„You and your fucking reliable Honda“-Tour Mai-Juni 2017 Möhnesee, England, Schottland, Billingshurst

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Done #30
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Dienstag 23.05.2017 „You and your fucking reliable Honda“-Tour London bei Nacht

Beitrag von Done #30 »

Die Wasserstandsmeldung nach Hause war schlecht, richtig schlecht. Einerseits kümmerten sich nun drei Personen in der Ferne um mein Wohlergehen, aber ich musste auch mit allen Kontakt halten. Der Stromverbrauch war also nicht geringer. Richtung Oxford gabs gar nichts im Netz, zumindest nichts bezahlbares. Irgendwann gegen halb neun Uhr abends mit den letzten Elektronen kam die Nachricht sinngemäß: „Fahr nach Chelsea, is nur 10km weg, kein Frühstück, aber bezahlbar, hab gebucht.“ Ja, danke, ok, mach ich.
Adresse ins Navi eingetippt. Fuck, das ist genau die beschissene Strecke wieder zurück in die Stadt, die ich hergekommen bin.
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Ging nur gering besser, Berufsverkehr haben die hier wohl ganztags.
Die Unterkunft, mehrere asiatisch geführte Stadthäuser, eigentlich ein ganzer Block mitten in der Stadt war von außen nett anzusehen mit den Säulen und vielen separaten Eingängen.
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Innen aber ein Loch. Das Zimmer winzig, aber hoch, Fenster zu einem dunklen Innenhof von 2x2 Metern, also ein Lichtschacht. Gegenüber das Fenster der Dusche. Ein windiges Metalldoppelbettgestell, das schon vom anschauen quietschte und ein Schrank der mir beim öffnen einer Tür entgegen kippte. Die Gemeinschaftsdusche und Toilette ein paar Zimmer weiter auf der Etage hab ich nur mit Stiefeln betreten.

Im Flur traf ich ein paar Jungs aus Leipzig, die schon den dritten Tag da waren. „Besoffen gehts“
Aufgrund des Lärms war an Schlaf nicht zu denken, also was solls. Irgendwann muss der Verkehr doch erträglich werden. Abrödeln, Gepäck unterbringen, Tanken und ab in die Stadt.

Leider hatte ich meine Tracker auch abgerödelt, so kann ich nur grob nachvollziehen, wo ich war. Vorbei an Harrods Lichterpalast, und schon da verfluchte ich mich, dass ich meine Spiegelreflex zu Hause hatte, die Kompakte keinen Strom hatte und ich nur mit dem Handy knipsen konnte.
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Admiralty Arch
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Riesenrad London Eye
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und schließlich war ich an der Towerbridge ohne mitbekommen zu haben, dass ich unmittelbar am Buckingham palace vorbeifuhr.
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Egal, ein paar Fotos, ein bischen ausruhen
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Victoria Memorial
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und dann an die Unterkunft zurück.
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Zum Erste mal überhaupt schloß ich Jayne mit einem Schloß an einen festen Gegenstand an.
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Inzwischen war es von einigen einzelnen Personen im Flur abgesehen ruhiger im Haus. Wifi war etwas schwerfällig, aber ich buchte aufgrund der nervigen Erfahrung gleich ein Quartier für die nächste Nacht.

Irgendwo etwa 180 Dingsbums Luftline weiter nördlich. Das sollte passen um Oxford eines Blickes zu würdigen, aber leider nicht mehr um die Eishockeyfreunde zu besuchen. Der Moloch Birmingham sollte westlich und Manchester östlich umgangen werden. Das Navi versprach 250 interessante Dingsbums durch viel Grün

Stiefelsohle noch geklebt, Schrank drauf gestellt, sollte halten

Ich war stolz auf mich. Ich hatte gelernt zu planen. Aber irgendwas lies mich etwas unruhig schlafen. Jayne draußen mitten in der Stadt? Ok, das wird’s wohl sein
Gute Nacht.

Ich stelle fest: Die Doku braucht es weitaus mehr Zeit als die Tour selbst
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Done #30
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Mittwoch 24.05.2017 „You and your fucking reliable Honda“-Tour London, Oxford und weiter

Beitrag von Done #30 »

Ich weiß nicht mehr weshalb ich tatsächlich kurz nach sieben bereits aufwachte. Ich hab doch Urlaub. :motzen: War es die Morgensonne durchs Fenster, waren es die vielen Geräusche der anderen Insassen auf der Flucht, die auf den Fluren widerhallten oder schlichtwegs die Sorge um Jayne, die da in der fremden Großsstadt draußen die Nacht verbrachte? Vielleicht auch nur der Selbsterhaltungstrieb angesichts des Schranks gegenüber?
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Der nach dem Kleben der Sohle untergeklemmte Stiefel hatte die Sache noch halbwegs stabil an die Wand gedrückt. Dedermaßen misstrauisch gegenüber britischer Handwerkskunst versah ich den Stiefel noch mit einem Streifen Klebeband.
Aufgerödelt war dann schnell und ohne weiteren Kontakt mit sanitären Einrichtungen oder Frühstück zu riskieren gings gleich weiter. Sehr freundlich die Erinnerung an den Linksverkehr.
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Es war mittwochmorgen und erstaunlich flott kam ich Richtung Westen auf Ausfallstraßen voran. Autobahn musste leider sein, da ja bereits die Unterkunft gebucht war und noch einige Tagesordnungspunkte zu absolvieren waren. Oxford stand auf der imaginären Liste. Ich überlegte, ob ich noch ein paar Eishockeyfreunde in Oxford anfunken sollte, verwarf den Gedanken aber angesichts des anstehenden Tagespensums. Außerdem wirds, falls ich jemanden treffen sollte, mit denen sowieso immer etwas länger. Hockeyspieler eben :prost2:
Es lief gut, landschaftlich wars auch nett anzusehen. Auf der M4 und M25 durch den Colne Valley Reginal Park, links ab auf die M40 vorbei an so schmissigem Ortsnamen Loudwater oder Handy Cross. Das Aston Rowant National Nature Reserve wurde westwärts durch einen künstlichen tiefen Einschnitt verlassen und plötzlich war die Landschaft flach. Also weiterrollen lassen und irgendwann sollte ja auch was für den Magen getan werden.
Kurz vor Oxford an der A40 gabs einen kleinen Imbisswagen und nebenan eine Toilette.
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Mit dem Mädel an der Theke und einem Fernfahrer aus Leipzig war ich schnell einig: "Brötchen können sie nicht auf der Insel" Aber für Hamburger reichts. Der war lecker und der Kaffee wie er eben in Imbissbuden so ist. Oxford musste sein, aber nur ein ganz kurzer Abstecher in die Stadt und gleich weiter.

