„You and your fucking reliable Honda“-Tour Mai-Juni 2017 Möhnesee, England, Schottland, Billingshurst
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Mittwoch 25.05.2107 „You and your fucking reliable Honda“-Tour Pubcrawling in Whaley Bridge
Die dringend benötigte Körperpflege war gar nicht so einfach. Man möchte hier in diesem viktorianischen Kleinod natürlich so wenig Schäden wie möglich anrichten, am Besten nichtmal irgendwelche Spuren hinterlassen. Welch ein Kontrast zur Unterkunft zuvor. Gestern war meine einzige Hoffnung, dass die sanitären Einrichtungen keine bleibenden Spuren an mir hinterlassen. Irgendwann im Leben, spätestens ab 50 lernt jeder ein funktionierendes Immunsystem zu schätzen.
Es war schon nach 20 Uhr, also galt es auch den Auftritt akustisch dezent zu gestalten. Gar nicht so einfach. Also den handgedengelten Messingwasserhahn am mit vier Porzellannippeln besetzten Rändelrad mal vorsichtig aufdrehen um zu schauen, ob und wann warm kommt, tut sich nichts, weiter, immer noch nicht, weiter, immer noch nicht, weiter noch ein bischen, ein kleiner Widerstand, kaum fühlbar, aber doch hemmend, und plötzlich donnert ein Schwall Wasser in die freistehnde emaillierte Blechwanne. Dong, dadong, dong, platsch, platsch Ich kam mit vor wie der Glöckner von Notre Dame. Ok, das ganze Viertel weiß jetzt: Hier ist jemand im Bad. Muss jemand vom Kontinent sein, Inselaffen können mit bewährter Technik des 18.Jahrhunderts umgehen. Glücklicherweise lässt das Dröhnen mit steigendem Wasserstand nach und es kommt nun auch angenehm warm.
Wer in einer achtköpfigen Familie mit einem 80-Liter-Boiler aufgewachsen ist, der lernt sparen. Schon bei niedrigem Pegel Hahn zu und ein Versuch das Bad geräuschlos zu erklimmen. Erstes Bein voraus, klappt, zweites Bein nachziehen klappt auch, vorsichtig in die Hocke, die Wanne ist unten deutlich gewölbt. Ich rutsche prompt mit dem rechten Fuß ab und donnere - DONNNNGGGG - mit dem Knie an den Badewannenboden. Fast glaube ich den Pfarrer des Nachbarstadt rufen zu hören "Quasimodo, bist du es?" Mannmannmann, reiß dich zusammen jetzt.
Der Rest der Prozedur verlief, eine Steigerung war ohnehin kaum noch möglich, deutlich dezenter. Keine weiteren beunruhigenden Geräusche, keine Schäden und kaum Wasserspritzereien auf dem wertvollen blitzblank gewienerten Inventar. Ach ja, eins noch. Wer sich so auf simple Dinge derart konzentrieren muss, der vergisst meist was. Das Handtuch. Natürlich am anderen Ende des Bades und nicht ohne vorher auszusteigen zu erreichen. Die hierbei unnötigerweise generierten Wasserflecken nahm keines der natürlich frisch gewaschenen und gestärkten Handtücher vollständig auf. Ganz spurlos gings also nicht ab. Mist. Ich bin geliefert.
Also raus aus dem Bad, rüber ins Zimmer, fertig angezogen und mit Papiertaschentücher und Brillenputztuch zurück an den Ort der Verwüstung. Danach sah es schon besser aus. Die Landlady wird mich nur töten, ich hoffe meine Bemühungen werden anerkannt und sie erspart mir die vorherige Folterung.
So, inzwischen war es auf 22 Uhr zugegangen und ich hatte außer den Sachen auf der Fahrt, noch nichts gegessen oder getrunken und mir war auch nicht nach Bett zumute. Vorsichtig aus dem Haus geschlichen.
Die Vermieterin hatte mir einen Pub in der Nähe empfohlen, aber nach neun gäbe es Essen nur noch an ein, zwei Imbissbuden.
Also 100m runter die Straße, unter der Eisenbahnbrücke durch und ich war an der Hauptstraße von Whaley Bridge: Der Pub war gleich links
Also erstmal in den Pub, Auskunft des Wirts: Nein es gibt nichts zu essen. Ich könne an der Hauptstraße was holen, Sie würden auf mich warten. ok, sehr nett. Zurück auf die Straße
Der Asiate war grad am zusammenräumen, aber der Dönermann hatte noch was.
Lektion 1: "Mit schaaaf" heißt dort "hot", ok, klingt logisch
Lektion 2. Ich hätte es wissen müssen: Brot und Semmeln können die nicht auf der Insel. Das Zeug kommt in pfannkuchenartige Fladen in einer Styroporschale. Dass es sowas noch gibt.
Lektion 3: die werfen die vom Senkrechtspieß abgesäbelten fettigen Brocken echt nochmals kurz in eine Fritteuse. Warum?
Das Ergebnis sieht man hier
Es schmeckte, wie es aussah. Salat ok, aber der Rest glänzte und triefte von schnell kalt werdendem Fett. Der Schwabe weiß damit umzugehen.
Bezahlt wars ja: Der Hunger treibts rein, der Ekel runter und der Geiz behälts drin.
Aber nach der halben Portion war es mir etwas plümerant und den Rest bekam eine Mülltonne an der Bushaltestelle. Offenbar war ich nicht der erste mit so einer Aktion, da lagen schon ein paar weitere Reste nur halb verzehrter Döners.
Also wieder rein in den Pub, eine knappe Dreiviertelstunde blieb mir noch um die nötige Bettschwere zu bekommen. The Goyt Inn,
Drin war grad ein Tisch am Aufbrechen und drei Gäste scharten sich noch um Wirt und Theke. Die Stimmung schien gut. Schon bevor ich bestellen konnte, hatten die Jungs den halben Lebenslauf aus mir herausgefragt. Ich bestand erstmal auf ein Getränk einer lokalen Brauerei. Mir wurde ein klassisches Pale Ale empfohlen. Das würde dem "Toni from Bavaria" sicher am besten schmecken. Ich kam kaum zum trinken, denn einer der Gäste war ein pensionierter Lehrer, der in ganz Europa an den Botschaften Diplomatenkindern Privatunterricht gegeben hatte, u.a. München, Hamburg und Wien. Er bestand drauf mir seine dort erlangten verschiedenen Deutschkenntnisse zu unterbreiten. Ich musste dann versuchen, was ich verstanden hatte den anderen mit meinem Englisch nahezubringen. Mancher Schenkelklopfer kam dabei raus. Wir hätten mehr trinken sollen, trotzdem wars sehr informativ und lustig. Irgendwann war es kurz nach elf, eigentlich hätte längst die last order Glocke, die wie ein Damokleschwert neben der Theke hing erklingen sollen. ok, das Gesetz gibt wohl nicht mehr, aber viele Wirte halten sich noch dran. Als mich selbiger nach dem Stühle hochstellen nebenbei fragte und erfuhr wo ich untergebracht sei, meinte er lächelnd "ah, at Susan's", drehte er sich um und zapfte ungefragt noch fünf Bier. Mein verdutzer Blick auf die Uhr und den Griff zum Geldbeutel quittierte er mit dem Satz: "My pub, my clock, my guests. Cheers mates." Als ich den Geldbeutel nicht schnell genug wieder wegsteckte kam irgendwas gebruddelt von wegen, ob er jetzt meine oder seine Hand abhacken soll um den Blödsinn mit dem Geld zu unterbinden.
Unter durchaus ernsthaften Gesprächen über Miet- und Kaufpreise samt Nebenkosten bei Immobilien, natürlich Brexit und das Studium meines Sohnes und natürlich Lachen und Scherzen, u.a. Frotzeleien des aus London stammenden Wirts über die Einheimischen "all trolls and hobbits", erwidert durch ein paar tieffliegende Bierfilze der drei anderen Gäste, war es plötzlich kurz nach Mitternacht, und wir lösten die Runde auf.
Ein herrlich verrücktes Volk
Obwohl mir nach diesem Tag so viele Eindrücke durch den Kopf gingen schlief ich bald ein mit dem glückseligen Gefühl: Alles richtig gemacht bisher.
Es war schon nach 20 Uhr, also galt es auch den Auftritt akustisch dezent zu gestalten. Gar nicht so einfach. Also den handgedengelten Messingwasserhahn am mit vier Porzellannippeln besetzten Rändelrad mal vorsichtig aufdrehen um zu schauen, ob und wann warm kommt, tut sich nichts, weiter, immer noch nicht, weiter, immer noch nicht, weiter noch ein bischen, ein kleiner Widerstand, kaum fühlbar, aber doch hemmend, und plötzlich donnert ein Schwall Wasser in die freistehnde emaillierte Blechwanne. Dong, dadong, dong, platsch, platsch Ich kam mit vor wie der Glöckner von Notre Dame. Ok, das ganze Viertel weiß jetzt: Hier ist jemand im Bad. Muss jemand vom Kontinent sein, Inselaffen können mit bewährter Technik des 18.Jahrhunderts umgehen. Glücklicherweise lässt das Dröhnen mit steigendem Wasserstand nach und es kommt nun auch angenehm warm.
Wer in einer achtköpfigen Familie mit einem 80-Liter-Boiler aufgewachsen ist, der lernt sparen. Schon bei niedrigem Pegel Hahn zu und ein Versuch das Bad geräuschlos zu erklimmen. Erstes Bein voraus, klappt, zweites Bein nachziehen klappt auch, vorsichtig in die Hocke, die Wanne ist unten deutlich gewölbt. Ich rutsche prompt mit dem rechten Fuß ab und donnere - DONNNNGGGG - mit dem Knie an den Badewannenboden. Fast glaube ich den Pfarrer des Nachbarstadt rufen zu hören "Quasimodo, bist du es?" Mannmannmann, reiß dich zusammen jetzt.
Der Rest der Prozedur verlief, eine Steigerung war ohnehin kaum noch möglich, deutlich dezenter. Keine weiteren beunruhigenden Geräusche, keine Schäden und kaum Wasserspritzereien auf dem wertvollen blitzblank gewienerten Inventar. Ach ja, eins noch. Wer sich so auf simple Dinge derart konzentrieren muss, der vergisst meist was. Das Handtuch. Natürlich am anderen Ende des Bades und nicht ohne vorher auszusteigen zu erreichen. Die hierbei unnötigerweise generierten Wasserflecken nahm keines der natürlich frisch gewaschenen und gestärkten Handtücher vollständig auf. Ganz spurlos gings also nicht ab. Mist. Ich bin geliefert.
Also raus aus dem Bad, rüber ins Zimmer, fertig angezogen und mit Papiertaschentücher und Brillenputztuch zurück an den Ort der Verwüstung. Danach sah es schon besser aus. Die Landlady wird mich nur töten, ich hoffe meine Bemühungen werden anerkannt und sie erspart mir die vorherige Folterung.
So, inzwischen war es auf 22 Uhr zugegangen und ich hatte außer den Sachen auf der Fahrt, noch nichts gegessen oder getrunken und mir war auch nicht nach Bett zumute. Vorsichtig aus dem Haus geschlichen.
Die Vermieterin hatte mir einen Pub in der Nähe empfohlen, aber nach neun gäbe es Essen nur noch an ein, zwei Imbissbuden.
Also 100m runter die Straße, unter der Eisenbahnbrücke durch und ich war an der Hauptstraße von Whaley Bridge: Der Pub war gleich links
Also erstmal in den Pub, Auskunft des Wirts: Nein es gibt nichts zu essen. Ich könne an der Hauptstraße was holen, Sie würden auf mich warten. ok, sehr nett. Zurück auf die Straße
Der Asiate war grad am zusammenräumen, aber der Dönermann hatte noch was.
Lektion 1: "Mit schaaaf" heißt dort "hot", ok, klingt logisch
Lektion 2. Ich hätte es wissen müssen: Brot und Semmeln können die nicht auf der Insel. Das Zeug kommt in pfannkuchenartige Fladen in einer Styroporschale. Dass es sowas noch gibt.
Lektion 3: die werfen die vom Senkrechtspieß abgesäbelten fettigen Brocken echt nochmals kurz in eine Fritteuse. Warum?
Das Ergebnis sieht man hier
Es schmeckte, wie es aussah. Salat ok, aber der Rest glänzte und triefte von schnell kalt werdendem Fett. Der Schwabe weiß damit umzugehen.
Bezahlt wars ja: Der Hunger treibts rein, der Ekel runter und der Geiz behälts drin.
Aber nach der halben Portion war es mir etwas plümerant und den Rest bekam eine Mülltonne an der Bushaltestelle. Offenbar war ich nicht der erste mit so einer Aktion, da lagen schon ein paar weitere Reste nur halb verzehrter Döners.
