So deine Sicht der Dinge. Wenn ich mir wirklich widerspreche dann tut es mir aufrichtig leid! Auch will ich weder jemanden anprangern oder belehren. Ich bin alles ander als ein Freund von Missionaren jeglicher colleur.
Ich sitze hier vor dem PC, weit weg von eurem aktuellen Weltgeschehen. Schreibe was ich denk und was mich umhertreibt. Denke nicht darüber nach, sondern schreibe nieder was ich gerade im Kopf habe und was mich beschäftigt. Ich war deshalb eigentlich der Meinung das meine Aussagen Kohärent sind. Denn meine Überzeugung hat sich nie grundlegend geändert. Vielmehr liegt es wohl an meiner nicht so guten und nicht so gewählten Wortwahl so das ungewollt Interpretationsspielraum entsteht.
Ich schätze und anerkenne das Bemühen von Oeko Pit. Und das meine ich ehrlich. Er möchte offenbar etwas Gutes tun und das anerkenne ich absolut. Was ich aber weniger gut finde ist eine Diskussionsverweigerung und eine Desavouierung eines Schreibers der nicht einfach so alles so toll findet und die Dinge gerne bei Tageslicht und gut ausgeleuchtet betrachtet. Aber auch das verstehe ich. Das sind kulturelle Unterschiede die da zum Tragen kommen. Ich bin ihm deswegen nicht böse.
Aber um zurück zum Thema zu finden: Für mich ist es einfach etwas unbeholfen, wenn man auf Teufel komm raus die Natur retten will! Denn retten will man ja eigentlich nur die eigene Rasse. Und zu deren Fortbestehen braucht es nun halt mal ein halbwegs intakte Natur.
Denn die Natur hilft sich selber. Das hat sie schon immer gemacht. Die braucht nicht kleingeistige Menschen dazu um ihr zu sagen was sie zu tun und zu lassen hat. Deshalb mein Hinweis auf Tschernobyl. Man kann auch in Fukushima beobachten was passiert. Bis anhin hat es keine noch so intelligente Rasse in keiner Periode jemals geschafft die Natur zu vernichten.
Man sollte wirklich, und das meine ich ganz frank und frei, die Dinge im globale Kontext versuchen zu verstehen. Mit Betonung auf versuchen. Denn ich meinte das bislang noch niemand die ganzen Zusammenhänge verstanden hat. Trotzdem gibt es Menschen die vor die eigene Haustüre treten, sich umschauen, und dann meinen alles verstanden zu haben. Aber wenn man nur mal das eigene Haus von der anderen Strassenseite aus ansieht, dann ändert sich schon ganz vieles.
Jetzt kann man natürlich sehr betroffen über den aktuellen Zustand der Welt per se sein und dementsprechend reagieren. Oder man kann sein Leben BEWUSST weiterleben und es auch geniessen. Denn ich gehe davon aus das ich nur dieses habe. Ich will leben, Spass haben und mich an schönen Dingen erfreuen. Ich bin nicht zwinglianischer als Zwingli. Und trotzdem lebe ich in ansehnlichen Masse mit der Natur.
Beispiel: Wir besitzen mehrere Autos. Davon auch solche diesen Pösen (sic) Dieselmotoren. Aber die jährliche Kilometerleistung all dieser Autos beläuft sich auf einen sehr, sehr tiefen 4-stelligen Wert. Trotzdem habe ich diese Autos weil sie einerseits Spass bereiten und weil wir sie andererseits benötigen.
Warum soll ich mich selbst kasteien mit dem Wasserbüffel einkaufen gehen wenn ich bulky boxes transportieren muss?
Oder warum soll ich mir gelegentlich Joyrides mit dem Motorrad versagen die mir grosse Freude bereiten? Nur um die Natur zu schützen?
Das würde bedeuten dass ich auch noch das allerletzte Staubkorn fachgerecht entsorgen müsste während mein Nachbar Containerweise Schutt zum Fenster rauswirft.
Oder denkt jemand im Ernst er können den die Spiral des Kapitalismus, und darum geht es ja schlussendlich, stoppen nur dadurch er jetzt ein autarkes Haus bewohnt oder sein Auto mit Strom statt mit Benzin fährt? Das ist doch Augenwischerei auf einen sehr hohen Niveau! Und all diese Bestrebungen könnten bestenfalls nur dem eigenen Ego dienen. Weder lokal noch Global hat das den allerkleinsten Einfluss.
Die die es sich finanziell leisten können betreiben gewollt oder ungewollt absoluter Raubbau an der Natur. Zuerst kommt das Geld, das eigene Geld. Und dann wahrscheinlich das eigene Bankkonto usw. Aber sicher nicht die Natur oder Oekologie.
