Die vier Tage Woche

Über was man sonst noch redet
Brett-Pitt
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Re: Die vier Tage Woche

Beitrag von Brett-Pitt »

Hier in der Rheinschiene sind die Mieten extrem hoch.
Auch der Immo-Kauf ist teurer geworden, aber bei ca.
2 Prozent Zinsen plus üppige Tilgung immer noch günstiger
als vergleichbare Mietobjekte.

Und woran scheitert es? Garantiert nicht am Geld, denn das
wirft dir jede Bank hier hinterher.
Die Antwort ist GANZ EINFACH:
Die Masse der Leute ist zu bequem, um sich eine Finanzierung
zu suchen. Und dann zu faul, jene Arbeiten zu übernehmen, die
einem der Vermieter abnimmt.

Seriös oder konservativ gerechnet bist du nach rund 20 Jahren
als Immo-Abstotterer in der Gewinnzone. 20 Jahre warten ?
Hält die Masse nicht aus, und fällt nach 40 Jahren in die Grundsicherung.

Aber vorher gerne Flugreisen, dicken SUV, täglich zum Italiener ...

Weiter-Cubben,

Pit-der-Baumeister
Den jährlichen Flug über den Indik (13 to. CO2) kann man weder
mit Eigenstrom-Auto noch mit Nullenergie-Haus kompensieren !!!

Münchner
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Re: Die vier Tage Woche

Beitrag von Münchner »

Mensch Pitt, warum sprichst du mir so aus der Seele..... heimlicher Zwillingsbruder???

Respekt! :o

Brett-Pitt
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Re: Die vier Tage Woche

Beitrag von Brett-Pitt »

Das Vier-Tage-Spiel lässt sich beliebig fortsetzen.

Beispiele? Gerne!

B1)
Eine Bekannte kauft hier ETW. Sauteuer, aber nur Enev-Mindest-
Wärmeschutz. Nach mehrfacher Beratung zahlt sie (und zwei
Mitkäufer) kleinen Aufpreis für 3-Scheiben-Glas. Die Dämmung
ist ja vorgeschrieben und soweit okay. Nach weniger als 10 Jahren
ist das Geld wieder zurückgespült. Heizkosten? Jetzt fast nichts!

B2)
Bruder baut Passivhaus. Mehraufwand für mehr Wandstärke,
besseres Glas plus Lüftung? Maximal 10 Prozent. Ihr ahnt es:
Nach 10 Jahren ist das Geld wieder zurück...
Und reinvestiert in Honda-Wave plus Duke-200.

B3)
Il Classico, des deutschen liebste Altersvorsorge. Die
Lebensver(un)sicherung. Lohnt sich per se nur, wenn
steuerliche Rendite winkt. Für Normal-Angestellte also
witzlos.
Und dann hat man 100 Anbieter mit 1.000 Tarifen. Nur
zwei sind (bzw. waren) günstig. Die HUK und die DEBEKA,
beides Beamten-Selbsthilfe-Vereine.
Was macht der deutsche Michel? Zu geizig für 10 Euro in
CAPITAL und FINANZTEST, zu faul zur Rendite-Recherche.
Lieber die 10 Euro und 10 Stunden Arbeit gespart, und dann
bei Allianz oder Sparkasse 10.000 Euros versenkt.

Das hatten wir hier alles schonmal in einem "Ausstiegs-Fred".
Ich verweise diesbezüglich auf eine Serie in der ZEIT mit Titel
"Die Deutschen, ein Volk von finanziellen Analphabeten".
Ein Fachmann brachte es auf den Punkt:
"Die Deutschen sparen viel. Aber ohne Plan, und ohne Ziel"

Ja, Denken ist anstrengend.
SUV-Kaufen ist einfach.

Weiter-Frugalisieren.
Aber mit 9 PS oder
200 Waden-Watt.