Also wieder rein in den Pub, eine knappe Dreiviertelstunde blieb mir noch um die nötige Bettschwere zu bekommen. The Goyt Inn,
Drin war grad ein Tisch am Aufbrechen und drei Gäste scharten sich noch um Wirt und Theke. Die Stimmung schien gut. Schon bevor ich bestellen konnte, hatten die Jungs den halben Lebenslauf aus mir herausgefragt. Ich bestand erstmal auf ein Getränk einer lokalen Brauerei. Mir wurde ein klassisches Pale Ale empfohlen. Das würde dem "Toni from Bavaria" sicher am besten schmecken. Ich kam kaum zum trinken, denn einer der Gäste war ein pensionierter Lehrer, der in ganz Europa an den Botschaften Diplomatenkindern Privatunterricht gegeben hatte, u.a. München, Hamburg und Wien. Er bestand drauf mir seine dort erlangten verschiedenen Deutschkenntnisse zu unterbreiten. Ich musste dann versuchen, was ich verstanden hatte den anderen mit meinem Englisch nahezubringen. Mancher Schenkelklopfer kam dabei raus. Wir hätten mehr trinken sollen, trotzdem wars sehr informativ und lustig. Irgendwann war es kurz nach elf, eigentlich hätte längst die last order Glocke, die wie ein Damokleschwert neben der Theke hing erklingen sollen. ok, das Gesetz gibt wohl nicht mehr, aber viele Wirte halten sich noch dran. Als mich selbiger nach dem Stühle hochstellen nebenbei fragte und erfuhr wo ich untergebracht sei, meinte er lächelnd "ah, at Susan's", drehte er sich um und zapfte ungefragt noch fünf Bier. Mein verdutzer Blick auf die Uhr und den Griff zum Geldbeutel quittierte er mit dem Satz: "My pub, my clock, my guests. Cheers mates." Als ich den Geldbeutel nicht schnell genug wieder wegsteckte kam irgendwas gebruddelt von wegen, ob er jetzt meine oder seine Hand abhacken soll um den Blödsinn mit dem Geld zu unterbinden.
Unter durchaus ernsthaften Gesprächen über Miet- und Kaufpreise samt Nebenkosten bei Immobilien, natürlich Brexit und das Studium meines Sohnes und natürlich Lachen und Scherzen, u.a. Frotzeleien des aus London stammenden Wirts über die Einheimischen "all trolls and hobbits", erwidert durch ein paar tieffliegende Bierfilze der drei anderen Gäste, war es plötzlich kurz nach Mitternacht, und wir lösten die Runde auf.
Ein herrlich verrücktes Volk
Obwohl mir nach diesem Tag so viele Eindrücke durch den Kopf gingen schlief ich bald ein mit dem glückseligen Gefühl: Alles richtig gemacht bisher.
Zuletzt geändert von Done #30 am Do 8. Mär 2018, 15:38, insgesamt 2-mal geändert.
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Donnerstag 25.05.2107 „You and your fucking reliable Honda“-Tour Whaley Bridge Springbank Guest House
Es muss wohl. schon länger hell gewesen sein als ich irgendwann nach acht aufwachte. Herrlichster Sonnenschein draußen und innen immer noch diese unglaubliche schicke Einrichtung. Erstmal ne Runde durchs Zimmer, Bedroom 3, dann weiter durchs Haus. Es gab so unglaublich viel zu entdecken
Im Flur u.a. allerelei Hinweise zum Wohlfühlen im Haus und einige Geschichten zur Historie
Da kann man sich wohlfühlen.
Auch der Frühstücksraum war voll von vielen kleinen Sachen, liebenswerten Details, alles glänzt, alles perfekt ausgerichtet und kein Stäubchen.
Die Besitzerin hatte mich trotz leisester Fortbewegungsart sofort bemerkt und erkundigte sich nach meinem Frühstückswunsch, zunächst das Getränkeangebot. Geschätzt 30 Sorten Tee, fünf Sorten Kaffee aus frisch gemahlenen Bohnen, diverse Mineralwasser,Säfte etc ..... Äh ja ..ich war überfordert.... "just a coffee and a orange juice". und das Frühstück .... "Full english, no beans" - "Great, you'll get an extra sausage" säuselte die Landlady, verschwand in der Küche, um sofort mit einem Thermobehälter heißem Wasser zurück zukommen. Am Tisch wurde unter freundlichstem Smalltalk andächtig das Kaffeeritual mit den Bohnen, die ich mir empfehlen ließ, zelebriert und nach kurzer Zeit erfüllte ein sehr aromatischer Kaffeeduft den Raum. Herrlich, ich war im Himmel. Nahezu gleichzeitig war in der Küche mein Frühstück fertig geworden. Unglaublich. Da mussten Heinzelmännchen versteckt sein, also erstmal Frühstück genießen
Auf meine Frage, wie jemand ein bewohntes Haus in einem derartig perfekten Zustand halten kann, lächelte die Besitzerin nur und meinte "it happens".
Was ist die Steigerung für Himmel? Was wird das für ein Tag? Ich will hier nie wieder weg. "Sorry, we are fully booked the next two weeks." Schade.
Trotzdem merken wir uns Springbank Guest House Whaley Bridge /
Unter nettem und informativem Plaudern wurde es immer später und ich musste los. Auch Jayne schien es draußen gut gegangen zu sein und wartete darauf wieder gesattelt zu werden:
Ich war grad am aufrödeln, als sich der nächste Small-Talker näherte. Sein Töchterlein begeisterte sich für mein Moped und schon war ich das nächste Gespräch verwickelt.
Grad lustig wars, aber auch informativ. Offenbar hatte in diesen Tagen jeder Brite das Bedürfnis jedem offensichtlichen EU-Gast mitzuteilen, dass er nicht für den Brexit gestimmt hatte. Die Sorgen waren schon nachvollziehbar, aber für mich wurde es immer später.
Der Plan für den Tag war eigentlich mal, dass ich bis nach Durham kommen wollte, um noch kurz meinen Sohn zu treffen, der in seinem Auslandssemester noch zwei wichtige Klausuren zu schreiben hatte. Ich wollte ihn in dieser Phase nicht unnötig belästigen und deshalb noch eine Unterkunft zu finden. Nachts hatte ich aber keinen Nerv mehr dazu gehabt und am morgen hatte ich es einfach vergessen, Zuviele Eindrücke auf einmal.
Was ich mir aber nicht nehmen lassen wollte war noch eine Runde durch die Umgebung, das High Peak borough of Derbyshire. . Hatte ich schon erwähnt dass dies auch ein AONB ist, also ein Area of Outstanding Natural Beauty? Absolut zurecht.
Im Flur u.a. allerelei Hinweise zum Wohlfühlen im Haus und einige Geschichten zur Historie
Da kann man sich wohlfühlen.
Auch der Frühstücksraum war voll von vielen kleinen Sachen, liebenswerten Details, alles glänzt, alles perfekt ausgerichtet und kein Stäubchen.
Die Besitzerin hatte mich trotz leisester Fortbewegungsart sofort bemerkt und erkundigte sich nach meinem Frühstückswunsch, zunächst das Getränkeangebot. Geschätzt 30 Sorten Tee, fünf Sorten Kaffee aus frisch gemahlenen Bohnen, diverse Mineralwasser,Säfte etc ..... Äh ja ..ich war überfordert.... "just a coffee and a orange juice". und das Frühstück .... "Full english, no beans" - "Great, you'll get an extra sausage" säuselte die Landlady, verschwand in der Küche, um sofort mit einem Thermobehälter heißem Wasser zurück zukommen. Am Tisch wurde unter freundlichstem Smalltalk andächtig das Kaffeeritual mit den Bohnen, die ich mir empfehlen ließ, zelebriert und nach kurzer Zeit erfüllte ein sehr aromatischer Kaffeeduft den Raum. Herrlich, ich war im Himmel. Nahezu gleichzeitig war in der Küche mein Frühstück fertig geworden. Unglaublich. Da mussten Heinzelmännchen versteckt sein, also erstmal Frühstück genießen
Auf meine Frage, wie jemand ein bewohntes Haus in einem derartig perfekten Zustand halten kann, lächelte die Besitzerin nur und meinte "it happens".
Was ist die Steigerung für Himmel? Was wird das für ein Tag? Ich will hier nie wieder weg. "Sorry, we are fully booked the next two weeks." Schade.
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Unter nettem und informativem Plaudern wurde es immer später und ich musste los. Auch Jayne schien es draußen gut gegangen zu sein und wartete darauf wieder gesattelt zu werden:
Ich war grad am aufrödeln, als sich der nächste Small-Talker näherte. Sein Töchterlein begeisterte sich für mein Moped und schon war ich das nächste Gespräch verwickelt.
Grad lustig wars, aber auch informativ. Offenbar hatte in diesen Tagen jeder Brite das Bedürfnis jedem offensichtlichen EU-Gast mitzuteilen, dass er nicht für den Brexit gestimmt hatte. Die Sorgen waren schon nachvollziehbar, aber für mich wurde es immer später.
Der Plan für den Tag war eigentlich mal, dass ich bis nach Durham kommen wollte, um noch kurz meinen Sohn zu treffen, der in seinem Auslandssemester noch zwei wichtige Klausuren zu schreiben hatte. Ich wollte ihn in dieser Phase nicht unnötig belästigen und deshalb noch eine Unterkunft zu finden. Nachts hatte ich aber keinen Nerv mehr dazu gehabt und am morgen hatte ich es einfach vergessen, Zuviele Eindrücke auf einmal.
Was ich mir aber nicht nehmen lassen wollte war noch eine Runde durch die Umgebung, das High Peak borough of Derbyshire. . Hatte ich schon erwähnt dass dies auch ein AONB ist, also ein Area of Outstanding Natural Beauty? Absolut zurecht.
Zuletzt geändert von Done #30 am Do 8. Mär 2018, 15:45, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: „You and your fucking reliable Honda“-Tour Mai-Juni 2017 CUB-Treffen am Möhnesee und mehr
Ich LIEBE England und die Briten! Vor allem der Süden! Tolle Fotos!
Nicht der Verstand schreibt die Postings sondern der Charakter!
http://www.thinkinghumanity.com
“Think for yourself and let others enjoy the privilege of doing so too.” - Voltaire
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Donnerstag 25.05.2107 „You and your fucking reliable Honda“-Tour im Peak District National Park
Es war schon fast Zeit zum Mittagessen, aber ich war ja nicht zum Spaß da, sondern zum Mopedfahren.
Also raus aus Whaley Bridge und auf eine südliche Schleife im Gegenuhrzeigersinn Richtung Buxton, das ich am Vorabend nur kurz streifte. Kurz nach dem Ortausgang der erste Fotostop:
Bald war ich ziemlich weit oben und hatte eine schöne Aussicht zurück nach Osten an der Bakestonedale Road zwischen Kettleshulme und Pott Shrigley:
Auf der anderen Seite gings grad so weiter auf schön geschwungenen Landstraßen
Überall standen irgendwelche Tiere auf den Wiesen und ließen es sich gut gehen. Keine riesigen Herden, maxiamal 10 Stück auf einer Weide. Pferde, Rinder, Schafe, Ziegen ... Manche suchten sich sehr exponierte Plätze.
Herrlich, das gleichmäßige Schwingen durch die Kurven .... sorry, ich wiederhole mich
Ein Fotostop am anderen
und es wurde immer besser, noch enger, noch kurviger ....
wo war ich überhaupt? Die Navis rechneten sich dumm und dusselig. Egal ... dafür gibts Schilder
Weiter, immer weiter, die Gegend macht süchtig
Dann gings runter zum Erwood Reservoir
Kurze Pause am Staudamm
und an der anderen Hangseite gings teilweise im ersten Gang wieder hoch
Schon gabs wieder einen schönen Blick auf die Gegend. Am Gegenhang die A537 von Macclesfield nach Buxton, die einem nach den bisherigen Strecken wie eine Autobahn vorkommt.
Ja, und dann Buxton. Dieses Gebäude war mir am Vortag schon aufgefallen und ich hatte keinerlei Ahnung, was das sein könnte
Eine ältere Dame bemerkte mein Interesse am Rumhampeln mit dem Fotoapparat, kam näher und gab bereitwillig sachkundige Auskunft. Briten sind sehr geschichtsbewusst und zurecht stolz darauf. Für uns hier einige Infos zum Devonshire Dome. Es ist die größte freitragende Kuppel Europas seit 1779!