Das ist keine normale Kirche, sondern die schlichte Kapelle des Magdalen Colleges, eines der älteren Colleges der Universität Oxford.
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Fahrradteildiebstähle sind offenbar üblich ;-) Der Kerl war ganz schön flott unterwegs, der musste was geklaut haben.
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Noch ein College. der Zugang zum Hertford College, die Seufzerbrücke
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Gleich daneben der Radcliffe-Square mit dem Radcliffe Camera, einer Bibliothek, bzw Lesesaal
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Noch ein paar Fotos mit altem Zeug gemacht und dann wollt ich weiter. An einer Kreuzung machte die noch auf Autobahnfahrt eingestellte Ansage meines Navis einen Radlfahrer auf mich aufmerksam. "Kommst aus Deutschland, was?" - "Äh, ja. Merkt mans?" in dem Moment brüllt das Navi: "An der nächsten Krrreuzzzunk rrrechhhts abbiegen." Ja, alles klar .... :stirn:
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Etwas smalltalk zwischen zwei Ampeln, "idealer Tag um Oxford zu besuchen, heut sei ein großes Ruderrennen, er sei der Kapitän eines Bootes, sein Co-Kapitän sei ein Münchner mit einen ähnlichen Dialekt und sie freuten sich über jede Unterstützung." "Das wenn ich gewusst hätte, Sorry, muss weiter, hab häng schon ne Stunde. Haut rein, viel Erfolg und vergesst nicht zu feiern."
Nein, es war nicht das Rennen gegen Cambridge, sondern ein Event, die Eights Week. Hat mich trotzdem geärgert, das verpassen zu müssen.

Ein Fotohalt noch
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und dann gings raus aus der Stadt, um dann weiter Richtung Norden einzuschwenken
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Endlich wieder Landstraßen, herrlich
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und Landschaft
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und Kirchen, hier in Shipston-on-stour
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Landschaften hatten wir schon erwähnt, aber hübsche Häuschen am Straßenrand noch nicht:
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Vor lauter Fotomotiven kam ich kaum vorwärts. Den Dank dafür nahm ich gerne an. Anderseits was kann man mit 125ccm auch schnell fahren?
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Mein Tracker zeichnete weiter auf. Wer mal in die Gegend kommt, man kann nichts falsch machen
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Zuletzt geändert von Done #30 am Do 8. Mär 2018, 15:23, insgesamt 2-mal geändert.
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Mittwoch 24.05.2017 „You and your fucking reliable Honda“-Tour von Stratford-upon-Avon nach Kidderminster

Beitrag von Done #30 »

Weiter gings nordwärts vorbei an weiteren unzähligen fotografierenswerten Objekten wie Kirchen, Häuschen, Schlösschen etc auf der A3400 vorbei an Alderminster. Man kann nicht immer anhalten, sonst kommt der Motor nie auf Betriebstemperatur. Manchmal tat ich es doch.
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Bis man an das unvermeidliche Stratford-upon-Avon kommt. Ein alter Familien-Insider besagt, dass dort das Bier nicht gerührt, sondern geschüttelt wird.
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Wikipedia sagt: „Die Stadt wird jährlich von über zwei Millionen Menschen besucht. Hauptattraktionen sind die Stätten, die einen – wenn auch teilweise nur vagen – Bezug zu Shakespeare und seinem Werk haben. “ Deshalb gabs auch viel zu knipsen. Marketsquare mit Monument am Eingang der Henleystreet. Irgendwo hier muss William Shakespeares Geburtshaus sein. Hab mir aber nicht mehr die Zeit genommen das genauer herauszufinden. Man muss ja nicht unbedingt als Tourist auftreten
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Das klappte nicht so, denn ein anderer aufmerksamer Tourist wollte unbedingt, dass ich auch mal aufs Bild komme.
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Also bediene ich das Klischee weiter und fahre zum Theater weiter. Schnell ein Foto in der Lieferantenauffahrt
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Dann aber nichts als raus aus der Stadt. Der Hunger meldet sich auch langsam. Aus einem der üblichen Village Stores kam eine Gruppe fröhliche Jugendlicher irgend welche dampfenden Sachen futternd. Kann also so schlecht nicht sein. Also rein und nach der Warmtheke gesucht.
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Kein Problem, der Geruch führte mich. Dabei trat ich unaufmerksamerweise heftig gegen einen Blechmülleimer, der am Ende einer Regalreihe stand. Trockener Kommentar einer ca 90-jährigen Dame: „You won't kick the basket here?“ Wir hatten nach diesem Auftakt sehr viel Spaß bei einem sehr gemütlichen Smalltalk an der Theke und die erste Sauage-Roll wurde gleich an Ort und Stelle verpeist. Der Ladenbesitzer war auch sehr neugierig was mein Fahrzeug anging. Kein Wunder, er hatte mal eine C90.

Mit aufgefülltem Proviant gings weiter.
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Es tauchte dann in einer Ebene eine auffällige Erhebung auf mit einer gedrungenen Kirche. Von dort oben musste man einen guten Blick auf die Landschaft haben. Aber erstmal wurde noch ein leckeres Stück von der Warmtheke vorhin verdrückt
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Die Kirche hat einen sehr hübschen alten, aber noch genutzten Friedhof drumrum. Die Inschriften auf den Grabsteinen waren sehr interessant. Von gefühlvoll, traurig, hoffungsvoll und auch trockenem Humor war alles vertreten. Ich musste für meine Tochter fast alle fotografieren.
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Und auch die Aussicht enttäuschte nicht
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Offenbar war ich nicht der Erste, der sich dafür interessierte und beeindruckt war. EineTafel erläuterte die markanten Punkte, die man bei besonders guter Sicht erkennen soll:
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Herrlich geschwungene Nebenstraßen machten die Weiterfahrt zu einem wahren Genuß
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Das führte natürlich zu leichten Problemen im Begegnungsverkehr, mit denen die Einheimischen aber locker umgingen. Kurz Peilen, Verständigung durch Kopfnicken und vorbei:
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Nicht nur die Straßen waren schmal in der Gegend , auch die Kanäle und handbedienten Schleusen.
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Ansonsten nur Landschaft, Landschaft und nochmals Landschaft
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Linksrum
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und wieder rechtsrum
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und manchmal auch erst rechtsrum
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und dann linksrum
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Auf der Karte schauts unspektakulär aus, aber die Etappe war herrlich.
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Zuletzt geändert von Done #30 am Do 8. Mär 2018, 15:28, insgesamt 3-mal geändert.
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Montag 25.05.2107 „You and your fucking reliable Honda“-Tour, Heading north

Beitrag von Done #30 »

