Für ein besseres Morgen

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NORTON
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Re: Für ein besseres Morgen

Beitrag von NORTON »

Ahja, es wäre ja schön blöd, den eigenen Bestand nicht zu nutzen.

Ich nehme übrigens auch "Abfallholz" dazu, alte Paletten usw. Alles, was andere wegschmeißen, nicht behandelt/lackiert ist, und brennt, macht auch Wärme!
http://de.wikipedia.org/wiki/Gladio

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Heavendenied
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Re: Für ein besseres Morgen

Beitrag von Heavendenied »

Ralf, das mit den Schimmelgeschichten ist aber kein generelles Problem der Dämmun, sondern hat eigentlich immer was mit falscher Ausführung oder falscher Lüftung zu tun.
Wie mich Pitt aufgeklärt hat und ich mittlerweile auch vielfach nachgelesen habe: Wände atmen nicht! Die "Fehllüftung" die bei undichten Häusern herscht kommt eher von undichten Fenstern und anderen Löchern in der Gebäudehülle. Das andere Problem ist natürlich die Lüftung. EIgentlich müsste man nach der Isolierung (bzw Abdichtung der Gebäudehülle) mehr lüften. Das tun die meisten nicht. Und gerade der Schimmel an Fesnterlaibungen hat eben oft mit mangelhafter Ausführung zu tun. Da entstehen Kältebrücken und dann hat man (bei mangelnder Lüftung) dort immer Kondenswasser.
Was die Wände allerdings tun können ist ein Feuchtetransport nach draußen (Diffusion). Das können die Wände tatsächlich nicht mehr, wenn mit Styropor gedämmt wird. Aber dazu gibt es genügend Alternativen, die aber entweder "dicker auftragen" oder teurer sind.

Wenn ich soweit kommen sollte das Haus komplett zu verpacken und neue Fenster zu verbauen (noch bin ich mir nicht 100% sicher, ist natürlich auch ne Frage der Kosten) dann kommt auf jeden Fall auch ne Lüftungsanlage ins Haus. Komplett zentral wird wohl nicht machbar so nachträglich in ein Haus mit 3 getrennten Wohnungen, aber so halb zentral oder komplett dezentral sollte machbar sein. GErade bei vermieten Wohnungen führt da meiner Meinung nach kein Weg dran vorbei, denn nem Mieter kann man noch so oft sagen, er solle genug lüften, das tun leider die allerweinigsten. Unser Mieter meinte letztens noch, er lüfte doch 1mal die Woche (der Raum wird nicht täglich benutzt), das müsse doch reichen... Also was hilfts mir ihm zu sagen, er muss mehr lüften, wenn er es dann doch nciht macht. Dann ist da irgendwann Schimmel und dann ist mein Eigentum beschädigt, nicht seins. Er sucht sich im Zweifel ne neue Wohnung, ich bleib auf dem Schaden sitzen...
Also lieber gleich ne Lüftungsanlage...

Dass sich die ganze Maßnhame amortisiert habe ich mir mittlerweile abgeschminkt. Ich will eine angenhemere "Temperatur" in den Räumen (keine klaten Wände/Fenster mehr) und ich will was für die Umwelt tun (mögen andere sagen ich will mein Gewissen beruhigen). Letzteres geht für mich natürlich nur, wenn ich eben auch auf Styropor verzichte, dessen Entsorgung irgendwann mal sehr problematisch sein dürfte und zu dessen Herstellung neben Erdöl eben auch viel Energie nötig ist. Aber wie gesagt, da gibt es Alternativen.
Gruß,
Jürgen
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Brett-Pitt
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Re: Für ein besseres Morgen

Beitrag von Brett-Pitt »

Moin Jungs,
schönes Diskussionsklima hier!

