. Eben noch Sonnenschein und Schweißperlen und 10 Minuten später nass bis auf die Unterhose. Bin sehr froh, meine Regenklamotten mitgebracht zu haben. Man muss diese nur schnell genug angezogen bekommen:-)
Anschließend noch ein paar Eindrücke. Morgen geht's dann Richtung Meer.
Eigentlich wäre ich jetzt in Thailand. Hier hat mich vor zehn Jahren auf dem Mae Hong Son-Loop das Moped- und Wave-Virus befallen. Da ich aufgrund eines Jobwechsels den November frei habe, war der Plan eines Jubiläums-Trips schnell gefasst. Auch die bürokratischen Hürden und Mehrkosten für die Einreise schreckten mich nicht ab, wusste ich ja, dass diese durch eine Reise durch ein Land fast ohne Touristen mehr als aufgewogen würden. Es sollte aber dann doch anders kommen..
Am Morgen des Anreisetages erhielt ich einen Anruf aus Amsterdam von KLM, in dessen Verlauf mir die freundliche Mitarbeiterin mitteilte, dass mir das Boarding verweigert werden würde, da Singapur zwar den Transit zwischen zwei verschiedenen Fluggesellschaften erlauben würde, diese aber auf einem Ticket gebucht sein müssten. Dies war bei mir nicht der Fall. Bestechende Logik...Ich bin dennoch zum Flughafen, um es wenigstens versucht zu haben, leider ohne Erfolg. Nun war guter Rat teuer. Zum einen hatte ich bereits mehrere Hundert Euro ausgegeben, wollte aber auf keinen Fall den deprimierenden November in Deutschland bzw. Europa verbringen. Eine kurze Google-Recherche ergab, dass Kolumbien bei der Einreise nicht so ein absurdes Theater wie die Asiaten abzieht. Lediglich eine Online- Registrierung ist erforderlich , welche in 15 Minuten erledigt ist. Als sich dann noch ein Flug für den nächsten Morgen für 600,- € retour fand, war die Entscheidung schnell getroffen.
Gelandet in Bogota galt es dann natürlich möglichst schnell einen fahrbaren Untersatz aufzutreiben. Ein Blick aus dem Taxi macht schnell klar, dass Kolumbien absolutes Moped-Land ist. Überrascht hat mich vor Allem die Anwesenheit der indischen Bajaj, welche mich schon durch Nepal getragen hatte. Zu sehen sind aber auch diverse CUBs und Roller. Meine Wahl fiel auf ein örtliches Produkt, eine AKT 200 TTR, welche zu einem Kurs von 19€/Tag zu haben ist. Los ging es von Bogota zunächst Richtung Süden. Die Eindrücke der Fahrt durch die Anden haben sich tief ins Gedächtnis eingebrannt und ich bin den dämlichen Singapurer Behörden fast schon dankbar für die Abfuhr..
Allgemeines: Verkehr ist gewohnt chaotisch und brutal. Zustand der Straßen von Offroad bis fast makellos alles dabei. Ändert sich aber gerne ebenso wie das Wetter von einer Kurve zur nächsten. Eben noch Sonnenschein und Schweißperlen und 10 Minuten später nass bis auf die Unterhose. Bin sehr froh, meine Regenklamotten mitgebracht zu haben. Man muss diese nur schnell genug angezogen bekommen:-)
Anschließend noch ein paar Eindrücke. Morgen geht's dann Richtung Meer.
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Re: Colombia casualmente
Ich seh noch fast nicht bis zum Bildschirm und mariachiloco tourt in Kolumbien. Sehr schön. Ich wünsche eine gute Reise.
Re: Colombia casualmente
Weiter immer weiter,
... ich freue mich auf Fortsetzungen. Bleib gesund, fahre sicher, schrieb weiter ...
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- Trabbelju
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Re: Colombia casualmente
Das ist Freiheit !
Spannende Bilder, spektakuläre Landschaften, schön, daß du uns mitnimmst.
Viel Spaß noch auf deiner Tour und paß auf dich auf !
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Eine Demokratie, in der nicht gestritten wird, ist keine
Helmut Schmidt, 23.12.1918 - 10.11.2015
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Re: Colombia casualmente
Das erste Bild zeigt übrigens das sogenannte 'trampolin de la muerte' von Mocoa nach Sibundoy, 80 km Schotter-Piste mit unglaublichen Aussichten. Sollte man mitnehmen, falls man hier ist.