Da aber solche Sträßchen ohne Mittelstriche selten hohe Reiseschnitte erlauben musste ab und zu geknüppelt werden. Machte aber selbst mit zwei durchgezogenen Mittelstrichen ausgesprochen viel Spaß
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Nie sollte man vergessen rechtzeitig Pausen zu machen, Essen bevor der Hunger kommt, trinken vor dem Durst. Letzteres ist nicht nur guter bayerischer Brauch, alles zusammen verhindert, dass die Konzentration nachlässt. Es fand sich ein schattiges Plätzchen in einer Hofeinfahrt. Nach der Mahlzeit ein Viertelstündchen dösen tat ungemein gut.
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Bridgnorth in der Grafschaft Shropshire lockte mit einem herrlichen Anblick über die Oberstadt mit Castle und Kirche und die Unterstadt welche durch den Fluß Severn geteilt sind
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Aber ich fuhr schnell weite. Naja, so schnell wie es die Motorleistung und das Gewissen angesichts der unzähligen Warnungen erlaubte.
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Etwas übertrieben fand ich dann schon, dass auch noch das Andenken an den Vorbesitzer meiner Innova herhalten musste um selbige einzubremsen
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Diese Etappe nordwärts durch die Midlands war trotzdem zügig zurückgelegt, die gebuchte Unterkunft noch weit weg.
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Auf den von mir so geliebten Landstraßen x-ter Ordnung war das nicht zu schaffen, also gings auf sowas wie Bundestraßen weiter. Vorteil: Man kommt stellenweise vierspurig durch die Städte. Hier passiere ich den Clocktower-Roundabaout an der A518 in Telford. Stil, das haben sie, die Briten.
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Von weitem sichtbar das Lilleshall Monument, zu Ehren von George Leveson Gower, First Duke of Sutherland. Leider nur von der Straße aus betrachtet, die Zeit drängte langsam.
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Newport (Shropshire) war geschmückt und machte Werbung für den Carnival 2017. Kurzer Fotostop für die wuchtige Kirche St. Nikolas im weichen Abendlicht.
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Abendlicht? Mist. Nichts wie weiter. An einer Autoschlange vorbei rollte ich vorsichtig nach vorn. Der Bauarbeiter konnte mein Zögern nicht verstehen und winkte mich an der roten Ampel durch. Danke, so entspannt und doch flott kann es gehen.
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Nochmal strecke machen, d.h. Sprit bunkern. Hab ich schon irgendwo mal geschrieben, dass es für so sensible Naturen wie ich es eine bin, durchaus unter bestimmten Umständen, und auch nur dann, etwas enervierend sein kann, dass man an einer weitgehend handelsüblichen Innova alle 150km tanken und dabei seinen gesamten mitgeführten Hausstand von der Sitzbank entfernen und hinterher wieder sorgsam verzurren muss? Nein? Ok, dann sag ich es jetzt: Es macht mich krank
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Troptzdem waren die Straßen das reinste Vergnügen.
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Herrlich, isn't it?
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Der Asphalt war grob und griffig, aber trotzdem sollte man speziell als Ortsunkundiger die Warnungen ernst nehmen. Andererseits kündigten sie oftmals wunderschön zu fahrende Kurvenkombinationen an
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Auch diese Etappe war ein Zungenschnalzer:
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Done #30
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Mittwoch 25.05.2107 „You and your fucking reliable Honda“-Tour zum Peak District National Park

Beitrag von Done #30 »

Die Innova lief wie ein Uhrwerk, die etwas erhöhte Schlagzahl heute schien ihr gut zu tun. Stroke-on-Trent ließen wir links liegen und schon bald änderte sich die Landschaft. Es wurde wieder etwas hügeliger
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In Leek gibt es mitten in der Stadt am oberen Ende des Marktpklatzes einen Clocktower kombiniert zum Nicholson War Memorial. Technikverliebtheit und Ehrfurcht vor den Toten, völlig ungewohnt für uns Deutsche. Als Sieger tut man sich da schon leichter
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Da entdeckte ich auch eine der erstaunlich wenigen Waves, die ich auf der Insel vorfand. Der ältere Besitzer war nebenan in einem asiatischen Fastfood-Laden verschwunden. Aber ich musste weiter.
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Die Landschaft wurde nun nicht nur hügeliger, sondern auch etwas schroffer und dünner besiedelt. Ich erreichte, wie ich erst zuhause recherchierte, den Peak District National Park
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Die Straßen waren erstaunlich gerade, aber dass die Steigungen schon heftig waren, merkte ich auf der schwer beladenen Innova als ich ständig zwischen zweiten und dritten Gang hin- und her steppen musste.
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Wenn man so etwas wie eine Baumgrenze definieren möchte, dann war sie hier bereits knapp überschritten.
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Die Aussicht grandios, ich war sprachlos.
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Ein paar Meter weiter oben war an der Straße hinter einer Hecke ein Parkplatz, eine Gaststätte und davor ca vier Dutzend Motorräder. So gönnte ich mir und dem zweiten Gang der Innova eine kurze Pause. Warum nicht? Ich hab doch Urlaub. Ich war noch nicht zum Stehen gekommen, schon war ich von einer sehr inhomogenen Gruppe Motorradfahrer umringt. Ein Jüngerer rief etwas von „no, it's a small one“
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Kurze Begrüßung bei der Gruppe und ich entschuldigte mich kurz, holte einen Kaffee und sortierte mich auf der Toilette.
Ach ja, ich war am winking man. Nie gehört, aber schaute interessant aus
https://www.winkingman.co.uk/
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Zurück zum Moped. Der Jüngste aus der Gruppe hüpft immer noch um Jayne herum und kriegt sich fast nicht ein. Erstaunlich gut informiert, bzw was ich davon so verstand, referierte er über die Besonderheiten. Er fuhr übrigens auch eine 125er Honda, ein Chopper. Offenbar eine CM.
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An der Stelle erwähne ich mal, dass sich, wie auch in Deutschland nach Norden nicht nur die Landschaft, sondern auch der Dialekt der Einheimischen ins Unverständliche verändert. Der Satzbau mag ja noch grob Subjekt, Prädikat, Objekt entsprechen, aber die dazugehörenden Buchstaben schienen mir etwas neu sortiert. Wie bei Urs Wehreli.
Lasst es mich mal so beschreiben: Am Satzanfang gab es einige Vokale, dann in der Mitte deutlich mehr Konsonanten und die bislang vernachlässigten Restvokale wurden am Satzende quasi randomisiert hinterhergespuckt. Die Unterhaltung war schwierig, aber ungemein lustig.
Leider entnahm ich ihr auch, dass ich noch ne ganze Ecke zu fahren hätte. Außerdem war der Kaffee wegen dem etwas schneidigen Wind dort oben auch schon kalt. Die Einladung zu einer gemütlichen Geburtstagsfeier in der Kneipe musste ich leider ausschlagen

Ich kam mir vor wie auf manchen stellen der Schwäbischen Alb, aber alles wirkte irgendwie rundgeschliffener.
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Spärliche Vegetation und in den Tälern begann es bereits dunstig zu werden. Ein Rundumblick bei Flash:
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faszinierende Lichtspiele
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Einsame Höfe
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Zwickmühle: Fotografieren oder weiterfahren? Euch zuliebe noch ein Foto:
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noch eins. Da unten irgendwo sollte Buxton liegen. Heute auch nur eine Zwischenetappe
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Hier bin ich schon durch. Buxton aus dem Sonnenuntergang heraus fotografiert
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Dann gings endlos gegen den Sonnenuntergang bergab nach Whaley-Bridge. Mehrfach hatte ich Mühe das Moped auf der Straße zu halten, zu schön der Anblick.

