28.11.2022 - Der letzte Tag in den Bergen um Tabernas
... wird noch einmal ein Moped/Quard Ausflug ohne Navi auf gut Glück direkt ab "Little Texas".
Wir starten Richtung Norden, raus aus dem Campingplatz und dann rechts. Beim nächstgelegenen Schweinemastbetrieb links abgebogen in einen Feldweg. Nach wenigen Minuten treffen wir auf die Hauptstraße A-1100, überqueren diese um wieder auf einen Nebenweg zu kommen. Es geht kreuz und quer durch Tomatenplantaschen immer wieder auf die Berge zu. Angekommen auf einem Plateau endet der Weg bzw. enden die Spuren eines Weges. Vor uns ein Hang mit losem Geröll.
Ich stelle die Wave ab und setzte mich auf einen Stein. Das war's erst mal, denke ich mir. Auf keinen Fall probiere ich DA hoch zu kommen. Schmoll ...
Das Quard düst unbeeindruckt weiter bis nach oben. Der wird schon wieder kommen, hehehe.
Ich beobachte die Szene von weitem wie er versucht, sich ganz oben aus seiner eingegrabenen Position zu befreien. Und schwupp, weg ist er! Das kann doch jetzt nicht sein ernst sein, oder? Der fährt ja glatt ohne mich weiter!
Na gut..., denk ich mir, versuchen kann ich es ja mal. Tatsächlich schaffe ich es, mit beiden Füßen am Boden, mich den Hang hinauf zu graben. Oben angelangt steht ein Quard in Wartestellung, war das jetzt ein Test?
Also gut, weiter geht's! Es dauert nicht lange, da stoppen wir um die Lage neu einzuschätzen. Mein Vorschlag, fahr doch mal auf Sicht voraus und gib mir dann ein Zeichen wenn du denkst ich kann nachkommen. Er winkt, war mir irgendwie von vorherein klar das er mir winken wird.
Irgendwann bewegen wir uns irgendwo im Nirgendwo und entscheiden an jeder Gabelung spontan wo es weiter gehen soll. Die in der Ferne stehenden Windräder dienen uns zur Orientierung.
Egal wie die Wege sich entwickelten, wir waren nicht mehr zu bremsen. Hej, das macht Spaß! Einfach drauf los, egal was der da oben im Kopf davon hält.
Zwischendurch bekommen wir in einer Senke sogar die Möglichkeit wild stehende Mandelbäume abzuernten. Wir stopfen uns begeistert alle Taschen voll. Der Rückweg erweist sich als Herausforderung, da uns ein zweiflügiges Tor, versehen mit einem Vorhängeschloß an der Weiterfahrt hindert. Das heißt, umkehren bis zur nächsten Gabelung und woanders unser Glück versuchen.
Nach einigen Kilometern wieder ein Tor. Ich gebe zu bedenken, dass wir da jetzt aber nie an einer Gabelung vorbei gekommen sind. Alles wieder zurück? Na, wir entscheiden das Tor über ein "Feld" zu umfahren. Eine große ebene Fläche mit hunderten Steinen bestückt die in etwa 10-30 cm Durchmesser haben. Etwas später tut sich ein weiteres Tor vor uns auf. Alles absteigen und die Lage checken. Vielleicht können wir uns irgendwie dran vorbei schummeln. Rechts vom Tor ein langer spitzer Graben, einen guten Meter tief. Links ein mit Sträuchern verwachsener Hügel einen Meter hoch, auf dem man kaum stehen kann weil er spitz zusammenläuft. Es hilft nix, wir müssen bisschen zurück dann können wir wieder ins Gelände um das Tor zu umfahren.
Aber ich könnte doch ... eventuell mit der
den schmalen Hügel packen. Gesagt, getan, Schwung geholt, oben dann mit dem Hauptständer aufgesessen, Gewicht nach vorne verlagert und schwuppdiwupp war ich auf der anderen Seite.
Leider gibt es davon kein Bild, soll aber die coolste Aktion des Tages gewesen sein.
Voller Stolz wartete ich nun auf das Quard. Wo bleibt der denn so lange mit seiner Umfahrerei? Die Sache hat sich auf jeden Fall ausgezahlt. Wenig später erspähen wir die Hauptstraße und fahren direkt darauf zu. Punktlandung! Dreihundert Meter vor der Einfahrt zum Campingplatz.
Der heutige Tag war einfach nur super! Wäre ich alleine los gefahren, ich hätte wohl niemals diese Herausforderungen angenommen.
Danke Hans!