Allgemein:
Es gibt eigentlich kein "gutes" oder "böses" Holz, dergleichen Kohle, Öl oder gar Strom. Ketzerisch formuliert!
Kaufe ich 2.000 Kilo "deutsches Holz, FSC, Bio, etc.", dann fehlt DIESE Menge im Energiepool. Machen das alle
so, dann muss mein Nachbar, da og. Holz ausverkauft ist, zwangsläufig "rumänisches Holz" kaufen. Er ist dadurch
nicht schlechter im Handeln als ich. Das entscheidende ist nämlich, wenn pro deutschem Kopf im Jahr in D nur
400 Kilo nachwachsen, "darf" jeder nur 400 verbrauchen. Es kommt also auf die MENGE an (und dann natürlich
auch auf die Qualität, Herkunft etc.)
Nächstes Beispiel: Mein Bruder heizt mit Strom. Böser Bengel?
Nein, er wohnt im Passivhaus. An manchen Frost-Tagen fällt die Temperatur unter 17 Grad. Dann heizt er mit
IR-Strahler seinen Sitzbereich auf, von 16,9 auf 18,1 Grad. Keine Gas-,Holz-oder WP-Heizung könnte das!!!
Es sind dann aber nur wenige hundert KWH, die so gezogen werden. Das gesparte Geld für Gasanschluss und
Brenner steckt ebenda in den Super-Glasscheiben. Ab einem gewissen Grenzwert würde dann aber doch noch
Gas nachgerüstet. Vorerst wird im Winter mit Butan aus der 11-kg-Flasche gekocht.
Auch hier kommt es auf die MENGE an und den Schwellenwert, ab wo man besser nachrüstet.

An Olster:
Well done. Steinkohle zu DEM Preis bedeutet bei 75% Ofenwirkgrad rund 4 ct./KWH
Wie will man da jetzt den CO2-Aufpreis berechnen? Ich komme bei Holzbrikett auf 6 ct./KWH
Trotzdem könnte man Dämmmassnahmen ergreifen. Einscheibenglas tauschen gegen 1.1-Glas
schlägt auch billige Kohle, ebenso das Ausrollen von 8 bis 16 cm Glaswolle auf dem Dachboden.
Obacht beim Ofenkauf! TEST hatte mal einige geprüft. Der billige Wamsler (Jupiter?) war für
kleine Münze noch okay. Kohleofen braucht einen Rost mit Aschelade, Holz brennt besser
auf geschlossenem Boden. Sehr gut zum Thema sind die diesbezüglichen Bücher aus dem
Ökobuch-Verlag (z.B. H.P. Ebert "Heizen mit Holz" etc.)

An Norton:
Wie oben gesagt: In geringen Mengen ist auch Kohle okay. Die MENGE machts!
Da ich wegen Energie plane, dieses Jahr zu HD-Jürgen zu fahren, folgendes Angebot:
Ich könnte vorbeikommen, und wir planen zusammen eine stromlose WW-Anlage.
(Da muss ich dann doch die 125er nehmen statt Nexxon-Mokick?)
Eine solche habe ich mal aus Schrott-Teilen für den ersten dt. Botschafter in Eritrea
gezimmert. Obwohl in Äquatornähe, war das Wasser in 2.500 Meter Höhe im Winter
saukalt. Danach wengst "lauwarm".
Und die Dämmung, diffusionsoffen und fast kostenlos, bekommen wir auch hin:
Strohballen mit Lehmauftrag. Vielleicht noch in einer Südfläche 3 QM Festglas mit U 1.1,
und schon ist dein Holzkonsum halbiert. Wie gesagt: Die Menge machts.
Ich arbeite sowieso an einem Vortrag "Energiesparmaßen für kleine Münze", da hier in Ddf.
viele Esoteriker meinen, mit Teelichter-Heizung die Welt zu retten.

