Nur damit Du Dich nicht zu Unrecht angepißt fühlst versuche ich es mal konstruktiv. Ein bisschen Theorie gehört aber trotz abgeschlossener KFZ Ausbildung (ich habe zB überhaupt keine dazu passende Ausbildung) dazu. Fehler kann jeder machen und ich versuche Dir mal mit einfachen Worten Deine Böcke zu zeigen.
Silent Blood hat geschrieben: ↑Fr 15. Jun 2018, 17:34
Interessant, hat es also noch jemand bemerkt, dass der Drehzahlbegrenzer manchmal aussetzt. So auch bei mir. Normalerweise regelt er ja bei 7500 U/min. ab, was bei einem solch kleinen Motor recht niedrigdrehend klingt (sind ja nur rund 10 m/s Kolbengeschwindigkeit).
Da liegt ein kleines Dreisatzproblem an, Du weißt doch, "Dreisatz ist eines der letzten ungelösten Probleme der Menschheit".
Bei einem Motor mit 55 mm Hub lautet der Rechenweg, um die Kolbengeschwindigkeit bei 7500 U/min in m/s zu bestimmen:
55mmx2=110mm (weil bei einer KW-Umdrehung der gemachte Weg zweimal dem Hub entspricht, also der Kolben geht einmal hoch und einmal wieder runter )
110mm*7500U/min=825 000 mm/min. (Jetzt hast Du die Strecke pro min bei 7500U/min, aber halt in der falschen Einheit mm/min)
825 000 mm/min /60= 13 750 mm/s ( geteilt durch 60 um den Weg statt pro min auf pro Sekunde umzurechnen )
13 750 mm/s /1000 = 13,75 m/s (geteilt durch 1000 um aus Millimeter dann Meter als Einheit zu bekommen)
Du bekommst also eine Kolbengeschwindigkeit nicht von 10m/s sondern von 13,75 m/s.
Silent Blood hat geschrieben: ↑Fr 15. Jun 2018, 17:34
Das pröttelt dezent aus dem Auspuff, wie man es zigfach kennt, klingt ja bei den meisten Motoren ähnlich. Aber ab und zu, nur wenn er warmgelaufen ist, dreht er einfach weiter, und zwar so weit, wie die Ventilfedern mitkommen. Dann kreischt die Drehzahl, der Lärmpegel nimmt stark zu, und das leichte Prötteln fehlt. Ich interpretiere das so: Der Drehzahlbegrenzer funktioniert nur in einer gewissen Drehzahlspanne.
Wird diese durch einen Schubimpuls überschritten, setzt der Begrenzer aus und der Motor dreht so hoch, wie er eben kann.
Der Drehzahlbegrenzer funktioniert ab einer Drehzahlgrenze. Wenn das Ding mechanisch funtioniert, zB
alter VW-Bus oder auch alte Gölfe, dann wird ein Gewicht auf dem Verteilerfinger durch die Fliehkraft gegen eine Feder nach aussen gedrückt. Je schneller sich der Verteilerfinger dreht, desto "kräftiger wird das Gewicht gegen die Feder gedrückt und löst am Ende einen Kontakt aus, der den Zündstrom kurzschließt.
Bei einem elektronischen System mit Vergaser ist das Ding so programmiert, das wieder in den Zündstrom eingegriffen wird. Also wenn eine Drehzahl überschritten wird dann der Zündfunke beeinflußt (entweder unterbrochen, kurzgeschlossen oder auch ganz selten der Zündzeitpunkt in Richtung spät verlegt).
Bei einem elektronischen System mit Einspritzung ist das Ding so programmiert, das nicht in den Zündstrom, sondern in die Benzineinspritzung eingegriffen wird. Es erfolgt dann keine Einspritzung mehr.
Bei allen diesen Regelungen gibt es bei Überschreiten einer Drehzahl einen "point des no Returns" und egal wie hoch der Motor dann gedreht wird, ist das Ganze nicht reversibel (ausser durch unterschreiten der Auslösedrehzahl).
Eine weitere Regelungsmöglichkeit eine Drehzahlbegrenzung durchzuführen ist den Ansaugweg oder den Abgasstrom zu begrenzen. Das hat aber nichts mit einem Drehzahlbegrenzer zu tun. Hier wurde zB durch Verringerung der Zufuhr oder durch Änderung des Staudrucks eine Drosselung erreicht. Hier kann bei Überschreiten der optimalen Drehzahl zB durch Resonanz das Gefühl entstehen, als ob das Ding von alleine schneller läuft.
Silent Blood hat geschrieben: ↑Fr 15. Jun 2018, 17:34
Irgendwann ist der Kolben schneller als die Ventile ("Ventilflattern"),
Ventilflattern hat nix mit dem Kolben zu tun, sondern nur ob bei einer bestimmten Drehzahl der Ventiltrieb in der Lage ist, zum geforderten Zeitpunkt das Ventil dicht zu bekommen. Das wird beeinflußt durch die Art des Ventiltriebs oder auch durch die Kraft der Ventilfeder.
Silent Blood hat geschrieben: ↑Fr 15. Jun 2018, 17:34
ein Teil des Gemisches wird dann in den Auspuff gedrückt, was dem dort verbauten Katalysator gehörig einheizt (mal hinten in das Endrohr gucken, dann sieht man ihn rot - gelb glühen, das passiert bei Viertaktmotoren normalerweise nicht).
Jeder Katalysator hat seine Betriebstemperatur und sehr heiße "sozusagen innerlich glühende Bestandteile" können auch heute noch bei Viertaktmotoren ein Problem sein, wenn bei Trockenheit ein heißes Fahrzeug auf trockenem Gras abgestellt wird.
Silent Blood hat geschrieben: ↑Fr 15. Jun 2018, 17:34
Ob das dem Motor schadet? Mir wurscht.
Die Kolbengeschwindigkeit sollte aber bei den geschätzten 9000 U/min. immer noch human sein, weil das Motörl ja kaum Kolbenhub hat. Möglich wäre theoretisch ein abschmelzendes Auslassventil oder ein verbrennender Ventilsitz, weil die Verbrennung ein Stück aus dem Brennraum hinausragt.
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Wie das mit der Berechnung der Kolbengeschwindigkeit steht oben und Du kannst die obige, zur besseren Verständlichkeit ausführliche Berechnung kürzen auf:
Hub in mm x Drehzahl U/min geteilt durch 30 000. (das sind dann 16,5m/s bei 55mm Hub und 9000U/min)
Vereinfacht bist Du aber immer auf der sicheren Seite, wenn es den Motor auch ungedrosselt gibt und er nur hier in einer länderspezifischen Version gedrosselt läuft.