Alternative Elektromobilität?

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Heavendenied
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Re: Alternative Elektromobilität?

Beitrag von Heavendenied »

@innova-raser:
Diese Studien, die den Elektrofahrzeugen immer wieder ne schlecht Ökobilanz bescheinigen, schau mal von wem die bezahlt werden... Warum wird denn bei den Werten, die dann immer wieder für den Verbrauch angeben werden bei nem e-Fahrzeug die Gestehungskosten, bzw die dabei emmitierten CO2 Werte berücksichtigt, beim Öl/Benzin aber nur die bei der Verbrennung entstehenden? Da merkt man doch schon, dass es eigentlich nur darum geht, die Alternative schlecht zu machen.
Und ich muss mich auch nochmal wiederholen: Die Aussage "E-Mobiliät ist keine Alternative" bekommt von mir stets die Gegenfrage "Und weitermachen wie bisher ist eine?"
Ich weiß nicht, ob die E-Mobiliät der "Durchbruch" ist, aber weiter machen wie bisher geht nunmal nicht. Man schaue sich nur an, was schon jetzt alles gemacht wird, um an Öl zu kommen. Da wird Chemische Suppe in den Boden gepumpt (Fracking) oder mit Tiefseebohrungen und Bohrungen in der Arktis die komplette Umwelt aufs Spiel gesetzt, nur um den letzten Tropfen Öl aus der Erde zu quetschen. Ich denke jedem sollte klar sein, dass das nicht ewig gut gehen kann.
Ob es dann irgendwann mal batteriegetrieben E-Fahrzeuge sein werden oder Brennstoffzellen oder was anderes weiß ich nicht, aber ich denke es ist zumindest mal ein Anfang.
Sicher wäre sowas wie das Fahrrad die ökologisch beste Alternative, aber das ist dann eben schon mit sehr großen Einschränkungen, Zeitaufwand und ordentlicher Selbstdiszipli verbunden. Wenn ich zum Beispiel mit dem Fahrrad zur Arbeit fahren würde, wären das 2x10km am Tag. Wie schon geschrieben bei 2km wirklich heftiger Steigung und damit auch verbunden morgens den Berg runter. Allein schon sich da richtig zu kleiden ist nciht so einfach. Bin mal ein paar Monate lang mit dem Rad zur Arbeit, bis mich ein böser Sturz eingebremst hat. Das ging solange es warm ist und trocken war. Aber wenns morgens noch kalt war oder bei Regen war es schon sehr unangenehm. Das dann bei -15Grad... sorry, da bin ich einfach nciht hart genug. Kenn auch im ganzen Ort keinen, der es ist. Wenn ich in der Stadt wohnen würde wo ich ÖPNV hab und den im Zweifel nutzen kann, wenn ich den Weg zur Arbeit mal nicht mit Rad oder zu Fuß erledigen kann OK, aber so wie wir wohnen geht das für mich leider nicht.
Gruß,
Jürgen
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crischan
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Re: Alternative Elektromobilität?

Beitrag von crischan »

Zum Verbrennen Fossiler Stoffe: Irgendwie kann es doch nicht richtig sein, daß wir in wenigen Jahrzehnten etwas zerstören, was die Natur in vielen Jahrmillionen "hergestellt" hat oder?
Und mE wird es Zeit uns aus der Steinzeit zu verabschieden. Seit der Steinzeit verbrennt der Mensch irgendetwas, wenn er (Wärme)energie haben möchte. Ich halte es für angemessen über Energie nachzudenken, die man (einfach) "ernten" bzw. benutzen kann, also im weitesten Sinne Sonnenenergie.
Und wir (sowohl als Individuum als auch als Menschheit) könnten mal über Sättigung nachdenken. Beim Essen ist das relativ leicht zu beobachten: Zum Sättigungsgefühl gehört, daß noch etwas übrigbleibt. Offenbar haben wir gerne etwas Reserve. Wie groß muß diese Reserve sein? Also ganz konkret ist ein Auto in D im Durchschnitt mit 1,2 Personen besetzt und eine durchschnittliche Fahrstrecke ist unter 10km. Weshalb also braucht man Autos mit durchschnittlich fünf Sitzen und etlichen hundert Kilometern Reichweite? Ein Bisschen Reserve ist ja ganz schön, aber gleich das vier bis zehnfache?
OK Autos erfüllen noch mehr als nur den komfortablen Transport. Es soll auch noch "schön" sein, sozialen Status zeigen, die Individualdistanz erhöhen (provokativ gesagt Macht demonstrieren und eine Mauer aus Reichtum um mich herum bilden). Ich glaub halt, daß es höchste Zeit ist etwas über uns nachzudenken und E-Mobilität ist ein Betrag dazu, sicher nicht letzte und sicher auch noch nicht fertig. Aber jede Reise beginnt mit dem ersten Schritt und der erste Schritt zur Lösung eines Problems ist seine Erkennung.

