Unfall in Darmstädter Innenstadt: Radfahrerin gestorbenDarmstädter Echo vom 6.2.2019 hat geschrieben:Eine 53 Jahre alte Frau aus Darmstadt ist am Mittwochvormittag um kurz nach 11 Uhr mit dem Wagen eines 24 Jahre alten Mannes aus Iserlohn (Nordrhein-Westfalen) zusammengestoßen. Die Frau erlag am Nachmittag in einem Darmstädter Krankenhaus ihren schweren Verletzungen.
Nach Polizeiangaben befuhr der Mann die linke Fahrspur der Kirchstraße in Richtung Innenstadt. „An der Einmündung der Pädagogstraße erkannte er zu spät die Richtung Innenstadt/Schulstraße querende Radfahrerin und konnte trotz Vollbremsung den Zusammenstoß nicht mehr verhindern“, erläuterte Polizeisprecherin Christiane Kobus den Unfallhergang. Der Autofahrer erlitt einen Schock.
Jetzt die Nachricht, dass der Autofahrer den Strafbefehl anerkannt hat:
Darmstadt: Tod einer Radfahrerin auf dem Cityring gesühntFrankfurter Rundschau hat geschrieben:Unachtsamer Autofahrer akzeptiert sechsmonatige Bewährungsstrafe und zieht Widersrpuch gegen Strafbefehl zurück. Das Tempolimit an der Unfallstelle wurde inzwischen geändert.
Was mich seinerzeit stutzig werden liess, war dieser Teil er ersten Nachricht:
Hier das Luftbild der Stelle, an der der Unfall passierteDarmstädter Echo hat geschrieben:Die Polizei sucht außerdem Unfallzeugen: „Besonders einen Autofahrer, der kurz vor dem Unfall in die Pädagogstraße abgebogen sein soll. Der Fahrer soll vor dem Abbiegen die Radfahrerin über die rechte Fahrspur der Kirchstraße gelassen haben“
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Die Kirchstraße ist Teil des Darmstädter Cityrings, der als Einbahnstraße um die Innenstadt herumführt, dabei aber auch Teil der Durchgangsstraßen ist, weil keine Umgehungsstraßen vorhanden sind. Entsprechend hoch ist dort das Verkehrsaufkommen.
Der Bereich vor der Unfallstelle ist unübersichtlich, aufgrund der kurvenreichen Straßenführung.
Des weiteren kommt hinzu, dass Ein- und Ausfahrten dort üblich sind (von der Schulstraße, in die Pädagogstraße) und der Verkehr abgebremst wird - mit dadurch bedingten Spurwechsel(versuchen).
Dem Autofahrer jetzt vorzuwerfen, dass er "Aufgrund von Unachtsamkeit" den Unfall verursacht hat, scheint mir weit hergeholt zu sein. Hatte er freie Sicht auf die, ein Fahrrad schiebende Fußgängerin, oder war sie durch andere (abbiegende) Verkehrsteilnehmer verdeckt ? Wenn er allerdings seine Macht ausspielen wollte: "Ich hab Vorfahrt, Du bleibst stehen" geschieht's ihm recht.
Was mir auch auffiel: Anscheinend war auch Freundlichkeit im Spiel (die des rechtsabbiegenden Verkehrsteilnehmers). Freundlichkeit hat im Straßenverkehr nichts zu suchen ! weil sie unberechenbar ist. Wer Freundlichkeit praktiziert, hat unbedingt die möglichen Auswirkungen zu beachten !
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Meine Regeln für das Verhalten im Straßenverkehr:
Ich muss jederzeit anhalten können
- innerhalb der Sichtweite
- vor einem, auf meinen Fahrweg berechtigt sich befindlichen Verkehrsteilnehmer
- vor einem, auf meinen Fahrweg unberechtigt, aber vorhersehbar sich befindlichen (querenden) Verkehrsteilnehmer
kann ich dies nicht, bin ich ein Raser.