Eine andere Eigenheit der Briten bekam ich zu spüren als ich es wagte auch in dem Gebäude meinen Fotoapparat zu zücken. Sie sind sehr resolut, was die Einhaltung von Gesetzen, Vorschriften und Konventionen angeht. Dummerwiese hatte ich offenbar das Fotografierverbot in der Mittagszeit missachtet. Da dient diese beeindruckende Halle als Speisesaal für Studenten und man möge aus Respekt in dieser Zeit nicht fotografieren. Zu spät, zwei Bilder waren schon passiert
Also raus aus Whaley Bridge und auf eine südliche Schleife im Gegenuhrzeigersinn Richtung Buxton, das ich am Vorabend nur kurz streifte. Kurz nach dem Ortausgang der erste Fotostop:
Bald war ich ziemlich weit oben und hatte eine schöne Aussicht zurück nach Osten an der Bakestonedale Road zwischen Kettleshulme und Pott Shrigley:
Auf der anderen Seite gings grad so weiter auf schön geschwungenen Landstraßen
Überall standen irgendwelche Tiere auf den Wiesen und ließen es sich gut gehen. Keine riesigen Herden, maxiamal 10 Stück auf einer Weide. Pferde, Rinder, Schafe, Ziegen ... Manche suchten sich sehr exponierte Plätze.
Herrlich, das gleichmäßige Schwingen durch die Kurven .... sorry, ich wiederhole mich
Ein Fotostop am anderen
und es wurde immer besser, noch enger, noch kurviger ....
wo war ich überhaupt? Die Navis rechneten sich dumm und dusselig. Egal ... dafür gibts Schilder
Weiter, immer weiter, die Gegend macht süchtig
Dann gings runter zum Erwood Reservoir
Kurze Pause am Staudamm
und an der anderen Hangseite gings teilweise im ersten Gang wieder hoch
Schon gabs wieder einen schönen Blick auf die Gegend. Am Gegenhang die A537 von Macclesfield nach Buxton, die einem nach den bisherigen Strecken wie eine Autobahn vorkommt.
Ja, und dann Buxton. Dieses Gebäude war mir am Vortag schon aufgefallen und ich hatte keinerlei Ahnung, was das sein könnte
Eine ältere Dame bemerkte mein Interesse am Rumhampeln mit dem Fotoapparat, kam näher und gab bereitwillig sachkundige Auskunft. Briten sind sehr geschichtsbewusst und zurecht stolz darauf. Für uns hier einige Infos zum Devonshire Dome. Es ist die größte freitragende Kuppel Europas seit 1779!
Eine andere Eigenheit der Briten bekam ich zu spüren als ich es wagte auch in dem Gebäude meinen Fotoapparat zu zücken. Sie sind sehr resolut, was die Einhaltung von Gesetzen, Vorschriften und Konventionen angeht. Dummerwiese hatte ich offenbar das Fotografierverbot in der Mittagszeit missachtet. Da dient diese beeindruckende Halle als Speisesaal für Studenten und man möge aus Respekt in dieser Zeit nicht fotografieren. Zu spät, zwei Bilder waren schon passiert
Zuletzt geändert von Done #30 am Do 8. Mär 2018, 15:44, insgesamt 4-mal geändert.
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Donnerstag 25.05.2017 „You and your fucking reliable Honda“-Tour Buxton im Peak District National Park
Aber auch draußen gab es Einiges zu fotografieren. Hier die "Tram", die mir von der o.g. Dame sehr empfohlen wurde
Ein paar Meter weiter endet die Einkaufsmeile der Stadt in einem ehemaligen Thermalbad, dem "crescent"
Das hier ist die Stirnseite eines der ehemals zwei (!) nebeneinander liegenden Kopfbahnhöfe Buxtons.
Nicht minder beeindruckend das Eisenbahnviadukt, das Hogshaw Viaduct, das mit vielen Bögen die Stadt durchquert. Sowas sollte mir noch mehrmals begegnen. Aber das hier ist ein Teil einer sehr interessanten Strecke.
Ich folgte der Bahnline durch das enges Tal des Wye. Mehrmals schlängelt sich die Straße unter der Bahnlinie hindurch
Kaum hat man sich daran gewöhnt gehts raus aus dem Tal und die Bahnline ist plötzlich weg. Kurz raus am Parkplatz. Nein, da hinten unten macht sie eine Schleife und führt zu einem Zementwert mit Steinbruch bei Peak Dale
Aber geradeaus nach Osten ist sie tatsächlich abgebaut, nur noch Brücken und Tunnel im Tal zeugen davon. Das war Teil dieser Strecke, der Manchester, Buxton, Matlock and Midland Junction Railway
Ich habs auch erst hinterher recherchiert: Was macht man meist, wenn eine Bahnlinie stillgelegt wird? Einen Radweg.
Meist bin ich nicht begeistert davon, aber der hier hat was. Das ist der Monsal Trail im Monsal Dale
Ohne davon zu wissen biege ich ab Richtung Millers Dale und Tideswell. Aus dem Augenwinkel verwirrt mich ein Schild:
Keine Studenten?
Ich wollt das Schild schon abbauen, da erfahre ich von einer freundlichen Autofahrerin, dass "Studs" offenbar Bordsteine sind. Schade, wär witzig gewesen fürs Büro an der Uni
Da fällt mir auf: Eine weibliche Autofahrerin hält mitten auf einer Landstraße an um einem männlichen Motorradfahrer unaufgefordert Hilfe anzubieten? Wo gibts denn sowas noch? Hat die kein Internet, da passieren doch immer die schlimmsten Dinge ....
In Unkenntnis der Dinge um mich herum leider nur ein Bild von der Bordkamera der aufegebenen Eisenbahnviadukte bei Millers Dale
U.a. Hier gibts Infos über den Bahnhof Millers Dale:
Über Tideswell verlasse ich nun die Gegend, die mich stark an die Schwäbische Alb erinnert.
Ach ja, noch die Karte: Ich war meinem eigentlichen Ziel im Norden keinem Meter näher gekommen, aber es ist einfach zu herrlich hier
Ein paar Meter weiter endet die Einkaufsmeile der Stadt in einem ehemaligen Thermalbad, dem "crescent"
Das hier ist die Stirnseite eines der ehemals zwei (!) nebeneinander liegenden Kopfbahnhöfe Buxtons.
Nicht minder beeindruckend das Eisenbahnviadukt, das Hogshaw Viaduct, das mit vielen Bögen die Stadt durchquert. Sowas sollte mir noch mehrmals begegnen. Aber das hier ist ein Teil einer sehr interessanten Strecke.
Ich folgte der Bahnline durch das enges Tal des Wye. Mehrmals schlängelt sich die Straße unter der Bahnlinie hindurch
Kaum hat man sich daran gewöhnt gehts raus aus dem Tal und die Bahnline ist plötzlich weg. Kurz raus am Parkplatz. Nein, da hinten unten macht sie eine Schleife und führt zu einem Zementwert mit Steinbruch bei Peak Dale
Aber geradeaus nach Osten ist sie tatsächlich abgebaut, nur noch Brücken und Tunnel im Tal zeugen davon. Das war Teil dieser Strecke, der Manchester, Buxton, Matlock and Midland Junction Railway
Ich habs auch erst hinterher recherchiert: Was macht man meist, wenn eine Bahnlinie stillgelegt wird? Einen Radweg.
Meist bin ich nicht begeistert davon, aber der hier hat was. Das ist der Monsal Trail im Monsal Dale
Ohne davon zu wissen biege ich ab Richtung Millers Dale und Tideswell. Aus dem Augenwinkel verwirrt mich ein Schild:
Keine Studenten?
Ich wollt das Schild schon abbauen, da erfahre ich von einer freundlichen Autofahrerin, dass "Studs" offenbar Bordsteine sind. Schade, wär witzig gewesen fürs Büro an der Uni
Da fällt mir auf: Eine weibliche Autofahrerin hält mitten auf einer Landstraße an um einem männlichen Motorradfahrer unaufgefordert Hilfe anzubieten? Wo gibts denn sowas noch? Hat die kein Internet, da passieren doch immer die schlimmsten Dinge ....
In Unkenntnis der Dinge um mich herum leider nur ein Bild von der Bordkamera der aufegebenen Eisenbahnviadukte bei Millers Dale
U.a. Hier gibts Infos über den Bahnhof Millers Dale:
Über Tideswell verlasse ich nun die Gegend, die mich stark an die Schwäbische Alb erinnert.
Ach ja, noch die Karte: Ich war meinem eigentlichen Ziel im Norden keinem Meter näher gekommen, aber es ist einfach zu herrlich hier
Zuletzt geändert von Done #30 am Do 8. Mär 2018, 15:43, insgesamt 4-mal geändert.
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Donnerstag 25.05.2107 „You and your fucking reliable Honda“-Tour im Peak District National Park
Die Gegend war immer noch Teil des Peak-District-Nationalparks, aber die Landschaft und damit auch die hoch gelegene Strecke, die Mortimer Road, nordwärts von Tideswell Richtung Bamford wurde etwas weitläufiger
Eine Ortsbezeichnung Windmill hatte mein Interesse geweckt um Punkte für die Pfadfindertrophäe 2017 zu sammeln. Leider gab es dort, wie so oft in England keine funktionierende Windmühle mehr. Aber die Briten wussten, wo sie sowas bauen konnten, denn über diese Kante pfiff trotz des eigentlich besonders auffallend guten Wetters immer noch ein ordentlicher konstanter Wind. Keine Punkte, aber eine prima Aussicht auf die vor mir liegende Strecke in einem weiten Tal
Die Innova flog nur so dahin
wenn die Kurven enger wurden, warnten britsch korrekt meist Schilder und erhöhten die Vorfreude auf den nächsten Streckenabschnitt
und dann durfte wieder gekurbelt werden. Herrlich, die Bordkamera war eine prima Investition.
Ich kam mir auf einzelnen Streckenabscnitten zwischen den Felsen vor wie im oberen Donautal oder großen Lautertal. Nur die charakteristischen Steinmauern erinnerten mich daran, dass ich links fahren sollte.
Bei genauem Hinsehen bemerkt man aber, dass die Felsformationen anders sind. Mehr senkrechte Bruchkanten. Während die Schwäbische Alb aus versteinertem Sedimet eines Urmeeres besteht, haben wir hier es überwiegend mit vulkanischem Ursprung zu tun. Was dem Fahrvergnügen aber keinerlei Einschränkungen auferlegt. Im Gegenteil: Die Straßen sind erstaunlich griffig.
Noch eine Mühle, aber stillgelegt, also keine Punkte. Mist. mit den vorderen Plätzen bei der Pfadfindertrophäe 2017 brauche ich so nicht rechnen.
Die Strecke nach Hope Valley war gespickt mit touristischen Hinweisen, die ich leider alle links liegen lassen musste. Es war zum Heulen. So eine Gegend, so viel Kultur, so viel Geschichte und ich schieß da nur durch. Naja so schnell es Jayne eben erlaubte. Sie lief unter dieser Last zu Höchstform auf. Erstaunliche Kiste. Danke Honda.
Manches Schild lies auch schmunzeln
Nach Bamford gings wieder hoch ins Tal des Derwent
Dort oben erreichte ich den Stausee, das Ladybower Reservoir. Da muss ein Fotostop einfach sein
Den dort endenden Snake Pass musste ich leider links liegen lassen. Es war schon später Nachmittag und ich hatte noch nicht wirklich viel Strecke gemacht.
Die Gegend ist so auffallend herrlich wie am Möhnessee. Dessen waren sich die Briten schon früh bewusst. Zitat Wikipedia
"Im Zweiten Weltkrieg wurde wegen der Ähnlichkeit der Landschaft um den Stausee mit der der Talsperren im heutigen Nordrhein-Westfalen und Hessen als Übungsort für die Operation Chastise genutzt. Heute erinnert das Derwent Valley Museum an die RAF Einheit, die diese Angriffe ausführten. Das Museum erinnert auch an die Dörfer Derwent und Ashopton, die im Ladybower Reservoir versunken sind."
Leider hatte ich dafür keine Zeit, obwohl mich das Thema nach wie vor brennend interessiert. Inzwischen hatte ich auch kurz Kontakt mit der Heimat und dabei dummerweise durchblicken lassen, wohin ich heute ursprünglich noch wollte und dass ich noch kein Quartier hatte. Dummer Fehler, das sollte sich rächen. Manchmal sollte man einfach die Finger still halten ...
Eine Ortsbezeichnung Windmill hatte mein Interesse geweckt um Punkte für die Pfadfindertrophäe 2017 zu sammeln. Leider gab es dort, wie so oft in England keine funktionierende Windmühle mehr. Aber die Briten wussten, wo sie sowas bauen konnten, denn über diese Kante pfiff trotz des eigentlich besonders auffallend guten Wetters immer noch ein ordentlicher konstanter Wind. Keine Punkte, aber eine prima Aussicht auf die vor mir liegende Strecke in einem weiten Tal
Die Innova flog nur so dahin
wenn die Kurven enger wurden, warnten britsch korrekt meist Schilder und erhöhten die Vorfreude auf den nächsten Streckenabschnitt
und dann durfte wieder gekurbelt werden. Herrlich, die Bordkamera war eine prima Investition.