An die eigene Pappnase:
Meine 2.000 Kilo Holz pa. sind natürlich ZUVIEL.
Ich will auf 400 Kilo runter. Bei WW bin ich bei über 60% solar, 75% sind machbar.
Strombezug wird durch PV künftig halbiert, bei Systemkosten von unter 15ct./KWH
Wenn ich die 400-Kilo-Holzmarke erreicht habe, ist dann die alte Sickergrube fällig:
16.000 Liter im Sommer aufgeheizt, entsprechen nämlich rund 400 Kilo Holzbrand.

Wie der deutsche Philosoph Olli Kahn immer sacht:
"Es geht weiter, immer weiter"

Oder Raketenbauer Koroljew, bevor er die Amis 1957 und 1961
blamierte. "Teuer kann jeder. Wir machen es einfach und preiswert"

Pfennigfuchser-Pitt
Den jährlichen Flug über den Indik (13 to. CO2) kann man weder
mit Eigenstrom-Auto noch mit Nullenergie-Haus kompensieren !!!

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Re: Für ein besseres Morgen

Beitrag von Brett-Pitt »

Nachtrag zur Kohle:
Ich habe gerade zufällig den Rest von Planet-E im ZDF gesehen,
Thema Kohle-Verstromung.
Die ökologischen Zusatzkosten bei der Verstromung (Wirkgrad im
Kraftwerk plusminus 37,5 Prozent) liegen bei rund 10ct. / KWH.
Beim Hausbrand im Ofen (Wirkgrad 75 Prozent) ergo rund 5 ct./KWH.

Olster käme mit Kohlebrand also auf rund 9 ct. / KWH (fair gerechnet).
9 ct. kosten zur Zeit auch Gas und Öl. Wenn Holzpellets (demnächst?)
mit 19 statt 7 Prozent Mehrwertsteuer belegt werden, liegen sie auch
bei 9 ct. / KWH (Wirkungsgrad bereinigt). Selbst "kostenloses" Holz hat
ja einen Marktwert: Wird Energie knapp, gibt es bestimmt kein "gratis"
Holz mehr. Und wer eigenes Holz besitzt, könnte es ja für 6 ct. netto
(entspricht 9 ct. Bruttowärme) verkaufen.

FAZIT: Alle Energiesparmaßnahmen oder Effizienz-Steigerungen rechnen
sich bei rund 9 Cent je gesparter KWH. So mal als Faustregel.
Detailrechnung gerne auf Anfrage.

Zu den Umstiegskosten gehört natürlich auch die Anlage selber. Wärmepumpe
(WP) mit Tiefenbohrung schluckt erstmal 20.000 Euro Anfangskosten. Plus WP-Strom!
Bei COP-Arbeitszahlen von 1:3 ein ewiges Minusgeschäft, vor allem, wenn
es den Strom künftig nicht mehr günstig gibt. Und dieser Tag wird kommen!

Andererseits: Eine genau berechnete WW-Solaranlage (99% Deckung in 7 Sommer-
Monaten) "kostet" rund 13 ct./KWH. Zu teuer? Keineswegs!
Im Sommer, ausserhalb der Heizperiode, arbeiten die WW-Teile einer Gas- oder
Ölheizung mit Wirkgraden von unter 66%. Das fossile Warmwasser kommt dann auch
auf 13 bis 14 Cent !!!

Egal, ob Gas, Öl, Holz oder Sonne:
Das meiste Potential liegt in der Fehlerbeseitigung "rund um den Speichertank". Da geht
fast mehr verloren, als Sonne und Co. tagsüber reinballern. Das gilt für geschätzt 90%
aller Anlagen. Abhilfe ist ab 100 Euro möglich, die beste Investition eures Lebens (nach
Kauf einer CUB natürlich). Wer wettet dagegen?
Meine Kisten "Bolten" gegen ein Flasche eures Heimatbieres...

Obwohl,
eigentlich ist französischer Rotwein ökologischer als teutonisches Bier...

