Serienstreuung, was tun?

Peppone

Re: Serienstreuung, was tun?

Beitrag von Peppone »

Gewisse Rauhigkeit ist auf den Oberflächen im Ansaugbereich nach der Einspritzung sogar gewünscht. Die Verwirbelungen sorgen für eine bessere Vermischung vom Kraftstoff mit der Ansaugluft. Nur die Kanten/Stufen der Übergänge durch Verschiedene Bauteile wie Motor/Dichtung/Ansaugstutzen/Flansch müssen weg. In den Inneren Führungen hat sich zur Feinanpassung auch Flüssigkeitsschleifen bewährt. Dies entfernt nur die groben Gussoberflächen.

Schlepphebel erleichtern, leichtere Tassenstößel, Veränderung der Steuerzeiten über einstellbares Nockenwellenrad und bessere Einspritzdüse (12 Loch) könnten unter Verlust der Betriebserlaubnis etwas bringen...

Bei meinen Motoren achte ich auf saubere Montage, Ventileinstellung, sauberen Luftfilter und gutes Motoröl um einen sehr guten Gesamtzustand zu erhalten. Dazu zählen auch bessere Kerzenstecker, Beru Kerzensteckerpaste, Zündkabel NGK, und frische Kerzen.

Das Gesamtpaket muss stimmen. Dazu gehört auch bei den Leistungsschwachen Mopeds den Widerstand von X-Ringketten gegen verstärkte Ketten ohne Dichtringe, automatische Kettenöler wie Scottoiler/CLS, McCoi . Bessere Radlager wie SKF Explorer in C3.
Ob meine Twin nun 2% mehr am Hinterrad hat, verfliegt durch die Messtoleranzen am Ammerschläger. Spürbar direkt ist dies nur bei den kleinen Hubräumen, ein Beispiel:

Bei einer meiner Innos war ein O-Ring Kettensatz montiert wurden, das Hinterrad per Hand zum schnellen drehen gebracht, kein weiteres drehen nach dem loslassen, gefühlt eine Umdrehung. Mit der billigen DID 428H ca 5-8 Umdrehungen. Leichtlauf frisst weniger Antriebsleistung ( Verlustleistung, Wirkungsgrad)

An der Suzuki hat der hintere Bremssättel etwas träge den Luftspalt freigegeben, das Hinterrad drehte sich nicht frei weiter. Bremssättel demontiert, Kanten überarbeitet, ATE Bremszylinderpaste auf penibelste gereinigten Kolben und Manschette einmassiert, wunderbarer Freilauf, wesentlich leichteres ansprechen der Kolben, fühlbar durch leichtes anpumpen und Finger auf Kolben ohne Belag...

Alle Maßnahmen runden zusammen das Bild vom einem gutgehenden Moped ab, nicht nur ein Detail, sondern das Gesamtpaket. Selbst die Buchsen der Hebelleien sind nicht mit Schmiermittel versorgt, etwas Molykote Gn, Staburags, wie in die Kugelköpfe von Umlenkungen der Schaltungen sind für mich die kleinen I-Tüpfelchen.
Feintuning beinhaltet eben auch die Lagerstellen wie Schwinge/Lenkkopf/Federung....

Deshalb stehen meine Fahrzeuge auch gerne ein paar Tage länger auf der Bühne und werden einmal bis in fast alle Baugruppen demontiert, optimiert und wieder zusammengebaut.
Zen, nicht nur die obere Hälfte beim fahren... für mich auch für die untere...

Gruß Frank
Zuletzt geändert von Peppone am So 2. Feb 2020, 10:52, insgesamt 1-mal geändert.

Karl Retter
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Re: Serienstreuung, was tun?

Beitrag von Karl Retter »

genau polieren muss man nicht.
Done, wenn du den Stutzen weg hast schraub in wieder ran und richte ihn zum Kanal bestmöglich aus. Wenn du einen Schritt weitergehen willst schleife mit dem Dremel den Übergang so dass keiner mehr spürbar ist. Das geht mit der biegsamen Welle und diesen runden Schleifrollen die auf einen Gummiträger aufgeschoben werden am besten. Jetzt darfst du die Stutzenschrauben nicht mehr lösen.
Das bringt auf jeden Fall eine merkliche Verbesserung und kostet fast nix.
zuvor den Ansaugkanal mit einem Lappen abdichten und den Dreck anschließend mit Muttis besser Schwiegermuttis Staubsauger wieder rausholen

viel Erfolg
Karl

Peppone

Re: Serienstreuung, was tun?

Beitrag von Peppone »

Fürs schleifen nach der Dremel-Methode nehme ich immer Stücke vom sauberen zerschnittenen Autowaschwam und führ diese Schwammstück vorm Schleifen in den Ansaugbereich ein. Das Korund von Dremel Aufsätzen verfängt sich darin mit den Schleifresten und Abtrag. Dann den Staubsauger mit passendem Rundaufsatz, zur Verbindung ein Stück Silikonschlauch und in einem Abgang ist der „Tampon“ draußen...