Eine super Seite mit den schönsten Strecken in Kolumbien:
https://motodreamer.com/the-top-10-pave ... -colombia/
Bisher konnte ich zwei davon einbauen und die haben definitiv geliefert
Etwas Technik: Meine Mopete hat nen Vergaser. Wahrscheinlich durch die Höhe bedingt, kommt sie bei Vollgas ins Stottern. Alternativ geht sie einfach aus, gerne während ich einen LKW überholen will. Scheint ein eingebauter Überhitzungsschutz zu sein. Der Choke- Schalter ist dann auf 'Position3'. Ich mach Mal ein Foto bei Gelegenheit. An der Schraube zur Gemisch-Einstellung habe ich bisher noch nicht gespielt. Luftfilter und Zündkerze sind schon zum Material-Preis getauscht.
Eine super Seite mit den schönsten Strecken in Kolumbien:
https://motodreamer.com/the-top-10-pave ... -colombia/
Bisher konnte ich zwei davon einbauen und die haben definitiv geliefert
Etwas Technik: Meine Mopete hat nen Vergaser. Wahrscheinlich durch die Höhe bedingt, kommt sie bei Vollgas ins Stottern. Alternativ geht sie einfach aus, gerne während ich einen LKW überholen will. Scheint ein eingebauter Überhitzungsschutz zu sein. Der Choke- Schalter ist dann auf 'Position3'. Ich mach Mal ein Foto bei Gelegenheit. An der Schraube zur Gemisch-Einstellung habe ich bisher noch nicht gespielt. Luftfilter und Zündkerze sind schon zum Material-Preis getauscht.
- Bastlwastl
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Re: Colombia casualmente
hallo
häng mal die nadel 1 tiefer zum testen .
aber je nach höhe kommt man eh nich um eine umbedüsung rum.
vor allen wenn man der einzige in ganz Kolumbien ist der überholt
häng mal die nadel 1 tiefer zum testen .
aber je nach höhe kommt man eh nich um eine umbedüsung rum.
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Re: Colombia casualmente
@bastlwastl: heute die 'Gemischschraube' eine Umdrehung nach rechts gedreht. Standgas jetzt leicht runter und eindeutige Verbesserung spürbar. War aber der letzte Tag in den Bergen. Hätte man schon vor ner Woche machen können sie
Der Tag heute war brutal. Erst Regen, dann Nebel der Sorte 'man sieht die sprichwörtliche Hand nicht vor dem Gesicht'. Als es dann endlich weiter unten wieder erträglich wurde kam mir ein Dosen-Arschloch in der Kurve auf meiner Spur entgegen. Rechts kein Platz zum Ausweichen, da Abhang. Bisher mein 'closest call' unter den nicht wenigen hier. Hab wirklich die Sense am Ohr vorbeipfeifen hören.
Zum Abschluss jetzt noch ne halbe Stunde Nachtfahrt mit Inseketen-Vorspeise. Der Kolumbianer fährt angenehmerweise entweder ohne Licht oder mit Fernlicht.
Morgen die bisher längste Etappe mit 417 km vor mir. Hoffe aber auf zügiges Vorankommen da flaches Land.
Der Tag heute war brutal. Erst Regen, dann Nebel der Sorte 'man sieht die sprichwörtliche Hand nicht vor dem Gesicht'. Als es dann endlich weiter unten wieder erträglich wurde kam mir ein Dosen-Arschloch in der Kurve auf meiner Spur entgegen. Rechts kein Platz zum Ausweichen, da Abhang. Bisher mein 'closest call' unter den nicht wenigen hier. Hab wirklich die Sense am Ohr vorbeipfeifen hören.
Zum Abschluss jetzt noch ne halbe Stunde Nachtfahrt mit Inseketen-Vorspeise. Der Kolumbianer fährt angenehmerweise entweder ohne Licht oder mit Fernlicht.
Morgen die bisher längste Etappe mit 417 km vor mir. Hoffe aber auf zügiges Vorankommen da flaches Land.
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Re: Colombia casualmente
Noch ein paar grundsätzliche Infos zu Kolumbien: Englisch wird so gut wie nicht gesprochen, selbst von Hotelmitarbeitern. Scheint mehr oder weniger in ganz Lateinamerika ähnlich zu sein. Ein paar Brocken Spanisch sollten also vorhanden sein, der Rest geht per Hand und Fuss bzw. Google Übersetzer.
Kosten: Alles sehr leistbar. Essen, z.B. Mittagstisch in der Regel um die 12.000 Pesos, sind aktuell 2,70€. Dafür gibt's ne Suppe und einen Hauptgang, siehe Bild anbei Es gibt überall guten Kaffee (kein Wunder) und frische Säfte und Tropenfrüchte in Hülle und Fülle. Essen sonst sehr fleischlastig und gerne gegrillt. Einfache Unterkunft ist in der Regel um die 50.000 Pesos (11,25€) zu haben, manchmal mehr manchmal weniger.
