MONGOLEI - DEUTSCHLAND 2015...der Reisebericht!
- Böcki
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- Fahrzeuge: 3 x Honda Innova + SH150i + SH300i + Vision 50
Sommer Diesel 462 Nr. 36
BMW R 80 GS '93 - Wohnort: Wilnsdorf/Siegerland
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MONGOLEI - DEUTSCHLAND 2015...der Reisebericht!
Vorwort:
So, lange hat es gedauert bis ich jetzt endlich mal mit dem Reisebericht anfange…ich habe gedacht, dass mir das Niederschreiben meiner Gedanken, Gefühle und Erlebnisse von unterwegs leichter fallen würde. Warum und weshalb ich es bisher nicht geschafft habe kann ich nicht mal genau sagen. Aber diese Reise, definitiv das Abenteuer meines bisherigen Lebens, hat einen Bericht für euch verdient. Für alle die, die uns Vieren von zuhause die Daumen gedrückt haben, uns in den schwierigen Momenten Mut gemacht und mit uns die fast 6 Wochen „long way home“ mitgefiebert haben.
Nun denn, was lange währt wird endlich gut – so hoffe ich jedenfalls. Als wir unterwegs waren habe ich jeden Abend ein paar Zeilen in mein Reisetagebuch geschrieben. So hoffe ich, jetzt die Tour noch Tag für Tag Revue passieren lassen zu können. Es wird daher sicher ein paar Tage dauern bis der Bericht fertig ist und ihr könnt in der Zwischenzeit auch gerne kommentieren, gerne würde ich aber zum Schluss nur einen reinen Bericht stehen lassen… mal schauen, was raus wird.
Für „Neueinsteiger“ die gerne auch alles von der ersten Idee, über die Vorbereitung der Mopeds bis hin zum Versand erfahren wollen empfehle ich folgende Threads:
"The long way home" - der Live-Thread
Technische Umbauten und Vorbereitung
Hier geht es los am Freitag, 17.07.2015, der Tag vor der Abreise…
So, lange hat es gedauert bis ich jetzt endlich mal mit dem Reisebericht anfange…ich habe gedacht, dass mir das Niederschreiben meiner Gedanken, Gefühle und Erlebnisse von unterwegs leichter fallen würde. Warum und weshalb ich es bisher nicht geschafft habe kann ich nicht mal genau sagen. Aber diese Reise, definitiv das Abenteuer meines bisherigen Lebens, hat einen Bericht für euch verdient. Für alle die, die uns Vieren von zuhause die Daumen gedrückt haben, uns in den schwierigen Momenten Mut gemacht und mit uns die fast 6 Wochen „long way home“ mitgefiebert haben.
Nun denn, was lange währt wird endlich gut – so hoffe ich jedenfalls. Als wir unterwegs waren habe ich jeden Abend ein paar Zeilen in mein Reisetagebuch geschrieben. So hoffe ich, jetzt die Tour noch Tag für Tag Revue passieren lassen zu können. Es wird daher sicher ein paar Tage dauern bis der Bericht fertig ist und ihr könnt in der Zwischenzeit auch gerne kommentieren, gerne würde ich aber zum Schluss nur einen reinen Bericht stehen lassen… mal schauen, was raus wird.
Für „Neueinsteiger“ die gerne auch alles von der ersten Idee, über die Vorbereitung der Mopeds bis hin zum Versand erfahren wollen empfehle ich folgende Threads:
"The long way home" - der Live-Thread
Technische Umbauten und Vorbereitung
Hier geht es los am Freitag, 17.07.2015, der Tag vor der Abreise…
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Re: MONGOLEI - DEUTSCHLAND 2015...der Reisebericht!
Es ist Freitag, mein letzter Arbeitstag, ab jetzt habe ich 6 Wochen Urlaub
Ich schreibe im Büro noch meine automatische Abwesenheitsmail und leite mein Telefon um...eigentlich Routine vor jedem Urlaub, doch heute ist alles irgendwie anders. In der Hektik der letzten Arbeitstage hatte ich kaum Zeit mich gedanklich auf mein großes Abenteuer vorzubereiten. Jetzt endlich, wo es am Freitag nachmittag allmählich ruhiger im Büro wird und die Kollegen schon zuhause sind, nehme ich mir ein paar Minuten Zeit um meine Gedanken zu sortieren. Ich schiebe den Kalender um genau 6 Wochen und 3 Tage vor und kann mir ein schmunzeln nicht verkneifen. Ja, bald ist es soweit und "The long way home" kann starten...
Zuhause fange ich an, meine längst bereit liegenden Sachen zu packen. Wochenlang überlegt man, was nimmt man mit, was lässt man daheim und hofft, nichts wichtiges vergessen zu haben. Jeder kennt das Gefühl vor einer großen Reise. Ich reduziere mein Hab&Gut für die nächsten 6 Wochen auf den Inhalt passend in eine XL-Ortliebtasche und den Rucksack für das Handgepäck und bin der Meinung damit gut vorbereitet zu sein. In der Kunst des Weglassens war ich schon immer gut.
Ich schlafe sehr schlecht, die Nervösität steigt und um 4.30 Uhr stehe ich auf...
![Hänseln :P](./images/smilies/icon_razz.gif)
![Lachend :lol:](./images/smilies/icon_lol.gif)
Zuhause fange ich an, meine längst bereit liegenden Sachen zu packen. Wochenlang überlegt man, was nimmt man mit, was lässt man daheim und hofft, nichts wichtiges vergessen zu haben. Jeder kennt das Gefühl vor einer großen Reise. Ich reduziere mein Hab&Gut für die nächsten 6 Wochen auf den Inhalt passend in eine XL-Ortliebtasche und den Rucksack für das Handgepäck und bin der Meinung damit gut vorbereitet zu sein. In der Kunst des Weglassens war ich schon immer gut.
![Mr. Green :mrgreen:](./images/smilies/icon_mrgreen.gif)
Ich schlafe sehr schlecht, die Nervösität steigt und um 4.30 Uhr stehe ich auf...
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Re: MONGOLEI - DEUTSCHLAND 2015...der Reisebericht!
Tag 1 - der Tag der Abreise
Nach einem kurzen Frühstück packe ich meine Sachen ins Auto und um 5.30 Uhr fahren Karin & ich zu Reinhard nach Dortmund. Dort trinken wir noch einen Kaffee und starten dann zu viert (Reinhards Freundin kommt natürlich auch mit) Richtung Flughafen Düsseldorf. Im Auto überlegen wir noch, was uns dort wohl erwartet. Einige Forumskollegen wollen uns dort verabschieden und wir sind gespannt wer kommt und was dort los sein wird. Karin will natürlich bis zum Abflug dabei sein und muss daher im teuren Parkhaus parken, irgendwie 5 oder 6 Euro die Stunde *grrr* Ich denke mir aber: "DAS muss dann aber wahre Liebe sein..." und muss innerlich laut lachen
Das Abflugterminal ist schnell erreicht und dort warten schon 5 User auf uns und übergeben uns Pumpernickel und Löwensenf damit wir unterwegs nicht verhungern - eine wirklich sehr schöne Geste! Wir fachsimpeln viel und warten gespannt drauf dass Janni und Martin zu uns stoßen...sie kommen mit einem Zubringerflug von Hamburg.