Aba-Kus-Pit
(Kleiner Ergänzungs-Tip: Das Buch von Walter Mischel
"Der Marshmallow-Test". Dort gibt es ein Kapitel zur
praktischen Umsetzung, sinngemäß "Warum wir alles
wissen, aber bei der Altersvorsorge versagen". Aber
den meisten ist die Buchausgabe zu teuer, und Lesen
zu anstrengend. Dann lieber freitags arbeiten ??? )
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Innova-raser
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Re: Die vier Tage Woche

Beitrag von Innova-raser »

Brett-Pitt hat geschrieben:
So 16. Feb 2020, 17:32
Und woran scheitert es? Garantiert nicht am Geld, denn das
wirft dir jede Bank hier hinterher.
Die Antwort ist GANZ EINFACH:
Die Masse der Leute ist zu bequem, um sich eine Finanzierung
zu suchen. Und dann zu faul, jene Arbeiten zu übernehmen, die
einem der Vermieter abnimmt.
Deshalb baucht ihr ja unbedingt die 4-Tage Woche damit die Menschen genug Zeit habe um sich auch noch um sowas zu kümmern ohne die latente Gefahr eines Burn-outs!!

Aber eine Frage stellt sich mir doch noch. Wenn ihr so paradiesische Verhältnisse habt, und deine geschilderten sind in der Tat paradiesisch, warum wollen denn soviel Deutsche in der Schweiz arbeiten? Denn in der Schweiz ist es das pure Gegenteil! Wohneigentum nur für eine "Elite" zu finanzieren. Amortisation in zwei Dekaden???? Das ist nicht mal eine feuchter Traum sondern so fernab von der allgemeinen Realität das nicht mal jemand in den kühnsten Träumen daran denkt. Man ist in der Regel froh wenn man die Hypozinsen auch nach der Pension noch stemmen kann.
Nicht der Verstand schreibt die Postings sondern der Charakter!

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Tranberg
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Re: Die vier Tage Woche

Beitrag von Tranberg »

Inzwischen ist der gemeinnützige Wohnungssektor von anderen bewohnt, was Druck auf die Immobilienpreise ausübt.
Ich bin Däne und wohne in Dänemark

Brett-Pitt
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Re: Die vier Tage Woche

Beitrag von Brett-Pitt »

Raser,
du liest zu oberflächlich.

Wenn ich feststelle,
"nach 20 Jahren in der Gewinnzone",
dann bezieht sich das auf den Vergleich
Wohnung-Mieten versus Wohnung-Kaufen.

Die ersten 10 Jahre wohnt der Mieter günstiger.
Nach 20 Jahren ist der Vorsprung aufgebraucht.

Zum 60. Geburtstag lebt der Immokäufer in seiner
abbezahlten Wohnung. Der Mieter zahlt weiter Miete,
oder muss gar ausziehen. Jetzt verfügt er ja nur noch
über 45% vom Erwerbs-Einkommen als Rentner.

Aber der Mieter hat ja auch schöne Sachen.
Das abgeschraubte Kennzeichen vom Zweit-SUV.
Und ein paar Postkarten vom Malle-Urlaub.

Jeder, wie er will.
Können könnte fast jeder...

Aba-Kus-Pit
(Und zur zusätzlichen Arbeit:
Netto-Stundenlohn am Freitag? 15 Euro?
Netto-Stundenlohn bei Auswahl der Lebens-
Versicherung? 1.000 Euro je Stunde?
Janz ohne Abakus oder Taschenrechner:
Was ist wohl günstiger?)
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Done #30
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Re: Die vier Tage Woche

Beitrag von Done #30 »

Die Viertagewoche wäre kein Problem, wenn Deutschland nicht in vielen Bereichen bereits zum Niedriglohnland verkommen wäre.

Was ich nicht fassen kann, auch wenn ich wirklich keine Freund von Gewerkschaftsdünkel bin:
Über Jahrhunderte teuer, teilweise mit Blut erkämpfte Arbeitsschutzgesetze und Arbeitnehmerrechte werden inzwischen sehenden Auges aufgegeben um mehr "Flexibilität" und "Karrieremöglichkeiten" zu haben. Das ist m.E. nichts anderes als mehr Zugriff der Arbeitgeber auf die Freizeit und Erholungsphasen der Arbeitsleistungsgeber zu fordern. Das alles mit dem leeren Versprechen schon bald seine Schäfchen so im Trockenen zu haben und die Arbeitszeit komplett reduzieren zu können.

