Eure Motorraderfahrungen für mehr Sicherheit

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Bastlwastl
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Re: Eure Motorraderfahrungen für mehr Sicherheit

Beitrag von Bastlwastl »


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Innova-raser
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Re: Eure Motorraderfahrungen für mehr Sicherheit

Beitrag von Innova-raser »

Hey Bastl. bist du jetzt unter die Hüter des heiligen Grals gegangen? Oder einfach die Position eines Lektors eingenommen?

Und wo fehlt dir derdiesmal Bezug zum Thread Thema?

Die User sprechen über Fahrtüchtigkeitsprüfungen die ja konsequenterweise dazu dienen mehr Sicherheit für Motorradfahrer herzustellen. Also schliesst sich doch der Kreis.

NImms doch locker, der Frühing ist ja da! :inno2:

Hang loose, Basti
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Qinnova
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Re: Eure Motorraderfahrungen für mehr Sicherheit

Beitrag von Qinnova »

Zum Thema Fahrzeughandling kann ich vor allem empfehlen:
  • Bremse vor der Kurve ausreichend herunter. Berühre die Bremse in der Kurve nicht! Vor allem nicht mit neuen Reifen.
  • Du weißt nie, welcher Idiot sein Auto oder Traktor kurz hinter der Kurve auf der Fahrbahn hat stehen lassen. Deswegen immer Reserve einkalkulieren.
  • Obacht bei Regen nach längerer Trockenheit. Es liegt ein dünner Ölfilm auf der Straße, der durch die Nässe total schmierig wird . Vor allem in engen Kurven und Kreisverkehren kann es spiegelglatt werden.
  • Besuche mindestens zweimal ein Fahrsicherheitstraining
Und weil die meisten Probleme dadurch entstehen, dass man "übersehen" wird:
  • Trage auffällige Kleidung und/oder Helm. Das ist zwar in Deutschland uncool und z.T. kaum zu kaufen, dafür im Ausland schon ganz normal.
  • Bringe zusätzliche seitliche Reflektoren am Moped an. Es gibt sie sogar in Schwarz.
  • Suche Blickkontakt mit Verkehrsteilnehmern, die deinen Weg kreuzen wollen. Speziell LKW- und Traktorfahrer sehen dich durch die riesigen Spiegel oftmals nicht.
  • Immer Schulterblick beim Überholen.
Gute Fahrt!

P.S.: Was mich in letzter Zeit vermehrt auffällt bei den Presseberichten über Unfälle: Der PKW-Fahrer kam aus ungeklärten Gründen auf der Gegenfahrbahn. Das passiert wenn man im Fahrzeug von der ganzen Combiinstrumenten, Navis und Smartphones abgelenkt wird.
Am letzten Sonntag früh ist so ein Unfall ca. 10km entfernt von der Stelle passiert wo ich zur gleichen Zeit mit dem Motorrad unterwegs war.Auf einer praktisch leeren Landstraße. Das macht mich schon fertig....da kann man nur Glück oder Pech haben.
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Done #30
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Re: Eure Motorraderfahrungen für mehr Sicherheit

Beitrag von Done #30 »

Der Straßenverkehr hat im Straßenverkehr leider nicht mehr die höchste Priorität. :wein:
Qinnova hat geschrieben:
Di 8. Mai 2018, 10:24
Der PKW-Fahrer kam aus ungeklärten Gründen auf der Gegenfahrbahn.
Ungeklärt ist das ja nicht wirklich, oder? Nur kann es die Presse nicht beweisen und wird sich hüten jemanden vorzuverurteilen. Naja, manche Blätter schon, aber wir reden von halbwegs seriöser Berichterstattung. Solange ein Gutachter als einzige Ursache keine vorher geplatzten Reifen oder kaputte Fahrwerksteile nachweisen kann, bleibt die Unschuldsvermutung. Das gerichtsverwertbare Auslesen der Handydaten passiert nur selten, fördert aber manchmal durchaus einige Infos. *
Qinnova hat geschrieben:
Di 8. Mai 2018, 10:24
Das passiert wenn man im Fahrzeug von der ganzen Combiinstrumenten, Navis und Smartphones abgelenkt wird.
Ja, das ist echt ein Problem. Bin ja viel mit ÖPNV unterwegs. Da sieht man schön von oben in die Pkws rein. Kaum ein Autofahrer, der nicht am Mailen, SMSen oder telefonieren ist. Mit der Inno fahr ich an der Ampel gerne neben telefonierende Fahrzeuglenker hin und teste ausgiebig meine Hupen. Bisher hat sich noch keiner beschwert, dass er nicht mehr telefonieren kann. Ich brauch noch fette Helmkameraattrappe mit roter Blink-LED ;-)
Mit meinem Cockpit bin ich ja eigentlich prädestiniert für solche Ablenkungen. Man muss sich manchmal dazu zwingen, aber man muss die Dinger auch mal ignorieren können. Möge es mir noch lange gelingen.