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Ortskundige Radfahrer überholen ist gar nicht so einfach. Die lassen es ganz schön krachen da runter
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Whaley Bridge ist erreicht. Die Landkarte macht mit vielen grünen Flächen klar, dass hier viel Mopedstrecken geboten sind
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Ankunft an meiner Unterkunft, dem Springbank Guest House
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Von außen unscheinbar, ein älteres Reihenhaus eben
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Eine Dame, älter mag ich nicht gerade schreiben, aber keine 20 mehr, öffnet, sieht das Moped und bietet gleich mal einen Unterstellplatz an. Nützen wir doch gern:
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Dann das Zimmer, ne, das Haus. W A H N S I N N. :up2: :up2: :up2: :superfreu: :superfreu: :up2: :up2:

Das Zimmer 3 auf den ersten Blick noch etwa rustikal und schlicht, aber weitgehend neu und modern gerichtet. Waschbecken, Wifi etc ...
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Dann das Bad auf der Etage. Als ob soeben Queen Victoria da gewesen wäre. :D
Unglaublich die vielen Details. Bilder, Blumen, Schildchen, Fließen, Seifenschälchen, Kleenexspender, Lichtschalter, Messingwasserhähne mit verzierten Porzellangriffen, eine Duschbaruse wie ein alter W48 Telefonhörer, dunkles Holz am Badwannenrand, Handtücher, Duftkerzen, verschiedene Schaumbäder nach Farben sortiert in einem filigranen Holzregal über den Badewanne.
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Und kein Wasserfleck, keine Fingerabdrücke, kein Stäubchen, nichts. :o
Ich war überwältigt. Man will singen "Rule Britannia, Britannia rule the waves", ja, das hat Stil. Das Britische Empire lässt grüßen.

Und das ganze mit Frühstück zum nahezu selben Preis wie die das Loch aus dem ich am Morgen in Chlesea hungrig gekrochen bin!

Was für ein Tag, was soll da noch kommen? Die gesamte Tagesstrecke war deutlich länger als geplant. Denn ich hatte mich vertan beim Planen. Ich hatte Meilen, anstatt die gewohnten Kilometer eingestellt.
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Erstmal Körperpflege, ich trau mich kaum das bad zu betreten, dann brauchts was für den Magen und das Hirn.
Zuletzt geändert von Done #30 am Do 8. Mär 2018, 15:37, insgesamt 3-mal geändert.
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Mittwoch 25.05.2107 „You and your fucking reliable Honda“-Tour Pubcrawling in Whaley Bridge

Beitrag von Done #30 »

Die dringend benötigte Körperpflege war gar nicht so einfach. Man möchte hier in diesem viktorianischen Kleinod natürlich so wenig Schäden wie möglich anrichten, am Besten nichtmal irgendwelche Spuren hinterlassen. Welch ein Kontrast zur Unterkunft zuvor. Gestern war meine einzige Hoffnung, dass die sanitären Einrichtungen keine bleibenden Spuren an mir hinterlassen. Irgendwann im Leben, spätestens ab 50 lernt jeder ein funktionierendes Immunsystem zu schätzen.
Es war schon nach 20 Uhr, also galt es auch den Auftritt akustisch dezent zu gestalten. Gar nicht so einfach. Also den handgedengelten Messingwasserhahn am mit vier Porzellannippeln besetzten Rändelrad mal vorsichtig aufdrehen um zu schauen, ob und wann warm kommt, tut sich nichts, weiter, immer noch nicht, weiter, immer noch nicht, weiter noch ein bischen, ein kleiner Widerstand, kaum fühlbar, aber doch hemmend, und plötzlich donnert ein Schwall Wasser in die freistehnde emaillierte Blechwanne. Dong, dadong, dong, platsch, platsch Ich kam mit vor wie der Glöckner von Notre Dame. Ok, das ganze Viertel weiß jetzt: Hier ist jemand im Bad. Muss jemand vom Kontinent sein, Inselaffen können mit bewährter Technik des 18.Jahrhunderts umgehen. Glücklicherweise lässt das Dröhnen mit steigendem Wasserstand nach und es kommt nun auch angenehm warm.
Wer in einer achtköpfigen Familie mit einem 80-Liter-Boiler aufgewachsen ist, der lernt sparen. Schon bei niedrigem Pegel Hahn zu und ein Versuch das Bad geräuschlos zu erklimmen. Erstes Bein voraus, klappt, zweites Bein nachziehen klappt auch, vorsichtig in die Hocke, die Wanne ist unten deutlich gewölbt. Ich rutsche prompt mit dem rechten Fuß ab und donnere - DONNNNGGGG - mit dem Knie an den Badewannenboden. Fast glaube ich den Pfarrer des Nachbarstadt rufen zu hören "Quasimodo, bist du es?" Mannmannmann, reiß dich zusammen jetzt.
Der Rest der Prozedur verlief, eine Steigerung war ohnehin kaum noch möglich, deutlich dezenter. Keine weiteren beunruhigenden Geräusche, keine Schäden und kaum Wasserspritzereien auf dem wertvollen blitzblank gewienerten Inventar. Ach ja, eins noch. Wer sich so auf simple Dinge derart konzentrieren muss, der vergisst meist was. Das Handtuch. Natürlich am anderen Ende des Bades und nicht ohne vorher auszusteigen zu erreichen. Die hierbei unnötigerweise generierten Wasserflecken nahm keines der natürlich frisch gewaschenen und gestärkten Handtücher vollständig auf. Ganz spurlos gings also nicht ab. Mist. Ich bin geliefert.
Also raus aus dem Bad, rüber ins Zimmer, fertig angezogen und mit Papiertaschentücher und Brillenputztuch zurück an den Ort der Verwüstung. Danach sah es schon besser aus. Die Landlady wird mich nur töten, ich hoffe meine Bemühungen werden anerkannt und sie erspart mir die vorherige Folterung.

So, inzwischen war es auf 22 Uhr zugegangen und ich hatte außer den Sachen auf der Fahrt, noch nichts gegessen oder getrunken und mir war auch nicht nach Bett zumute. Vorsichtig aus dem Haus geschlichen.
Die Vermieterin hatte mir einen Pub in der Nähe empfohlen, aber nach neun gäbe es Essen nur noch an ein, zwei Imbissbuden.
Also 100m runter die Straße, unter der Eisenbahnbrücke durch und ich war an der Hauptstraße von Whaley Bridge: Der Pub war gleich links
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Also erstmal in den Pub, Auskunft des Wirts: Nein es gibt nichts zu essen. Ich könne an der Hauptstraße was holen, Sie würden auf mich warten. ok, sehr nett. Zurück auf die Straße
Der Asiate war grad am zusammenräumen, aber der Dönermann hatte noch was.
Lektion 1: "Mit schaaaf" heißt dort "hot", ok, klingt logisch
Lektion 2. Ich hätte es wissen müssen: Brot und Semmeln können die nicht auf der Insel. Das Zeug kommt in pfannkuchenartige Fladen in einer Styroporschale. Dass es sowas noch gibt.
Lektion 3: die werfen die vom Senkrechtspieß abgesäbelten fettigen Brocken echt nochmals kurz in eine Fritteuse. Warum?

Das Ergebnis sieht man hier
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Es schmeckte, wie es aussah. Salat ok, aber der Rest glänzte und triefte von schnell kalt werdendem Fett. Der Schwabe weiß damit umzugehen.
Bezahlt wars ja: Der Hunger treibts rein, der Ekel runter und der Geiz behälts drin.
Aber nach der halben Portion war es mir etwas plümerant und den Rest bekam eine Mülltonne an der Bushaltestelle. Offenbar war ich nicht der erste mit so einer Aktion, da lagen schon ein paar weitere Reste nur halb verzehrter Döners.

