Was für ein bitteres Wochenende, das Wetter ist noch das beste daran.
Kurze Chronologie der Ereignisse, die dazu führten, dass ich leider nicht mal ansatzweise bis zum Seelandtreffen kam. Nennt es Vergangenheits- oder Frustbewältigung, meinetwegen auch Warnung an alle Nachamungswilligen
Mit viel Aufwand, u.a einer schnellen
Dichtungbeschaffungsrunde zu Bernd hatte ich vorm Urlaub noch schnell den Stator gewéchselt. Zu einer ausgiebigen Probefahrt war leider keine Zeit mehr. Nur schnell zum Pubquiz vor und nach dem Urlaub, anscheinend alles ok. Böser Fehler
Heimgekommen vom Urlaub und erstmal die wichtigen Dinge eingekauft.
Der Plan frühmorgens um fünf los klappte leider aus verschiedenen Gründen nicht, aber vormittags aufgerödelt und los.
Nach 10km fangen plötzlich die Navis zu spinnen an, Zündaussetzer beim Blinken, Bordspannung um die 9V. Ok, kann vorkommen, war ja lang gestanden, etwas Stadtverkehr, also weiter. Nach weiteren 10km setzen sogar der Tacho und Kilometeranzeige aus. Also per wohlweißlich eingebautem Hauptschalter alle unnötigen Verbraucher auf Null, nur noch Voltmeter und Originalarmaturen werden versorgt.
Verdacht auf Batterie, Spannung fängt sich kurzzeitig auf knapp unter 10V, aber weder Tacho noch Kilometerzähler geben eine Mucks von sich. Keine langen Experimente, zuhause ist noch eine. Irgendwie mit der spuckenden Kiste mit mittleren Drehzahlen nach Hause gekommen. Eigentlich genial die Inno: Eine Einspritzermaschine, die mit knapp über 8V noch irgendwie fährt, zwar schlecht, aber sie fährt.
Ersatzbatterie fühlt sich ohne Last gut an:
Derweil hat sich die vergewaltigte Batterie wieder von selbst ohne Last auf 10V gefangen, aber gut ist anders, also raus damit. Natürlich vorher den Rangeextender ausbauen.
Batterie rein und blick auf die Armaturen: Mit Last, also der gesamte Conradkatalog im und ums Cockpit immerhin noch 11,7V. Das ist sehr gut.
Zusammengebaut, Ersatztank wieder rein, abgeklemmt aufgerödelt
Zeitverlust anderthalb Stunden, langsam macht sich Hunger breit, egal, startklar die Zwote, nun aber los, "Fahrzeit generieren" nennt das Mongo-Martin: Landjäger kann man auch während der Fahrt knabbern.
Diesmal nach ca 15 km dasselbe Schadenbild: Navis blödeln rum, Tachoausfall, Bordspannung am Arsch, sie war nie nenenswert angestiegen. Es wird also nicht geladen.
Weitere Beobachtung: Nicht mal mehr das Abblendlicht funktioniert, also der berühmte Lichtstromkreis. Das ist ein Showstopper. Sofort an einem Bauernhof angehalten,
Prüflampe raus, Sicherungskasten im rechten Seitenfach der RT-Verkleidung auf und gemessen: schon am gelben Lichtstromkreisdraht vom Regler zum Lichtschalter kommt nichts an. Das ist megascheiße. An den Regler selbst kommt man nur nach aufwendiger Verkleidungsdemontage ran, was von
vernudelten Schrauben und Billgem Bordwerkzeug nicht gerade erleichtert wird:
Also Abbruch Nr 2, und mit den letzten Elektronen der Zweitbatterie nach Hause. Warum muss ausgerechnet an solchen Tagen der Nachbar seine freien Tag auf dem Balkon mit Blick auf meine Hofeinfahrt verbringen? Er lästerte rum, er hätte heute deja-vus. Ich war not amused, not at all.
Aber er hatte recht. Das Bild hatte inzwischen schon was Vertrautes:
Erstmal was gegessen, Schatzis Vorschlag mit Rasenmähen ignoriert, WHB und Schaltplan raus und zurück in die Garage
Hurra, endlich mal wieder ne Innova strippen. Ich hätte kotzen können vor Freude. Aber Dank des Herausgenommenen Heckbürzels kann ich die Verkleidung seitenweise abnehmen. Muss nur den Gepäckträger vorher lösen und etwas anheben.
Aber der Regler war zugänglich. Hier zwischen grün und weiß war die ganze Welt parallel, also unendlich Ohm. WHB schlägt aber 1-2 Ohm vor.
Mist, somit muss die andere, die linke Verkleidungseite auch auf.