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Cpt. Kono
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Re: Alternative Elektromobilität?

Beitrag von Cpt. Kono »

Innova-raser hat geschrieben:Mit ein wenig Distanz sieht das ganze nach einem gross angeführten Marketinggag aus damit für die Flottenbilanz und das grüne Gewissen etwas getan ist. Aber nachhaltig ist es zur Zeit keinesfalls.
Hi Andy, ich denke nicht das Du zu blöd bist, und denke auch das hinter dem ganzen hype nur ausgeklügelte Marketingstrategien stehen. Auch an Nachhaltigkeit glaube ich bei der Elktromobilität nicht. Bis jetzt habe ich noch keine brauchbaren Vergleiche zur ökologischen Nachhaltigkeit in diesem Sektor zu sehen bekommen.
Wie schneidet die Herstellung und Wiederaufbereitung einer Batterie/Akku gegenüber dem Verbrauch von fossilen Brennstoffen ökobilanztechnisch ab?
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Heavendenied
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Re: Alternative Elektromobilität?

Beitrag von Heavendenied »

Warum redet eigentlich keiner über die "Wiederaufbereitung" des Öls? was hätte das denn für eine Ökobilanz? Oder wie sieht es mit der Weideraufbereitung eines Motors aus? Moderne Akkus halten (vorraussichtlich) ein Autoleben lang (man geht mittlerweile wohl von 2000 Vollladezyklen bis zur Unterschreitung der 75% Kapazität aus). Das bedeutet, man hat sogar bei nem Twizy mit "nur" 60km Reichweite 120.000km bis der Akku "platt" ist. Bei größeren Fahrzeugen mit mehr Reichweite ganz schnell mehr als 200.000km! Und danach könnte man die Akkus problemlos als Speicher für Regenerative Energie nutzen, weil sie ja immer noch ordentlich Kapazität haben.
Ich will die Elektromobiliät nicht nur schönreden, aber warum nur wird immer nur bei den Elektrofahrzeugen die Energie für die Herstellung (sowohl des Stroms als auch des Fahrzeugs/Speichers) angeführt, bei Verbrennern aber nur der eigentlich Verbrauch? Da stimmt einfach was nicht, und das ist Marketing!
Es gibt nach wie vor Nachteile und Probleme, aber die müssen eben gelöst werden, und nicht zerredet. Mich erinnert das irgendwie ein bißchen an den Spruch "Wer nix macht macht auch nix verkehrt". So denken sich die Leute jetzt "Ich verbrenn einfach schön weiter Fossile Brennstoffe, war ja Jahrelang gut, ist also auch weiter gut..."

Ich hab kein Problem damit, wenn jemand sagt Elektroautos sind nix für ihn. Finds zwar schade, aber OK. Aber ich finds schon traurig, wenn behauptet oder unterstellt wird die Ökobilanz sei ach so schlecht. Und selbst wenn sie alles in allem genauso schlecht wäre wie bei nem Verbrenner, dann hätte es immer noch den Vorteil, dass man eben nicht weiter fossile Brennstoffe die unwiederbringlich sind verheizt. Und nicht zu vergessen: Die Energie zur Herstellung ließe sich regenerativ erzeugen, aber die Abgase eines Verbrenners werden immer da sein.