Bis später
Bierre-Pierre
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Innova-raser
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Re: Für ein besseres Morgen

Beitrag von Innova-raser »

Brett-Pitt hat geschrieben:Ich könnte vorbeikommen, und wir planen zusammen eine stromlose WW-Anlage.
(Da muss ich dann doch die 125er nehmen statt Nexxon-Mokick?)
Eine solche habe ich mal aus Schrott-Teilen für den ersten dt. Botschafter in Eritrea
gezimmert. Obwohl in Äquatornähe, war das Wasser in 2.500 Meter Höhe im Winter
saukalt. Danach wengst "lauwarm".
Kannst du das bitte näher erläutern? Das interessiert mich sehr stark. Bin immer wieder mal auf der Such für Gerätschaften um WW und Strom möglichst konstengüngtig und nachhaltig zu erzeugen. Mit Nachhaltig meine ich auch im speziellen meinen Geldbeutel.

Ich habe mir schon Anlagen zeigen lassen aber die waren viel zu teuer so dass sie sich nicht amortisieren lassen bevor sie ersetzt werden müssen.
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Brett-Pitt
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Re: Für ein besseres Morgen

Beitrag von Brett-Pitt »

Helau I.R.,
kommt auf den Standpunkt an.

Dauerfrostfrei im Pazifik?
Europäisches Flachland mit mind. 6 Monaten ohne Frost (Mai-Oktober)?
Schweizer Berglage mit Nachtfrost praktisch immer?
Salzige Seeluft in der Nähe?

Wird bisher kalt geduscht?
Wenn "Warmduscher", wie teuer ist der Vergleichspreis?
Französischer Atomstrom zu 10 ct./KWH ist schwerlich schlagbar!
Es sei denn, der Speichertank ist sowieso schon vorhanden.

Aktuelle Flachkollis aus dt. Fertigung, selektiv beschichtet, mit Spezialglas
und Wärmedämmung, kommen komplett ab 150 Euro/QM vom Fliessband.
Da lohnt das Selberlöten kaum. Jeder QM bringt rund 1 KWH täglich zur
hiesigen Tag-und-Nacht-Gleiche.

Gruß Pitt
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Re: Für ein besseres Morgen

Beitrag von NORTON »

@Jürgen, @ Pitt= wir müssen uns sehen, danke für die Info. :sonne:

Grad Besuch da, komme später nochmals hierher.

Liebe Grüße
Ralf
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Innova-raser
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Re: Für ein besseres Morgen

Beitrag von Innova-raser »

Brett-Pitt hat geschrieben:Helau I.R.,
kommt auf den Standpunkt an
Das Haus um was es geht steht hier..

Was ich gerne möchte ist: Heisses (zum Waschen und Duschen) Wasser Strom. Ich weiss aber nicht genau wieviel Strom wir brauchen. Ich bin da fast ein kompletter Analphabet und muss mich zuerst einlesen.
Ich hatte Projekte mit Photovoltaik bereits mal, mit lokalen Partnern besprochen. Es wurde aber nie konkret weil, nur über den Daumen gepeilt, die Kosten zu hoch waren.

Der Stromverbrauch wird durch die folgenden Verbraucher beinflusst.

2x 40" Led TV
2 grosse (Glaube irgendwas mit 180 Liter im Kopf zu haben) Kühlschränke. Aber beide mit A+ Zertifizierung
Beleuchtung im Haus. Aber alle Leuchtkörper sind Energiesparlampen.
3 Durchlauferhitzer für das Duschwasser
1 x eine Split Klimaanlage mit 1.5ps

Das ist es dann schon in etwa. Gekocht wird mit Gas. Deswegen benötigen wir keinen Strom fürs Kochen. Da ich nun in absehbarer Zeit ein Dach erneuern will wäre es natürlich eine Option mit Photovoltaik etwas zu machen. Sonne und Licht ist genügend Vorhanden.