Also wieder rein in den Pub, eine knappe Dreiviertelstunde blieb mir noch um die nötige Bettschwere zu bekommen. The Goyt Inn,
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Drin war grad ein Tisch am Aufbrechen und drei Gäste scharten sich noch um Wirt und Theke. Die Stimmung schien gut. Schon bevor ich bestellen konnte, hatten die Jungs den halben Lebenslauf aus mir herausgefragt. Ich bestand erstmal auf ein Getränk einer lokalen Brauerei. Mir wurde ein klassisches Pale Ale empfohlen. Das würde dem "Toni from Bavaria" sicher am besten schmecken. Ich kam kaum zum trinken, denn einer der Gäste war ein pensionierter Lehrer, der in ganz Europa an den Botschaften Diplomatenkindern Privatunterricht gegeben hatte, u.a. München, Hamburg und Wien. Er bestand drauf mir seine dort erlangten verschiedenen Deutschkenntnisse zu unterbreiten. Ich musste dann versuchen, was ich verstanden hatte den anderen mit meinem Englisch nahezubringen. Mancher Schenkelklopfer kam dabei raus. Wir hätten mehr trinken sollen, trotzdem wars sehr informativ und lustig. Irgendwann war es kurz nach elf, eigentlich hätte längst die last order Glocke, die wie ein Damokleschwert neben der Theke hing erklingen sollen. ok, das Gesetz gibt wohl nicht mehr, aber viele Wirte halten sich noch dran. Als mich selbiger nach dem Stühle hochstellen nebenbei fragte und erfuhr wo ich untergebracht sei, meinte er lächelnd "ah, at Susan's", drehte er sich um und zapfte ungefragt noch fünf Bier. Mein verdutzer Blick auf die Uhr und den Griff zum Geldbeutel quittierte er mit dem Satz: "My pub, my clock, my guests. Cheers mates." Als ich den Geldbeutel nicht schnell genug wieder wegsteckte kam irgendwas gebruddelt von wegen, ob er jetzt meine oder seine Hand abhacken soll um den Blödsinn mit dem Geld zu unterbinden.

Unter durchaus ernsthaften Gesprächen über Miet- und Kaufpreise samt Nebenkosten bei Immobilien, natürlich Brexit und das Studium meines Sohnes und natürlich Lachen und Scherzen, u.a. Frotzeleien des aus London stammenden Wirts über die Einheimischen "all trolls and hobbits", erwidert durch ein paar tieffliegende Bierfilze der drei anderen Gäste, war es plötzlich kurz nach Mitternacht, und wir lösten die Runde auf.
Ein herrlich verrücktes Volk
Obwohl mir nach diesem Tag so viele Eindrücke durch den Kopf gingen schlief ich bald ein mit dem glückseligen Gefühl: Alles richtig gemacht bisher.
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Donnerstag 25.05.2107 „You and your fucking reliable Honda“-Tour Whaley Bridge Springbank Guest House

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Es muss wohl. schon länger hell gewesen sein als ich irgendwann nach acht aufwachte. Herrlichster Sonnenschein draußen und innen immer noch diese unglaubliche schicke Einrichtung. Erstmal ne Runde durchs Zimmer, Bedroom 3, dann weiter durchs Haus. Es gab so unglaublich viel zu entdecken
Im Flur u.a. allerelei Hinweise zum Wohlfühlen im Haus und einige Geschichten zur Historie
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Da kann man sich wohlfühlen.
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Auch der Frühstücksraum war voll von vielen kleinen Sachen, liebenswerten Details, alles glänzt, alles perfekt ausgerichtet und kein Stäubchen.
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Die Besitzerin hatte mich trotz leisester Fortbewegungsart sofort bemerkt und erkundigte sich nach meinem Frühstückswunsch, zunächst das Getränkeangebot. Geschätzt 30 Sorten Tee, fünf Sorten Kaffee aus frisch gemahlenen Bohnen, diverse Mineralwasser,Säfte etc ..... Äh ja ..ich war überfordert.... "just a coffee and a orange juice". und das Frühstück .... "Full english, no beans" - "Great, you'll get an extra sausage" säuselte die Landlady, verschwand in der Küche, um sofort mit einem Thermobehälter heißem Wasser zurück zukommen. Am Tisch wurde unter freundlichstem Smalltalk andächtig das Kaffeeritual mit den Bohnen, die ich mir empfehlen ließ, zelebriert und nach kurzer Zeit erfüllte ein sehr aromatischer Kaffeeduft den Raum. Herrlich, ich war im Himmel. Nahezu gleichzeitig war in der Küche mein Frühstück fertig geworden. Unglaublich. Da mussten Heinzelmännchen versteckt sein, also erstmal Frühstück genießen
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Auf meine Frage, wie jemand ein bewohntes Haus in einem derartig perfekten Zustand halten kann, lächelte die Besitzerin nur und meinte "it happens".
Was ist die Steigerung für Himmel? Was wird das für ein Tag? Ich will hier nie wieder weg. "Sorry, we are fully booked the next two weeks." Schade.
Trotzdem merken wir uns Springbank Guest House Whaley Bridge /
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Unter nettem und informativem Plaudern wurde es immer später und ich musste los. Auch Jayne schien es draußen gut gegangen zu sein und wartete darauf wieder gesattelt zu werden:
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Ich war grad am aufrödeln, als sich der nächste Small-Talker näherte. Sein Töchterlein begeisterte sich für mein Moped und schon war ich das nächste Gespräch verwickelt.
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Grad lustig wars, aber auch informativ. Offenbar hatte in diesen Tagen jeder Brite das Bedürfnis jedem offensichtlichen EU-Gast mitzuteilen, dass er nicht für den Brexit gestimmt hatte. Die Sorgen waren schon nachvollziehbar, aber für mich wurde es immer später.
Der Plan für den Tag war eigentlich mal, dass ich bis nach Durham kommen wollte, um noch kurz meinen Sohn zu treffen, der in seinem Auslandssemester noch zwei wichtige Klausuren zu schreiben hatte. Ich wollte ihn in dieser Phase nicht unnötig belästigen und deshalb noch eine Unterkunft zu finden. Nachts hatte ich aber keinen Nerv mehr dazu gehabt und am morgen hatte ich es einfach vergessen, Zuviele Eindrücke auf einmal.