Ich kam mir auf einzelnen Streckenabscnitten zwischen den Felsen vor wie im oberen Donautal oder großen Lautertal. Nur die charakteristischen Steinmauern erinnerten mich daran, dass ich links fahren sollte.
Bei genauem Hinsehen bemerkt man aber, dass die Felsformationen anders sind. Mehr senkrechte Bruchkanten. Während die Schwäbische Alb aus versteinertem Sedimet eines Urmeeres besteht, haben wir hier es überwiegend mit vulkanischem Ursprung zu tun. Was dem Fahrvergnügen aber keinerlei Einschränkungen auferlegt. Im Gegenteil: Die Straßen sind erstaunlich griffig.
Noch eine Mühle, aber stillgelegt, also keine Punkte. Mist. mit den vorderen Plätzen bei der Pfadfindertrophäe 2017 brauche ich so nicht rechnen.
Die Strecke nach Hope Valley war gespickt mit touristischen Hinweisen, die ich leider alle links liegen lassen musste. Es war zum Heulen. So eine Gegend, so viel Kultur, so viel Geschichte und ich schieß da nur durch. Naja so schnell es Jayne eben erlaubte. Sie lief unter dieser Last zu Höchstform auf. Erstaunliche Kiste. Danke Honda.
Manches Schild lies auch schmunzeln
Nach Bamford gings wieder hoch ins Tal des Derwent
Dort oben erreichte ich den Stausee, das Ladybower Reservoir. Da muss ein Fotostop einfach sein
Den dort endenden Snake Pass musste ich leider links liegen lassen. Es war schon später Nachmittag und ich hatte noch nicht wirklich viel Strecke gemacht.
Die Gegend ist so auffallend herrlich wie am Möhnessee. Dessen waren sich die Briten schon früh bewusst. Zitat Wikipedia
"Im Zweiten Weltkrieg wurde wegen der Ähnlichkeit der Landschaft um den Stausee mit der der Talsperren im heutigen Nordrhein-Westfalen und Hessen als Übungsort für die Operation Chastise genutzt. Heute erinnert das Derwent Valley Museum an die RAF Einheit, die diese Angriffe ausführten. Das Museum erinnert auch an die Dörfer Derwent und Ashopton, die im Ladybower Reservoir versunken sind."
Leider hatte ich dafür keine Zeit, obwohl mich das Thema nach wie vor brennend interessiert. Inzwischen hatte ich auch kurz Kontakt mit der Heimat und dabei dummerweise durchblicken lassen, wohin ich heute ursprünglich noch wollte und dass ich noch kein Quartier hatte. Dummer Fehler, das sollte sich rächen. Manchmal sollte man einfach die Finger still halten ...
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Donnerstag 25.05.2107 „You and your fucking reliable Honda“-Tour Peak District National Park bei Sheffield
Die Hilfbereitschaft der Familie zuhause war überwältigend. Irgendwann kam mal ne SMS: "Wir haben dir ein günstiges Zimmer gefunden, sollen wir buchen? genaue Adresse folgt" Ich war grad nach einem Fotostop nochmal über dem Ladybower Stausee wieder losgefahren
also kurzer Halt, SMS zurück: "Ja klar, danke" und weiter gings hoch und grob nordwärts weiter auf einen Bergrücken
Schien eine auspeprägte Touristenroute zu sein, die Mortimer Road Richtung Midhopestones und man konnte weit ins Tal sehen, bspw zum nächsten Stausee, dem Broomhead Reservoir im Ewden Valley
Gelegentlich wurde es etwas enger
Dann gings an einigen Geländeeinschnitten entlang auf das nächste Plateau. Man hat ordentlich zu tun.
und ein paar Einschnitte weiter simmer wieder oben
Klar, dass solche herausfordernden und anspruchsvollen Strecken für Radrennen genutzt werden. Spuren vom letzten waren überall zu sehen
War das schön, diese Etappe
Womit man sich abfinden muss, wenn man frei Schnauze fährt: Die eigentlich spannende Strecke , den "oopnurthring" hatte ich damit auf kürzester Distanz durchquert. Schön doof, aber davon wusste ich damals vor Ort noch nichts, konnte mich also auch nicht ärgern. Schön wars allemal. Aber die Webseite sollte ich mir merken
also kurzer Halt, SMS zurück: "Ja klar, danke" und weiter gings hoch und grob nordwärts weiter auf einen Bergrücken
Schien eine auspeprägte Touristenroute zu sein, die Mortimer Road Richtung Midhopestones und man konnte weit ins Tal sehen, bspw zum nächsten Stausee, dem Broomhead Reservoir im Ewden Valley
Gelegentlich wurde es etwas enger
Dann gings an einigen Geländeeinschnitten entlang auf das nächste Plateau. Man hat ordentlich zu tun.
und ein paar Einschnitte weiter simmer wieder oben
Klar, dass solche herausfordernden und anspruchsvollen Strecken für Radrennen genutzt werden. Spuren vom letzten waren überall zu sehen
War das schön, diese Etappe
Womit man sich abfinden muss, wenn man frei Schnauze fährt: Die eigentlich spannende Strecke , den "oopnurthring" hatte ich damit auf kürzester Distanz durchquert. Schön doof, aber davon wusste ich damals vor Ort noch nichts, konnte mich also auch nicht ärgern. Schön wars allemal. Aber die Webseite sollte ich mir merken
Zuletzt geändert von Done #30 am Do 8. Mär 2018, 15:46, insgesamt 5-mal geändert.
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Donnerstag 25.05.2107 „You and your fucking reliable Honda“-Tour durch Yorkshire
Man siehts an der Karte, ich hatte das nördliche Ende der grünen Fläche, des Peak District erreicht. Instinktiv, denn ich konnte nicht genug davon bekommen, fuhr ich etwas östlich um noch ein paar Ausläufer mitzunehmen. Ich war in West Yorkshire Das lohnte sich:
außerdem war, hier in Holmfirth wieder eine Mill angekündigt. Also wieder rechts ab Richtung Westen. Sollte es doch noch endlich mal klappen mit Punkten?
Ne klappte natürlich nicht, aber denn eben frei Schnauze weiter.
So richtig passt da grad nichts in meine Richtung, aber egal, die Gegend war schön, die Innova lief, es war prima Wetter und zuhause kümmerte sich jemand um eine Unterkunft für mich. Was sollte ich mich sorgen?
Also weiter genießen was an der Strecke liegt. Hier der Blick über Shepley zum Fernsehturm Emley Moor. Er ist das höchste frei stehende Gebäude im Vereinten Königreich.
Auffällig war, sobald man in eine mittelgroße Stadt kam eine recht starke Polizeipräsenz. Ich hatte es gar nicht so bewusst mitbekommen, es war zwei Tage vorher ein Attentat in Manchester passiert. Also gar nicht weit weg, aber für micht und für den damaligen Zeitpunkt weder greifbar noch relevant.
Unvermeidbar beim Weiterfahren, wieder ein Eisenbahnviadukt. Hier das in Denby Dale
Ich wollte nach Norden und dabei den Moloch um Leeds östlich umfahren, also gemütlich weitergegondelt und bei Bretton eine Pause eingelegt, natürlich mit Landjägern[img=http://www.uni-ulm.de/~afetzer/fuc ... .jpg[/img]
Der Schatten tat gut, es war fast schon zu heiß. Klamotten runter und sich ein bischen in die frisch gemähte Wiese legen. Life is beautiful!
Die Karte offenbart, dass man auch mit mehreren Navis an Bord nicht unbedingt schnell ist und weit kommt
außerdem war, hier in Holmfirth wieder eine Mill angekündigt. Also wieder rechts ab Richtung Westen. Sollte es doch noch endlich mal klappen mit Punkten?
Ne klappte natürlich nicht, aber denn eben frei Schnauze weiter.
So richtig passt da grad nichts in meine Richtung, aber egal, die Gegend war schön, die Innova lief, es war prima Wetter und zuhause kümmerte sich jemand um eine Unterkunft für mich. Was sollte ich mich sorgen?
Also weiter genießen was an der Strecke liegt. Hier der Blick über Shepley zum Fernsehturm Emley Moor. Er ist das höchste frei stehende Gebäude im Vereinten Königreich.
Auffällig war, sobald man in eine mittelgroße Stadt kam eine recht starke Polizeipräsenz. Ich hatte es gar nicht so bewusst mitbekommen, es war zwei Tage vorher ein Attentat in Manchester passiert. Also gar nicht weit weg, aber für micht und für den damaligen Zeitpunkt weder greifbar noch relevant.
Unvermeidbar beim Weiterfahren, wieder ein Eisenbahnviadukt. Hier das in Denby Dale
Ich wollte nach Norden und dabei den Moloch um Leeds östlich umfahren, also gemütlich weitergegondelt und bei Bretton eine Pause eingelegt, natürlich mit Landjägern[img=http://www.uni-ulm.de/~afetzer/fuc ... .jpg[/img]
Der Schatten tat gut, es war fast schon zu heiß. Klamotten runter und sich ein bischen in die frisch gemähte Wiese legen. Life is beautiful!
Die Karte offenbart, dass man auch mit mehreren Navis an Bord nicht unbedingt schnell ist und weit kommt
Zuletzt geändert von Done #30 am Do 8. Mär 2018, 15:47, insgesamt 3-mal geändert.
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Donnerstag 25.05.2107 „You and your fucking reliable Honda“-Tour Nordwärts auf der M1 bis Durham
Glücklicherweise hatte ich mich bei der Pause irgendwann doch mal überwunden und mein Handy in die Hand genommen und und ein bischen gewühlt. Mist, ich hatte eine offenbar zwei Stunden alte SMS nicht bemerkt: "Haben dir ein Zimmer in Newcastle gebucht, ohne Frühstück, aber saugünstig, ist schon bezahlt, Infos anbei, Adresse .... Check in vor 22 Uhr, viel Spaß "
Prima, eine Sorge weniger ..... gleich ins Navi getippt .... auf direktem Weg über 110 Dingens, Mist, Meilen, also ca 180km. Kürzer Überschlag: Auf mir unbekannten Landstraßen rechne ich mit maximal 45km in der Stunde. Also hab ich noch mindestens vier Stunden reine Fahrzeit vor mir mit mindestens noch zweimal Tanken, Pause, Pinkeln etc ... Blick auf die Uhr: Es ist kurz vor fünf, d.h. ich hab maximal eine Stunde Luft für den Umweg an zwei fest eingeplante Zwischenziele (s.u.), dann Berufsverkehr etc ..... ne, kann ich vergessen.
Mist, bleibt mir nur stornieren oder Autobahn. Storno ist keine Option, da nicht ich gebucht und bezahlt habe, sonder meine Familie für mich von zuhause aus. Das wäre jetzt unnötig kompliziert und umbuchen auf den Nächsten Tag wäre auch blöd, weil ich dann unnötig doch noch festsitze.
Also leider Autobahn, d.h. auf die M1 nordwärts:
Keine zusätzlichen Fotos, nur Rollen lassen:
Kurzer Halt, gleich weiter
Als Mopedfahrer wird man beim überholen nahezu überschwänglich begrüßt. Die einzige Gegenheit, bei der ein Engländer mit der linken Hand zu anderen Verkehrsteilnehmern freundlich sein kann. Ansonsten passieren die immer auf der Gashandseite
Noch ne Tankunterbrechung und zurück aufs Asphaltband
Aber es geht voran
So langsam kommen wir der Sache näher: Durham und Newcastle sind angeschrieben
[ur=http://www.uni-ulm.de/~afetzer/fucking_ ... side.htmll][/url]
Navis sagt: Nach Durham hier runter:
bischen Landstraße, aber viel Verkehr und dann ist die Universitätsstadt Durham erreicht. Hier das architektonisch interessante Palatine Centre Hat irgendwas mit Juristen zu tun
Noch ne kurze Runde zum Campus, wo so Physiker wie mein Junior ausgebildet werden:
Für ein kühles Getränk und Passwort fürs WLAN bietet sich das New Inn an. Gute, aber definitiv nicht die beste Kneipe in am Ort, aber eben genial neben der Bilbliothek gelegen und Student bekommt was er zwischen den Vorlesungen braucht. Die Anlaufstelle schlechthin für pubcrawling
Kurze Whattsapp-Nachricht in die Familiengruppe: "Bin am New Inn" Antwort: " Bin in zwei Minuten auch da" Familientreffen, das können wir
Direkt an der Bill Bryson Library. Zufall?
PS: Da steckt für uns auch ne Geschichte dahinter, ein Kreis schließt sich: Es folgt eine Buchempfehlung
Meinem Junior hatte ich vor vielen Jahren, als er sich vorsichtig für naturwissenschaftliche Dinge zu interessieren begann, das Buch "Eine kurze Geschichte von fast allem" geschenkt. Er hat es verschlungen und es folgten viele weitere. So wie für mich im meiner Jugend die Sendungen eines Heinz Haber oder Hoimar von Durtfurt prägend waren, so hat er von Bill Bryson viel abbekommen, besonders von diesem, seinem ersten Buch. Beispielhaft sei diese Rezension genannt. Interessant ist eine Tatsache, die dort erwähnt wird: "Nun ist Bryson kein Wissenschaftler, sondern Schriftsteller."