Heisswasser ist kein Muss sondern nur eine Option. Wir brauchen das heisse Wasser vor allem zum Duschen. Und das funktioniert mit den lokalen, in den Duschen verbauten Durchlauferhitzern relativ gut. Wahrscheinlich werden wir das auch beibehalten. Aber Strom selber zu erzeugen wäre schon ein tolle Sache. Aber es muss sich halt auch finanziell lohnen. Denn eine Einspeisevergütung gibt es nicht.

Bin für Tipps sehr dankbar und denke gerne über jeden Hinweis nach.
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Brett-Pitt
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Re: Für ein besseres Morgen

Beitrag von Brett-Pitt »

Hallo Jungs,

weiter im Thema, hier: GRUNDLAGEN

Bevor man zur Energieberatung schreitet oder gar Investitionen tätigt, muss die
IST-Analyse und das SOLL-Ziel klar definiert werden. Wir müssen immer drei
Datentypen unterscheiden:
FAKTEN,
VARIABLEN und
UNBEKANNTE

Faktum ist zB. die aktuell verbrauchte Energiemenge. Der aktuelle Strompreis.
Die Kosten einer Solaranlage. Kreditzins und Tilgungsdauer.
Variabel ist die künftige Energiepreisentwicklung. Oder der WW-Verbrauch, wenn
ich nicht weiss, ob das Kind zuhause studiert oder im Ausland.
Unbekannt bleibt, wie lange die Kollektoren wirklich halten. Oder wielange ich noch
lebe. Oder ob Putin morgen noch Gas durchlässt.

Wichtig ist, ALLE verfügbaren Fakten zu sammeln. Es bleiben dann immer noch genug
Variablen und Unbekannte. Plus Rechenfehler und Handwerkermurks.
Ob sich eine Investition lohnt oder nicht, entscheidet sich oft schon in der
Planungsphase.
Wenn Berater oder Anbieter ohne Rechennachweise die "eierlegende Wollmilchsau"
mit Lizenz zum Gelddrucken anbieten: Bleibt höflich und sachlich, und setzt sie vor die Tür!
Ich kann dazu Geschichten erzählen, mindestens 2 Bierkisten lang...

Blind lohnen sich nur stets 3 Massnahmen:
1-Scheiben-Glas (in noch guten Rahmen) ersetzen durch U1.1er-Glas.
Ausrollen von Dämmware im ungenutzen Speicherbereich, und
Solar-Warmwasser als Alternative zu WW aus Strom (wenn ansonsten
kein anderer Energieträger vorhanden ist, und wenn mind. 2 Personen
versorgt werden).

Alles andere muss peinlich genau berechnet werden !!!
Auch die Reihenfolge der Massnahmen ist wichtig. Zuerst natürlich
die lohnensten Brocken. "Gewinne" daraus finanzieren dann die nächsten
Schritte.
Bestes abschreckendes Beispiel: Mein Haus!
Seit 6 Jahren habe ich Solar-WW. Aber mit der Dämmung fange ich erst jetzt
an. Klarer Fall von falscher Reihenfolge.


An Inno-Raser:
Du verstehst, warum ich das oben Gesagte hier so episch ausbreite?
Wie soll ich einen Ratschlag geben, wenn du weder die jährlichen KWH
benennst noch den örtlichen KWH-Preis ?
PV-Strom zum eigenen Sofortverbrauch kostet in D ca. 14 Cent/KWH. Geschickt
gemischt mit Stützbatterien kommt man auf gemittelt ca. 28 Cent hin. Also nicht
teurer als Netzstrom. In Deutschland!
In Frankreich ist der Strom viel zu billig, aber radioaktiv.
Für dein Haus auf den PH könnte sich eine (selbstgebaute) Solarthermie-Anlage lohnen,
wenn alle drei Duschen nah beieinander liegen. Man müsste aber seperat ermitteln, wieviel
Strom/Dollar die 3 DLE bisher verbrauchen. Solarstrom hängt von den Batteriepreisen ab,
und die dürften in den nächsten 2 bis 3 Jahren noch fallen. Soviel fürs Erste...