Was ich mir aber nicht nehmen lassen wollte war noch eine Runde durch die Umgebung, das High Peak borough of Derbyshire. . Hatte ich schon erwähnt dass dies auch ein AONB ist, also ein Area of Outstanding Natural Beauty? Absolut zurecht.
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Re: „You and your fucking reliable Honda“-Tour Mai-Juni 2017 CUB-Treffen am Möhnesee und mehr

Beitrag von Innova-raser »

Ich LIEBE England und die Briten! Vor allem der Süden! Tolle Fotos!
Nicht der Verstand schreibt die Postings sondern der Charakter!

http://www.thinkinghumanity.com

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Donnerstag 25.05.2107 „You and your fucking reliable Honda“-Tour im Peak District National Park

Beitrag von Done #30 »

Es war schon fast Zeit zum Mittagessen, aber ich war ja nicht zum Spaß da, sondern zum Mopedfahren.
Also raus aus Whaley Bridge und auf eine südliche Schleife im Gegenuhrzeigersinn Richtung Buxton, das ich am Vorabend nur kurz streifte. Kurz nach dem Ortausgang der erste Fotostop:
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Bald war ich ziemlich weit oben und hatte eine schöne Aussicht zurück nach Osten an der Bakestonedale Road zwischen Kettleshulme und Pott Shrigley:
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Auf der anderen Seite gings grad so weiter auf schön geschwungenen Landstraßen
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Überall standen irgendwelche Tiere auf den Wiesen und ließen es sich gut gehen. Keine riesigen Herden, maxiamal 10 Stück auf einer Weide. Pferde, Rinder, Schafe, Ziegen ... Manche suchten sich sehr exponierte Plätze.
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Herrlich, das gleichmäßige Schwingen durch die Kurven .... sorry, ich wiederhole mich
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Ein Fotostop am anderen
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und es wurde immer besser, noch enger, noch kurviger ....
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wo war ich überhaupt? Die Navis rechneten sich dumm und dusselig. Egal ... dafür gibts Schilder
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Weiter, immer weiter, die Gegend macht süchtig
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Dann gings runter zum Erwood Reservoir
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Kurze Pause am Staudamm
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und an der anderen Hangseite gings teilweise im ersten Gang wieder hoch
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Schon gabs wieder einen schönen Blick auf die Gegend. Am Gegenhang die A537 von Macclesfield nach Buxton, die einem nach den bisherigen Strecken wie eine Autobahn vorkommt.
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Ja, und dann Buxton. Dieses Gebäude war mir am Vortag schon aufgefallen und ich hatte keinerlei Ahnung, was das sein könnte
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Eine ältere Dame bemerkte mein Interesse am Rumhampeln mit dem Fotoapparat, kam näher und gab bereitwillig sachkundige Auskunft. Briten sind sehr geschichtsbewusst und zurecht stolz darauf. Für uns hier einige Infos zum Devonshire Dome. Es ist die größte freitragende Kuppel Europas seit 1779!

Eine andere Eigenheit der Briten bekam ich zu spüren als ich es wagte auch in dem Gebäude meinen Fotoapparat zu zücken. Sie sind sehr resolut, was die Einhaltung von Gesetzen, Vorschriften und Konventionen angeht. Dummerwiese hatte ich offenbar das Fotografierverbot in der Mittagszeit missachtet. Da dient diese beeindruckende Halle als Speisesaal für Studenten und man möge aus Respekt in dieser Zeit nicht fotografieren. Zu spät, zwei Bilder waren schon passiert
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Zuletzt geändert von Done #30 am Do 8. Mär 2018, 15:44, insgesamt 4-mal geändert.
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Donnerstag 25.05.2017 „You and your fucking reliable Honda“-Tour Buxton im Peak District National Park

Beitrag von Done #30 »

Aber auch draußen gab es Einiges zu fotografieren. Hier die "Tram", die mir von der o.g. Dame sehr empfohlen wurde ;-)
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Ein paar Meter weiter endet die Einkaufsmeile der Stadt in einem ehemaligen Thermalbad, dem "crescent"
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Das hier ist die Stirnseite eines der ehemals zwei (!) nebeneinander liegenden Kopfbahnhöfe Buxtons.
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Nicht minder beeindruckend das Eisenbahnviadukt, das Hogshaw Viaduct, das mit vielen Bögen die Stadt durchquert. Sowas sollte mir noch mehrmals begegnen. Aber das hier ist ein Teil einer sehr interessanten Strecke.
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Ich folgte der Bahnline durch das enges Tal des Wye. Mehrmals schlängelt sich die Straße unter der Bahnlinie hindurch
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Kaum hat man sich daran gewöhnt gehts raus aus dem Tal und die Bahnline ist plötzlich weg. Kurz raus am Parkplatz. Nein, da hinten unten macht sie eine Schleife und führt zu einem Zementwert mit Steinbruch bei Peak Dale
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Aber geradeaus nach Osten ist sie tatsächlich abgebaut, nur noch Brücken und Tunnel im Tal zeugen davon. Das war Teil dieser Strecke, der Manchester, Buxton, Matlock and Midland Junction Railway
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Ich habs auch erst hinterher recherchiert: Was macht man meist, wenn eine Bahnlinie stillgelegt wird? Einen Radweg.
Meist bin ich nicht begeistert davon, aber der hier hat was. Das ist der Monsal Trail im Monsal Dale
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Ohne davon zu wissen biege ich ab Richtung Millers Dale und Tideswell. Aus dem Augenwinkel verwirrt mich ein Schild:
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Keine Studenten?
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Ich wollt das Schild schon abbauen, da erfahre ich von einer freundlichen Autofahrerin, dass "Studs" offenbar Bordsteine sind. Schade, wär witzig gewesen fürs Büro an der Uni ;-)
Da fällt mir auf: Eine weibliche Autofahrerin hält mitten auf einer Landstraße an um einem männlichen Motorradfahrer unaufgefordert Hilfe anzubieten? Wo gibts denn sowas noch? Hat die kein Internet, da passieren doch immer die schlimmsten Dinge ....

In Unkenntnis der Dinge um mich herum leider nur ein Bild von der Bordkamera der aufegebenen Eisenbahnviadukte bei Millers Dale
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U.a. Hier gibts Infos über den Bahnhof Millers Dale:

Über Tideswell verlasse ich nun die Gegend, die mich stark an die Schwäbische Alb erinnert.
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Ach ja, noch die Karte: Ich war meinem eigentlichen Ziel im Norden keinem Meter näher gekommen, aber es ist einfach zu herrlich hier
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Zuletzt geändert von Done #30 am Do 8. Mär 2018, 15:43, insgesamt 4-mal geändert.
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Donnerstag 25.05.2107 „You and your fucking reliable Honda“-Tour im Peak District National Park

Beitrag von Done #30 »