Endlich kommt auch Martin...aber wo bleibt Janni?
Von Martin erfahren wir dann, dass Jannis Gepäck nicht im Flugzeug war. Es gab wohl ein größeres Problem am Hamburger Flughafen mit der Gepäckabwicklung und viele Gepäckstücke sind dort liegengeblieben. Große Ratlosigkeit macht sich breit...Janni kommt ein paar Minuten später dazu und ist aber optimistisch dass sie noch irgendwie an ihre Gepäckrolle kommt oder dass sie nachgeschickt wird. Ich stelle mir die Frage: so ganz ohne Ausrüstung nach Ulan Bator fliegen? Was ist, wenn man dort sein Gepäck nicht bekommt? Kann man da alles kaufen? Schließlich ist das kein Badeurlaub auf Mallorca sondern eine 6-wöchige Expedition ins Ungewisse. Aber wer Janni kennt weiß, daß sie sich davon nicht erschüttern läßt: "ach, da gibt es sicher auch einen Globetrotter-Laden und Tante Louis, dann kaufe ich das eben neu. Das Zelt war eh schon nicht mehr das beste..."
Typisch Janni, unser Chaosengel
Unser Flug wird aufgerufen und für mich kommt ein ganz schwerer Schritt: die Verabschiedung von meiner Frau Karin für wahrscheinlich 6 Wochen. Uns fließen die Tränen, wir umarmen uns ganz fest und wünschen uns gegenseitig viel Glück in der kommenden Zeit. Noch ein paar Fotos und es wird Zeit für den Zoll:
MONGOLEI, wir kommen...!!!
Der Flug verlief recht unspektakulär und mit etwas Verspätung landen wir zum Zwischenstop auf dem Flughafen Sheremetyevo in Moskau. Nach der Ankunft dort hat uns Janni die tolle Nachricht mitgeteilt, dass sie am Tag vor der Abreise erfahren hat dass sie jetzt mit festem Arbeitsvertrag in ihrem Job übernommen wurde. Wir haben uns alle riesig mit ihr gefreut und mussten das Ereignis natürlich erst mal mit 2 großen und mit umgerechnet 7,- Euro sündhaft teuren Bieren für jeden begießen...zum Glück war ihre Kreditkarte im Handgepäck und konnte daher dort das erste mal getestet werden
Die Vorfreude steigt und es wird viel gelacht. Nun noch zum Flieger nach UB, wieder eine nervige Passkontrolle und langwieriges einchecken. Wir fliegen los in die Mongolei!!
Nach einem kurzen Frühstück packe ich meine Sachen ins Auto und um 5.30 Uhr fahren Karin & ich zu Reinhard nach Dortmund. Dort trinken wir noch einen Kaffee und starten dann zu viert (Reinhards Freundin kommt natürlich auch mit) Richtung Flughafen Düsseldorf. Im Auto überlegen wir noch, was uns dort wohl erwartet. Einige Forumskollegen wollen uns dort verabschieden und wir sind gespannt wer kommt und was dort los sein wird. Karin will natürlich bis zum Abflug dabei sein und muss daher im teuren Parkhaus parken, irgendwie 5 oder 6 Euro die Stunde *grrr* Ich denke mir aber: "DAS muss dann aber wahre Liebe sein..." und muss innerlich laut lachen
![Lachend :lol:](./images/smilies/icon_lol.gif)
Das Abflugterminal ist schnell erreicht und dort warten schon 5 User auf uns und übergeben uns Pumpernickel und Löwensenf damit wir unterwegs nicht verhungern - eine wirklich sehr schöne Geste! Wir fachsimpeln viel und warten gespannt drauf dass Janni und Martin zu uns stoßen...sie kommen mit einem Zubringerflug von Hamburg.
Endlich kommt auch Martin...aber wo bleibt Janni?
Von Martin erfahren wir dann, dass Jannis Gepäck nicht im Flugzeug war. Es gab wohl ein größeres Problem am Hamburger Flughafen mit der Gepäckabwicklung und viele Gepäckstücke sind dort liegengeblieben. Große Ratlosigkeit macht sich breit...Janni kommt ein paar Minuten später dazu und ist aber optimistisch dass sie noch irgendwie an ihre Gepäckrolle kommt oder dass sie nachgeschickt wird. Ich stelle mir die Frage: so ganz ohne Ausrüstung nach Ulan Bator fliegen? Was ist, wenn man dort sein Gepäck nicht bekommt? Kann man da alles kaufen? Schließlich ist das kein Badeurlaub auf Mallorca sondern eine 6-wöchige Expedition ins Ungewisse. Aber wer Janni kennt weiß, daß sie sich davon nicht erschüttern läßt: "ach, da gibt es sicher auch einen Globetrotter-Laden und Tante Louis, dann kaufe ich das eben neu. Das Zelt war eh schon nicht mehr das beste..."
![Sonne :sonne:](./images/smilies/icon_Sonne.gif)
![Hänseln :P](./images/smilies/icon_razz.gif)
Unser Flug wird aufgerufen und für mich kommt ein ganz schwerer Schritt: die Verabschiedung von meiner Frau Karin für wahrscheinlich 6 Wochen. Uns fließen die Tränen, wir umarmen uns ganz fest und wünschen uns gegenseitig viel Glück in der kommenden Zeit. Noch ein paar Fotos und es wird Zeit für den Zoll:
MONGOLEI, wir kommen...!!!
Der Flug verlief recht unspektakulär und mit etwas Verspätung landen wir zum Zwischenstop auf dem Flughafen Sheremetyevo in Moskau. Nach der Ankunft dort hat uns Janni die tolle Nachricht mitgeteilt, dass sie am Tag vor der Abreise erfahren hat dass sie jetzt mit festem Arbeitsvertrag in ihrem Job übernommen wurde. Wir haben uns alle riesig mit ihr gefreut und mussten das Ereignis natürlich erst mal mit 2 großen und mit umgerechnet 7,- Euro sündhaft teuren Bieren für jeden begießen...zum Glück war ihre Kreditkarte im Handgepäck und konnte daher dort das erste mal getestet werden
![Prost 2 :prost2:](./images/smilies/icon_prost-2.gif)
Die Vorfreude steigt und es wird viel gelacht. Nun noch zum Flieger nach UB, wieder eine nervige Passkontrolle und langwieriges einchecken. Wir fliegen los in die Mongolei!!
- Böcki
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- Fahrzeuge: 3 x Honda Innova + SH150i + SH300i + Vision 50
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Re: MONGOLEI - DEUTSCHLAND 2015...der Reisebericht!