Gruß und Helau,
Prinz Pitt
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olster
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Re: Für ein besseres Morgen

Beitrag von olster »

Super spannend dir zuzuhören äh lesen, Brett Bit.
Wenn du in D-dorf deinen Vortrag hältst, wäre es toll wenn du es hier rechtzeitig öffentlich machst.
Das interessiert mich brennend (Achtung - Wortspiel ;) ). Es sollt sich lohnen ein paar C Atome mit O2 verschmelzen zu lassen um dabei zu sein zu können, wie du das Thema für uns durchkaust.

hier in Bremen gibt es eine Analogveranstaltung , die auch sehr zu empfehlen ist.
http://www.energiekonsens.de/de/startseite/index.html

Wohl auch wegen der zur Zeit günstigeren Spritpreise und der politischen Situation in der Ukraine und Nahost, Pegida und der Isalmismusdebatte findet dieses Thema in der Presse nicht mehr die Beachtung, welches ihm eigentlich zusteht.
Das merkt man auch an den sich wandelnden Themen hier im Forum. Das soll keine Kritik an diesem Forum sein, das Thema Energiesparen ist ja auch schon lang und schmutzig und sehr facettenreich behandelt worden und es schwingt natürlich immer noch in den einzelnen Fäden mit. Die Themenschwerpunkte hier liegen schon lange woanders.
Schade finde ich nur, wenn sich einige (auch Altgediente) hier im Forum anderen Zweirädern zuwenden, um dann eher Motorrad- oder Roller typisch unterwegs zu sein, und so den Energiespareffekt als nicht mehr vorrangig erachten. :motzen:
Aber es gibt zum Glück ja auch reumütige Heimkehrer. Und Leute wie dich, die uns immer wieder einen Spiegel vor die Nase halten. :)
Weiter so. Ich denke da sind alle ganz bei dir :prost2:
Smartphoneverweigerer
Das letzte Kind hat Fell, das letzte Motorrad hat Variomatik

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NORTON
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Re: Für ein besseres Morgen

Beitrag von NORTON »

Moin,

grad wollte ich Dir auf ganzer Linie zustimmen, wie toll Brett-Pitt das alles für uns ausbreitet, da fühle ich mich "wie seller reumütige Heimkehrer"........ :laugh2: Ne Olaf, fühle ich mich nicht, auch wenn ich als einziges Hobby, ( neben dem Bogenschießen), Motorräder habe, so bleibt mein "Fußabdruck" doch sehr klein.
(Nicht viel konsumieren, z.B. altes erhalten und reparieren, auch KFZ, usw. )

Wir können ja nicht nur über dieses Thema reden, wir sind eben auch Motorradenthusiasten, auch wenn der eine oder andere ausschließlich auf seiner cub sitzt, so ist er "in Gedanken" immer ein Kradler, 100 pro.

Zum Thema selber, Pitt. Ich weiß ja von Jürgen, was Du für ein Experte bist, und ich bin dankbar, dass Du es hier auch schreibst, und nochmals dankbar, wenn wir uns heuer sehen!
Im Grunde weiß ich ja, wo es bei uns hapert.
Den Speicher mit 20er rockwool auslegen dürfte da das geringste Problem sein, allein, warum habe ich es nicht schon längst getan?
DIe großen Glasfronten, weil wir nen traumhaften Blick von 100km übern Odenwald, über die Rheinebene bis in die Pfalz haben, da will ich mich nicht "einmauern", die Scheiben waren alle mal schweineteuer und sind aus Doppelglas, aber: hier pfeift es, auf 500m Höhe, und zwar RICHTIG!
Andererseits: wenn die Sonne scheint, ist es im Wintergarten und WoZi mollig warm. Im Sommer zu heiß..................damit können wir aber leben.