Mögen viele Dinge aus dem Buch, wie auch aus denen von Heinz Haber oder Hoimar von Durtfurt inzwischen überholt oder etwas oberflächlich dargestellt sein, entscheidend ist die dabei vermittelte Denkweise. Das Darüberhinausdenken, das kritische Hinterfragen von allem, vor allem auch eigener Ansichten, die Betrachtung vieler Dinge im Kontext, die Geschichte hinter den Personen, die Faszination an Dingen, die für viele nur verblüffend sind und einfach das Bewahren kindlicher Neugier und das Übernehmen von Verantwortung aufgrund der erworbenen Kenntnisse.
Ok, nun steckt Junior tatsächlich mitten in seinem Physikstudium und stehen wir am vorübergehenden Auslandstudienort. Ausgerechnet dort war genau dieser Bill Bryson mehrere Jahre Nachfolger von Peter Ustinov als Kanzler der Universität und Ehrendoktor. Und die haben noch zu Lebzeiten und in seiner Anwesenheit ihre neue, diese Bibliothek im Hintergrund nach ihm benannt.
Zufall? Ich weiß nicht, aber vieles passt einfach zusammen
Prima, eine Sorge weniger ..... gleich ins Navi getippt .... auf direktem Weg über 110 Dingens, Mist, Meilen, also ca 180km. Kürzer Überschlag: Auf mir unbekannten Landstraßen rechne ich mit maximal 45km in der Stunde. Also hab ich noch mindestens vier Stunden reine Fahrzeit vor mir mit mindestens noch zweimal Tanken, Pause, Pinkeln etc ... Blick auf die Uhr: Es ist kurz vor fünf, d.h. ich hab maximal eine Stunde Luft für den Umweg an zwei fest eingeplante Zwischenziele (s.u.), dann Berufsverkehr etc ..... ne, kann ich vergessen.
Mist, bleibt mir nur stornieren oder Autobahn. Storno ist keine Option, da nicht ich gebucht und bezahlt habe, sonder meine Familie für mich von zuhause aus. Das wäre jetzt unnötig kompliziert und umbuchen auf den Nächsten Tag wäre auch blöd, weil ich dann unnötig doch noch festsitze.
Also leider Autobahn, d.h. auf die M1 nordwärts:
Keine zusätzlichen Fotos, nur Rollen lassen:
Kurzer Halt, gleich weiter
Als Mopedfahrer wird man beim überholen nahezu überschwänglich begrüßt. Die einzige Gegenheit, bei der ein Engländer mit der linken Hand zu anderen Verkehrsteilnehmern freundlich sein kann. Ansonsten passieren die immer auf der Gashandseite
Noch ne Tankunterbrechung und zurück aufs Asphaltband
Aber es geht voran
So langsam kommen wir der Sache näher: Durham und Newcastle sind angeschrieben
[ur=http://www.uni-ulm.de/~afetzer/fucking_ ... side.htmll][/url]
Navis sagt: Nach Durham hier runter:
bischen Landstraße, aber viel Verkehr und dann ist die Universitätsstadt Durham erreicht. Hier das architektonisch interessante Palatine Centre Hat irgendwas mit Juristen zu tun
Noch ne kurze Runde zum Campus, wo so Physiker wie mein Junior ausgebildet werden:
Für ein kühles Getränk und Passwort fürs WLAN bietet sich das New Inn an. Gute, aber definitiv nicht die beste Kneipe in am Ort, aber eben genial neben der Bilbliothek gelegen und Student bekommt was er zwischen den Vorlesungen braucht. Die Anlaufstelle schlechthin für pubcrawling
Kurze Whattsapp-Nachricht in die Familiengruppe: "Bin am New Inn" Antwort: " Bin in zwei Minuten auch da" Familientreffen, das können wir
Direkt an der Bill Bryson Library. Zufall?
PS: Da steckt für uns auch ne Geschichte dahinter, ein Kreis schließt sich: Es folgt eine Buchempfehlung
Meinem Junior hatte ich vor vielen Jahren, als er sich vorsichtig für naturwissenschaftliche Dinge zu interessieren begann, das Buch "Eine kurze Geschichte von fast allem" geschenkt. Er hat es verschlungen und es folgten viele weitere. So wie für mich im meiner Jugend die Sendungen eines Heinz Haber oder Hoimar von Durtfurt prägend waren, so hat er von Bill Bryson viel abbekommen, besonders von diesem, seinem ersten Buch. Beispielhaft sei diese Rezension genannt. Interessant ist eine Tatsache, die dort erwähnt wird: "Nun ist Bryson kein Wissenschaftler, sondern Schriftsteller."
Mögen viele Dinge aus dem Buch, wie auch aus denen von Heinz Haber oder Hoimar von Durtfurt inzwischen überholt oder etwas oberflächlich dargestellt sein, entscheidend ist die dabei vermittelte Denkweise. Das Darüberhinausdenken, das kritische Hinterfragen von allem, vor allem auch eigener Ansichten, die Betrachtung vieler Dinge im Kontext, die Geschichte hinter den Personen, die Faszination an Dingen, die für viele nur verblüffend sind und einfach das Bewahren kindlicher Neugier und das Übernehmen von Verantwortung aufgrund der erworbenen Kenntnisse.
Ok, nun steckt Junior tatsächlich mitten in seinem Physikstudium und stehen wir am vorübergehenden Auslandstudienort. Ausgerechnet dort war genau dieser Bill Bryson mehrere Jahre Nachfolger von Peter Ustinov als Kanzler der Universität und Ehrendoktor. Und die haben noch zu Lebzeiten und in seiner Anwesenheit ihre neue, diese Bibliothek im Hintergrund nach ihm benannt.
Zufall? Ich weiß nicht, aber vieles passt einfach zusammen
Zuletzt geändert von Done #30 am Do 8. Mär 2018, 15:48, insgesamt 3-mal geändert.
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Donnerstag 25.05.2107 „You and your fucking reliable Honda“-Tour von Durham zum Blechengel
So, jetzt war ich in Durham. Eigentlich wollte ich ja erst auf dem Rückweg nach den Prüfungen hier vorbeikommen, aber ich hatte ja schon seit London keine funktionierenden Kameraakkus mehr und seitdem nur noch mit dem Telefon geknipst. So fuhr ich an seiner Bude vorbei, nahm leihweise Juniors Olympus mit Ladegerät an mich und er bekam solange meine Panasonic. Das Ladegerät war in der Post, aber noch nicht angekommen.
Bei der Gelegenheit entledigte ich mir auch noch des großen Seesacks, in dem meine Campungsachen drin waren, die ich wohl nur auf dem Dieseltreffen brauchen würde. Dann sah die Sache schon deutlich kompakter aus:
Noch ne Runde durch die Stadt, vornbei am unvermeidbaren Eisenbahnviadukt
Erster Test mit der Olympus, naja, verbesserungswürdig bei Gegenlicht, wenn man die Einstellungen noch nicht kennt.
Egal, wir sehen wir das Domino's, einer der etwas wichtigeren Pizzadienste. Auch nicht wirklich spitze, dient der Grundversorgung und ist deshalb ein fester Ankerpunkt eines jeden studentischen Pubcrawls.
noch schnell hoch zum Bahnhof, da hat man einen brauchbaren Blick über sie Stadt hinüber zur Durham Cathedral, die aktuell einen Turban trägt.
Mist, der Blendendeckel öffnet nicht immer. Stimmt, da hat Junoior was gesagt. Merkt man immer erst wieder zuhause. ok, solangsam läuft mir die Zeit davon. Bis zur Unterkunft incl einem Pflichtzwischenstop noch ca 35min Fahrzeit, beide Navis sind sich einig. Es ist kurz nach neun, um zehn sollte ich dran sein. ok, los
raus aus der Stadt und auf schnellstem Weg zur Autobahn
Sonnenuntergang, nicht schlecht, das passt perfekt
Da is das Ding: The angel of the north:
Bei der Gelegenheit entledigte ich mir auch noch des großen Seesacks, in dem meine Campungsachen drin waren, die ich wohl nur auf dem Dieseltreffen brauchen würde. Dann sah die Sache schon deutlich kompakter aus:
Noch ne Runde durch die Stadt, vornbei am unvermeidbaren Eisenbahnviadukt
Erster Test mit der Olympus, naja, verbesserungswürdig bei Gegenlicht, wenn man die Einstellungen noch nicht kennt.
Egal, wir sehen wir das Domino's, einer der etwas wichtigeren Pizzadienste. Auch nicht wirklich spitze, dient der Grundversorgung und ist deshalb ein fester Ankerpunkt eines jeden studentischen Pubcrawls.
noch schnell hoch zum Bahnhof, da hat man einen brauchbaren Blick über sie Stadt hinüber zur Durham Cathedral, die aktuell einen Turban trägt.
Mist, der Blendendeckel öffnet nicht immer. Stimmt, da hat Junoior was gesagt. Merkt man immer erst wieder zuhause. ok, solangsam läuft mir die Zeit davon. Bis zur Unterkunft incl einem Pflichtzwischenstop noch ca 35min Fahrzeit, beide Navis sind sich einig. Es ist kurz nach neun, um zehn sollte ich dran sein. ok, los
raus aus der Stadt und auf schnellstem Weg zur Autobahn
Sonnenuntergang, nicht schlecht, das passt perfekt
Da is das Ding: The angel of the north:
Zuletzt geändert von Done #30 am Do 8. Mär 2018, 15:49, insgesamt 3-mal geändert.
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Donnerstag 25.05.2107 „You and your fucking reliable Honda“-Tour vom Blechengel nach Newcastle upon Tyne
Zitat aus Wikipedia
"Der Engel des Nordens (englisch Angel of the North) ist eine von Antony Gormley kreierte moderne Skulptur außerhalb von Gateshead in England.
Es handelt sich bei der rostbraunen Stahlskulptur um einen Engel, der an die industrielle Vergangenheit Nordenglands erinnern soll. Die Konstruktion erreicht eine Höhe von 20 Metern und eine Flügelspannweite von 54 Metern. Damit ist der Engel des Nordens breiter, als die Freiheitsstatue hoch ist."
Erneut wird mir bewusst, dass es absout doof war, die Spiegelreflex zuhause zu lassen. Es kommt auf den Bildern aus Handy und Kompaktkamera einfach nicht diese Lichtstimmung eines schönen Sommersonnenuntergangs rüber am rostigen Angel of the North.
Auch mit der Dashcam, also der Mobius, wirds versucht:
Ein bischen Botanik ins Bild:
Ich konnte mich kaum trennen, aber ich musste weiter
ein letzter Blick, es sollte aber nicht der letzte Anblick sein. Das Ding sieht man echt sehr weit
Schnell weiter, unterwegs sogar ein Cabrio überholt: Das geballte Forenwissen identifizierte den Wagen als Nissan Figaro
Newcastle upon Tyne ist erreicht, schnell die Unterkunft suchen
Herbergssuche hat was Biblisches. Und mit einer ungenauen Angabe, also nur nach Postcode steht man trotz Navi schnell in einem heruntergekommenen Vorgarten auf der falschen Straßenseite
hier gegenüber in diesem alten Schlösschen müsste es sein:
ok, schaut gut aus:
Mit dem Moped direkt ans Fenster vor die Reception durchggeschossen und abgestellt
Geschafft? Nö, jetzt gings erst richtig los.
An der Theke saß ein richtiger Klischee-Inder. Dieses furchtbare Englisch, aber war offenbar sehr gebildet. Wie sich herausstellt ein Akademiker. Aber mangels Genehmigung und/oder Anerkennung findet er keinen adäquaten Job und nun sitzt er an diesem Tresen und soll an einem furchbaren Desktop Leute wie mich ein- und auschecken. Er machte seine Sache indisch ruhig und britisch konsequent. Reservierung liegt vor, aber Bezahlung ist noch nicht bestätigt. Ich müsse bar zahlen. Ein Versuch, die darauffolgende Diskussion widerzugeben dürfte sinnlos sein. Mir wurde aber irgendwann zugestanden, nachdem ich die entsprechende Summe bar vorweisen konnte, immerhin schon mal mein Zimmer zu beziehen. Nichts Besonderes: quietschende, klappernde Tür und selbiges Bett, aber geschätzte Raumhöhe über 6m.
Inzwischen war ein junger hagerer Kerl aufgetaucht, der offenbar zum Personal gehörte. Als der meine Jayne erblickte ergoss sich aus ihm ein Wortschwall, der weit über das hinausging, was ich zwei Tage vorher am Winking Man erlebt hatte. Ich konnte ihm absolut nicht folgen, offenbar ein Einheimischer, der in seiner Begeisterung wohl nur einen der regionalen Dialekte beherrschte. Mit den Dialekten ist es hier wie in Deutschland: Nach Norden hin wird die Verständigung schwieriger.