Wir brauchen keine weiteren Vorschriften. Es steht in D doch alles geregelt unter §1 StVO:
§ 1 Grundregeln
(1) Die Teilnahme am Straßenverkehr erfordert ständige Vorsicht und gegenseitige Rücksicht.
(2) Wer am Verkehr teilnimmt hat sich so zu verhalten, dass kein Anderer geschädigt, gefährdet oder mehr, als nach den Umständen unvermeidbar, behindert oder belästigt wird.


Ich sage beim Eishockey auch immer. Jede Regel muss drei Bedingungen erfüllen:
1. Sie muss einfach und verständlich sein
2. Sie muss überwachbar sein und auch überwacht werden
3. Verstöße müssen adäquat sanktioniert werden Also Mutwilligkeit stärker
Fehlt einer dieser Grundsätze, oder der Wille sie umzusetzen, dann kann mans bleiben lassen


*: Edit: Kleine Anekdote zum Thema Werbeauftritt der Bahn
Zuletzt geändert von Done #30 am Di 8. Mai 2018, 13:30, insgesamt 1-mal geändert.
Meine Ebay-Kleinanzeigen. Forenpreise auf Anfrage. Biete auch Tauschbörse für Givi-Kofferschließungen

the-dude

Re: Eure Motorraderfahrungen für mehr Sicherheit

Beitrag von the-dude »

Done #30 hat geschrieben:
Di 8. Mai 2018, 11:34
Wir brauchen keine weiteren Vorschriften. Es steht in D doch alles geregelt unter §1 StVO:
§ 1 Grundregeln
(1) Die Teilnahme am Straßenverkehr erfordert ständige Vorsicht und gegenseitige Rücksicht.
(2) Wer am Verkehr teilnimmt hat sich so zu verhalten, dass kein Anderer geschädigt, gefährdet oder mehr, als nach den Umständen unvermeidbar, behindert oder belästigt wird.


Ich sage beim Eishockey auch immer. Jede Regel muss drei Bedingungen erfüllen:
1. Sie muss einfach und verständlich sein
2. Sie muss überwachbar sein und auch überwacht werden
3. Verstöße müssen adäquat sanktioniert werden Also Mutwilligkeit stärker
Fehlt einer dieser Grundsätze, oder der Wille sie umzusetzen, dann kann mans bleiben lassen
Da sind aber leider Punkt 2 und 3 nicht umzusetzten.
Strafen schrecken nicht ab, wenn interessieren schon die paar Kröten bei 5-10 kmh drüber. Ich durfte mal in Belgien 120€ wegen 11-12 kmh zahlen...
Bitte keine Schweizer Gesetze, aber härter sollten sie schon werden.

Eine Überwachung des Fahrzeuginnenraumes wäre dann doch ebenfalls gefragt.


Qinnova hat geschrieben:
Di 8. Mai 2018, 10:24
[*]Obacht bei Regen nach längerer Trockenheit. Es liegt ein dünner Ölfilm auf der Straße, der durch die Nässe total schmierig wird . Vor allem in engen Kurven und Kreisverkehren kann es spiegelglatt werden.
Da möchte ich gerne noch was ergänzen. Aktuell ist der Pollenflug dermaßen stark, bei der Suzi muss ich täglich die Sitzbank abwischen und geregnet hat es seit Wochen nicht, sodass alle Straßen einen schönen seifigen Schmierfilm haben werden, sollte es denn regnen. Am Donnerstag ist Feiertag und es soll regnen, an ALLE Ausflügler (und Sonntagsfahrer), das wird gefährlich, bitte passt auf euch (und andere) auf.

bokus

Re: Eure Motorraderfahrungen für mehr Sicherheit

Beitrag von bokus »

Das Stat. Bundesamt hat gerade einen interaktiven Unfallatlas für fast ganz Deutschland veröffentlicht.
Man kann nach Unfall mit Motorrad, Fahrrad, Pkw oder anderen Verkehrsteilnehmern
filtern oder nach Leicht- oder Schwerverletzten.