Die Gegend war immer noch Teil des Peak-District-Nationalparks, aber die Landschaft und damit auch die hoch gelegene Strecke, die Mortimer Road, nordwärts von Tideswell Richtung Bamford wurde etwas weitläufiger
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Eine Ortsbezeichnung Windmill hatte mein Interesse geweckt um Punkte für die Pfadfindertrophäe 2017 zu sammeln. Leider gab es dort, wie so oft in England keine funktionierende Windmühle mehr. Aber die Briten wussten, wo sie sowas bauen konnten, denn über diese Kante pfiff trotz des eigentlich besonders auffallend guten Wetters immer noch ein ordentlicher konstanter Wind. Keine Punkte, aber eine prima Aussicht auf die vor mir liegende Strecke in einem weiten Tal
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Die Innova flog nur so dahin
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wenn die Kurven enger wurden, warnten britsch korrekt meist Schilder und erhöhten die Vorfreude auf den nächsten Streckenabschnitt
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und dann durfte wieder gekurbelt werden. Herrlich, die Bordkamera war eine prima Investition.
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Ich kam mir auf einzelnen Streckenabscnitten zwischen den Felsen vor wie im oberen Donautal oder großen Lautertal. Nur die charakteristischen Steinmauern erinnerten mich daran, dass ich links fahren sollte.
Bei genauem Hinsehen bemerkt man aber, dass die Felsformationen anders sind. Mehr senkrechte Bruchkanten. Während die Schwäbische Alb aus versteinertem Sedimet eines Urmeeres besteht, haben wir hier es überwiegend mit vulkanischem Ursprung zu tun. Was dem Fahrvergnügen aber keinerlei Einschränkungen auferlegt. Im Gegenteil: Die Straßen sind erstaunlich griffig.
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Noch eine Mühle, aber stillgelegt, also keine Punkte. Mist. mit den vorderen Plätzen bei der Pfadfindertrophäe 2017 brauche ich so nicht rechnen.
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Die Strecke nach Hope Valley war gespickt mit touristischen Hinweisen, die ich leider alle links liegen lassen musste. Es war zum Heulen. So eine Gegend, so viel Kultur, so viel Geschichte und ich schieß da nur durch. Naja so schnell es Jayne eben erlaubte. Sie lief unter dieser Last zu Höchstform auf. Erstaunliche Kiste. Danke Honda.
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Manches Schild lies auch schmunzeln
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Nach Bamford gings wieder hoch ins Tal des Derwent
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Dort oben erreichte ich den Stausee, das Ladybower Reservoir. Da muss ein Fotostop einfach sein
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Den dort endenden Snake Pass musste ich leider links liegen lassen. Es war schon später Nachmittag und ich hatte noch nicht wirklich viel Strecke gemacht.
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Die Gegend ist so auffallend herrlich wie am Möhnessee. Dessen waren sich die Briten schon früh bewusst. Zitat Wikipedia
"Im Zweiten Weltkrieg wurde wegen der Ähnlichkeit der Landschaft um den Stausee mit der der Talsperren im heutigen Nordrhein-Westfalen und Hessen als Übungsort für die Operation Chastise genutzt. Heute erinnert das Derwent Valley Museum an die RAF Einheit, die diese Angriffe ausführten. Das Museum erinnert auch an die Dörfer Derwent und Ashopton, die im Ladybower Reservoir versunken sind."


Leider hatte ich dafür keine Zeit, obwohl mich das Thema nach wie vor brennend interessiert. Inzwischen hatte ich auch kurz Kontakt mit der Heimat und dabei dummerweise durchblicken lassen, wohin ich heute ursprünglich noch wollte und dass ich noch kein Quartier hatte. Dummer Fehler, das sollte sich rächen. Manchmal sollte man einfach die Finger still halten ...
Zuletzt geändert von Done #30 am Do 8. Mär 2018, 15:42, insgesamt 4-mal geändert.
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Donnerstag 25.05.2107 „You and your fucking reliable Honda“-Tour Peak District National Park bei Sheffield

Beitrag von Done #30 »

Die Hilfbereitschaft der Familie zuhause war überwältigend. Irgendwann kam mal ne SMS: "Wir haben dir ein günstiges Zimmer gefunden, sollen wir buchen? genaue Adresse folgt" Ich war grad nach einem Fotostop nochmal über dem Ladybower Stausee wieder losgefahren
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also kurzer Halt, SMS zurück: "Ja klar, danke" und weiter gings hoch und grob nordwärts weiter auf einen Bergrücken
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Schien eine auspeprägte Touristenroute zu sein, die Mortimer Road Richtung Midhopestones und man konnte weit ins Tal sehen, bspw zum nächsten Stausee, dem Broomhead Reservoir im Ewden Valley
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Gelegentlich wurde es etwas enger
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Dann gings an einigen Geländeeinschnitten entlang auf das nächste Plateau. Man hat ordentlich zu tun.
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und ein paar Einschnitte weiter simmer wieder oben
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Klar, dass solche herausfordernden und anspruchsvollen Strecken für Radrennen genutzt werden. Spuren vom letzten waren überall zu sehen
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War das schön, diese Etappe
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Womit man sich abfinden muss, wenn man frei Schnauze fährt: Die eigentlich spannende Strecke , den "oopnurthring" hatte ich damit auf kürzester Distanz durchquert. Schön doof, aber davon wusste ich damals vor Ort noch nichts, konnte mich also auch nicht ärgern. Schön wars allemal. Aber die Webseite sollte ich mir merken
Zuletzt geändert von Done #30 am Do 8. Mär 2018, 15:46, insgesamt 5-mal geändert.
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Donnerstag 25.05.2107 „You and your fucking reliable Honda“-Tour durch Yorkshire

Beitrag von Done #30 »

Man siehts an der Karte, ich hatte das nördliche Ende der grünen Fläche, des Peak District erreicht. Instinktiv, denn ich konnte nicht genug davon bekommen, fuhr ich etwas östlich um noch ein paar Ausläufer mitzunehmen. Ich war in West Yorkshire Das lohnte sich:
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außerdem war, hier in Holmfirth wieder eine Mill angekündigt. Also wieder rechts ab Richtung Westen. Sollte es doch noch endlich mal klappen mit Punkten?
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Ne klappte natürlich nicht, aber denn eben frei Schnauze weiter.
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So richtig passt da grad nichts in meine Richtung, aber egal, die Gegend war schön, die Innova lief, es war prima Wetter und zuhause kümmerte sich jemand um eine Unterkunft für mich. Was sollte ich mich sorgen?
Also weiter genießen was an der Strecke liegt. Hier der Blick über Shepley zum Fernsehturm Emley Moor. Er ist das höchste frei stehende Gebäude im Vereinten Königreich.
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Auffällig war, sobald man in eine mittelgroße Stadt kam eine recht starke Polizeipräsenz. Ich hatte es gar nicht so bewusst mitbekommen, es war zwei Tage vorher ein Attentat in Manchester passiert. Also gar nicht weit weg, aber für micht und für den damaligen Zeitpunkt weder greifbar noch relevant.

Unvermeidbar beim Weiterfahren, wieder ein Eisenbahnviadukt. Hier das in Denby Dale
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Ich wollte nach Norden und dabei den Moloch um Leeds östlich umfahren, also gemütlich weitergegondelt und bei Bretton eine Pause eingelegt, natürlich mit Landjägern[img=http://www.uni-ulm.de/~afetzer/fuc ... .jpg[/img]

Der Schatten tat gut, es war fast schon zu heiß. Klamotten runter und sich ein bischen in die frisch gemähte Wiese legen. Life is beautiful!
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Die Karte offenbart, dass man auch mit mehreren Navis an Bord nicht unbedingt schnell ist und weit kommt ;-)
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Zuletzt geändert von Done #30 am Do 8. Mär 2018, 15:47, insgesamt 3-mal geändert.
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Donnerstag 25.05.2107 „You and your fucking reliable Honda“-Tour Nordwärts auf der M1 bis Durham

Beitrag von Done #30 »