Tag 2 - Ankunft in Ulan Bator
Ich bekomme im Flugzeug kein Auge zu und beneide wie in jedem Fernflug die Mitreisenden, die um mich herum alle tief und fest schlafen. Dazu bekomme ich wieder Probleme mit meinem Rücken, nur eine Woche vor meinem Urlaub war ich noch wegen einem Hexenschuß krangeschrieben und lag bewegungsunfähig im Bett und die Mongo-Tour rückte für mich plötzlich in weite Ferne. Jetzt hier im Flugzeug, seit Abflug in Düsseldorf in kompletten Motorradklamotten, zähle ich die Stunden und Minuten bis wir endlich landen und ich mich wieder frei bewegen kann. Mir ist schlecht und je länger wir fliegen desto mehr wird mir übel. Da ich sonst überhaupt keinen Alkohol trinke verfluche ich jetzt die 2 x 0,5 Liter Bier vom Moskauer Flughafen. Der Flug ist unruhig und nach gut 8 Stunden landen wir endlich auf dem "Chinggis Khaan International Airport" von Ulan Bator, der Hauptstadt der Mongolei. Es ist Sonntag morgen, 7.00 Uhr Ortszeit...
Es ist sonnig und bei 25 Grad draußen spielt mein Kreislauf nun endgültig verrückt. Ich muss mich mehrmals festhalten um nicht umzufallen. Das Gepäck ist zum Glück komplett da und draußen wartet zu meiner Beruhigung schon das Taxi, welches ich schon von zuhause vorbestellt habe.
Für die ersten beiden Nächte habe ich uns bereits Wochen vorher ein Zimmer im OASIS Guesthouse reserviert, DER Anlaufstelle in Ulan Bator für alle Mongolei-Epeditionen. Hier wollen wir den Sonntag relaxen und die Lage checken bevor es am Montag mit den Zollformalitäten weitergeht. Die Taxifahrt dahin dauert ca. 30 Minuten und führt durch eine fast leere, dafür aber schmuddelige Großstadt. Wir sind alle total erledigt, ich sehe mittlerweile nur noch Sterne und will so schnell wie möglich ins Bett.
Das Oasis sieht von außen wenig einladend aus, ist von innen aber durchaus gemütlich und einigermaßen modern eingerichtet. Leider ist unser 4er-Zimmer noch nicht fertig, also heißt es erst mal warten und im Garten die dort abgestellten "Fernreise"-Mopeds der anderen Weltenbummler betrachten...
Es ist recht viel los hier aber ich freue mich jetzt erst einmal auf ein paar Stunden im Bett. Das Zimmer wird wohl sonst als Abstellraum genutzt, aber das stört uns recht weinig. Jannis Laune ist blendend, trotz immer noch keiner Rückmeldung aus Hamburg wegen ihrem verlorenen Gepäck...
Nach ein paar Stunden koma-artigem Tiefschlaf bin ich auch wieder fit und da heute Sonntag ist können wir vorerst nichts weiter machen als chillen, etwas die Gegend rund ums OASIS erkunden, wir gehen was essen, machen Fotos, geben die ersten Infos ins Forum, albern rum und reden blödes Zeug...allmählich realisiere ich, dass wir tatsächlich in der Mongolei sind und unser Trip zur Wirklichkeit wird.
Trotz des kleinen Mittagsschlaf sind wir relativ müde und gehen nach einem Schlummertrunk früh ins Bett. Für den Montag haben wir uns ein strammes Programm vorgenommen, wir wollen die Mongos aus dem Zoll holen und Janni will sich um ihre Ersatzausrüstung kümmen. Nach einigen SMS und emails mit dem Hamburger Flughafen wird es wohl nichts werden mit dem zeithahen Nachschicken ihres Gepäcks...wir fallen tot ins Bett, die Nacht ist lang und ich kann einigermaßen gut schlafen.
Ich bekomme im Flugzeug kein Auge zu und beneide wie in jedem Fernflug die Mitreisenden, die um mich herum alle tief und fest schlafen. Dazu bekomme ich wieder Probleme mit meinem Rücken, nur eine Woche vor meinem Urlaub war ich noch wegen einem Hexenschuß krangeschrieben und lag bewegungsunfähig im Bett und die Mongo-Tour rückte für mich plötzlich in weite Ferne. Jetzt hier im Flugzeug, seit Abflug in Düsseldorf in kompletten Motorradklamotten, zähle ich die Stunden und Minuten bis wir endlich landen und ich mich wieder frei bewegen kann. Mir ist schlecht und je länger wir fliegen desto mehr wird mir übel. Da ich sonst überhaupt keinen Alkohol trinke verfluche ich jetzt die 2 x 0,5 Liter Bier vom Moskauer Flughafen. Der Flug ist unruhig und nach gut 8 Stunden landen wir endlich auf dem "Chinggis Khaan International Airport" von Ulan Bator, der Hauptstadt der Mongolei. Es ist Sonntag morgen, 7.00 Uhr Ortszeit...
Es ist sonnig und bei 25 Grad draußen spielt mein Kreislauf nun endgültig verrückt. Ich muss mich mehrmals festhalten um nicht umzufallen. Das Gepäck ist zum Glück komplett da und draußen wartet zu meiner Beruhigung schon das Taxi, welches ich schon von zuhause vorbestellt habe.
Für die ersten beiden Nächte habe ich uns bereits Wochen vorher ein Zimmer im OASIS Guesthouse reserviert, DER Anlaufstelle in Ulan Bator für alle Mongolei-Epeditionen. Hier wollen wir den Sonntag relaxen und die Lage checken bevor es am Montag mit den Zollformalitäten weitergeht. Die Taxifahrt dahin dauert ca. 30 Minuten und führt durch eine fast leere, dafür aber schmuddelige Großstadt. Wir sind alle total erledigt, ich sehe mittlerweile nur noch Sterne und will so schnell wie möglich ins Bett.
Das Oasis sieht von außen wenig einladend aus, ist von innen aber durchaus gemütlich und einigermaßen modern eingerichtet. Leider ist unser 4er-Zimmer noch nicht fertig, also heißt es erst mal warten und im Garten die dort abgestellten "Fernreise"-Mopeds der anderen Weltenbummler betrachten...
Es ist recht viel los hier aber ich freue mich jetzt erst einmal auf ein paar Stunden im Bett. Das Zimmer wird wohl sonst als Abstellraum genutzt, aber das stört uns recht weinig. Jannis Laune ist blendend, trotz immer noch keiner Rückmeldung aus Hamburg wegen ihrem verlorenen Gepäck...
Nach ein paar Stunden koma-artigem Tiefschlaf bin ich auch wieder fit und da heute Sonntag ist können wir vorerst nichts weiter machen als chillen, etwas die Gegend rund ums OASIS erkunden, wir gehen was essen, machen Fotos, geben die ersten Infos ins Forum, albern rum und reden blödes Zeug...allmählich realisiere ich, dass wir tatsächlich in der Mongolei sind und unser Trip zur Wirklichkeit wird.
Trotz des kleinen Mittagsschlaf sind wir relativ müde und gehen nach einem Schlummertrunk früh ins Bett. Für den Montag haben wir uns ein strammes Programm vorgenommen, wir wollen die Mongos aus dem Zoll holen und Janni will sich um ihre Ersatzausrüstung kümmen. Nach einigen SMS und emails mit dem Hamburger Flughafen wird es wohl nichts werden mit dem zeithahen Nachschicken ihres Gepäcks...wir fallen tot ins Bett, die Nacht ist lang und ich kann einigermaßen gut schlafen.
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Re: MONGOLEI - DEUTSCHLAND 2015...der Reisebericht!