Man kann gut nachschauen wo vor Ort oder auf dem Weg zur Arbeit, ..., die Unfallschwerpunkte liegen.

https://www.destatis.de/DE/PresseServic ... 46241.html
( direkt: https://unfallatlas.statistikportal.de/)


Auch lesenswert:
2017 Verkehrsunfälle
Kraftrad- und Fahrradunfälle
im Straßenverkehr

https://www.destatis.de/DE/Publikatione ... cationFile

Harri
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Re: Eure Motorraderfahrungen für mehr Sicherheit

Beitrag von Harri »

Danke.
die Daten, interessieren mich vielleicht nicht ganz so, aber der Hinweis auf diese wunderbare Karte (mal ausserhalb der werbefinanzierten Welt) in die man wirklich sehr komfortabel bis in die Fotoebene rein zoomen kann, ist einfach genial.

harryguenter
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Re: Eure Motorraderfahrungen für mehr Sicherheit

Beitrag von harryguenter »

Na super, NRW war mal wieder nicht in der Lage oder Willens da mitzumachen :down2:
Jetzt habe ich mich umsonst gefreut.
In mehreren Bundesländern nimmt die Polizei die Geokoordinaten der Unfälle bei der Unfallaufnahme nicht beziehungsweise noch nicht vollständig auf. Daher enthält der Atlas derzeit die Unfalldaten von neun Bundesländern (Baden-Württemberg, Bayern, Bremen, Hamburg, Hessen, Niedersachsen, Sachsen, Sachsen-Anhalt und Schleswig-Holstein). Sobald die Geokoordinaten der Unfallstellen in weiteren Bundesländern vorliegen, wird der Atlas erweitert.
https://www.destatis.de/DE/PresseServic ... 46241.html

harryguenter
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Re: Eure Motorraderfahrungen für mehr Sicherheit

Beitrag von harryguenter »

Noch einige Interessante Infos aus der zugehörigen Publikation https://www.destatis.de/DE/Publikatione ... cationFile

aus der Kathegorie "mit Zahlen belegt was jeder schon wußte":
Aus diesen Zahlen wird deutlich, dass erstens das Verletzungsrisiko auf Krafträdern insgesamt größer ist als im Auto und zweitens die
Unfallfolgen für Nutzer von Krafträdern mit amtlichen Kennzeichen im Vergleich zu Benutzern von Kleinkrafträdern sowie zu Pkw-Insassen schwerwiegender sind.
Eine „nicht angepasste Geschwindigkeit“ wurde 22,2 % der an Unfällen mit Personenschaden beteiligten Fahrern von Krafträdern mit amtlichem Kennzeichen von der Polizei angelastet. Auch bei den Fahrern von Kleinkrafträdern war das häufigste Fehlverhalten eine „nicht angepasste Geschwindigkeit“, das bei 12,5 % aller Unfallbeteiligten festgestellt wurde
Pkw häufigster Unfallgegner
30,2 % der verunglückten und 31,5 % der getöteten Kraftradbenutzer kamen bei Alleinunfällen zu Schaden, das heißt, es waren keine anderen Fahrzeuge oder Fußgänger beteiligt. Unfallgegner von Kraftradfahrern bei Zusammenstößen mit einem weiteren Verkehrsteilnehmer war zu 80,0 % ein Pkw. Bei den 21 917 Zusammenstößen dieser Art verunglückten 1 746 Pkw-Insassen und 22 758 Kraftradbenutzer. 92,9 % der Unfallopfer waren also Kraftradfahrer oder -mitfahrer, aber 68,6 % dieser Unfälle wurden von Pkw-Fahrern verursacht.
Für die älteren Semester unter uns wäre dieser Aspekt noch interessant. Ab spätestens 65 Jahren werden Unfallfolgen scheinbar deutlich gravierender:
Die großen Unterschiede zwischen Verunglückten- und Getötetenanteil zeigen zudem, dass das Sterberisiko für Senioren bei Kraftrad- und Fahrradunfällen wesentlich größer ist als bei Jüngeren. Die nachlassende körperliche Widerstandskraft älterer Menschen dürfte der Grund für die höhere Unfallschwere sein.
Zuletzt geändert von harryguenter am Mi 26. Sep 2018, 09:24, insgesamt 1-mal geändert.