Aber vielleicht bin ich da auch einfach etwas voreingenommen...
Gruß,
Jürgen
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thrifter
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Re: Alternative Elektromobilität?

Beitrag von thrifter »

Das Hauptproblem der ganzen Debatte (und nicht nur dieser Debatte!) ist,
daß auf jeden, der sich informiert und selber denken kann,
mindestens zehn andere kommen, die einfach nur stumpf nachplappern, was sie irgendwo mitgekriegt haben.

Gruß
Reingard
...Honda CUB...Man erfreut sich ein Leben lang an ihr, aber eigentlich bewahrt man sie schon für die nächste Generation...

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Cpt. Kono
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Re: Alternative Elektromobilität?

Beitrag von Cpt. Kono »

Heavendenied hat geschrieben:Warum redet eigentlich keiner über die "Wiederaufbereitung" des Öls?
Zu dem Thema habe ich in den Medien schon mehr zu Ohren bekommen als über Batterierecycling. Es gibt durchaus Versuche unseren Plastikwohlstandsmüll wieder zu dem zu machen was er mal war.

Trotzdem bin ich der Meinung das wieder mal eine andere Technik der Fortbewegung ohne Rücksicht auf Verluste am Markt etabliert wird, ohne die Auswirkungen unter dem Aspekt zu betrachten was eigentlich passieren wird wenn jedermann sich dieser neuen Art der Fortbewegung bedient.

Ich habe übrigens nichts gegen Elektromobilität. Ganz im Gegenteil. Es ist schon faszinierend zu sehen mit was für einem Drehmoment ein E-Motor zur Sache geht. Und das völlig geräuschlos.
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Re: Alternative Elektromobilität?

Beitrag von Marsmännchen »

Ob Elektro oder Benzin. Ohne Gewichtseinsparung wird kein glaubhaftes Umwelt-Fahrzeug draus.
Blöderweise lässt sich mit unnötigem Ballast am meisten Geld verdienen.

Eine Bekannte brachte es bei ihrem geplanten Fahrzeugwechsel auf den Punkt.
Ich habe ihr damals einen Smart cdi für ihren Polo empfohlen. Darauf antwortete sie,
"ich will mich doch nicht verschlechtern".

Ich denke, dass sich da 2 Gefunden haben. Die Industrie, die immer mehr Luxus und Leistung anbietet und viele Menschen,
die sich nicht verschlechtern wollen. Eine Art Symbiose.

Leider glaubt uns niemand, wieviel Spass "weniger" macht. :superfreu: :inno: Selber schuld.

Gruss Dieter

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Re: Alternative Elektromobilität?

Beitrag von Cpt. Kono »

Marsmännchen hat geschrieben:Leider glaubt uns niemand, wieviel Spass "weniger" macht. :superfreu: :inno: Selber schuld.
Das ist geradezu eine philosophische Erkenntnis, bei der weder die Industrie noch die Wirtschaft einen Bedarf sieht das sich dieses wissen verbreitet.
Das würde ja auch einem ungehemmten Wachstum entgegen wirken.

Nicht umsonst erklärt uns die Werbung Tag und Nacht was für buntes Zeug wir brauchen und weckt ständig Begehrlichkeiten in uns. Leider sehen die Menschen im Konsum den Sinn ihres Daseins.
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crischan
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Re: Alternative Elektromobilität?

Beitrag von crischan »

Cpt. Kono hat geschrieben:... Leider sehen die Menschen im Konsum den Sinn ihres Daseins.
Wie jetzt ist es das etwa nicht?? Also mein allerliebstes Lieblingshobby ist "shoppen"

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guri
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Re: Alternative Elektromobilität?

Beitrag von guri »

@Crischan,

aha! Deshalb konnte es bei Dir nur die "Ratte" werden :aetsch:

Guri
IG

Guri
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Ecco
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Re: Alternative Elektromobilität?