Tag 3 - wir versuchen an unsere Mopeds zu kommen
Wir gönnen uns heute erst um 8 Uhr aufzustehen denn wir haben viel vor: Besuch beim Zoll um unsere Mopeds auszulösen. Was uns genau erwartet und wie wir die Sache anpacken müssen wissen wir noch nicht. Nur soviel: es wird stressig. Nach einem eher schlechten Frühstück ( 2 Schnitten Brot, etwas Gelee und fast ungenießbarem Kaffee) geht für mich im Oasis das große faxen, mailen und telefonieren los. Urnaa, die Wirtin hier, ist dabei eine große Hilfe für mich. Da sie vor längerer Zeit für ein paar Monate in Berlin gewohnt hat kann sie sogar etwas Deutsch sprechen und bemüht sich nach Leibeskräften zwischen uns und der Spedition und Zoll zu vermitteln. Mal heißt es: vorbeikommen und abholen! Dann auf einmal: Stop, eine Verwechselung, Kommando zurück. Dann soll ich Unterlagen einscannen und mailen und auf einen Rückruf warten usw. usf. Da ich erreichbar bleiben muss teilen wir uns auf: die drei Männer bleiben im Oasis, Janni macht sich alleine auf den Weg Richtung "Naran Tuul Market", umgangsprachlich auch Black Market oder Schwarzmarkt genannt. Hier soll man wirklich alles bekommen...so sagt man
Hier hofft sie dann Zelt, Schlafsack, Helm usw. zu finden. Sie hat sich entschieden, hier nicht auf das Gepäck zu warten sondern sich neu einzudecken - eine richtige Entscheidung wie ich finde. Wer weiß, wieviele Tage wir noch sonst hätten warten müssen bis ihre verlorene Gepäckrolle in UB ankommt.
Auf dem Weg zum Black Market...ein krasser Gegensatz von neuen, modernen Hochhäusern und Jurten, mitten in der Großstadt:
In der Zwischenzeit kommt Urnaa noch zwei mal zu mir mit dem Handy in der Hand und der Spedition am anderen Ende, oder war es der Zoll? Jedenfalls werden weitere Papiere verlang und ich kann in ihrem Büro das Faxgerät und den Scanner benutzen...sie gibt wirklich alles. Trotzdem weiß ich nicht ob ich optimistisch bleiben soll. Letzter Stand: nach dem Mittag sollen wir in die Stadt fahren zum Zoll und dort ca. 1,5 Millionen Tugrik (ca. 700,- Euro) an Einfuhrsteuer zahlen, danach könnten wir dann zur Spedition um die Mopeds zu bekommen. Wir werden sehen...großes Ziel ist es auf unseren Mongos morgen früh UB zu verlassen und auf die Reise zu gehen.
Währenddessen auf dem Black Market:
Jannis erstes Schnäppchen, ihre neue Regenhose
erste Beweise, dass wir wirklich in der Mongolei sind
Im Mittag ging es auf einmal ganz schnell: wir sollen sofort mit einem Taxi zum Zoll fahren, dort wartet ein Mitarbeiter der Spedition auf uns. Wir dann sofort ins nächste Auto gesprungen und durch die Rush Hour von Ulan Bator zum Zollgebäude. Durch einen kurzen, aber heftigen Schauer ist die Straße leicht feucht geworden:
Nach der Ankunft beim Zoll die große Enttäuschung, vom versprochenen Mitarbeiter ist weit und breit nichts zu sehen. Unsere Enttäuschung ist allen ins Gesicht geschrieben. Also wieder zurück und morgen einen neuen Anlauf starten. Wieder im Oasis angekommen präsentiert uns Janni erst einmal ihren neuen Dekonterminationsanzug aus russischen Armeebeständen, damit übersteht sie garantiert auch den radioaktiven Niederschlag nach einem Atombombenabwurf
Den Frust über die nicht zu Gesicht bekommenen Mopeds haben wir dann beim nächsten Koreaner mit lecker Speis & Trank kompensiert, er war problemlos über gut ausgebaute Fußwege zu erreichen...
Bei leckerem, sehr scharfen Essen und ein paar Verdauungsschnäpsen ließen wir dann den Abend ausklingen.
Wir gönnen uns heute erst um 8 Uhr aufzustehen denn wir haben viel vor: Besuch beim Zoll um unsere Mopeds auszulösen. Was uns genau erwartet und wie wir die Sache anpacken müssen wissen wir noch nicht. Nur soviel: es wird stressig. Nach einem eher schlechten Frühstück ( 2 Schnitten Brot, etwas Gelee und fast ungenießbarem Kaffee) geht für mich im Oasis das große faxen, mailen und telefonieren los. Urnaa, die Wirtin hier, ist dabei eine große Hilfe für mich. Da sie vor längerer Zeit für ein paar Monate in Berlin gewohnt hat kann sie sogar etwas Deutsch sprechen und bemüht sich nach Leibeskräften zwischen uns und der Spedition und Zoll zu vermitteln. Mal heißt es: vorbeikommen und abholen! Dann auf einmal: Stop, eine Verwechselung, Kommando zurück. Dann soll ich Unterlagen einscannen und mailen und auf einen Rückruf warten usw. usf. Da ich erreichbar bleiben muss teilen wir uns auf: die drei Männer bleiben im Oasis, Janni macht sich alleine auf den Weg Richtung "Naran Tuul Market", umgangsprachlich auch Black Market oder Schwarzmarkt genannt. Hier soll man wirklich alles bekommen...so sagt man
![Fetzig 8-)](./images/smilies/icon_cool.gif)
Hier hofft sie dann Zelt, Schlafsack, Helm usw. zu finden. Sie hat sich entschieden, hier nicht auf das Gepäck zu warten sondern sich neu einzudecken - eine richtige Entscheidung wie ich finde. Wer weiß, wieviele Tage wir noch sonst hätten warten müssen bis ihre verlorene Gepäckrolle in UB ankommt.
Auf dem Weg zum Black Market...ein krasser Gegensatz von neuen, modernen Hochhäusern und Jurten, mitten in der Großstadt:
In der Zwischenzeit kommt Urnaa noch zwei mal zu mir mit dem Handy in der Hand und der Spedition am anderen Ende, oder war es der Zoll? Jedenfalls werden weitere Papiere verlang und ich kann in ihrem Büro das Faxgerät und den Scanner benutzen...sie gibt wirklich alles. Trotzdem weiß ich nicht ob ich optimistisch bleiben soll. Letzter Stand: nach dem Mittag sollen wir in die Stadt fahren zum Zoll und dort ca. 1,5 Millionen Tugrik (ca. 700,- Euro) an Einfuhrsteuer zahlen, danach könnten wir dann zur Spedition um die Mopeds zu bekommen. Wir werden sehen...großes Ziel ist es auf unseren Mongos morgen früh UB zu verlassen und auf die Reise zu gehen.