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Bastlwastl
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Re: Eure Motorraderfahrungen für mehr Sicherheit

Beitrag von Bastlwastl »

fast 70% unverschuldet das spricht für sich ....

harryguenter
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Re: Eure Motorraderfahrungen für mehr Sicherheit

Beitrag von harryguenter »

Bastlwastl hat geschrieben:
Mi 26. Sep 2018, 09:12
fast 70% unverschuldet das spricht für sich ....
Nur für die Unfälle mit Personenschaden und mit Fremdbeteiligung eines PKW.

Für einen Motorradunfall mit Personenschaden des Motorradfahrers / Mitfahrer teilt es sich grob wie folgt auf. Der Text gibt die genauen Zahlen nicht her, die müßte man sich selbst aus dem Zahlenmaterial ermitteln:
~30% alleinverschuldet ohne Fremdbeteiligung
~20% selbstverschuldet mit Fremdbeteiligung (zu 80% PKW)
~50% fremdverschuldet mit Fremdbeteiligung (zu 80% PKW)

teddy
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Re: Eure Motorraderfahrungen für mehr Sicherheit

Beitrag von teddy »

harryguenter hat geschrieben:
Mi 26. Sep 2018, 09:35
Für einen Motorradunfall mit Personenschaden des Motorradfahrers / Mitfahrer teilt es sich grob wie folgt auf. Der Text gibt die genauen Zahlen nicht her, die müßte man sich selbst aus dem Zahlenmaterial ermitteln:
~30% alleinverschuldet ohne Fremdbeteiligung
~20% selbstverschuldet mit Fremdbeteiligung (zu 80% PKW)
Die 30% sollten aber wirklich einem jeden! Motorradfahrer, wenn er sein Mopperl nach dem Winter frisch geputzt aus der Garage holt und anfaengt die Fruehlingsluft auf 2 Raedern zu geniessen, ausdruecklich und eindeutigst ins Hirn reingehaemmert werden. Nicht fuer nichts empfehlen (fast) alle Clubs wie der ADAC oder der OeAMTC und weiss ich wer noch, dass man vor der ersten Ausfahrt noch einen kurzen Auffrischungskurs bei einer Fahrschule machen solle. Oder halt nur ein bis zwei Stunden auf einem Uebungsgelaende sich wieder an das Verhalten des Motorrads einzugewoehnen.
Warum folgen viele Motorradfahrer nicht dem gesunden Menschenverstand, dass man seine Faehigkeiten nie und nimmer ueberschaetzen darf? Okay, auf der Rennstrecke gehts schon, aber sind unsere Strassen eine Rennstrecke? Und mit einer CUB mit 80 Km/h eine Kurve angehen wo so ein Rennmopped mit 200 Km/h durchsticht, da muss man halt genau dieselbe Feinfuehligkeit haben. Oder man hat sie halt nicht.
Gruesse, Peter.

Harri
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Re: Eure Motorraderfahrungen für mehr Sicherheit

Beitrag von Harri »

Ich weiß, daß ich bzgl der Schuldfrage bei einem Mopedunfall etwas anders ticke und absoluter Hardliner bin.
Mich interessiert überhaupt nicht, wer in einem Verfahren hinterher die "Haupt"schuld zugesprochen bekommt. Mich interessiert ganz vordringlich, wie ich einen Unfall, bei dem ich fast immer den Kürzeren ziehe, vermeiden kann.

Ein ganz einfaches Beispiel:
Wenn es in einen Strassenverlauf , wo es immer wieder kracht, eine Kreuzung gibt, die für einen Wartepflichtigen schlecht einsehbar ist, dann bekommt ich, wenn ich auf der vorfahrtsberechtigten Strasse fahre im Schadensfall keine Schuld.