Leute: Ich erlebe die Kolumbianer als durchgehend hilfsbereit und neugierig, macht also richtig Spass. Das zarte Geschlecht punktet durch ausgeprägte Weiblichkeit und einen spielerischen und unverkrampften Umgang.
Kosten: Alles sehr leistbar. Essen, z.B. Mittagstisch in der Regel um die 12.000 Pesos, sind aktuell 2,70€. Dafür gibt's ne Suppe und einen Hauptgang, siehe Bild anbei Es gibt überall guten Kaffee (kein Wunder) und frische Säfte und Tropenfrüchte in Hülle und Fülle. Essen sonst sehr fleischlastig und gerne gegrillt. Einfache Unterkunft ist in der Regel um die 50.000 Pesos (11,25€) zu haben, manchmal mehr manchmal weniger.
Leute: Ich erlebe die Kolumbianer als durchgehend hilfsbereit und neugierig, macht also richtig Spass. Das zarte Geschlecht punktet durch ausgeprägte Weiblichkeit und einen spielerischen und unverkrampften Umgang.
Re: Colombia casualmente
HammelHodenSuppe ?
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... jaja die Weiblichkeit...weiter immer... ... Foddos?
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Gute Fahrt !
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... jaja die Weiblichkeit...weiter immer... ... Foddos?
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Gute Fahrt !
Re: Colombia casualmente
Das Gegenteil zu uns, wie kommen die Kolumbianer mit der Gendersprache klar ?mariachiloco hat geschrieben: ↑Di 16. Nov 2021, 02:40Das zarte Geschlecht punktet durch ausgeprägte Weiblichkeit und einen spielerischen und unverkrampften Umgang.
Was macht so der Rohopium Anbau ?
Gute Fahrt !
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Re: Colombia casualmente
Schöne Bilder und tolle Geschichte wie die Reise zustande kam! Gute Zeit,schönen Urlaub und weiter so tolle Geschichten und Bilder bitte
Gruß Mauri !
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Re: Colombia casualmente
Du meintest wahrscheinlich dieses weissen Pulver, dass man sich in die Nase steckt? Wurde mir zum ziemlich konkurrenzlosen Kurs von 4g für 15€ angeboten. Habe aber im Interesse des weiteren Reiseverlaufs dankend abgelehnt und halte mich weiterhin an den exzellenten Kaffe. Macht auch wachEcco hat geschrieben: ↑Di 16. Nov 2021, 09:01Das Gegenteil zu uns, wie kommen die Kolumbianer mit der Gendersprache klar ?mariachiloco hat geschrieben: ↑Di 16. Nov 2021, 02:40Das zarte Geschlecht punktet durch ausgeprägte Weiblichkeit und einen spielerischen und unverkrampften Umgang.
Was macht so der Rohopium Anbau ?
Gute Fahrt !
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Re: Colombia casualmente
Gestern ging es mehr oder weniger den ganzen Tag durch Weideland. Irgendwo her muss das ganze Fleisch ja kommen..
Zum Bild: Den Führer habe ich nicht gefunden..."und ich geh' ihn jetzt suchen!" falls jemand Schtonk gesehen hat. Heute bisschen Cartagena und dann weiter an der Küste entlang Richtung Santa Marta. Komme unterwegs leider nicht viel zum Fotografieren, da ich dafür jedesmal das Handy aus der Halterung fummeln muss. Gestern ist aber was Lustiges passiert: Es gibt hier je nach Region Verkehrsschilder, die bitten, auf die örtliche Fauna Rücksicht zu nehmen, vulgo zu bremsen. Nachdem ich ein solches eben passiert hatte, lief keine 50 Meter weiter eben diese Echse über die Straße.
Zum Bild: Den Führer habe ich nicht gefunden..."und ich geh' ihn jetzt suchen!" falls jemand Schtonk gesehen hat. Heute bisschen Cartagena und dann weiter an der Küste entlang Richtung Santa Marta. Komme unterwegs leider nicht viel zum Fotografieren, da ich dafür jedesmal das Handy aus der Halterung fummeln muss. Gestern ist aber was Lustiges passiert: Es gibt hier je nach Region Verkehrsschilder, die bitten, auf die örtliche Fauna Rücksicht zu nehmen, vulgo zu bremsen. Nachdem ich ein solches eben passiert hatte, lief keine 50 Meter weiter eben diese Echse über die Straße.
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