Die Dremel Schleifaufsätze für die Gummihalter enthalten Quarzsände, diese sind schädlich für das Innenleben, auch wenn sie hoffentlich durch Auströmen mit Ausfliegen, wenn sie den Ventilsitz treffen und eine Marke setzen ist das nicht schön.

Wenn der älter Kopf schon runter sein sollte mit Holzstab und Gummiaufsatz, Schleifpaste Terroson, die Ventilsätze glätten, mit Benzin oder Spiritus die Dichtheit testen. Verkrustungen am Ventilschaft entfernen, neue Ventilschaftdichtungen (Originalware) und der 2.Frühling ist länger frisch...

Wenn der neue, alte Ersatzmotor schon auf der Werkbank liegt, eine schöne Winterarbeit.
Die Gelegenheit nutzen. Wenn der Motor erst wieder drin ist...

Gruß Frank

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sivas
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Re: Serienstreuung, was tun?

Beitrag von sivas »

Statt eines Lappens oder eines Schwammes würde ich Watte nutzen. Da kann man die gröbsten Verschmutzungen vor Ziehen des reinigenden Pfropfens schon mal abzupfen.

Untoter :shock:

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Bernd
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Re: Serienstreuung, was tun?

Beitrag von Bernd »

Würde es was nutzen, denn Pfropfen entweder mit Wasser oder Öl zu tränken?
Dann bleibt der Abrieb besser haften und fällt nicht ausversehen in den Motor.

Gruß
Bernd
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Karl Retter
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Re: Serienstreuung, was tun?

Beitrag von Karl Retter »

einfach wie hier geschrieben dicht verstopfen und aussaugen. Nicht nass machen das kann Schleifstaub vors Ventil spülen.
Das ganze funktioniert problemlos ohne den Kopf abzumachen. Der Motor muss natürlich raus.

wichtig: die Arbeiten bei Zünd OT durchführen also wenn die Ventile geschlossen sind.

Gruß Karl

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Fritten-Robert
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Re: Serienstreuung, was tun?

Beitrag von Fritten-Robert »

Done #30 hat geschrieben:
Sa 1. Feb 2020, 00:49
Ok, mist, hab vorhin nach Anleitung den Motor ausgebaut. Hätt den Ansaugstutzen dran lassen sollen. Am sieht zwar keine Kante, aber trotzdem dass der Kanal außermittig ist
Bild
Moin Done,

Frage: hast Du etwa den Rekord-Motor ausgebaut? Wenn ja: den Ansaugstutzen abzunehmen grenzt haarscharf an ne "regelwidrige" Motorzerlegung vor 111.111km :wech:

Auf Deinem Foto sieht es außermittig aus. Gehört aber so. So viel Spiel erlauben die beiden Schrauben nicht zur Ansaugstutzenzentrierung.

@Alle: vermutlich hat Sachsenring Martin recht - Aluminium-Schleifstaub macht dem Motor nix. Dichtstopfen mit Watte macht aber Sinn. Ich habe nach Karl Retters Methode dieses Motortuning gemacht. War gut so. Hat was gebracht. Hat ich gelohnt. Dann habe ich die Aktion bei der Ex-Inno von Rhene wiederholt. Auch ohne Watte. Danach dann doch den Kopf runter gerissen aus nem anderen Grund. Ergebnis: der Ventilteller lag voll Schleifstaub, obwohl ich mit Pressluft gereinigt hatte. Nur zur Info. Ach ja: wo der Kopf dann eh runter war ließ sich bei ausgebautem Einlaßventil recht schön weiter optimieren... Ergebnis steht noch aus.

Gruß
Rob
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Done #30
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Re: Serienstreuung, was tun?

Beitrag von Done #30 »

Fritten-Robert hat geschrieben:
Di 4. Feb 2020, 13:00
Frage: hast Du etwa den Rekord-Motor ausgebaut? Wenn ja: den Ansaugstutzen abzunehmen grenzt haarscharf an ne "regelwidrige" Motorzerlegung vor 111.111km :wech:
Ne, das ist der Spendermotor. Wie wärst du vorgegangen? Ich wollte zuerst den Spendermotor einbaufertig bereitliegen haben, bevor ich Jayne fleddere. Dann hab ich als Motorendepp schon mal die einmalige vorherige Erfahrung eines Motorausbaus. Da kann ja einiges schiefgehen QED

by the way, wenns mal soweit ist: Willst du Jaynes Herz mal auf der Werkbank haben?
Fritten-Robert hat geschrieben:
Di 4. Feb 2020, 13:00
Ich habe nach Karl Retters Methode dieses Motortuning gemacht. War gut so. Hat was gebracht. Hat ich gelohnt.
hmmmm. Wie nennt man es, wenn viele an etwas glauben? :laugh2: ok, ich schau mal, ob ich dazu komme. Ist aber Prio 2+n
Meine Ebay-Kleinanzeigen. Forenpreise auf Anfrage. Biete auch Tauschbörse für Givi-Kofferschließungen

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