Ab und zu ein paar Fetzen "Honda ... Millions ... windows ..... thrown out .... works ...." er wollte sich nicht beruhigen und irgendwann stand auch der indische Consierce daneben. Verzweifelt nahm ich mit ihm Blickkontakt auf und zuckte mit den Schultern. Er hörte sich noch interessiert ein, zwei Sätze seines jungen Kollegen an und erklärte mir dann wissend: " Ei sink hi leiks your beik." Aha, wieder was gelernt, hätte man ja drauf kommen können.
Wieder an der Reception folgten noch einige Telefonate mit dem bookingpartner in D und UK, sowie bei einer Paypal-stelle, sowie mit der inzwischen ziemlich genervten Familie zuhause. Nützte nichts, zusätzlich war die Neonröhre im Zimmer inzwischen defekt. Ich durfte dann in ein anderes Zimmer umziehen. Selbe zweifelhafte Qualität, aber näher am "Restroom". Dessen Qualität ist mit "Campingplatz" hinreichend beschrieben
Ich war irgendwann nur noch müde, verschwitzt sowieso und einfach fertig.
Irgendwann wäre ich bereit gewesen das Zimmer bar nochmals zu zahlen, nur dass Ruhe ist, da lag plötzlich die fehlende Bestätigung online vor und ich bekam meine Schlüssel.
Was für ein Tag,
Jetzt nur noch duschen, ein paar Mails checken, ein paar Fotos hochladen und ab in die Falle. Ich hatte noch zwei Strongbow Cider, die mich trotz der Umstände in einen seligen Schlaf stießen.
"Der Engel des Nordens (englisch Angel of the North) ist eine von Antony Gormley kreierte moderne Skulptur außerhalb von Gateshead in England.
Es handelt sich bei der rostbraunen Stahlskulptur um einen Engel, der an die industrielle Vergangenheit Nordenglands erinnern soll. Die Konstruktion erreicht eine Höhe von 20 Metern und eine Flügelspannweite von 54 Metern. Damit ist der Engel des Nordens breiter, als die Freiheitsstatue hoch ist."
Erneut wird mir bewusst, dass es absout doof war, die Spiegelreflex zuhause zu lassen. Es kommt auf den Bildern aus Handy und Kompaktkamera einfach nicht diese Lichtstimmung eines schönen Sommersonnenuntergangs rüber am rostigen Angel of the North.
Auch mit der Dashcam, also der Mobius, wirds versucht:
Ein bischen Botanik ins Bild:
Ich konnte mich kaum trennen, aber ich musste weiter
ein letzter Blick, es sollte aber nicht der letzte Anblick sein. Das Ding sieht man echt sehr weit
Schnell weiter, unterwegs sogar ein Cabrio überholt: Das geballte Forenwissen identifizierte den Wagen als Nissan Figaro
Newcastle upon Tyne ist erreicht, schnell die Unterkunft suchen
Herbergssuche hat was Biblisches. Und mit einer ungenauen Angabe, also nur nach Postcode steht man trotz Navi schnell in einem heruntergekommenen Vorgarten auf der falschen Straßenseite
hier gegenüber in diesem alten Schlösschen müsste es sein:
ok, schaut gut aus:
Mit dem Moped direkt ans Fenster vor die Reception durchggeschossen und abgestellt
Geschafft? Nö, jetzt gings erst richtig los.
An der Theke saß ein richtiger Klischee-Inder. Dieses furchtbare Englisch, aber war offenbar sehr gebildet. Wie sich herausstellt ein Akademiker. Aber mangels Genehmigung und/oder Anerkennung findet er keinen adäquaten Job und nun sitzt er an diesem Tresen und soll an einem furchbaren Desktop Leute wie mich ein- und auschecken. Er machte seine Sache indisch ruhig und britisch konsequent. Reservierung liegt vor, aber Bezahlung ist noch nicht bestätigt. Ich müsse bar zahlen. Ein Versuch, die darauffolgende Diskussion widerzugeben dürfte sinnlos sein. Mir wurde aber irgendwann zugestanden, nachdem ich die entsprechende Summe bar vorweisen konnte, immerhin schon mal mein Zimmer zu beziehen. Nichts Besonderes: quietschende, klappernde Tür und selbiges Bett, aber geschätzte Raumhöhe über 6m.
Inzwischen war ein junger hagerer Kerl aufgetaucht, der offenbar zum Personal gehörte. Als der meine Jayne erblickte ergoss sich aus ihm ein Wortschwall, der weit über das hinausging, was ich zwei Tage vorher am Winking Man erlebt hatte. Ich konnte ihm absolut nicht folgen, offenbar ein Einheimischer, der in seiner Begeisterung wohl nur einen der regionalen Dialekte beherrschte. Mit den Dialekten ist es hier wie in Deutschland: Nach Norden hin wird die Verständigung schwieriger.
Ab und zu ein paar Fetzen "Honda ... Millions ... windows ..... thrown out .... works ...." er wollte sich nicht beruhigen und irgendwann stand auch der indische Consierce daneben. Verzweifelt nahm ich mit ihm Blickkontakt auf und zuckte mit den Schultern. Er hörte sich noch interessiert ein, zwei Sätze seines jungen Kollegen an und erklärte mir dann wissend: " Ei sink hi leiks your beik." Aha, wieder was gelernt, hätte man ja drauf kommen können.
Wieder an der Reception folgten noch einige Telefonate mit dem bookingpartner in D und UK, sowie bei einer Paypal-stelle, sowie mit der inzwischen ziemlich genervten Familie zuhause. Nützte nichts, zusätzlich war die Neonröhre im Zimmer inzwischen defekt. Ich durfte dann in ein anderes Zimmer umziehen. Selbe zweifelhafte Qualität, aber näher am "Restroom". Dessen Qualität ist mit "Campingplatz" hinreichend beschrieben
Ich war irgendwann nur noch müde, verschwitzt sowieso und einfach fertig.
Irgendwann wäre ich bereit gewesen das Zimmer bar nochmals zu zahlen, nur dass Ruhe ist, da lag plötzlich die fehlende Bestätigung online vor und ich bekam meine Schlüssel.
Was für ein Tag,
Jetzt nur noch duschen, ein paar Mails checken, ein paar Fotos hochladen und ab in die Falle. Ich hatte noch zwei Strongbow Cider, die mich trotz der Umstände in einen seligen Schlaf stießen.
Zuletzt geändert von Done #30 am Do 8. Mär 2018, 15:50, insgesamt 2-mal geändert.
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Freitag 26.05.2107 „You and your fucking reliable Honda“-Tour von Newcastle upon Tyne bis Cresswell
Das sehr weiche Bett stand mit dem Kopfende an der stets irgendwie klappernden Tür zum die ganze Nacht über erstaunlich belebten Flur. Ich war in der Nähe der Etagendusche und -toilette. Anscheinend hatte alle Gäste irgendwas an der Blase.
Leider hatte der Ausweichraum keinen Schrank oder andere Gelegenheiten um die die Klamotten zum Lüften aufzuhängen. Aber für die Unterwäsche tuts auch ein Fernseher an der Wand ,-)
Ja, der Schlaf war selig trotz der Umstände. Ich wachte irgendwann weit nach acht Uhr morgens auf, weil es recht warm und hell war. Kurzer Blick ins Netz und schnell war eine preisgünstige Unterkunft in Falkirk, also hinter Edinburgh am Central Belt beim Firth of Forth gefunden und gebucht. Da ich auf Landstraßen an der Küste entlang flanieren wollte und noch eine Runde durch Newcastle, Edinburgh und drumrum vor hatte, sollte ich für die ca 230km nicht schon beim Start allzuviel Zeit verlieren. Es gab sowieso kein Frühstück, also flott zusammengepackt, ausgecheckt und raus in den schon gut warmen Tag.
Einfach mal Richtung Stadtmitte Newcastle abgebogen und in die Gegend geschaut. Ohne Dokumentation geht es nicht, also eine Aussicht gesucht, erster Fotohalt nach ca 500m. So geht der Schnitt in den Keller
Prompt passiert, was mir in Deutschland eher selten widerfährt: Ein Ehepaar mit deutlichem Migrationshintergrund interessiert sich für mich, Moped, woher, wohin und wir kommen ins Gespräch. Hier ist man irgendwie aufgeschlossener und kontaktfreudiger. Schön, aber so geht der Schnitt in den Keller
So erfuhr ich von einer Stelle, keine 300m weiter mit noch besserer Aussicht. Noch ein Fotohalt. So geht der Schnitt immer weiter in den Keller Fällt jemand was auf?
Jetzt zu erkennen?
Der Angel of the North vom Vortag aus etwa sieben Kilometern Entfernung:
Die nächste Mörderkonstruktion, die mir auffiel war das hier:
Als Fußballbanause musste ich erst von einem neugierigen Passanten aufgeklärt werden: Das ist der St. James’ Park , das Heimstadion von Newcastle United, das siebtgrößte Fußballstadion in England. Wieder die höflichen Fragen nach dem woher und wohin. Die Antwort auf das woher, "Germany .... South Germany ..... Bavaria ...you know?" erhellt das Gesicht meines Gesprächspartners: "Ah, Bayern Munchen, seeehr goood." - "Ja, heard about ..." Ich konnte ab dem Moment nicht mehr viel zum Thema beitragen, hörte mir aber noch einige, so wie ich aus dem regionalen Dialekt verstanden habe, Lobeshymnen über den deutschen Fußball an " .... Bastards .... fuck us everywhere ... ". Mit einem "you're welcome" und dem Tip, um die Zeit nicht unbedingt in die Stadt zu fahren, wenn ich nicht müsste, wurde ich dann entlassen. Grad nett wars.
Ich hatte noch keine drei Kilometer zurückgelegt, der Schnitt war im Keller und fing an zu graben
Also raus aus der Stadt, einfach nordwärts. Vierspurig gings durch schön angelegte Vorstädte
Offenbar hatten die Engländer bemerkt, dass ich mit der Innova unterwegs war und empfahlen mir die A1 zu meiden:
Der Vorschlag war konstruktiv, denn weitere Beschilderungen mit einem symbolisierten Schloß wiesen auf eine "Coastal Route" hin.
Genau so wollte ich es haben: Schöne gut griffige Straßen, der Blick konnte aber nur selten nach rechts übers Meer schweifen, denn es war stete Konzentration gefordert.
Blick nach Norden auf einer Anhöhe bei der Pill Box Hemscott Hill, also einem ehemaligen Infantrieunterstand aus dem zweiten Weltkrieg zwischen Cresswell und Widdrington:
von derselben Stelle nach Süden:
Schicke Strecke bis hierher, nicht weit gekommen, aber sehr genußvoll zu fahren. Der Schnitt ..... was weiß ich ....
Leider hatte der Ausweichraum keinen Schrank oder andere Gelegenheiten um die die Klamotten zum Lüften aufzuhängen. Aber für die Unterwäsche tuts auch ein Fernseher an der Wand ,-)
Ja, der Schlaf war selig trotz der Umstände. Ich wachte irgendwann weit nach acht Uhr morgens auf, weil es recht warm und hell war. Kurzer Blick ins Netz und schnell war eine preisgünstige Unterkunft in Falkirk, also hinter Edinburgh am Central Belt beim Firth of Forth gefunden und gebucht. Da ich auf Landstraßen an der Küste entlang flanieren wollte und noch eine Runde durch Newcastle, Edinburgh und drumrum vor hatte, sollte ich für die ca 230km nicht schon beim Start allzuviel Zeit verlieren. Es gab sowieso kein Frühstück, also flott zusammengepackt, ausgecheckt und raus in den schon gut warmen Tag.
Einfach mal Richtung Stadtmitte Newcastle abgebogen und in die Gegend geschaut. Ohne Dokumentation geht es nicht, also eine Aussicht gesucht, erster Fotohalt nach ca 500m. So geht der Schnitt in den Keller
Prompt passiert, was mir in Deutschland eher selten widerfährt: Ein Ehepaar mit deutlichem Migrationshintergrund interessiert sich für mich, Moped, woher, wohin und wir kommen ins Gespräch. Hier ist man irgendwie aufgeschlossener und kontaktfreudiger. Schön, aber so geht der Schnitt in den Keller
So erfuhr ich von einer Stelle, keine 300m weiter mit noch besserer Aussicht. Noch ein Fotohalt. So geht der Schnitt immer weiter in den Keller Fällt jemand was auf?
Jetzt zu erkennen?