Mesung direkt am Stator ergibt ebenfalls unendlich Ohm, also Unterbrechung bereits hier. Zum Ausschluß eines Messfehlers, bzw unplausibler Auslegungen der Messung stecke ich mal den alten Stator fliegend ran. Er klemmt hier am Durchstiegsträger. Dann messe ich nochmals die gesamte Leitung vom Regler her. Und das Schätzeisen sagt ....
2 Ohm, in Worten zwei Ohm! Warum um alles in der Welt zwei Ohm? Gegenprobe mit dem eingebauten Stator: Unendlich ......
Nach der Vorgeschichte eigentlich ein Anlass sich sofort und hemmungslos an Ort und Stelle zu besaufen. Nicht Grundlos, der Grund ist offensichtlich. Menno ....
Ich dachte erst, dass nach 10 Tagen Standzeit die altersschwache Batterie hinüber sein könnte, aber ein nagelneuer Stator? Also das volle Programm wie schon vor 14 Tagen:
Öl raus,
Limadeckel auf, um Gottes Willen unbedingt auf die Dichtung aufpassen, die muss unter allen Umständen wieder verwendet werden. War nicht so einfach fühlte sich aber gut an.
Hab meinen Raketenforscher zu Hilfe geholt, wir haben die beiden Statoren dann nebeneinander gelegt,
Lötstellen und Verschraubungen geprüft und u.a. anhand des WHB durchgemessen. Nur aus dem zuletzt demontierten Stator bekamen wir plausible und nach ein paarmal Schrauben wieder anziehen halbwegs stabile Werte.
Der neue Stator reagierte überhaupt nicht mehr, kein Durchgang, nix.
Also Stator getauscht, eingesetzt fest verschraubt, Limadeckel testweise mit zwei Schrauben handfest angesetzt. Sieht gut aus. Hätte auch gut sein können. Aber man erinnert sich ja an die eindringlichen Empfehlungen aus dem Forum: Kräftig das Wundermittel Curil T drauf. Also nochmal runter. Dummerweise schnappte mir durch die Magnetkräfte der Deckel aus der öligen Hand und dabei riss die bislang unversehrt gebliebene Dichtung.
Agggghhh. Sich jetzt besaufen ist auch doof, man kann ja nicht mal das Bier halten. Also weiter, ein Versuch ists wert. Curil T drauf, viel hilft viel.
Zwischenbemerkung: Hier stockt etwas die Fotodokumentation, denn meine Frustrationstoleranz war deutlich überschritten.
Deckel ganz vorsichtig angesetzt in der Hoffnung, dass das Ding irgendwie dicht wird. Sah auch gut aus. Alles schön verschraubt, Ölablasschraube rein, Öl aufgefüllt, Zündung an, Anlasser betät .... "kkkkkkrrrrrrrrrrrrrrrcccccccckkkkkkkkkk" Ne, echt jetzt?
Dummerweise hat beim zweiten Zusammmenbau der Anlasser gehakt, so dass ich den Motor nochmal öffneb durfte. Ölablasschraube auf, Öl raus, Limadeckel aufgeschraubt, vorsichtig abgenommen, Anlasserritzel richtig positioniert und die ganze Chose wieder zurück. Alles schön verschraubt, Ölablasschraube rein, Öl aufgefüllt, Zündung an, Anlasser betätigt und gut wars. Zumindest akustisch und auf den ersten Blick .... zumindest wenn der nicht unter den Motor fiel.
Der Zweite blick war ernüchternd: Ich hab zwar beim dritten Mal die Limadeckelschrauben bestmöglich angeknallt, nochmal Curil T rein, aber mehr geht nicht. Aber der Motor tropft zu heftig schon bei Standgas.
Hübsch anzuschauen ist das ja sachon, aber an Fahren ist so nicht zu denken, Langstrecke prügeln schon gar nicht.
Inzwischen wars Nacht geworden und es hatte sich eingeregnet.
Plan C wäre Umrödeln auf die Vision gewesen.
Eine kurze Besorgungsfahrt am Nachmittag mit der Vision bei einsetzendem Nieselregen auf bekannten Strecken machte mir klar, dass ich mit dem hohen Wintergarten, über den ich nicht drüber sehe, auf gar keien Fall bei Nacht und Nebel längere unbekannte Strecken fahren werde. Hinfahrt wäre wömöglich gegengen, aber die Wetterdienste sind sich für den morgigen Sonntag in seltner Übereinstimmumng einig: Auf der gesamten Strecke keine trockene Minute
Damit war das Thema
Schweiz Seelandtreffen 28-30.8.2020 definitiv durch.
Gruß Done
der gerade fünf Dichtungsätze 06112KTMD21 bestellt hat und sich jetzt besaufen geht
Ich stell grad fest, ich hab kein Bier im Haus, fuck, .... ich hab kein Bier im Haus? ...DAS IST KEINE ÜBUNG: ICH HAB KEIN BIER IM HAUS ..... und der Tobi muss es wegleeren ...