Da sind die Heilsversprechungen der Religionen realistischer.
Nur die dümmsten Kälber .....

Nachtrag: kürzlich wieder sinngemäß gehört: Wer würde am Sterbebett darum bitten, dass man auf seinen Grabstein schreibt: Hätte ich doch mehr Zeit meinem Arbeitgeber gewidmet
Meine Ebay-Kleinanzeigen. Forenpreise auf Anfrage. Biete auch Tauschbörse für Givi-Kofferschließungen

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Innova-raser
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Re: Die vier Tage Woche

Beitrag von Innova-raser »

Vielleicht lese ich manchmal zu flüchtig. Das kann sein. Ich kenne die regelmässigen Poster hier mittlerweile. Nicht persönlich, aber doch ihre Einstellung und ihre Sicht zu einigen Dingen.

Ich erlaube mir nochmals zu wiederholen: Ich schreibe immer aus meiner Sicht, aus meiner Lebenserfahrung und aus meinen sozial-politischen Umfeld. In Deutschland, und da im Osten oder im Westen, aber auch im Süden oder im Norden kann das ganz anders aussehen.

Ich habe lange, wirklich lange gezögert bis ich mir in der alten Heimat Wohneigentum angeschafft habe. Die Gründe sind vielfältig. Denn einerseits bin ich sehr viel flexibler als Mieter den als Eigentümer und zum anderen muss sich Eigentum auch finanziell lohnen. Dazu brauchte es bestimmte Rahmenbedingungen. Ich habe im meinem ganzen Leben immer Komfortabel gewohnt aber nie teuer! Die Miete war in der Regel nur 20% des Einkommens. Das immer für ein grosszügige Wohnung an bevorzugter Lage, inkl. Garagenstellplatz.

So hat sich das für mich gut gerechnet. Trotzdem kaufte ich eines Tages. Nämlich dann als alle Rahmenbedingungen erfüllt waren. Ich habe Zeit, ich kann warten. Das wäre schon immer mein Credo. Ich lasse mich nicht hetzen.

Trotzdem würde ich, in der Regel, meinen Freunden raten sich Wohneigentum zuzulegen. Es beruhigt in den eigenen 4 Wänden hausen zu können. Hier in unserem aktuellen Zuhause haben wir auch Eigentum. Alles Cash in Hand bezahlt. Anders wäre es auch nicht möglich. Auch das beruhigt ungemein.

Eine Wirtschaftlichkeitsrechnung ist aber komplex und anspruchsvoll. Aber man sollte diese durchführen. Nichts schlimmer, als wenn man sich massiv verkalkuliert hat und alles zu verlieren droht.

Aber das ist alles von Land zu Land verschieden und sogar in einem Land von Region zu Region unterschiedlich. Man sollte es ich gut überlegen ob man es schultern kann und will. Das sollte man aber ganz für sich allein, bzw. mit seiner Familie ausmachen und sich nicht von Dritten, egal wer das auch immer ist, dreinreden lassen. Die "Dreinredner" handeln meist in ihrem ureigenen Interesse.


Done #30 hat geschrieben:
Mo 17. Feb 2020, 10:28
Nachtrag: kürzlich wieder sinngemäß gehört: Wer würde am Sterbebett darum bitten, dass man auf seinen Grabstein schreibt: Hätte ich doch mehr Zeit meinem Arbeitgeber gewidmet
Wohl kaum jemand. ABER geht es darum? Ich meinte es geht mehr darum die Arbeitszeit zu reduzieren zugunsten anderer Tätigkeiten. Oder, wenn man wirklich nachhaltig Spass und Freude an der Arbeit hat, wie man sein Lebensmodell gestaltet.

Ich persönlich wurde eher von einer Jahresarbeitszeit sprechen. So dass man zum Beispiel länger oder öfters in die Ferien fahren kann. Oder dass man Stunden auf einem Konto gutschreiben lassen kann und dann für einen Sabbatical einzuziehen.

Aber wenn einem die Arbeit dermassen ermüdet das man es kaum 40 Wochenstunden durchhält, dann wäre es vielleicht nicht falsch mal über einen Berufs- oder Arbeitsstellenwechsel nachzudenken.

