Gausi fährt elektrisch

[Harri]

Ein Schnitt von 50 km/h bedeutet bei 900 km 18h. Das finde ich engagiert und unabhängig davon würde ich ehrlich gesagt eine Zwischenübernachtung dazurechnen und komme dann auf 12h mehr, also mindestens 30 Stunden Gesamtfahrzeit.
Ich hätte aber anders gerechnet und vielleicht kannst Du mir den Fehler zeigen, denn eigentlich ist das doch wieder nur ein Dreisatzproblem:
Ich hätte für 900 km mit einem Höchstgeschwindigkeit 95km/h Fahrzeug, daß ich im Interesse des Akkuverbrauchs nicht mit Vollast gefahren hätte, eher mit einem Schnitt von ca 65-70 km/h für die Fahrzeit kalkuliert. Weiterhin vermute ich, da man ja nicht jede Ladung bis zum letzten Rest leerfahren will und eine Sicherheit auch noch braucht, mit mindestens 9, aber eher 12 Ladungen, die dann auch noch mindestens 10km Umweg pro Ladung zur geeigneten günstigen Ladestation erfordern.
So komme ich auf ca 1000 km Fahrstrecke und das sind bei einem Schnitt von 70km/h rechnerisch 14h reine Fahrzeit (bei Schnitt 65 km/h wären es über 15 Stunden).
Zu diesen 14 bis 15 Stunden kommen unter optimalen Bedingungen noch mal 9 bis 12x eine Stunde Ladezeit dazu. Das macht dann ca 25 h für 900 km oder einen Schnitt von 36 km/h und auch hier wieder eine Übernachtungspause.


Zum Vergleich ein böser moderner Diesel läßt sich bei gemäßigter Fahrweise unter 5l fahren und man kommt mit einem Schönheitspäuschen irgendwann nach 9h Stunden zuhause an. Für den Sprit rechne ich dann weniger Geld, als eine zusätzlich Übernachtung mindestens gekostet hätte.

Das die Autos zu 90% zuhause geladen werden, weiß ich nicht. In meinem Umkreis laufen aktuell drei E-Gölfe auf einem täglichen Arbeitsweg von 2x40 km und die haben alle die Möglichkeit auf der Arbeit ihre Fahrzeuge während der Arbeitszeit kostenlos zu laden, weil ihre Firma E-Mobilität fördern will. Selbst unter diesen Luxusbedingungen wird mit einem breaking point, der erst nach mehreren Jahren erreicht wird, gerechnet und alle drei haben noch ein konventionelles Fahrzeug zu hause. Größere Strecken und in den Urlaub fährt keiner elektrisch, obwohl der Golf noch eine wesentlich größere Reichweite als ein Saxo hat.

Meiner Meinung nach sieht es im Moment noch so aus, daß man schon ein bisschen angefixt sein muß und es vor allem "wollen" muß, um mit den anderen Unzulänglichkeiten klar zu kommen.

[braucki]

Die einzigen Fahrzeuge bei denen die E-Mobilität wirklich vollzogen ist sind für mich E-Bikes/Pedelecs. Bei denen ist das Fahrzeug mit E-Antrieb besser als ohne oder eine Saxonette.

Bei PKWs ist es in meinen Augen nur wirklich was für Enthusiasten oder Leute die genügend Kohle und Lust dazu haben, sich noch ein E-Spielzeug zum Benziner in die Garage zu stellen. Für die normale Familie, die den Wagen zum Pendeln, für Ausflüge oder den Urlaub braucht und nur ein Fahrzeug haben kann keine Lösung.

In Ballungsräumen evtl dort wo sowieso Car-Sharing genutzt wird kann das E-Auto aktuell eine gute Verwendung finden. Da hat man dann Zugriff vom Fahrrad/E-Roller über E-Auto bis zum Verbrenner in der benötigten Größe.

[sholloman]

Kann man doch nicht pauschalisieren...
Bei mir würde ein E-Auto reichlich Sinn machen, wären sie einfach günstiger, würde auch eines daheim stehen.

[Harri]

Kann man doch nicht pauschalisieren...
Bei mir würde ein E-Auto reichlich Sinn machen, wären sie einfach günstiger, würde auch eines daheim stehen.

Das ist für mich nicht logisch.
Wie definierst Du Sinn?
Wenn Du Sinn finanziell meinst, da hast Du die Antwort schon gegeben mit dem Hinweis, daß sie Dir nicht günstig genug sind und damit unsinnig.
Wenn Du Sinn anders meinst, dann darfst Du nicht Kosten rechnen.