Beitrag von Ecco »

Marsmännchen hat geschrieben:Ich denke, dass sich da 2 Gefunden haben. Die Industrie, die immer mehr Luxus und Leistung anbietet und viele Menschen,
die sich nicht verschlechtern wollen
Cpt. Kono hat geschrieben:Nicht umsonst erklärt uns die Werbung Tag und Nacht was für buntes Zeug wir brauchen und weckt ständig Begehrlichkeiten in uns
Eine langfristig angelegte, ganz subtile Gehirnwäsche. Wir Älteren fallen nicht drauf rein, aber die Jüngeren kennen es nicht anders mit diesen aufgedunsenen, überfetteten Haufen Blech. Die werden damit groß.
Aber es tut sich was, carsharing läuft sehr gut in Großstädten. Die haben keinen Bock mehr auf eine eigene
Karre. Zum Beispiel in Berlin und Köln haben 40 % kein Auto mehr.

Grüße
Bernd

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Cpt. Kono
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Re: Alternative Elektromobilität?

Beitrag von Cpt. Kono »

Ecco hat geschrieben:Wir Älteren fallen nicht drauf rein, aber die Jüngeren kennen es nicht anders
Den nachkommenden Generationen ist Mobilität nicht mehr so wichtig wie uns einst. Dafür aber werden die aber zugeklatscht mit Handy, Tablet, Phablet, Laptop, PC, Spielkonsole usw., ohne sich auch nur im geringsten klar darüber zu sein wie manipulierbar sie dadurch werden. Ganz abgesehen davon was dadurch wieder für Müllprobleme entstehen. Der durchschnittliche jugendliche tendiert mittlerweile zum Drittcomputer. :stirn:

Sorry. Zurück zum Thema. :oops:
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Re: Alternative Elektromobilität?

Beitrag von Heavendenied »

@ecco:
Also Bernd da muss ich widersprechen. Zumindest wenn ich mich bei uns so umschaue fahren eher die älteren Semester die "dicken Karren". Sicher gibts auch bei den jüngeren welche die meinen ein dickes Auto fahren zu müssen, aber diese Denke "Das Auto muss dick sein um sicher zu sein" sehr ich eher bei den mittleren bis älteren Semestern.
Aber recht hast du, dass dieses Problem eben überhaupt da ist. Bei meinem Dai damals haben auch alle gesagt, der kann ja gar nicht sicher sein, mit den dünnen Türen. Abhilfe hat da erst ein Crachtest aus Japan gebracht, bei dem der Cuore ähnlich gut oder schlecht abgeschnitten hat wie ein Polo.
Aber da sehe ich eben auch durchaus ne Chance bei der Elektromobilität. Wenn man sich Autos wie die iMiEV Drillinge anschaut ist das eigentlich genau der richtige Ansatz. Leider aber eben in Europa oftmals ignoriert, weil die DInger eben zu zierlich aussehen. Der i3 hingegen, der mit riesigem technichen Aufwand auf Leichtbau getrimmt wird verspielt seinen Vorteil wieder indem man ihm alle möglichen Komfortextras verpasst und die Türen schön dick macht, nur damit er dem "europäischen" Geschmack entspricht. UNd das Ding verkauft sich dann natürlich auch... Wenn man sich mal die Daten anschaut wiegt der i3 dann eben trotz Leichtbau mindestens 150Kilo mehr wie ein i3 obwohl er kaum weniger Platz bietet. Und dann verbraucht er auch noch mehr, bzw hat am Ende trotz mehr Akkukapazität in der Realität die gleiche Reichweite wie der iMiEV.
Ich seh da auf jeden Fall Potential und ne Möglichkeit den Leuten die leichteren und evtl kleineren Fahrzeuge im Zuge der E-Mobiliät schmackhaft zu machen. Bei den Verbrennern schert sich doch keiner mehr ums Gewicht. Das wird alibihalber die Motorhaube aus Alu reingesetzt und mit Leichtbau geworden, obwohl hintenrum dann das Gewicht doch wieder stiegt...
Gruß,
Jürgen
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braucki
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Re: Alternative Elektromobilität?