Der Angel of the North vom Vortag aus etwa sieben Kilometern Entfernung:
Die nächste Mörderkonstruktion, die mir auffiel war das hier:
Als Fußballbanause musste ich erst von einem neugierigen Passanten aufgeklärt werden: Das ist der St. James’ Park , das Heimstadion von Newcastle United, das siebtgrößte Fußballstadion in England. Wieder die höflichen Fragen nach dem woher und wohin. Die Antwort auf das woher, "Germany .... South Germany ..... Bavaria ...you know?" erhellt das Gesicht meines Gesprächspartners: "Ah, Bayern Munchen, seeehr goood." - "Ja, heard about ..." Ich konnte ab dem Moment nicht mehr viel zum Thema beitragen, hörte mir aber noch einige, so wie ich aus dem regionalen Dialekt verstanden habe, Lobeshymnen über den deutschen Fußball an " .... Bastards .... fuck us everywhere ... ". Mit einem "you're welcome" und dem Tip, um die Zeit nicht unbedingt in die Stadt zu fahren, wenn ich nicht müsste, wurde ich dann entlassen. Grad nett wars.
Ich hatte noch keine drei Kilometer zurückgelegt, der Schnitt war im Keller und fing an zu graben
Also raus aus der Stadt, einfach nordwärts. Vierspurig gings durch schön angelegte Vorstädte
Offenbar hatten die Engländer bemerkt, dass ich mit der Innova unterwegs war und empfahlen mir die A1 zu meiden:
Der Vorschlag war konstruktiv, denn weitere Beschilderungen mit einem symbolisierten Schloß wiesen auf eine "Coastal Route" hin.
Genau so wollte ich es haben: Schöne gut griffige Straßen, der Blick konnte aber nur selten nach rechts übers Meer schweifen, denn es war stete Konzentration gefordert.
Blick nach Norden auf einer Anhöhe bei der Pill Box Hemscott Hill, also einem ehemaligen Infantrieunterstand aus dem zweiten Weltkrieg zwischen Cresswell und Widdrington:
von derselben Stelle nach Süden:
Schicke Strecke bis hierher, nicht weit gekommen, aber sehr genußvoll zu fahren. Der Schnitt ..... was weiß ich ....
Zuletzt geändert von Done #30 am Do 8. Mär 2018, 15:52, insgesamt 3-mal geändert.
Meine Ebay-Kleinanzeigen. Forenpreise auf Anfrage. Biete auch Tauschbörse für Givi-Kofferschließungen
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Freitag 26.05.2107 „You and your fucking reliable Honda“-Tour Castlehopping in Northumberland an der Nordseeküste
Relativ unspektakulär gings weiter nordwärts, das Wetter war fast schon zu warm zum Mopedfahren. Obwohl wir direkt an der Küste waren stand die Luft, die Ventilatoren waren ausgeschaltet.
Fast vergaß ich das Tanken, eine kleine Brotzeit im Schatten der Tankstelle und weiter gings Richtung Warkworth. Nicht dem in Neuseeland, sondern dem in Northumberland mit dem weithin sichtbaren Warkworth Castle in der Flussschleife des River Coquet. Kurzer Fotostop am Torhaus:
Hätte man besichtigen können, fast schon müssen, half alles nichts, ich sollte weiter. Der Schnitt .... ihr wisst schon .... aber man soll ja nicht schnell
man soll wirklich nicht schnell
wenn Briten auf was bestehen, bspw nicht schnell zu sein, dann hat das meist einen Grund, z.B. solche Kurvenkombinationen
oder solche Aussichten. hier Alnmouth:
Fotostop! Isn't it ned herrlich?
Gesellt sich an der Stelle plötzlich ein Radfahrer zu mir, packt seine Kamera aus, fängt auch zu fotografieren an und erklärt mir: Der Rest seiner Trainingsgruppe sei dort unten in der Stadt beim Einkehren aber er musste unbedingt nochmal zurück und von hier oben ein Foto machen. Nicht umsonst ist bei wiki ein Foto von derselben Stelle aus drin
Er schwärmte mir von diesem Städtchen Alnmouth was vor, so dass ich spontan auch noch kurz einen Schlenker rüberfuhr, über die Dutchess' Bridge von 1864:
Es ging rauf, runter, rum und rüber:
Ein Klischee jagt das nächste.
Herrlicher Blick über die Mündung des Aln in die Nordsee. Das draußen noch ein Inselchen Coquet Island vor Amble.
Kein Wunder, dass hier in der Gegend unzählige Filme gedreht wurden.. Der Schnitt .... egal, Weiter gehts. Man merkte es ihr an: Auf solchen Strecken fühlte sich die Innova so richtig wohl:
linksrum ....
rechtsrum ....
rauf ....
und dann endlich Kurven
ne, noch besser, eine Mühle, die mir für die Pfadfindertrophäe 2017 endlich Punkte bringen sollte. Hat leider nicht geklappt, der Ortsnachweis genügte nicht:
Ach ja, die Kurven, nahezu immer in Sichtweite zur Nordsee, die an diesem heißen Tag behäbig da lag wie schlecht eingeschenktes Bier
rom ...
und nom
Die Nordsee ist nicht immer so träge, sie kann auch anders, Daran erinnert bspw. das Denkmal "the rescue" der Seenotretter in Seahouses Harbour. Man beachte die deutliche Verwitterung des Steins oberhalb der Höhe der Mauer. Da pfeifts wohl schon ordentlich von See her
Direkt daneben ein Blick zum Naturreservat Farne Islands
Weiter links am Horizont wieder ein dicker Klotz aus Menschenhand. Was mag das sein?
Fast vergaß ich das Tanken, eine kleine Brotzeit im Schatten der Tankstelle und weiter gings Richtung Warkworth. Nicht dem in Neuseeland, sondern dem in Northumberland mit dem weithin sichtbaren Warkworth Castle in der Flussschleife des River Coquet. Kurzer Fotostop am Torhaus:
Hätte man besichtigen können, fast schon müssen, half alles nichts, ich sollte weiter. Der Schnitt .... ihr wisst schon .... aber man soll ja nicht schnell
man soll wirklich nicht schnell
wenn Briten auf was bestehen, bspw nicht schnell zu sein, dann hat das meist einen Grund, z.B. solche Kurvenkombinationen
oder solche Aussichten. hier Alnmouth:
Fotostop! Isn't it ned herrlich?
Gesellt sich an der Stelle plötzlich ein Radfahrer zu mir, packt seine Kamera aus, fängt auch zu fotografieren an und erklärt mir: Der Rest seiner Trainingsgruppe sei dort unten in der Stadt beim Einkehren aber er musste unbedingt nochmal zurück und von hier oben ein Foto machen. Nicht umsonst ist bei wiki ein Foto von derselben Stelle aus drin
Er schwärmte mir von diesem Städtchen Alnmouth was vor, so dass ich spontan auch noch kurz einen Schlenker rüberfuhr, über die Dutchess' Bridge von 1864:
Es ging rauf, runter, rum und rüber:
Ein Klischee jagt das nächste.
Herrlicher Blick über die Mündung des Aln in die Nordsee. Das draußen noch ein Inselchen Coquet Island vor Amble.
Kein Wunder, dass hier in der Gegend unzählige Filme gedreht wurden.. Der Schnitt .... egal, Weiter gehts. Man merkte es ihr an: Auf solchen Strecken fühlte sich die Innova so richtig wohl:
linksrum ....
rechtsrum ....
rauf ....
und dann endlich Kurven
ne, noch besser, eine Mühle, die mir für die Pfadfindertrophäe 2017 endlich Punkte bringen sollte. Hat leider nicht geklappt, der Ortsnachweis genügte nicht:
Ach ja, die Kurven, nahezu immer in Sichtweite zur Nordsee, die an diesem heißen Tag behäbig da lag wie schlecht eingeschenktes Bier
rom ...
und nom
Die Nordsee ist nicht immer so träge, sie kann auch anders, Daran erinnert bspw. das Denkmal "the rescue" der Seenotretter in Seahouses Harbour. Man beachte die deutliche Verwitterung des Steins oberhalb der Höhe der Mauer. Da pfeifts wohl schon ordentlich von See her
Direkt daneben ein Blick zum Naturreservat Farne Islands
Weiter links am Horizont wieder ein dicker Klotz aus Menschenhand. Was mag das sein?
Zuletzt geändert von Done #30 am Do 8. Mär 2018, 15:53, insgesamt 3-mal geändert.
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Freitag 26.05.2107 „You and your fucking reliable Honda“-Tour Castlehopping in Northumberland an der Nordseeküste und Gr
Das klärte sich bei der Weiterfahrt schnell auf: Bamburgh. Hört sich oberfränkisch an, is aber ned
dann muss der Klotz Bamburgh Castle sein:
auch von Landseite her sehr mächtig, halt ein Klotz: Aber bekannt aus vielen mir unbekannten Filmen. Immerhin ein historisches Gebäude I. Grades.
Wegen des Schnitts durfte ich keine Gedanken an einen längeren Aufenthalt oder gar Besichtigung verschwenden, also weiter. Trotzdem ein Blick zurück. Sagte ich schon mal Klotz?
Die Budle Bay ein paar Meter weiter hatte grad kein Wasser.
Ah, eine Mill, nichts wie hin, das gibt Punke:
Leider nicht, dann außer einer Farm gabs nichts zu sehen. Das Thema Punkten mit Mühlen für die Pfadfindertrophäe 2017 entwickelte sich zum Desaster.
Also weiter, keine Mühlen, keine Schlösser, keine Burgen, keine Klötze mehr, auch des Schnitts wegen gings weiter auf der A1
Spätestens jetzt hätte ich mich, wenn ich es gewusst hätte, über meine Spontanität, also meine mangelnde Tourvorbereitung ärgern müssen. Ich fuhr an Holy Island mit Lindisfarne Castle vorbei ohne es zu bemerken
Aber nun machte ich Strecke, nahm auch seltsame Schilder nur noch nebenbei zur Kenntnis. Beispielsweise das hier: "Pot a doodle do" ? Was'n das? Google half als ich zuhause war und ich die Videos der Bordcamera sichtete: Ein Campingplatz
Mangelnde Tourvorbereitung rächte sich auch hier: Plötzlich überraschte mich der Blick auf Berwick upon tweet, die nördlichste Stadt Englands.
Eine fette Eisenbahnbrücke, das ist doch ein prima Fotomotiv. Und auch noch mit Zug drauf. Die Royal Border Bridge, ein Grade-I-Bauwerk in Northumberland
Eine Straßenbrücke hats auch. Prima, erstmal rüber
Da hats noch eine dritte, eine alte Brücke. Die muss man doch irgendwie fotografieren können. Also irgendwie zum Nordufer am alten Seehafen durchgemogelt.
Alles irgendwie nicht so dolle. Also über die alte Brücke, die Old Bridge, die heißt tatsächlich so, zurück.
Irgendwie war grad ansteigende Flut. Für mich Landratte immer wieder befremdlich, wenn auflaufendes Wasser einen Fluß aufwärts fließen lässt:
Aber nun gelang doch noch ein Foto mit Innova und allen drei Brücken über den Tweet:
Was ich bis dahin nicht wusste, aber Reisen bildet ja manchmal erst hinterher, selbst wenn man nur wikipedia bemüht.
- Berwick ist die einzige englische Stadt, deren Fußballmannschaft, Berwick Rangers, und deren Rugbymannschaft in der jeweiligen schottischen Liga spielen.
- An der Stelle der heutigen Stadt stand früher das Kastell Pons Aelius, eine der römischen Festungen entlang des Hadrianswalls.
- Aufgrund seiner strategischen Lage an der jahrhundertelang umkämpften englisch-schottischen Grenze stand Berwick-upon-Tweed in der Folge im Zentrum der kriegerischen Auseinandersetzungen. Zwischen 1296 und 1482 wechselte der Besitz der Stadt nicht weniger als dreizehnmal zwischen England und Schottland, und sie wurde häufiger angegriffen und belagert als jede andere europäische Stadt.
Memo an mich:
Die Stadt und ihr Umland sollte ich mir als separates Reiseziel im Hinterkof behalten. Auch die Union Bridge in der Nähe, die erste Hängebrücke in Europa, die von Fuhrwerken benutzt werden konnte. Heute ist sie die älteste Hängebrücke, die noch immer für den Straßenverkehr genutzt wird. Und wir halten die Hängebrücke bei Langenargen für was besonderes
Aber nun husch, husch Richtung Edinburgh. Inzwischen sogar an der A1 angeschrieben. Ich hatte gelernt, das sind Meilenangaben, ich musste also vorher noch tanken.
Vorher kommt aber noch die Grenze. Nachdem die Gegend jahrhundertelang so umkämft war, wird man gefühlt alle 100m drauf hingewiesen:
Die Aufregung nimmt zu:
steigert sich
und plop, ne, ohne plop, einfach so, ist man plotzlich an der schottischen Grenze
Grenzübertritt war ganz harmlos, aber man merkt überall: Stolz sind sie schon, die Schotten.