[sholloman]

Sinn aus meiner Sicht bezogen auf Fahrstrecke, Fahrprofil, Lademöglichkeit, Einsatzzweck.
Einzig der finanzielle Aspekt hält mich davon ab.
D.h. ich revidiere mein Statement und sage das bei mir ein E Auto zum Teil Sinn macht

[braucki]

Wenn es bei dir passt, dann versuche einen von den Drillingen - die sind als neuwertige Gebrauchtfahrzeuge für deutlich unter 10k€ zu finden.....
Als Zweitwagen für mich könnte so ein Teil auch gehen - aber die gibt es nicht mit offenem Dach. Als Erstfahrzeug für mich undenkbar, da möchte ich etwas mit viel Platz und unbegrenzter Reichweite (also Volltanken in 10 Minuten) haben. Wie willst du sonst in Europa mit ner Büchse reisen?Nur dafür habe ich primär den Espace?

[Cpt. Kono]

Wusstet Ihr eigentlich, das 90% aller Ladungen bei E-Fahrzeugen zuhause stattfinden? Das ist die Regel!!!

Gausi

Das mag die Regel in deinem Umfeld sein, aber nicht bei dem gemeinen Großstädter der sein Fahrzeug leider nicht an der heimischen Steckdose laden kann.

Schade eigentlich, weil gerade in Ballungsräumen würden mehr E-Mobile Sinn machen.

[IGN]

In Berlin wird das sicher schwierig...

da sind die Leute mehr gefordert und
hoffentlich noch kreativer Captain ,

sollten sich freilich nicht entmutigen lassen von dem ganzen Smog,
der sogenannten kultigen Berliner Luft...

Anyway, was nutzt Kultur wenn man beim Atmen bereits daran erstickt ?

Die U-Bahn kanns nicht retten.

Gausi macht das schon richtig, das verschiebt das Problem immerhin auf spätere Generationen.
Desto mehr Cub's und eCub's desto später...
Den Witz darin geschnallt ? Ja Klar!

[Gausi]

Wenn es bei dir passt, dann versuche einen von den Drillingen - die sind als neuwertige Gebrauchtfahrzeuge für deutlich unter 10k€ zu finden.....
Als Zweitwagen für mich könnte so ein Teil auch gehen - aber die gibt es nicht mit offenem Dach. Als Erstfahrzeug für mich undenkbar, da möchte ich etwas mit viel Platz und unbegrenzter Reichweite (also Volltanken in 10 Minuten) haben. Wie willst du sonst in Europa mit ner Büchse reisen?Nur dafür habe ich primär den Espace?

Oliver

wenn ein zweites Fahrzeug ...wie Du schon beschrieben ein Drilling wäre und Du die Möglichkeit des zuhauseladens hättest, wäre ich vorsichtig mit der Definition ERSTfahrzeug und ZWEITfahrzeug ..... der Drilling wird in der Regel das ERSTfahrzeug ..... weil in der TCO- Betrachtung es viel günstiger fährt und nur für die Ausnahme ( sprich Langstrecke, Anhängerbetrieb ) der Verbrenner herausgekramt wird. Wenn ich im Monat eine Langstrecke habe aber ca. 29 Tage Alltagsverkehr der ohne weiteres mit einem Drilling zu bewältigen wäre .... welches Fahrzeug ist wohl das ERSTfahrzeug ?......nen Dicken in der Hose hast Du doch auch nicht nur einmal im Monat gelle .... will damit sagen das das ERSTfahrzeug nicht von Sozialprotz bestimmt wird sondern von der Nutzungshäufigkeit.

mfg

Gausi

[Gausi]

@Harri

um es kurz zu machen .... es hängt auf Langstrecke alles von der Ladegeschwindigkeit ab ..... wenn ich einen Cayennefahrer mit einer Pipette zum Tanken hinstelle, dann wäre der Tankvorgang ja auch schnarchlang.
Mit der Ladegeschwindigkeit eines Teslas kämen viele klar ..... heutzutage lädt ein Hyundai Ioniq an Ladesäulen ( die den Strom auch liefern ) mit bis zu 70kW an CCS. 20kW Ladeleistung entspricht ein Reichweitenzuwachs von 100km, so dass man bei 70kW Ladeleistung von einer Ladegeschwindigkeit von 350km/h sprechen kann.