Beitrag von braucki »

Ganz ehrlich; ich gebe doch nicht zwanzig Mille Unterkante für so'ne Elektroknutschkugel aus, die mich bei Reichweite, Platzangebot und Komfort so einschränkt. Dann lieber fur acht Mille ein Chevrolet mit Gasanlage und ich kann ohne mehrere halbtägige Pausen klimatisiert und beheizt von Düsseldorf bis München fahren. Der Chevi könnte das ohne Tankstopp in einem Rutsch. Mit nem E-Wägelchen ist man da ja wieder auf Postkutschenniveau.
Ihr seht, die Anforderungen und Ansichten sind da sehr weit auseinander. Für mich wäre da, wenn es denn unbedingt sein müsste, die angebotene Option von Audi eine Möglichkeit. E-Antrieb für die Stadt (bis 50km emissionsfrei), für die Strecke ein normaler Verbrennungsmotor mit akzeptabeler Reichweite. Aber das Paket wird wieder so teuer, dass ich mir dafür lieber Volvo V8 mit Gasanlage gönnen würde.
Grüße
Oliver

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Heavendenied
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Re: Alternative Elektromobilität?

Beitrag von Heavendenied »

Ja, Oliver, hast schon recht, Ich fahr ja auch jeden Tag von Düsseldorf nach München *g*
Im Ernst:
Ganz ohne Umdenken wird es nicht gehen. Eben dieses Denken, dass man jederzeit seine 1000km Reichweite braucht hindert derzeit noch viele, obwohl sie eben in Wirklichkeit diese Reichweite einmal im Jahr bräuchten. Ich will da bestimmt niemandem was aufzwängen, aber ich bin mir absolut sicher, dass bei sehr vielen die Reichweite eines heutigen Elektrofahrzeugs schon locker ausreichen würde, und wenn es eben nur als Zweitwagen ist. Wenn ich da mal im Bekanntenkreis schaue, dann haben da alle (weil beide berufstätig oder warum auch immer) zwei Fahrzeuge und eines davon wird jeweils das ganze Jahr über nicht mehr als 50km am Tag bewegt. Nur muss man natürlich auch bei diesem Zweitwagen die Möglichkeit haben, mal eben 1000km am Tag damit zu fahren... Mag sein, dass einzelne auch ganz auf nen Zweitwagen verzichten könnten, aber das wäre eben Verzicht. Ein E-Fahrzeug wäre einfach nur ein klei wenig umdenken.
Das mit den Kosten ist ein Argument das nicht von der Hand zu weisen ist, aber das wird sich ändern, wenn man sich allein den Preisverfall bei den Akkukosten anschaut. Der Rest der höheren Kosten sind die geringe Stückzahlen bei den Fahrzeugen selbst und die lassen sich nur steigern wenn auch gekauft wird. Und wenn das halt nur Freaks wie ich sind die kaufen bleiben die Kosten eben oben. Die Regierung bei uns tut da ihr übriges...
Und das mit dem Range Extender ist halt so ne Sache. Ich fand die Idee anfangs total genial, aber letztlich handelt man sich damit wieder die selben Wartungskosten ein, die man sich eigentlich durch den E-Antrieb sparen könnte. Von den höheren Anschaffungskosten ganz zu schweigen. Und das nur um einmal im Jahr die Reichweite wirklich zu brauchen? Dann lieber einmal im Jahr nen Mietwagen. Aber wie gesagt, ich behaupte mal man könnte mind. 80% der Zweitwagen problemlos durch heutige Elektrofahrzeuge ersetzen, ohne dass die Leute sich wirklich einschränken müssten, wenn diese Leute nur bereit wären sich von dem "Reichweitenproblem" zu verabschieden. Nach einem Jahr Twizy kann ich sagen, dass im praktischen Leben die Reichweitenangst (die auch ich vorher hatte) ganz schnell vergessen ist.

Aber so ist es halt. Gibt sicher auch Gebiete, in denen ich nicht bereit bin mich auf was anderes einzulassen oder von meiner Meinung abzukommen. So sind wir Menschen nunmal... und vermutlich ist das ja auch gut so...
Gruß,
Jürgen
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