Reinhard/thrifter und ich hatten mal ein gleiches Windrad, ist aber absoluter Schwachsinn gewesen.
Anderes Thema.

Jetzt habe ich mehrere Solarpanels beweglich aufgebaut, sodass ich sie je nach Jahreszeit ausrichten kann, habe 12V LED im bewohnten Teil montiert, (zum Entsetzen meiner stylischen Mädels :mrgreen: ) , sodass ich Licht ohne Zähler habe. Allerdings überall extra Kabel aufputz.
usw.

Hauptproblem bei ner knapp 18-jährigen Tochter: Waschmaschine läuft JEDEN TAG!
Dusch-Badaufenthalte..............reden wir nicht drüber
und und und.

Ich hätte zudem noch ein Stockwerk, welches im Erdgeschoss liegt, DAS wäre WIRKLICH energieeffizient! Aber da ist es meinen Mädels zu klein, zu eng.
Ich selber WÜRDE und KÖNNTE mich beschränken, aber Frau und Tochter wollen nicht, wie soll ich da also weiterkommen?
Ich weiß, dass ich statt mit 7 Festmeter Holz, mit 3,5 auskommen könnte.
Ich würde das gerne tun, wirklich.

Gryxxe! :sonne:
:inno:
Ralf

PS: Pitt, danke für all Deine Ausführungen.


edit: wollen schreibt man mit 2 "L"
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Re: Für ein besseres Morgen

Beitrag von Innova-raser »

NORTON hat geschrieben:Den Speicher mit 20er rockwool auslegen dürfte da das geringste Problem sein, allein, warum habe ich es nicht schon längst getan?
Vielleicht weil es die grösste scheissarbeit ist die man sich so gemeinhin vorstellen kann. Weiss nicht wie es heute ist. Aber damals ende der 80iger war es wirklich abartig. Diese Scheissfassern sind überall hin. Die Haut hat Tage danach noch gejuckt wie weiss ich was.

Wegen deinen Fenstern. Soviel ich weiss muss ja Glas nicht immer schlecht sein. Wenn es reinpfeifft dann sind ist sicher mit den Anschlüssen was nicht in Ordnung. Und das lässt sich doch, mit überschaubarem Aufwand, richten.

Was war das Problem mit dem Windrad? Damals als hier die Diskussion lief habe ich mich auch mal damit beschäftig. Denn auch das könnte für mich eine Möglichkeit sein selbstständig Energie zu erzeugen.

An dem Stao an dem für mich das Windrad eine Option wäre ist es meistens immer leicht Windig. Und manchmal windet es Orkanartig.
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NORTON
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Re: Für ein besseres Morgen

Beitrag von NORTON »

Hi Andy,

oh ja, am alten Haus habe ich noch zu DM-Zeiten, als es uns wirtschaftlich gut ging, den Dreck entfernt und portugisischen Backkork verwendet, ich war einer der Ersten, der diesen nachwachsenden Rohstoff verwendet hatte, um ein komplettes Dach zu isolieren.
Es waren 6cm Platten, doppelt genommen, waren das 12cm. Dazu verschalt, plus TON-Ziegel.
Alles öko.
Damals schon teuer, aber mit der guten Mark BEZAHLBAR!

Ich weiß noch, wie ich die Rockwool, tlw. von Mardern vollgesch......, verflucht hatte. Gejuckt "wied Sau".


Du hast absolut Recht: es zieht an den Fenster-Rahmen mehr rein. Ich habe grad mal nachgeschaut.

Das Windrad für 300-350 Euro, mit vergoldeter Kollektorbahn, für Schiffe/Yachten etc. angepriesen, war ein Reinfall.
Muss Dir mal einen Link zukommen lassen.
Das ganze Dach hat vibriert, wenns schnell lief.
Kein Wind=kein Strom
Stürmig, so wie meist hier oben=auch kein Strom, weil das Ding sich dann aus Sicherheit abschaltet!

