Mieten, zahlen, wohnen

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Trabbelju
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Mieten, zahlen, wohnen

Beitrag von Trabbelju »

Miete ist zu einer der wichtigsten Fragen unserer Zeit geworden. Bundesweit wird über steigende Wohnkosten geklagt.
Doch die Kosten unterscheiden sich von Region zu Region stark.

Zeit Online hat deutschlandweite Daten zu den steigenden Kosten pro Quadratmeter bei Neuvermietung in einer interaktiven Karte dargestellt.

https://www.zeit.de/wirtschaft/2019-11/ ... -gemeinden
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harryguenter
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Re: Mieten, zahlen, wohnen

Beitrag von harryguenter »

Bei durchschnittlich etwa 1,3% Inflation über diese 7 betroffenen Jahre sind alleine etwa 10% der Preissteigerungen inflationsbedingt.
Demnach müssten manche Regionen im Osten auf der Karte eher tiefgrün statt gelb dargestellt werden wegen inflationsbereinigter Mietpreissenkungen.
Aber was will man von einem linksliberalen Blatt auch erwarten.

So wichtig "bezahlbares wohnen" auch ist so wenig kann es richtig sein dass alle nur noch in den Städten wohnen wollen und sich dort dann aber der Marktwirtschaft (hohe Nachfrage hohe Preise) nicht stellen wollen. Die ländliche Bevölkerung findet in vielen Köpfen gefühlt nicht mehr statt. Die Bauern klagen zu Recht über eine fehlende Wertschätzung. Neben "Arm vs. Reich" sehe ich auch mehr und mehr einen "Stadt vs. Land" Konflikt heraufziehen.
Zuletzt geändert von harryguenter am Di 26. Nov 2019, 10:17, insgesamt 1-mal geändert.

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Cpt. Kono
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Re: Mieten, zahlen, wohnen

Beitrag von Cpt. Kono »

Aus meiner Sicht lebt ihr alle auf dem Land. :lol:

Grüße aus Muttistadt
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Mister L
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Re: Mieten, zahlen, wohnen

Beitrag von Mister L »

Es sind ja nicht nur die 42% Mietsteigerung bspw. in Berlin (vielen Dank für den Hinweis der Inflationsbereinigung): Man bekommt ja schlicht nix mehr. Jede Kaschemme wird mit 200 Interessierten besichtigt und am Ende bekommt es eh immer der Beamte.
Ich bin so froh, 2014 ne gute Wohnung bekommen zu haben.

Der Mietendeckel bei uns wird die Lage der Steigerung zwar mal entschärfen, aber die Problematik der zu wenigen Wohnungen ganz und gar nicht.

Da sehne ich mich nach Wien. Dort wird ja aus Sicht vieler eine geradezu sozialistische Mietenpolitik betrieben mit sehr günstigen Mieten in sogar guten Lagen:
https://www.tagesspiegel.de/wirtschaft/ ... 84334.html

Haus&Grund und andere springen ja im Dreieck,wenn man mahnt, dass Mieten nicht dauerhaft stärker steigen können als Einkommen.
Aber der Krug geht eben nur so lange zum Brunnen, bis er bricht.

Also sind dauerhaft extrem steigende Mieten nicht nur für soziale Entmischung in Städten / Gentrifizierung verantwortlich,was ja auch zu Verwerfungen führt, sondern v.a. kann der Mieter, der heute schon teils 50% und mehr seines Nettoeinkommens für Miete aufwendet, eben wenig konsumieren.
Der geht nicht mehr essen, der kauft kein neues Auto, der kauft keine teuren Klamotten.
Deshalb sollten auch andere Wirtschaftszweige im Eigeninteresse aufmerksam werden: Alle wollen den deutschen Michel schröpfen. Kann ja nicht sein, dass nur Immobilienfonds alles wegsaugen.

Am wichtigsten ist es, das Angebot zu stärken. Und da kann es nicht sein, immer nur zu verdichten - Städte müssen auch nach außen wachsen dürfen. Schwierig bei einem Stadtstaat wie Hamburg oder Berlin, da die Interessen unterschiedlich sind (Steuergeld!).
Und, ganz wichtig: Das Land stärken. Wenn man immer mehr Verwaltung zusammenlegt, wenn die ärztliche Versorgung nicht mehr gegeben ist, wenn es einfach keine Jobs mehr gibt, wer will denn dann auf das Land?
Mietenentlastung wird nur funktionieren, wenn die Urbanisierung ein Stück weit gebremst wird. Aber das kostet...
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Verbiegen ist was für plastisch verformbare Körper.

braucki
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Re: Mieten, zahlen, wohnen

Beitrag von braucki »

In Düsseldorf im Mittel bei etwas über 10€ - aber Neubauten i.d.R. knapp unter 15€ kalt. Da können 90m² für die Familie mit einem oder anderthalb Verdienern schon zur Herausforderung werden. Aktuell werden hier neue "Wohnquatiere" und auch ETW an allen Ecken und Enden aus dem Boden gestampft. Sogar hier bei uns im Norden, wo es jahrelang nicht möglich war in direktem Umfeld zu Flughafen zu bauen. Jetzt mit Blick auf die Start- und Landebahn und das verkauft sich wie geschnitten Brot und liegt teilweise deutlich näher an der Start-/Landebahn wie wir. Aber auch an großen Bundesstraßen werden auf ehemaligen Gewerbegebieten, Bahn- oder Postgeländen, ja sogar auf einem ehemaligen Kloster in der Innenstadt wird gebaut und das gerne alles hoch - hatten wir ja schon in den 70 und 80iger Jahren einmal - jetzt beginnt das wieder. Wollen mal hoffen das es nicht die Ghettos der Zukunft werden.
Grüße
Oliver

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werni883
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Re: Mieten, zahlen, wohnen

Beitrag von werni883 »

Servus,
für arbeitendes Volk werden Grossstadtmieten bis zur Unmöglichkeit teuer werden.
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"Ja, mein Vater war ein Hausherr und ein Seidenfabrikant" soll es in einem Wienerlied heissen.
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In AT bauen Slowaken und Ungarn fleissig Häuser und kaufen Wohnungen: AM LAND.
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Warum gibt es in den USA soviele "homeless persons" - Mietwucher. Demnächst auch hier!
werni883
.KONI:.https://www.spritmonitor.de/de/detailan ... 03618.html nenenikikamen = yes, yes, we won!

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sivas
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Re: Mieten, zahlen, wohnen, kassieren

Beitrag von sivas »

Auch interessant: der Hartz-Atlas
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Welche Auswirkungen haben solche Informationen, z.B. auf Tarifverhandlungen oder den Mindestlohn ? >> KEINE !
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Es gibt auch einen Hartz-IV- Drückeberger-Atlas :lol: :stirn:

Untoter :shock:

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