Ventilspiel prüfen

Atomo
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Re: Ventilspiel prüfen

Beitrag von Atomo »

Ich vermute:
Beim abstellen dreht er kurz rückwärts, wenn der Kolben mit nicht mehr genug Schwung von der Kurbelmasse gegen Verdichtungs-OT bewegt.
Darum sollten auch Besitzer eine alten Pre-Unit Enfield mit E-Starter beim abstellen des Motors auch das händische Dekompressionsventil betätigen um Schäden am E-Starter und Zahnradgedöns (mit Freilauf) zu vermeiden.
Bei der Wave, ohne Dekodingens, hört man das auch ganz deutlich wenn der Motor plötzlich ausgeht (lautmalerisch: "zzzdiinnnnng")
Frohe Wei(h)nnachten.

SC71

Re: Ventilspiel prüfen

Beitrag von SC71 »

@pittiplatsch
@schnatterinchen
_20201224_163015.JPG
Nach eingehender Recherche kam ich zu der Erkenntnis :

Es reicht völlig aus, wenn zwei von hundert Bescheid wissen.

Der eine hats erfunden.

Der andere hats aufgrund seines enormen Wissens sofort verstanden.

Die anderen tappen nach wie vor im Dunkeln.

Sei es drum.

Der dritte im Bunde wäre @moppi (der mit dem Knochen).... moppi wurde noch nicht zugewiesen.

45000km. Maschine läuft besser denn je.... auch ohne Pseudo-Wissenschaft (bei SC71 funktioniert es kurioserweise auch mit dem gefährlichen Halbwissen)

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IGN
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Re: Ventilspiel prüfen

Beitrag von IGN »

Die wenigsten Laien werden hier von den Experten hin oder her jemals schlau...

...............

Drum darum zum 125tel Mal:

Der FÜHLER, aus Metall, OCB Papier, weis der Geier was Ihr so benutzt,
ist auch sowas von Shice egal,
sollte sich nicht mehr einschieben lassen,
nur noch ziehen lassen...

Dann passt das mit dem Geschlechtsverkehr,
der Fachmann nennt das "saugend" :stirn:

Karl Retter
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Re: Ventilspiel prüfen

Beitrag von Karl Retter »

DonS hat geschrieben:
Do 24. Dez 2020, 16:10
Bitte nur eine sachliche Antwort. Wenn der Kipphebel des Auslassventil beweglich ist, kann dann die Autodeko aktiv sein?
ja. wenn die Dekonocke zB. 0,05mm aktiv ist hast du immer noch Spiel aber eben um 0,05mm verfälscht.
Wenn man das gedöns nicht mal selbst in der Hand hatte ist es nicht so leicht zu durchschauen.

Gruß Karl

Karl Retter
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Re: Ventilspiel prüfen

Beitrag von Karl Retter »

Atomo hat geschrieben:
Do 24. Dez 2020, 16:22
Ich vermute:
Beim abstellen dreht er kurz rückwärts, wenn der Kolben mit nicht mehr genug Schwung von der Kurbelmasse gegen Verdichtungs-OT bewegt.
Darum sollten auch Besitzer eine alten Pre-Unit Enfield mit E-Starter beim abstellen des Motors auch das händische Dekompressionsventil betätigen um Schäden am E-Starter und Zahnradgedöns (mit Freilauf) zu vermeiden.
Bei der Wave, ohne Dekodingens, hört man das auch ganz deutlich wenn der Motor plötzlich ausgeht (lautmalerisch: "zzzdiinnnnng")
Frohe Wei(h)nnachten.
👍

Mauri
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Re: Ventilspiel prüfen

Beitrag von Mauri »

Jetzt mal ganz, ganz einfach :!: das Dekosystem erklärt: Wenn der Motor abgestellt wird legt sich von einer kleinen Feder belastet das in der Nockenwelle integrierte Dekonöckchen auf die Auslassnocke und erhöht so deren Hub. Dadurch steht das Ventil leicht auf und beim Starten dreht der Motor leichter durch da er ja nicht die volle Kompression hat. Springt der Motor nun an und die Nockenwelle dreht sich wird die Dekonocke von der Fliehkraft nach aussen weggedrückt und ist somit nicht mehr in Funktion. Wird der Motor abgestellt beginnt es alles wieder von vorne :prost2: :inno2:
Gruß Mauri !

Harri
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Re: Ventilspiel prüfen

Beitrag von Harri »

Es ist ganz einfach:
Beim 4takt Motor hat man die 4 Takte auf zwei Umdrehungen verteilt und hat also zwei verschiedene Ventilstellungen auf OT.

Auf der ersten OT Stellung ist zum Ansaugen das Einlassventil offen und wenn man fühlt ist der Einlassventilkipphebel "maximal" auf Spannung.
(Auch da gibt es Leute die immer mal dort in das Einlassventil ein Spiel einstellen und sich wundern bzw nicht verstehen wieso ein Motor, bei dem das EV sich dann gar nicht öffnen kann, dann nicht anspringt.