Mir ist absolut klar, dass ich in keiner Weise ein Massstab bin. Aber nach vielen Monaten ohne Arbeit, ohne den jahrzehntelangen beruflichen Stress, ohne die Verantwortung und und hat sich für mich das Leben so angefühlt wie in einem Sterbehospiz. Man wird umsorgt und wartet nur noch auf den Tod. So habe ich es empfunden und deshalb gehe ich wieder zurück an die Arbeit. Aus Freude, aus Spass und aus grosser Lust, weil ich nicht mehr muss, sondern nur noch kann, wenn ich will.

Die Gewerkschaften haben uns grosse Errungenschaften gebracht. Das war im vorherigen Jahrtausend. Sie haben sich eingesetzt für den Arbeiter der gegen die Ausbeutung durch die Fabriken gekämpft haben.

Das gleich mit der SP, den Sozis. Ich habe beste Jungenderinnerungen an die Sozis. Mensch aus der Partei die sich mit Leib und Seele für das Wohl der Mitmenschen eingesetzt, und sich persönlich nicht ins Rampenlicht gestellt haben.

Die heutige SP gehört zu wirtschaftlichen Elite. Man will (finanziell) Karriere machen. Das Leid und die Sorgen der einfachen Bürger auf der Strasse kommt man, wenn überhaupt, nur noch sehr gefiltert mit. Der eigene Ego ist viel wichtiger.

So sieht die Parteilandschaft in meinen Herkunftsland aus. Aber es gibt Ausnahmen. Menschen, die mich persönlich sehr beeindrucken und einen hervorragenden Job machen für die, denen nicht alles in die Wiege gelegt worden ist. Ein Beispiel wäre Ellen Ringier
Aber das ganz gross Gros der Sozis ist mit sich selbst beschäftigt und fährt lieber Porsche oder Tesla als sich um die zu kümmern um die es eigentlich, laut Parteiprogram geht. Bei den Gewerkschaften dasselbe. Was hilft es dem Unterdrücken Personal, wenn am 1. Mai ein Redner von der Türkei, von Usbekistan oder weiss ich wo auftritt und seine Parolen skandiert? So passiert seit vielen Jahren. Und es wird sich auch an diesem 1. Mai nichts ändern. Auch die üblichen Krawallmacher vom orchestrierten schwarzen Block sind gerne immer dabei, wenn es um Rabatz geht. Und um das geht es nur noch am 1. Mail

Die Zeiten von einen Karl Marx und einen Friedrich Engels sind schon allerlängst Geschichte. Und wenn sich die rote Partei, wie tatsächlich geschehen, ins Parteiprogramm schreibt, dass die Überwindung des Kapitalismus ihr erklärtes Ziel ist, dann liest man dieses Programm besser nicht. Man würde nämlich nur latent Gefahr laufen vor lauter lachen und prusten noch den Tod zu finden.

Ich habe früh in der Kindheit gelernt: Jeder ist sich selbst der nächste. Erwarte nichts. Und gestalte dein Leben so dass du nie jemanden Danke sagen musst.

Ein gutes Credo wie ich finde. Denn mir selbst vertraue ich. 😊

Aber wie gesagt. Das ist MEIN unique Lebensmodell! Für andere kann das komplett falsch sein. Für mich hat es sich nachhaltigst bewährt. Und das kann ich mit Fug und Recht behaupten in meinem Alter. Auch wenn mir einer hier mal die Lebenserfahrung abgesprochen hat und mich als "Gutmensch" etikettiert hat. Was er auch immer damit sagen wollte.

P.S.
Done #30 hat geschrieben:
Mo 17. Feb 2020, 10:28
Die Viertagewoche wäre kein Problem, wenn Deutschland nicht in vielen Bereichen bereits zum Niedriglohnland verkommen wäre.
Und GENAU DIESE Klientel hätte es vielleicht am dringensten Nötig etwas mehr Erholung zu haben! Aber sowas bleibt halt immer noch einer gewissen finanziellen Elite vorbehalten.
Nicht der Verstand schreibt die Postings sondern der Charakter!

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