mfg

Gausi

[braucki]

Hi Gausi,
ich definiere "Erstfahrzeug" einfach anders
Welcher müsste gehen, wenn ich nur ein Auto haben könnte/sollte/dürfte? Das wäre im Falle eines Drillinge (oder aktuell Smart Cabrio) immer das kleinere Fahrzeug.
Da würde der Espace bleiben weil der alles kann. Aktuell wird der ja auch recht selten genutzt, da ich in der Stadt den Smart nehme.
Das hat aber keine wirtschaftlichen Gründe, mit dem finde ich bei uns im Parkhaus immer noch einen freien Parkplatz nah am Ausgang neben einem Fahrer, der 1,2 Parkplätze zum Parken benötigt, im Sommer fahre ich den offen und im Winter steht er in der Garage. Den Espace muss ich erst mit der SH vorheizen bzw. auftauen.
In dem mir gesteckten Rahmen sind mir die Verbräuche egal und haben auch keine Entscheidung darauf, welches Fahrzeug ich nutze.
Aktuell fahre ich sogar oft bei schönem Wetter mit nem Stromer (Pedelec) zum Dienst, da es für mich jetzt einen Weg ohne Straßennutzung gibt.
Mit der Inno pröttel ich immer nur bei Lust, Zeit und schönem Wetter durch die Felder.

Ein Stromer-PKW wäre interessant, wenn der auf langen Strecken induktiv auf der BAB geladen werden könnte. Da habe ich die Tage einen Artikel über gut leitfähigen Asphalt gelesen.
Dann noch autonom im Schwarm und nur die letzten Kilometer abseits der BAB/Kraftfahrstraße vom Fahrer fahrergesteuert - ausgeruht und sicher am Ziel ankommen, da würde mir so ein Elektrofahrzeug spaß machen

[Gausi]

Dann würde ich nicht von Erstfahrzeug sprechen, sondern in Bezug auf Vierrädrigkeit auf Alleiniges Fahrzeug. Nach meinem Ermessen wird zukünftig weder Wasserstoff noch induktives Streckenladen ( während der Fahrt ) eine große Rolle spielen .....
Die wenigsten Elektroautofahrer haben Reichweitenangst .....auf Strecke viele aber Ladefrust ..... ich könnte mit meinen Erfahrungsschatz damit schon dicke Bücher füllen.

mfg

Gausi

[braucki]

Und so lange das nicht besser wird, kann man nicht davon sprechen das Elektromobilität beim PKW wirklich funktioniert. Da muss bei Ladetechnik (max. 15 Minuten voll und mindestens 350km Reichweite) und der Ladeinfrastruktur noch ordentlich gearbeitet werden. Auf der BAB Raststätte und dem Eigenheim-Besitzer kein Problem aber in den Ballungsräumen mit Laternenparker sehr wohl. Mit Ladekabeln wird das nicht funktionieren, davon ist dann die Hälfte am nächsten Morgen weg.

Also schön mit Smart und Espace weiterverbrennern..... vielleicht ist die übernächste Generation so weit

So lange treiben dann die Enthusiasten die Technik nach vorn - was ja beileibe kein Fehler ist. Aus diesem Grund lese ich deine Berichte auch so gern - nur ist es halt noch nicht meins, da es mir zu kompliziert und zu langsam ist (das Laden und die Reisegeschwindigkeit)

[Gausi]

Also gestern war ich noch mit meinen Kurzstreckenfahrzeug in Riga. Jetzt bin ich kurz vor Danzig. Wenn Ihr des lettischen mächtig seid, gibt es mehr Infos zum Thema " Gausi fährt elektrisch " unter [url]www.retv.lv/project/ikdiena [url] Beitrag vom 24.07.2019 ab Minute 5:25

mfg

Gausi

[Uwe XXL]

Also gestern war ich noch mit meinen Kurzstreckenfahrzeug in Riga. Jetzt bin ich kurz vor Danzig.

alle Achtung, das ist ne ganz schöne Kante wenn man nicht durch Russland fährt. Oder hast Du die Abkürzung genommen?

Mein erstes Mal dort war übrigens 2004, da waren die Letten gerade 4 Wochen in der EU

Sorry fürs OT, kommen gerade Erinnerungen hervor, zu Danzig könnte ich ganze Seiten füllen, das lass ich lieber...

Grüße