Wir als gegenwärtige Hochkultur sehen uns als Spitze der Schöpfung. Das haben viele vor uns auch schon gedacht und sind kläglich untergegangen. Es hat bis anhin keine Hochkultur lange überlebt. Jetzt kann man sagen, und das ist was wohl Pit mir impliziert, all das geht mir am Allerwertesten vorbei. Ja, das kann man sagen. Ist aber politisch so verpönt wie es nicht korrekt ist. Mir wäre es dann nicht wohl wenn ich so Leben würde und meine persönliche Lebensphilosophie hätte Schiffbruch erlitten. Deshalb lebe ich schon ziemlich überlegt. Aber trotzdem lasse ich mir meinen Spass nicht nehmen. Ich bin nicht der Märtyrer der für andere einen sinnlosen Tod stirbt. Ich kämpfe und leben für mich! Ich gebe mein bestes ein sogenannter «guter Mensch» zu sein. So gut wie möglich mich in die Natur zu integrieren, als nachhaltig zu leben.
Aber ich tue das nicht mit verbissenen Ehrgeiz. Ich tue es locker vom Hocker so dass es auch für mich stimmt. Denn die meisten Menschen tun kaum was Uneigennütziges. Denn sie sind in ein soziales System eingebunden, sind abhängig von anderen. Von deren Meinung und deren Verhalten. Deshalb handelt der Mensch im Regelfall opportunistisch und tut das was ihm persönlich am wenigsten schadet aber sein Ansehen in der peer group mindestens nicht beschädigt, sondern eher hebt.
Ich war aber mein Leben lang ein Maverick, ein Einzelgänger. Ich musste deshalb kaum bis keine Kompromisse eingehen, weil ich keiner peer group angehörte. Ich konnte mir deshalb eine unabhängige Meinung bilden und Menschen zuhören die mich interessierten. Und das tat ich auch. Dadurch kommt man dann aber automatisch auf Kollisionskurs mit den Mainstreamern, den Opportunisten und den Lobbyisten. Aber da ist egal. Jeder, auch der grösste Narr, hat eine Meinung. Und die sollte man sich anhören. Man könnte es auch, in Anlehnung an Done’s Motorrad, virtuelles Brainstorming nennen.
Denn niemand hat das Recht auf Deutungshoheit. Und es gibt auch keine einzige richtige Meinung. Es ist immer eine Frage aus welcher Perspektive man die Dinge anschaut und was für Ziele man verfolgt.
Ich hatte nie einen wirklich grossen sog. Oekofusstritt. Heute ist er noch kleiner geworden. Ich leben ziemlich eingebunden in ein micro Oekosystem. Wir Essen hier was lokal zur Verfügung steht. Kaum was bis gar nichts ist industriell hergestellt. Den Abfall den wir verursachen versuchen wir möglichst klein zu halten. Vielleicht ein 60 Liter Sack alle 2 oder 3 Wochen. Manchmal auch weniger.
Kleidung trage ich solange bis sie defekt ist. Und das geht offensichtlich manchmal Jahrzehnte!
Und trotz alledem habe ich und meine Freunde hier einen grossen Spass am Leben. Denn zum Glück sind wir noch weit weg vom Radar der grossen multinationalen Konzerne die uns sagen was gut und was schlecht ist. Denn aus etwas Distanz betrachtet sind viele eurer Bemühungen ein besseres Oekoklima zu schaffen, einfach nur hilflos und vermögen keine Wirkung zu entfalten. Ein Beispiel das ja einige hier umtreibt: Ihr wollt unbedingt elektrische Fahrzeuge, weil die besser für die Umwelt sind. Ja, das kann stimmen, muss aber nicht. Nun gut, um wieviel besser wird dann die Luft? Und wird das Verbesserungspotenzial nicht schon lange von anderen kompensiert? Zum Beispiel von den immer mehr und immer grösser werdenden Kreuzfahrtschiffen? Und von den schon fast inflationären Frachtern die auch all die Güter von Asien in den Westen bringen? Hat einer schon mal überlegt nur wieviel Millionen Liter allerdreckigster Diesel jeden Tag durch die Schiffsmotoren verbrannt wird die auch all die schönen und unverzichtbaren Dinge bringen? Und das sind keine Euro6d temp Motoren. Nix da, nicht mal eine Schummel Software haben die!
Das meine ich mit vernetztem Denken und vernetzten Handel. Und statt Basmatireis würden sich ja Kartoffeln anbieten und statt feinstes Olivenöl gäbe es ja auch Sonnenblumenöl.
Sorry, ist etwas länger geworden als ich eigentlich wollte. Aber ich meinte dass exakt solche Diskurse wichtig sind. Denn wir sollten handeln. Vernetzt und nachhaltig handeln. Denn Wein saufen und Wasser predigen hat noch kaum langfristig geholfen. Aber ob sich praktisch überhautp was ändern lässt daf getrost bezweifelt werden wenn man sich so das aktuelle Weltgeschen anschaut.