Hilft alles nichts, ich sollte es endlich mal krachen lassen, also bleib ich auf der A1. Die Verkehrslage ist entspannt, also kann mans locker rollen lassen und hat viel Zeit die Nordsee zu betrachten
dann muss der Klotz Bamburgh Castle sein:
auch von Landseite her sehr mächtig, halt ein Klotz: Aber bekannt aus vielen mir unbekannten Filmen. Immerhin ein historisches Gebäude I. Grades.
Wegen des Schnitts durfte ich keine Gedanken an einen längeren Aufenthalt oder gar Besichtigung verschwenden, also weiter. Trotzdem ein Blick zurück. Sagte ich schon mal Klotz?
Die Budle Bay ein paar Meter weiter hatte grad kein Wasser.
Ah, eine Mill, nichts wie hin, das gibt Punke:
Leider nicht, dann außer einer Farm gabs nichts zu sehen. Das Thema Punkten mit Mühlen für die Pfadfindertrophäe 2017 entwickelte sich zum Desaster.
Also weiter, keine Mühlen, keine Schlösser, keine Burgen, keine Klötze mehr, auch des Schnitts wegen gings weiter auf der A1
Spätestens jetzt hätte ich mich, wenn ich es gewusst hätte, über meine Spontanität, also meine mangelnde Tourvorbereitung ärgern müssen. Ich fuhr an Holy Island mit Lindisfarne Castle vorbei ohne es zu bemerken
Aber nun machte ich Strecke, nahm auch seltsame Schilder nur noch nebenbei zur Kenntnis. Beispielsweise das hier: "Pot a doodle do" ? Was'n das? Google half als ich zuhause war und ich die Videos der Bordcamera sichtete: Ein Campingplatz
Mangelnde Tourvorbereitung rächte sich auch hier: Plötzlich überraschte mich der Blick auf Berwick upon tweet, die nördlichste Stadt Englands.
Eine fette Eisenbahnbrücke, das ist doch ein prima Fotomotiv. Und auch noch mit Zug drauf. Die Royal Border Bridge, ein Grade-I-Bauwerk in Northumberland
Eine Straßenbrücke hats auch. Prima, erstmal rüber
Da hats noch eine dritte, eine alte Brücke. Die muss man doch irgendwie fotografieren können. Also irgendwie zum Nordufer am alten Seehafen durchgemogelt.
Alles irgendwie nicht so dolle. Also über die alte Brücke, die Old Bridge, die heißt tatsächlich so, zurück.
Irgendwie war grad ansteigende Flut. Für mich Landratte immer wieder befremdlich, wenn auflaufendes Wasser einen Fluß aufwärts fließen lässt:
Aber nun gelang doch noch ein Foto mit Innova und allen drei Brücken über den Tweet:
Was ich bis dahin nicht wusste, aber Reisen bildet ja manchmal erst hinterher, selbst wenn man nur wikipedia bemüht.
- Berwick ist die einzige englische Stadt, deren Fußballmannschaft, Berwick Rangers, und deren Rugbymannschaft in der jeweiligen schottischen Liga spielen.
- An der Stelle der heutigen Stadt stand früher das Kastell Pons Aelius, eine der römischen Festungen entlang des Hadrianswalls.
- Aufgrund seiner strategischen Lage an der jahrhundertelang umkämpften englisch-schottischen Grenze stand Berwick-upon-Tweed in der Folge im Zentrum der kriegerischen Auseinandersetzungen. Zwischen 1296 und 1482 wechselte der Besitz der Stadt nicht weniger als dreizehnmal zwischen England und Schottland, und sie wurde häufiger angegriffen und belagert als jede andere europäische Stadt.
Memo an mich:
Die Stadt und ihr Umland sollte ich mir als separates Reiseziel im Hinterkof behalten. Auch die Union Bridge in der Nähe, die erste Hängebrücke in Europa, die von Fuhrwerken benutzt werden konnte. Heute ist sie die älteste Hängebrücke, die noch immer für den Straßenverkehr genutzt wird. Und wir halten die Hängebrücke bei Langenargen für was besonderes
Aber nun husch, husch Richtung Edinburgh. Inzwischen sogar an der A1 angeschrieben. Ich hatte gelernt, das sind Meilenangaben, ich musste also vorher noch tanken.
Vorher kommt aber noch die Grenze. Nachdem die Gegend jahrhundertelang so umkämft war, wird man gefühlt alle 100m drauf hingewiesen:
Die Aufregung nimmt zu:
steigert sich
und plop, ne, ohne plop, einfach so, ist man plotzlich an der schottischen Grenze
Grenzübertritt war ganz harmlos, aber man merkt überall: Stolz sind sie schon, die Schotten.
Hilft alles nichts, ich sollte es endlich mal krachen lassen, also bleib ich auf der A1. Die Verkehrslage ist entspannt, also kann mans locker rollen lassen und hat viel Zeit die Nordsee zu betrachten
Zuletzt geändert von Done #30 am Do 8. Mär 2018, 15:54, insgesamt 4-mal geändert.
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Freitag 26.05.2107 „You and your fucking reliable Honda“-Tour durch East Lothian zum Firth of Forth
In der Hitze des Tages hatte ich zwar viel getrunken, aber bislang kaum was gegessen. Kein Problem: Ich hab ja noch was dabei vom Tankstop heut morgen. Flott einen Schattenplatz mit Meeresblick gesucht und an einer Seitenstraße zur Küste runter gefunden
Memo an mich: Nichts mit Ei und Tomate ins heiße Topcase legen. Die Packung war aber glücklichwerweise noch dicht. Sieht dann so aus und schmeckt auch so. Ich mags. Naja, simmer ehrlich, die Konsistenz war etwas "strange", aber der Hunger triebs rein ....
Ich dachte, mein Pausenplätzchen sei etwas abseits, aber dauernd fuhren Autos mit fremden Kennzeichen an mir vorbei. Also mal gucken wo die alle hin wollen. Dann gings runter an die Küste:
Wuuuuhaaaa, runter zu einem Campingplatz, dem Pease Bay Leisure Park
und dann ......... was ist das ...... eine Furt !
......jjjjiiiihhhaaaaaaaa..... und jetzt mit Schwung ............... nnneeeeeeeeeeee, lieber nicht!!!!!!!!!!
Der Motor und die Bremsscheibe sind heiß, das grüne Zeug auf der Betonfahrbahn sind ganz rutschige Algen und so Zeug ..... also ganz langsam durch ohne zu spritzen und zu stürzen.
Auf vier Rädern kann jeder machen was er will, der hier bspw:
Eine schicke Lage hat der Platz schon
Aber schon wieder hab ich getrödelt und eien ungeplanten Umweg eingefügt.
Also zurück auf die A1. Immer noch 36 Meilen bis Edinburgh
Ich wundere mich grad über einen Klotz am Horizont, als es plötzlich neben mir rauscht und ein Schnellzug Newcastle -Edinburgh von Virgin Trains East Coast überholt. Von dort oben sah es wohl >so< aus
Der Klotz ist das Kernkraftwerk Torness
Ursprünglich wollte ich über North Berwick an der Küste entlang einen großen Bogen fahren, aber nun lasse ich angesichts der fortgeschrittenen Zeit sogar den Schlenker nach Dunbar lieber aus.
Tanken, ja, stimmt, das musste ich ja auch noch und Vorräte auffüllen. Also runter von der A1 und ne Tanke gesucht in Tranent. Kurze Pause bei ASDA im Schatten.
Nebenan im Supermarkt fielen mir an der Kasse ein paar Münzen runter, was ich unhöflicherweise mit einem kurzen leisen Ausflug ins deutsche Schimpfwörterverzeichnis kommentierte. Die Dame an der Kasse meinte nur: "Nicht aufregen , wir haben hier alle viel Zeit." Umpf, erwischt. Soviel Zeit, dass wir einen kurzen Smalltalk auf Deutsch hielten, während hinter mir fünf weitere Kunden geduldig warteten. Sie war offenbar vor 25 Jahren mit einem schottischen Militärangehörigen, der im Rheinland Dienst tat, zurück in seine Heimat gegangen. Würde Sie sofort wieder tun, aber manchmal vermisse sie Deutschland schon. "Da funktioniert einfach alles". "Ja, das war vielleicht mal so, bis vor ca 25 Jahren ..." Dann entschuldigen wir uns bei den Wartenden "sometimes you need a talk in your mother's language" Anstatt dass es nun weiterging hatte ich plötzlich fünf Neugierige an der Backe, denen ich nun auf ihrer Muttersprache wiederholen durfte, was wir soeben unter vier Augen auf Deutsch geklärt hatten, sowie das übliche woher, wohin, etc. Man wird irgendwie nicht fertig. Irgendwann konnte ich mich lösen. "Great." "Have a nice Trip" "You're welcome" schallte es mir nach ..... Verrücktes Volk ....
Nach Tranent, also westlich davon, hat man von Süden her den gesamten Firth of Forth vor sich. Ganz weit am Horizont kann man im Dunst die Brücken erahnen
Also rein in den Moloch
Memo an mich: Nichts mit Ei und Tomate ins heiße Topcase legen. Die Packung war aber glücklichwerweise noch dicht. Sieht dann so aus und schmeckt auch so. Ich mags. Naja, simmer ehrlich, die Konsistenz war etwas "strange", aber der Hunger triebs rein ....
Ich dachte, mein Pausenplätzchen sei etwas abseits, aber dauernd fuhren Autos mit fremden Kennzeichen an mir vorbei. Also mal gucken wo die alle hin wollen. Dann gings runter an die Küste:
Wuuuuhaaaa, runter zu einem Campingplatz, dem Pease Bay Leisure Park
und dann ......... was ist das ...... eine Furt !
......jjjjiiiihhhaaaaaaaa..... und jetzt mit Schwung ............... nnneeeeeeeeeeee, lieber nicht!!!!!!!!!!
Der Motor und die Bremsscheibe sind heiß, das grüne Zeug auf der Betonfahrbahn sind ganz rutschige Algen und so Zeug ..... also ganz langsam durch ohne zu spritzen und zu stürzen.
Auf vier Rädern kann jeder machen was er will, der hier bspw:
Eine schicke Lage hat der Platz schon
Aber schon wieder hab ich getrödelt und eien ungeplanten Umweg eingefügt.
Also zurück auf die A1. Immer noch 36 Meilen bis Edinburgh
Ich wundere mich grad über einen Klotz am Horizont, als es plötzlich neben mir rauscht und ein Schnellzug Newcastle -Edinburgh von Virgin Trains East Coast überholt. Von dort oben sah es wohl >so< aus
Der Klotz ist das Kernkraftwerk Torness
Ursprünglich wollte ich über North Berwick an der Küste entlang einen großen Bogen fahren, aber nun lasse ich angesichts der fortgeschrittenen Zeit sogar den Schlenker nach Dunbar lieber aus.
Tanken, ja, stimmt, das musste ich ja auch noch und Vorräte auffüllen. Also runter von der A1 und ne Tanke gesucht in Tranent. Kurze Pause bei ASDA im Schatten.
Nebenan im Supermarkt fielen mir an der Kasse ein paar Münzen runter, was ich unhöflicherweise mit einem kurzen leisen Ausflug ins deutsche Schimpfwörterverzeichnis kommentierte. Die Dame an der Kasse meinte nur: "Nicht aufregen , wir haben hier alle viel Zeit." Umpf, erwischt. Soviel Zeit, dass wir einen kurzen Smalltalk auf Deutsch hielten, während hinter mir fünf weitere Kunden geduldig warteten. Sie war offenbar vor 25 Jahren mit einem schottischen Militärangehörigen, der im Rheinland Dienst tat, zurück in seine Heimat gegangen. Würde Sie sofort wieder tun, aber manchmal vermisse sie Deutschland schon. "Da funktioniert einfach alles". "Ja, das war vielleicht mal so, bis vor ca 25 Jahren ..." Dann entschuldigen wir uns bei den Wartenden "sometimes you need a talk in your mother's language" Anstatt dass es nun weiterging hatte ich plötzlich fünf Neugierige an der Backe, denen ich nun auf ihrer Muttersprache wiederholen durfte, was wir soeben unter vier Augen auf Deutsch geklärt hatten, sowie das übliche woher, wohin, etc. Man wird irgendwie nicht fertig. Irgendwann konnte ich mich lösen. "Great." "Have a nice Trip" "You're welcome" schallte es mir nach ..... Verrücktes Volk ....
Nach Tranent, also westlich davon, hat man von Süden her den gesamten Firth of Forth vor sich. Ganz weit am Horizont kann man im Dunst die Brücken erahnen
Also rein in den Moloch
Zuletzt geändert von Done #30 am Do 8. Mär 2018, 15:56, insgesamt 5-mal geändert.
Meine Ebay-Kleinanzeigen. Forenpreise auf Anfrage. Biete auch Tauschbörse für Givi-Kofferschließungen