Ein Mist hoch3. Wenn, dann muss man da was Gescheites kaufen/bauen, mindestens 4 No. größer.

Ich such mal nen Link, muss weg.

Gruß Ralf
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braucki
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Re: Für ein besseres Morgen

Beitrag von braucki »

Zum Thema Dämmung habe ich mal einen Bericht im WDR gesehen, da kam man zu dem Fazit, dass die Dämmung der Kellerdecke von unten und die Dämmung der obersten Geschossdecke auf dem Dachboden die günstigste und effizienteste Möglichkeit ist, um die Energiekosten bei älteren Gebäuden zu senken. Auch eine Außenisolierung auf der Wetterseite bringt etwas - aber da dauert die es bis zur Amortisation schon deutlich länger. Eine komplette Außenisolierung wurde dort sehr kritisch gesehen.

Wir wohnen mit zwei Personen in einem kleinen Reihenhaus (Wohnfläche ohne Dachboden 80qm), welches, wenn man es darauf anlegt, sehr Energiearm bewohnen kann, dies ist unserer Lage - sehr nahe am DUS geschuldet. Das heißt, unser Haus ist komplett eingepackt, hat keine Außenöffnung im Wohnbereich, welche nicht zu verschließen ist. Eine moderne Lüftungsanlage mit Wärmetauscher und zwei mal eine schall gedämmte Thermopenverglasung - diese Maßnahme ist nach meinen Erfahrungen ein wirklicher "Bringer" es ist leise im Haus, und die Scheibeninnenseite des zweiten Fensters hat immer Raumtemperatur und der Zwischenraum zwischen den beiden Fenstern isoliert sehr gut - keine Kälte und Wärme kommt schnell ins Haus. Aber all dies lässt sich nicht ohne eine moderne Raumlüftungsanlage betreiben, denn sonst findet im Haus kein Luft- und Feuchtigkeitsaustausch statt. Natürlich kann man auch die Fenster ganz normal öffnen ;). Wir haben im letzten Jahr - ohne auf den Verbrauch zu achten (i.d.R. immer um 23 Grad im gesamten Wohnbereich des Hauses während unserer Anwesenheit) einen Gasverbrauch von etwa 6400kwH gehabt incl. Warmwasserversorgung. Als Heiz- und Warmwassergerät ist eine moderne Brennwerttherme verbaut - auch dies ist eine sinnvolle Investition, denn der Einbau einer modernen Brennwerttherme hat im Winter 2010 zu einer deutlichen Energieeinsparung geführt.
Grüße
Oliver

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teddy
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Re: Für ein besseres Morgen

Beitrag von teddy »

olster hat geschrieben:Wohl auch wegen der zur Zeit günstigeren Spritpreise und der politischen Situation in der Ukraine und Nahost, Pegida und der Isalmismusdebatte findet dieses Thema in der Presse nicht mehr die Beachtung, welches ihm eigentlich zusteht.
Hat es nie *gebuehrliche* Beachtung gefunden!! Da suchen sich fast alljaehrlich die Staatsverantwortichen irgendeinen schoenen und klimatisch angenehmen Ort weit weg aus und organisieren dort eine Klimakonferenz. Dort Fliegen! dann buchstaeblich mindestens 10.000 Konferenzteilnehmer hin, Palavern tagelang und einigen sich dann, wenn ihre Reisespesenkassen nach einer Woche oder so leer sind, auf ein Schluss-Protokoll, dass wesentliche Fortschritte gemacht wurden in Bezug auf um welches Thema es eigentlich geht und dass diese nun bei einer naechsten Konferenz weiter ausgebaut werden muessen. Wie lange existiert dieser Zirkus eigentlich schon, 10 Jahre doch sicher. Um wieviel ist der CO2-Austoss in dieser Zeit gestiegen anstelle wie sogenannt angestrebt gesunken?

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