Währenddessen auf dem Black Market:
Jannis erstes Schnäppchen, ihre neue Regenhose
![Mr. Green :mrgreen:](./images/smilies/icon_mrgreen.gif)
erste Beweise, dass wir wirklich in der Mongolei sind
![Zwinkern ;)](./images/smilies/icon_e_wink.gif)
Im Mittag ging es auf einmal ganz schnell: wir sollen sofort mit einem Taxi zum Zoll fahren, dort wartet ein Mitarbeiter der Spedition auf uns. Wir dann sofort ins nächste Auto gesprungen und durch die Rush Hour von Ulan Bator zum Zollgebäude. Durch einen kurzen, aber heftigen Schauer ist die Straße leicht feucht geworden:
Nach der Ankunft beim Zoll die große Enttäuschung, vom versprochenen Mitarbeiter ist weit und breit nichts zu sehen. Unsere Enttäuschung ist allen ins Gesicht geschrieben. Also wieder zurück und morgen einen neuen Anlauf starten. Wieder im Oasis angekommen präsentiert uns Janni erst einmal ihren neuen Dekonterminationsanzug aus russischen Armeebeständen, damit übersteht sie garantiert auch den radioaktiven Niederschlag nach einem Atombombenabwurf
![Lachend :lol:](./images/smilies/icon_lol.gif)
Den Frust über die nicht zu Gesicht bekommenen Mopeds haben wir dann beim nächsten Koreaner mit lecker Speis & Trank kompensiert, er war problemlos über gut ausgebaute Fußwege zu erreichen...
Bei leckerem, sehr scharfen Essen und ein paar Verdauungsschnäpsen ließen wir dann den Abend ausklingen.
- Böcki
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- Fahrzeuge: 3 x Honda Innova + SH150i + SH300i + Vision 50
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Re: MONGOLEI - DEUTSCHLAND 2015...der Reisebericht!
Tag 4 - wir haben sie wieder!
Heute ist bereits Dienstag, der Tag an dem wir eigentlich schon unterwegs sein wollten. Wir scharren alle mit den Hufen und wollen endlich on-the road, im Hinterkopf läuft die Zeit mit und jeder Tag ohne Moped treibt an den Fahrtagen den zu leistenden Kilometerschnitt noch weiter nach oben. Als wenn er eh nicht schon sportlich genug wäre
Wir springen früh aus den Betten, denn es gibt eine neue Order: die Spedition hat sich bei Urnaa gemeldet, wir sollen um 9.30 Uhr am Zoll sein, dann soll der Tünnes der uns gestern noch versetzt hat wirklich da sein und alles weitere vor Ort in die Wege leiten. Wir sind aufgeregt, schlingen unser spärliches Frühstück runter und springen mit Helm, Werkzeug und allerlei Papierkram bewaffnet ins Taxi und kommen ohne Stau bereits um 9.00 Uhr beim Zoll an. Und tatsächlich: Punkt 9.30 Uhr kommt ein Mitarbeiter von MonEx und damit begann dann eine rund 7-stündige Odyssee an Behörden- und Bankenchaos. In dem großen Gebäude wurden wir von einem Schalter zum nächsten geschickt, dann mit weiterem Papierkram zur Bank, dann Geld wechseln, wieder zurück zum Zoll, dann ratlosiges Warten, dann war der Heini plötzlich verschwunden, zum 3. mal das Geld irgendwo vorzählen (jedes mal kam bei der Zählmaschine wohl ein anderes Ergebnis raus), wieder irgendwelche Stempel holen bis wir nach mehreren Stunden endlich die 2.041.743 Tugrik (ca. 900,- Euro) Einfuhrumsatzsteuer bezahlen durften. Der reine Wahnsinn für uns, aber wohl durchaus normal in solchen Ländern...
Nachdem wir also bei Bank und Zoll alles erledigt hatten ging es mit dem Speditionstünnes Richtung Containerterminal zu "unserem" Container.
(Besonderen Dank auch nochmal an dieser Stelle an Herrn König von der Firma PAN EUROPA über die wir die Kiste in die Mongolei verschickt haben. Perfekten Service dort von A bis Z
)
Unglaublich, zu Fuss mussten wir rund ein Dutzend Bahngleise der Mongolischen Eisenbahn überqueren...
Dann durch ein paar verschlossene Tore als Abkürzung
Endlich waren wir am richtigen Container angekommen, vorher wurden wir aber alle noch mit Schutzhelmen ausgerüstet, weil: Sicherheit wird dort groß geschrieben (wenn man vorher nicht schon auf den Gleisen von einer Lok zermalmt wurde eine überaus sinnige Sache
). Die Spannung bei allen war zum Greifen nah...
Der Container wurde vom Chef dort geöffnet und endlich sahen wir unsere Kiste wieder, die wir vor rund 2 Monaten in Arle auf die Reise geschickt haben. Perfekte Maßarbeit von uns Vieren, sie passte saugend in den 40ft-Container:
Scheinbar unversehrt, wir freuten uns wie die Schneekönige!! Mit einem Gabelstapler und gemeinsamer Hilfe von rund einem Dutzend Terminalarbeitern wurde sie wieder ans Tageslicht befördert. Wir hatten das richtige Werkzeug dabei, alle packten mit an und ruck-zuck war die Kiste offen und dann standen sie da, unversehrt wie erhofft: 4 Mongo-Mopeds, die uns den langen Weg nach Hause bringen sollen:
Ein irres Gefühl, wir haben sie wieder!!
Janni, Marin & Reinhard bleiben bei den Mopeds, das Material der Kiste haben wir schon vorher Urnaa vom OASIS versprochen die auch schnell eine Lieferwagen vorbeischickte um das dort sehr wertvolle weil seltene Holz abzuholen.
Da die ganzen Versand- und Zollpapiere auf meinen Namen liefen musste ich nochmal mit zu Spedition, der Grund war mir bis dahin nicht bekannt. Aber was macht man nicht alles um endlich losfahren zu können.
Von dem Büro aus ging es dann per Auto einmal quer durch die Stadt in ein anderes großes Gebäude und rund 3 Stunden, 4 weitere Büros, einigen Handytelefonaten und gefühlt 14 auszufüllende Formulare kam ich endlich dahinter was die ganze Aktion sollte: wegen der Vollmacht für den späteren Empfang der Einfuhrumsatzsteuer nach verlassen des Landes musste ich rauf bis zur Chefin der mongolischen Zollbehörde. Alles anscheinend nur deshalb, damit ich auch später wieder nach der Ausreise an das Geld komme. Echt unglaublich... (BTW, um die Rückerstattung der Steuer kämpfe ich übrigens heute immer noch, Stand Oktober 2016).
In der Zwischenzeit rösteten die anderen Drei bei über 30 Grad auf dem Terminalgelände vor sich hin, der Dehydration gefährlich nahe
Da keiner von ihnen ein Handy dabei hatte konnte ich sie auch nicht informieren warum und weshalb ich so lange unterwegs bin. Sie dachten schon die hätten mich entführt
Dann endlich, gegen 16 Uhr konnten wir das Zollgelände auf unseren Mongos verlassen...die ersten Kilometer auf mongolischem Boden, ein unbeschreibliches Gefühl für alle. Da wir nur einen Fingerhut voll Sprit in den Tanks hatten ging es erst einmal zur nächsten Tankstelle und wir mussten umgerechnet ca. 75 Cent für einen Liter 92er Sprit bezahlen, also direkt alle Kanister vollgemacht.