Glücklicherweise hatte ich mich bei der Pause irgendwann doch mal überwunden und mein Handy in die Hand genommen und und ein bischen gewühlt. Mist, ich hatte eine offenbar zwei Stunden alte SMS nicht bemerkt: "Haben dir ein Zimmer in Newcastle gebucht, ohne Frühstück, aber saugünstig, ist schon bezahlt, Infos anbei, Adresse .... Check in vor 22 Uhr, viel Spaß "

Prima, eine Sorge weniger ..... gleich ins Navi getippt .... auf direktem Weg über 110 Dingens, Mist, Meilen, also ca 180km. Kürzer Überschlag: Auf mir unbekannten Landstraßen rechne ich mit maximal 45km in der Stunde. Also hab ich noch mindestens vier Stunden reine Fahrzeit vor mir mit mindestens noch zweimal Tanken, Pause, Pinkeln etc ... Blick auf die Uhr: Es ist kurz vor fünf, d.h. ich hab maximal eine Stunde Luft für den Umweg an zwei fest eingeplante Zwischenziele (s.u.), dann Berufsverkehr etc ..... ne, kann ich vergessen. :stirn:

Mist, bleibt mir nur stornieren oder Autobahn. Storno ist keine Option, da nicht ich gebucht und bezahlt habe, sonder meine Familie für mich von zuhause aus. Das wäre jetzt unnötig kompliziert und umbuchen auf den Nächsten Tag wäre auch blöd, weil ich dann unnötig doch noch festsitze.
Also leider Autobahn, d.h. auf die M1 nordwärts:
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Keine zusätzlichen Fotos, nur Rollen lassen:
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Kurzer Halt, gleich weiter
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Als Mopedfahrer wird man beim überholen nahezu überschwänglich begrüßt. Die einzige Gegenheit, bei der ein Engländer mit der linken Hand zu anderen Verkehrsteilnehmern freundlich sein kann. Ansonsten passieren die immer auf der Gashandseite ;-)
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Noch ne Tankunterbrechung und zurück aufs Asphaltband
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Aber es geht voran
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So langsam kommen wir der Sache näher: Durham und Newcastle sind angeschrieben
[ur=http://www.uni-ulm.de/~afetzer/fucking_ ... side.htmll]Bild[/url]

Navis sagt: Nach Durham hier runter:
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bischen Landstraße, aber viel Verkehr und dann ist die Universitätsstadt Durham erreicht. Hier das architektonisch interessante Palatine Centre Hat irgendwas mit Juristen zu tun
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Noch ne kurze Runde zum Campus, wo so Physiker wie mein Junior ausgebildet werden:
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Für ein kühles Getränk und Passwort fürs WLAN bietet sich das New Inn an. Gute, aber definitiv nicht die beste Kneipe in am Ort, aber eben genial neben der Bilbliothek gelegen und Student bekommt was er zwischen den Vorlesungen braucht. Die Anlaufstelle schlechthin für pubcrawling
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Kurze Whattsapp-Nachricht in die Familiengruppe: "Bin am New Inn" Antwort: " Bin in zwei Minuten auch da" Familientreffen, das können wir ;-)
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Direkt an der Bill Bryson Library. Zufall?
PS: Da steckt für uns auch ne Geschichte dahinter, ein Kreis schließt sich: Es folgt eine Buchempfehlung
Meinem Junior hatte ich vor vielen Jahren, als er sich vorsichtig für naturwissenschaftliche Dinge zu interessieren begann, das Buch "Eine kurze Geschichte von fast allem" geschenkt. Er hat es verschlungen und es folgten viele weitere. So wie für mich im meiner Jugend die Sendungen eines Heinz Haber oder Hoimar von Durtfurt prägend waren, so hat er von Bill Bryson viel abbekommen, besonders von diesem, seinem ersten Buch. Beispielhaft sei diese Rezension genannt. Interessant ist eine Tatsache, die dort erwähnt wird: "Nun ist Bryson kein Wissenschaftler, sondern Schriftsteller."
Mögen viele Dinge aus dem Buch, wie auch aus denen von Heinz Haber oder Hoimar von Durtfurt inzwischen überholt oder etwas oberflächlich dargestellt sein, entscheidend ist die dabei vermittelte Denkweise. Das Darüberhinausdenken, das kritische Hinterfragen von allem, vor allem auch eigener Ansichten, die Betrachtung vieler Dinge im Kontext, die Geschichte hinter den Personen, die Faszination an Dingen, die für viele nur verblüffend sind und einfach das Bewahren kindlicher Neugier und das Übernehmen von Verantwortung aufgrund der erworbenen Kenntnisse.
Ok, nun steckt Junior tatsächlich mitten in seinem Physikstudium und stehen wir am vorübergehenden Auslandstudienort. Ausgerechnet dort war genau dieser Bill Bryson mehrere Jahre Nachfolger von Peter Ustinov als Kanzler der Universität und Ehrendoktor. Und die haben noch zu Lebzeiten und in seiner Anwesenheit ihre neue, diese Bibliothek im Hintergrund nach ihm benannt.
Zufall? Ich weiß nicht, aber vieles passt einfach zusammen
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Donnerstag 25.05.2107 „You and your fucking reliable Honda“-Tour von Durham zum Blechengel

Beitrag von Done #30 »

So, jetzt war ich in Durham. Eigentlich wollte ich ja erst auf dem Rückweg nach den Prüfungen hier vorbeikommen, aber ich hatte ja schon seit London keine funktionierenden Kameraakkus mehr und seitdem nur noch mit dem Telefon geknipst. So fuhr ich an seiner Bude vorbei, nahm leihweise Juniors Olympus mit Ladegerät an mich und er bekam solange meine Panasonic. Das Ladegerät war in der Post, aber noch nicht angekommen.
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Bei der Gelegenheit entledigte ich mir auch noch des großen Seesacks, in dem meine Campungsachen drin waren, die ich wohl nur auf dem Dieseltreffen brauchen würde. Dann sah die Sache schon deutlich kompakter aus:
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Noch ne Runde durch die Stadt, vornbei am unvermeidbaren Eisenbahnviadukt
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Erster Test mit der Olympus, naja, verbesserungswürdig bei Gegenlicht, wenn man die Einstellungen noch nicht kennt.
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Egal, wir sehen wir das Domino's, einer der etwas wichtigeren Pizzadienste. Auch nicht wirklich spitze, dient der Grundversorgung und ist deshalb ein fester Ankerpunkt eines jeden studentischen Pubcrawls.

noch schnell hoch zum Bahnhof, da hat man einen brauchbaren Blick über sie Stadt hinüber zur Durham Cathedral, die aktuell einen Turban trägt.
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Mist, der Blendendeckel öffnet nicht immer. Stimmt, da hat Junoior was gesagt. Merkt man immer erst wieder zuhause. ok, solangsam läuft mir die Zeit davon. Bis zur Unterkunft incl einem Pflichtzwischenstop noch ca 35min Fahrzeit, beide Navis sind sich einig. Es ist kurz nach neun, um zehn sollte ich dran sein. ok, los
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raus aus der Stadt und auf schnellstem Weg zur Autobahn
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Sonnenuntergang, nicht schlecht, das passt perfekt
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Da is das Ding: The angel of the north:
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