Wenn auf OT das EV unter richtig Spannung steht, dreht man einfach um 360 ° weiter auf den OT der der Arbeit entspricht. Hier müssen beide Ventile geschlossen sein und da stellt man das Spiel ein.
Das ist das was man als Freistehen der Ventile bezeichnet.
Wenn jetzt hier durch die Dekoeinrichtung ein Minihub von den oben beschriebenen 5Hunderstel gerade nicht abschliessend unter leichtem Druck
entsteht, spürt man diese Anhebung nicht und man bekommt auch trotzdem noch zum Einstellen die Lehre auch gut rein, glaubt aber trotzdem, daß das Auslassventil freisteht. Durch das Rückwärtsdrehen geht die Deko in Normalstellung und das macht dann das klickende Geräusch
Ich habe deshalb mal extra bei Robert angerufen und wir haben das dann nochmal hinterfragt.

Richtig tragisch ist das Ganze aber nicht denn es entsteht kein Schaden, Weil das Auslassventil dann halt nur leistungsmindernd nicht in die maximal mögliche Öffnung angehoben wird und das macht man einfach nicht.

Was jetzt noch nicht angesprochen wurde ist das Verhalten beim Kompression messen.
Hier muß man für eine korrekte Messung immer das Auslassventil zusätzlich um den Dekobetrag freistellen. Der Anlasser erreicht nicht die Motordrehzahl die benötigt wird um die drehzahlabhängige Dekoeinrichtung auszuschließen und die Messung ist dann ohne Freistellung immer der eines Motorschadens gleichzusetzen.

teddy
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Re: Ventilspiel prüfen

Beitrag von teddy »

Mauri hat geschrieben:
Fr 25. Dez 2020, 13:05
Jetzt mal ganz, ganz einfach :!: das Dekosystem erklärt: Wenn der Motor abgestellt wird legt sich von einer kleinen Feder belastet das in der Nockenwelle integrierte Dekonöckchen auf die Auslassnocke und erhöht so deren Hub. Dadurch steht das Ventil leicht auf und beim Starten dreht der Motor leichter durch da er ja nicht die volle Kompression hat.
Ganz und gar nicht angriffig oder betuettelnd gemeint, bitte jetzt.
Ich starte meine Inno schon fast ein Jahrzehnt lang nur mit Kick. Zigarettenschachtel als Batterie, hab ich schon oefters erwaehnt, deswegen.
Grobweg 6 von 10 Mal muss ich einen zweiten Kick-Ansatz vollfuehren, da der Kickstarter partout nicht nach unten will. Muckis staehlen haben mir schon einige Foristen daraufhin geantwortet, Bloedaffen halt.
Beim zweiten Ansatz danach jedoch beim Kick geht der Starter schoen weich, naja, hinunter und das Motoerchen faengt zum Schnurren an.
Wie, wann und wo aktiviert und deaktiviert sich das Deko-Federchen nun wirklich?
Gruesse, Peter.

Harri
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Re: Ventilspiel prüfen

Beitrag von Harri »

Wenn Du flüßig über den Arbeitstakt OT drüberkicken kannst, dann ist der Dekomechanismus aktiv.

Wenn Du aber gegen den Widerstand tritt ist die Dekofunktion nicht aktiv und Du trittst gegen die Kompression.
Wenn Du jetzt vor dem Überschreiten des OTs den Kickstarter losläßt, wird der Kolben durch die Kompression ein Stückchen zurückgedreht und damit wird der Dekomechanismus gespannt. Wenn Du dann das nächste Mal trittst, dann ist der Dekomechanismus aktiv und Du kommst ohne Kompression flüssig über OT.

Die Dekofunktion des Nockens kann man bei ausgebauter NW leicht überprüfen, er darf/muß bei Drehen nur in die eine Rchtung blockieren.


Ich würde sonst mal den Anlasser funktionsfähig machen/reparieren, denn der zieht auch ohne Deko den Motor über OT und dann hast Du das Problem nicht.

Karl Retter
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Re: Ventilspiel prüfen

Beitrag von Karl Retter »

der federbelastete Stift ist nur dazu da die Dekonocke in Motordrehrichtung festzuhalten. Hier ist dann der Freilauf aktiv. Beim Abstellen dreht die KW kurz rückwärts > Freilauf gesperrt Dekonocke kann sich verdrehen. Wenn ich jetzt weiter gegen die Drehrichtung verdrehe wandert der Stift immer weiter Richtung Feder bis zur Sperrnase und fällt dann dort hin zurück wo er im Motorlauf normal steht und die Dekonocke am verdrehen hindert. Dieses Geräusch ist dann das klack.

Gruß Karl
PS: die Konstruktion ist einfach aber genial. Wer mal bei der Inno die NW in der Hand hat kann das Teil begutachten und an der Dekonocke drehen. geht nur in eine Richtung in die andere ist sie gesperrt. Bevor die NW ausgebaut wird unbedingt erst die Verschlussschraube mit Feder und Stift ausbauen und genau so erst zu Schluss wieder einbauen.
Um die Funktion zu verstehen nehme man den Stift und führe in rund um die Dekonocke. Plötzlich fällt der Stift über die Sperr Nase in die Grundstellung und man hat die Betriebsstellung erreicht.
Der Fall des Stiftes macht den Klack!

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