Das ist ja eigentlich eine klare Sache, aber schauen wir mal weiter, wie das aussieht wenn man da andere Faktoren mit reinnimmt:
Wenn ich dort langfahre und die Situation nicht kenne, dann bekomme ich in einem Verfahren keine Schuld.
Ich bekomme in einem Verfahren auch keine Schuld, wenn ich die Stelle kenne und "normal" dort durchfahre.
Da sage ich aber, wenn es da dann kracht habe ich eine Schuld, weil mit etwas mehr Vorsicht meinerseits, der Unfall hätte vermieden werden können.

An der Stelle gehe ich aber weiter und sage, ich habe auch Schuld, wenn ich eine solche Stelle zwar nicht aufgrund mir bekannter früherer Vorfälle kenne, sondern nur aus der Erfahrung solche Gefahren vermuten kann und nicht vorsichtiger bin.

Wenn ich jetzt eine vermeintliche 70% Schuldzuweisung aus Verfahren sehe, dann bin ich sicher, daß man bei einer Aufarbeitung unter Kenntnis der Einzelfälle nach den oben genannten strengeren Regeln, in einem sehr großen Teil der Einzelfälle, dem vermeintlich Unschuldigen mindestens eine große Möglichkeit der Unfallvermeidung (ich will jetzt nicht unnötig provozieren und sage jetzt mal mit Absicht nicht Schuld) zuordnen kann.

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olster
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Re: Eure Motorraderfahrungen für mehr Sicherheit

Beitrag von olster »

Ich denke, das jemand der nicht 100 % alles für die Vermeidung von Unfällen getan hat, trotzdem kein (Teil-) Verschulden zugesprochen werden kann, wenn ganz einfach sich der andere Verkehrsteilnehmer nicht an die Regeln gehalten hat.
Das darf ich doch stillschweigend von jedem Verkehrsteilnehmer voraussetzen.
Selbst wenn ich weis, das nachts die Clanmitglieder mit 150 km/h durch die Bremer Strassen donnern, kann man mir nicht unterstellen, ich hätte es im Falle eines Unfalls ja wissen müssen (oder als Auswärtiger wissen können). Wahrscheinlich sehen es aber Bremer Richter wie du.
(sorry, nicht ganz ernst gemeint, ;))
Es geht ja aber nicht um die Rechtsprechung, sondern um die Sicherheit. :prost2:
Smartphoneverweigerer
Das letzte Kind hat Fell, das letzte Motorrad hat Variomatik

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Done #30
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Re: Eure Motorraderfahrungen für mehr Sicherheit

Beitrag von Done #30 »

ja, aber auch um Statistiken, die jeder liest wie er will.
Man kann behaupten 100% aller Unfälle sind auf überhöhte Geschwindigkeit zurückzuführen. Jedes Tempo ungleich Null ist somit gefährlich, aber damit funktioniert Mobilität nicht.
Gern wird auch dieser Witz zitiert:
"17% aller Unfälle werden von betrunkenen Autofahrern verursacht. Das bedeutet, dass 83% aller Unfälle von nicht betrunkenen Autofahrern verursacht werden. Das ist erschreckend! Warum können sich diese nüchternen Idioten nicht von der Straße fernhalten und unsere Sicherheit um 400% steigern!" Kann man so sehen. oder wie ich als Dorfkind immer sage: "Die Leut lernens nicht mehr. Wir brauchen Alkoholfahrten in der Fahrschule." ;-)

Interessant finde ich die latent tendenziöse Berichterstattung der Lokalpresse.
Wenn ein Autofahrer einen Motorradfahrer abschießt, dann ist es ein Motorradunfall, wenn ein Autofahrer einen Gartenzaun abräumt, dann hat das Auto was falsch gemacht. Nur selten werden Pkw-Lenker direkt als Auslöser eines Unfalls genannt. ok, es gilt natürlich u.a. Persönlichkeitsrecht und Unschuldsvermutung, weshalb nur ein abschließend rechtsgültig verurteilter Täter als solcher bezeichnet werden darf.

Gruß Done
der heut morgen auch kurz ein Ab- und Anstandsproblem hatte, sich dann aber wieder zusammenriss *mea culpa* hommmmmmmmmmm
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