Bei bestem Wetter ging es dann wieder quer durch die Stadt Richtung Oasis, natürlich wurde direkt beim ersten Chinesen-Moped-Händler ein Stop gemacht. Wir bestaunten die Chinesen, die bestaunten unsere Mongos, mit Händen und Füssen wurden die Details ausgetauscht, alles einfach nur geil in diesen Minuten
"ahhh, Honda! Jappaaan??!"
"yes, nix Cabburattor...Injektion!!"
"ahhh...goood!!"
Kaum im Oasis angekommen brach das große Staunen aus: "was? Damit wollt ihr hier eine Rundreise machen...?"
Wir: "NEIN, wir fahren damit nach hause, bis nach Germany!"
Ihr hättet dann die Gesichter sehen sollen, irre!
Da wir jetzt unsere Mopeds hatten und der Papierkram erledigt war, war es an der Zeit am nächsten morgen das Oasis zu verlassen und endlich auf die Reise zu gehen. Ich habe mir Urnaa abgerechnet und großzügig aufgerundet. Sie war uns eine sehr große Hilfe, ohne sie hätte der Behördenwahnsinn dort unten sicher noch Tage länger gedauert. DANKE URNAA!! Und liebe Grüße in die Mongolei!
Abends haben wir dann unsere Mopeds nochmal richtig durchgecheckt und aufgerödelt, nicht ohne wieder 1000 Fragen zu unsere Tour beantworten zu müssen.
Morgen ist es soweit, "the-long-way-home" kann starten!!
Heute ist bereits Dienstag, der Tag an dem wir eigentlich schon unterwegs sein wollten. Wir scharren alle mit den Hufen und wollen endlich on-the road, im Hinterkopf läuft die Zeit mit und jeder Tag ohne Moped treibt an den Fahrtagen den zu leistenden Kilometerschnitt noch weiter nach oben. Als wenn er eh nicht schon sportlich genug wäre
![Fetzig 8-)](./images/smilies/icon_cool.gif)
Wir springen früh aus den Betten, denn es gibt eine neue Order: die Spedition hat sich bei Urnaa gemeldet, wir sollen um 9.30 Uhr am Zoll sein, dann soll der Tünnes der uns gestern noch versetzt hat wirklich da sein und alles weitere vor Ort in die Wege leiten. Wir sind aufgeregt, schlingen unser spärliches Frühstück runter und springen mit Helm, Werkzeug und allerlei Papierkram bewaffnet ins Taxi und kommen ohne Stau bereits um 9.00 Uhr beim Zoll an. Und tatsächlich: Punkt 9.30 Uhr kommt ein Mitarbeiter von MonEx und damit begann dann eine rund 7-stündige Odyssee an Behörden- und Bankenchaos. In dem großen Gebäude wurden wir von einem Schalter zum nächsten geschickt, dann mit weiterem Papierkram zur Bank, dann Geld wechseln, wieder zurück zum Zoll, dann ratlosiges Warten, dann war der Heini plötzlich verschwunden, zum 3. mal das Geld irgendwo vorzählen (jedes mal kam bei der Zählmaschine wohl ein anderes Ergebnis raus), wieder irgendwelche Stempel holen bis wir nach mehreren Stunden endlich die 2.041.743 Tugrik (ca. 900,- Euro) Einfuhrumsatzsteuer bezahlen durften. Der reine Wahnsinn für uns, aber wohl durchaus normal in solchen Ländern...
![Neutral :|](./images/smilies/icon_neutral.gif)
Nachdem wir also bei Bank und Zoll alles erledigt hatten ging es mit dem Speditionstünnes Richtung Containerterminal zu "unserem" Container.
(Besonderen Dank auch nochmal an dieser Stelle an Herrn König von der Firma PAN EUROPA über die wir die Kiste in die Mongolei verschickt haben. Perfekten Service dort von A bis Z
![Hänseln :P](./images/smilies/icon_razz.gif)
Unglaublich, zu Fuss mussten wir rund ein Dutzend Bahngleise der Mongolischen Eisenbahn überqueren...
Dann durch ein paar verschlossene Tore als Abkürzung
![Mr. Green :mrgreen:](./images/smilies/icon_mrgreen.gif)
Endlich waren wir am richtigen Container angekommen, vorher wurden wir aber alle noch mit Schutzhelmen ausgerüstet, weil: Sicherheit wird dort groß geschrieben (wenn man vorher nicht schon auf den Gleisen von einer Lok zermalmt wurde eine überaus sinnige Sache
![Lachend :lol:](./images/smilies/icon_lol.gif)
Der Container wurde vom Chef dort geöffnet und endlich sahen wir unsere Kiste wieder, die wir vor rund 2 Monaten in Arle auf die Reise geschickt haben. Perfekte Maßarbeit von uns Vieren, sie passte saugend in den 40ft-Container:
Scheinbar unversehrt, wir freuten uns wie die Schneekönige!! Mit einem Gabelstapler und gemeinsamer Hilfe von rund einem Dutzend Terminalarbeitern wurde sie wieder ans Tageslicht befördert. Wir hatten das richtige Werkzeug dabei, alle packten mit an und ruck-zuck war die Kiste offen und dann standen sie da, unversehrt wie erhofft: 4 Mongo-Mopeds, die uns den langen Weg nach Hause bringen sollen:
Ein irres Gefühl, wir haben sie wieder!!
Janni, Marin & Reinhard bleiben bei den Mopeds, das Material der Kiste haben wir schon vorher Urnaa vom OASIS versprochen die auch schnell eine Lieferwagen vorbeischickte um das dort sehr wertvolle weil seltene Holz abzuholen.
Da die ganzen Versand- und Zollpapiere auf meinen Namen liefen musste ich nochmal mit zu Spedition, der Grund war mir bis dahin nicht bekannt. Aber was macht man nicht alles um endlich losfahren zu können.
Von dem Büro aus ging es dann per Auto einmal quer durch die Stadt in ein anderes großes Gebäude und rund 3 Stunden, 4 weitere Büros, einigen Handytelefonaten und gefühlt 14 auszufüllende Formulare kam ich endlich dahinter was die ganze Aktion sollte: wegen der Vollmacht für den späteren Empfang der Einfuhrumsatzsteuer nach verlassen des Landes musste ich rauf bis zur Chefin der mongolischen Zollbehörde. Alles anscheinend nur deshalb, damit ich auch später wieder nach der Ausreise an das Geld komme. Echt unglaublich... (BTW, um die Rückerstattung der Steuer kämpfe ich übrigens heute immer noch, Stand Oktober 2016).
In der Zwischenzeit rösteten die anderen Drei bei über 30 Grad auf dem Terminalgelände vor sich hin, der Dehydration gefährlich nahe
![Erschüttert :shock:](./images/smilies/icon_eek.gif)
![Mr. Green :mrgreen:](./images/smilies/icon_mrgreen.gif)
Dann endlich, gegen 16 Uhr konnten wir das Zollgelände auf unseren Mongos verlassen...die ersten Kilometer auf mongolischem Boden, ein unbeschreibliches Gefühl für alle. Da wir nur einen Fingerhut voll Sprit in den Tanks hatten ging es erst einmal zur nächsten Tankstelle und wir mussten umgerechnet ca. 75 Cent für einen Liter 92er Sprit bezahlen, also direkt alle Kanister vollgemacht.
Bei bestem Wetter ging es dann wieder quer durch die Stadt Richtung Oasis, natürlich wurde direkt beim ersten Chinesen-Moped-Händler ein Stop gemacht. Wir bestaunten die Chinesen, die bestaunten unsere Mongos, mit Händen und Füssen wurden die Details ausgetauscht, alles einfach nur geil in diesen Minuten
![Lachend :lol:](./images/smilies/icon_lol.gif)
"ahhh, Honda! Jappaaan??!"
"yes, nix Cabburattor...Injektion!!"
"ahhh...goood!!"
Kaum im Oasis angekommen brach das große Staunen aus: "was? Damit wollt ihr hier eine Rundreise machen...?"
Wir: "NEIN, wir fahren damit nach hause, bis nach Germany!"
![Aetsch1 :aetsch1:](./images/smilies/icon_aetsch1.gif)
![Überglücklich :D](./images/smilies/icon_e_biggrin.gif)
Da wir jetzt unsere Mopeds hatten und der Papierkram erledigt war, war es an der Zeit am nächsten morgen das Oasis zu verlassen und endlich auf die Reise zu gehen. Ich habe mir Urnaa abgerechnet und großzügig aufgerundet. Sie war uns eine sehr große Hilfe, ohne sie hätte der Behördenwahnsinn dort unten sicher noch Tage länger gedauert. DANKE URNAA!! Und liebe Grüße in die Mongolei!
Abends haben wir dann unsere Mopeds nochmal richtig durchgecheckt und aufgerödelt, nicht ohne wieder 1000 Fragen zu unsere Tour beantworten zu müssen.
Morgen ist es soweit, "the-long-way-home" kann starten!!
- Böcki
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Re: MONGOLEI - DEUTSCHLAND 2015...der Reisebericht!
Tag 5 - wir verlassen Ulan Bator
Heute war endlich der große Augenblick gekommen: Abreise aus Ulan Bator!
Reinhard als Navigator vorneweg, wieder quer durch die Stadt, waren wir keine 20 km unterwegs und standen bereits gefühlt mitten in der mongolischen Steppe
Die ultra-kurze Übersetzung, deren Sinnhaftigkeit ich für die ersten Fahrtage in der Mongolei beim Roll-out in Arle noch angezweifelt habe, erwies sich als goldrichtig. Kaum den Dunstkreis von UB verlassen hörte der Asphalt auf und das Offroad-Abenteuer konnte beginnen.
Hier einfach ein paar Impressionen, die ersten Stunden der Mongos auf dem langen Weg immer Richtung Westen...
die letzten Kilometer Asphalt
ab dann wurde es heiß & staubig
der Fahrtag wurde lang, ein erster Vorgeschmack welche Strapatzen auf uns noch in den nächsten Wochen zukommen werden:
Da wir aus Ulan Bator kaum Wasservorräte mitgenommen hatten (weil: ja, gleich beim nächsten Stop gehen wir shoppen) wurde uns zum ersten mal die Weite dieses Landes mit all ihren Gefahren vor Augen geführt. Stundenlang waren wir unterwegs bis wir, wie immer mehr zufällig, in ein kleines Dorf kamen und das nötigste einkaufen konnten:
Weiter ging die Reise...immer Richtung Westen:
Nach über 12 Stunden im Sattel und fast Sonnenuntergang wurde es Zeit das erste mal das Zelt aufzuschlagen. Wir alle waren überwältigt ob der Schönheit und Einsamkeit dieses Landes...
Nach 251 km Fahrt heute war allen die Anstrengung anzumerken. Wir saßen einfach nur noch da und konnten gar nicht genug bekommen von der Stille und der gigantischen Kulisse, wir schwiegen einfach und jeder versuchte irgendwie einzufangen in welcher atemberaubender Natur er war. Eine heiße Tütensuppe, ein gemeinsames Bier und in absoluter Einsamkeit kam schnell der Schlaf...
Heute war endlich der große Augenblick gekommen: Abreise aus Ulan Bator!
Reinhard als Navigator vorneweg, wieder quer durch die Stadt, waren wir keine 20 km unterwegs und standen bereits gefühlt mitten in der mongolischen Steppe
![Mr. Green :mrgreen:](./images/smilies/icon_mrgreen.gif)
Hier einfach ein paar Impressionen, die ersten Stunden der Mongos auf dem langen Weg immer Richtung Westen...
die letzten Kilometer Asphalt
ab dann wurde es heiß & staubig
der Fahrtag wurde lang, ein erster Vorgeschmack welche Strapatzen auf uns noch in den nächsten Wochen zukommen werden:
Da wir aus Ulan Bator kaum Wasservorräte mitgenommen hatten (weil: ja, gleich beim nächsten Stop gehen wir shoppen) wurde uns zum ersten mal die Weite dieses Landes mit all ihren Gefahren vor Augen geführt. Stundenlang waren wir unterwegs bis wir, wie immer mehr zufällig, in ein kleines Dorf kamen und das nötigste einkaufen konnten:
Weiter ging die Reise...immer Richtung Westen:
Nach über 12 Stunden im Sattel und fast Sonnenuntergang wurde es Zeit das erste mal das Zelt aufzuschlagen. Wir alle waren überwältigt ob der Schönheit und Einsamkeit dieses Landes...
Nach 251 km Fahrt heute war allen die Anstrengung anzumerken. Wir saßen einfach nur noch da und konnten gar nicht genug bekommen von der Stille und der gigantischen Kulisse, wir schwiegen einfach und jeder versuchte irgendwie einzufangen in welcher atemberaubender Natur er war. Eine heiße Tütensuppe, ein gemeinsames Bier und in absoluter Einsamkeit kam schnell der Schlaf...
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Re: MONGOLEI - DEUTSCHLAND 2015...der Reisebericht!
Tag 6 - Fahrt nach Bulgan
Nach dem anstrengenden Tag gestern habe ich sehr gut geschlafen. Wir sind auch ohne Wecker früh aufgestanden, trotzdem dauert es immer noch mindestens 1 Stunde wenn wir noch etwas vorm Zelt frühstücken wollen. Später, wenn wir in Russland und Kasachstan sind, sparen wir uns das selber kochen weil es doch immer relativ zeitaufwendig ist und es genügend Möglichkeiten gibt auch unterwegs was zu essen. Hier, in der mongolischen Einöde gibt es eben keine flächendeckende Versorgung mit Truck-Stops...![Zwinkern ;)](./images/smilies/icon_e_wink.gif)
Also ein schneller Kaffee und Brot mit Nutella müssen reichen und schon um 8 Uhr war alles wieder aufgerödelt, die Ketten geschmiert, das Öl kontrolliert und die staubige Piste hatte uns wieder:
Wieder nur Offroad, Schotter und materialmordene Wellblechpisten...stundenlang! Die Navigation erwies sich oft als recht schwierig. Wir hatten zwar ein Garmin-GPS dabei, aber die aus den Papierkarten übernommenen Koordinaten und Wegpunkte waren alles andere als genau. Hilfreich war zwar dabei auch noch die Google-Maps Karten auf Jannis Smartphone, trotzdem ging an jeder Abzweigung das große Raten los welcher Weg nun der richtige bzw. weniger falsche war und wir mussten oft wieder umkehren:
Die Nerven waren bei allen recht angespannt. Von unserem angepeilten Tagespensum waren wir Mittags noch weit entfernt und Janni musste auch schon die erste Bodenprobe nehmen, zum Glück aber ohne Schaden für sie oder der Inno
Endlich, nach fast 12 Stunden im Sattel, sahen wir ein Ortsschild...
Wir waren kurz vor Bulgan. Dort angekommen eine große Überraschung: die kleine Stadt war komplett asphaltiert
Da wir außer dem kargen Frühstück noch nichts gegessen hatten haben wir dort erst einmal nach einer Futterstelle Ausschau gehalten, uns hing der Magen in den Kniekehlen. Danach wurden auch die Vorräte wieder aufgefüllt:
Die Speisekarte zu entziffern war unmöglich. Also mit der Bedienung raus nach draußen und auf den dort angeschlagenen Bildern gezeigt was wir essen wollten
"ja genau, drei davon..."
Nachdem wir ordentlich abgefüttert waren enterten wir wieder unsere Mongos und weiter gehts, teilweise auf Asphalt, immer weiter Richtung Mörön.
Wir fuhren wieder bis zum Sonnenuntergang und fanden ein lauschiges Plätzchen, direkt an einem kleinen Fluss. Dort konnten wir uns endlich mal wieder etwas waschen und unsere staubigen Klamotten durchs Wasser ziehen.
Zum Abendbrot gab es die Reste einer Prinzenrolle und, natürlich nur zur Mund- und Rachendesinfektion
, das mongolische Volksnahrungsmittel:
Mein Garmin sagte mir 256 km Wegstrecke und 2.200 Höhenmeter. Garnicht mal so schlecht.
Es zogen dunkle Wolken auf und wir krabbelten schnell in unsere Zelte.
Nach dem anstrengenden Tag gestern habe ich sehr gut geschlafen. Wir sind auch ohne Wecker früh aufgestanden, trotzdem dauert es immer noch mindestens 1 Stunde wenn wir noch etwas vorm Zelt frühstücken wollen. Später, wenn wir in Russland und Kasachstan sind, sparen wir uns das selber kochen weil es doch immer relativ zeitaufwendig ist und es genügend Möglichkeiten gibt auch unterwegs was zu essen. Hier, in der mongolischen Einöde gibt es eben keine flächendeckende Versorgung mit Truck-Stops...
![Zwinkern ;)](./images/smilies/icon_e_wink.gif)
Also ein schneller Kaffee und Brot mit Nutella müssen reichen und schon um 8 Uhr war alles wieder aufgerödelt, die Ketten geschmiert, das Öl kontrolliert und die staubige Piste hatte uns wieder:
Wieder nur Offroad, Schotter und materialmordene Wellblechpisten...stundenlang! Die Navigation erwies sich oft als recht schwierig. Wir hatten zwar ein Garmin-GPS dabei, aber die aus den Papierkarten übernommenen Koordinaten und Wegpunkte waren alles andere als genau. Hilfreich war zwar dabei auch noch die Google-Maps Karten auf Jannis Smartphone, trotzdem ging an jeder Abzweigung das große Raten los welcher Weg nun der richtige bzw. weniger falsche war und wir mussten oft wieder umkehren:
Die Nerven waren bei allen recht angespannt. Von unserem angepeilten Tagespensum waren wir Mittags noch weit entfernt und Janni musste auch schon die erste Bodenprobe nehmen, zum Glück aber ohne Schaden für sie oder der Inno
![Fetzig 8-)](./images/smilies/icon_cool.gif)
Wir waren kurz vor Bulgan. Dort angekommen eine große Überraschung: die kleine Stadt war komplett asphaltiert
![Lachend :lol:](./images/smilies/icon_lol.gif)
Die Speisekarte zu entziffern war unmöglich. Also mit der Bedienung raus nach draußen und auf den dort angeschlagenen Bildern gezeigt was wir essen wollten
![Lachend :lol:](./images/smilies/icon_lol.gif)
"ja genau, drei davon..."
Nachdem wir ordentlich abgefüttert waren enterten wir wieder unsere Mongos und weiter gehts, teilweise auf Asphalt, immer weiter Richtung Mörön.
Wir fuhren wieder bis zum Sonnenuntergang und fanden ein lauschiges Plätzchen, direkt an einem kleinen Fluss. Dort konnten wir uns endlich mal wieder etwas waschen und unsere staubigen Klamotten durchs Wasser ziehen.
Zum Abendbrot gab es die Reste einer Prinzenrolle und, natürlich nur zur Mund- und Rachendesinfektion
![Fetzig 8-)](./images/smilies/icon_cool.gif)
Mein Garmin sagte mir 256 km Wegstrecke und 2.200 Höhenmeter. Garnicht mal so schlecht.
Es zogen dunkle Wolken auf und wir krabbelten schnell in unsere Zelte.
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Re: MONGOLEI - DEUTSCHLAND 2015...der Reisebericht!
Tag 7 - weiter geht die Fahrt nach Morön
Die Nacht war unruhig. Es gab Regen und viel Wind. Meine Bequemlichkeit abends beim Zelt aufbauen rächte sich bitterlich. Da ich das Überzelt nicht mit den Heringen abgespannt hatte musste ich daher mitten in der Nacht im Regen und Sturm raus und das Zelt sichern. Anschließend war natürlich an festem Schlaf bei mir nicht mehr zu denken und ich hoffte dass die anderen auch zeitig wach werden weil wir eigentlich früh los wollten um reichlich Kilometer zu machen. Aber selbst um 8 Uhr schliefen sie noch tief und fest![Verwirrt :?](./images/smilies/icon_e_confused.gif)
Wir einigten uns dann drauf gemütlich zu frühstücken und kamen daher erst gegen 11 Uhr wieder weg - viel zu spät, so schaffen wir es wohl nie pünktlich nach Deutschland zurück, das muss besser werden
Zu allem Übel hatte Reinhard auch noch seine Brille verloren, die wir dann nach gemeinsamer Suche im Fluss wiedergefunden haben...ob es an dem Wodka gestern abend gelgen hat? ![Lachen 2 :laugh2:](./images/smilies/icon_laugh2.gif)
Es war herrlichstes Moped-Wetter auf der Fahrt nach Morön auf perfektem Asphalt. Wir schafften es tatsächlich gut 150km an einem Stück zu fahren, komplett ohne anzuhalten, nur das dann nötige kanistern konnte uns dann stoppen
Vor den Toren der Stadt 'Morön'. Schon ein paar Kilometer vorher immer imposant angezeigt:
Mindestens 1 mal am Tag wurde auch der Ölstand kontrolliert. An Jannis Mongo musste schon regelmäßig was nachgefüllt werden...kein gutes Zeichen
In Morön dann der erste Weg wieder zum Supermarkt zum einkaufen. Die Regale dort geprägt hauptsächlich von Süßigkeiten und...natürlich dem mongolischem Volksnahrungsmittel
"Janni, welchen der 27 Sorten nehmen wir denn jetzt...?"
Dann weiter zum tanken, ruck-zuck gab es immer einen kleinen Menschauflauf wenn wir die 8 Kanister zum befüllen aufgereiht haben. Sowas wie "Reservekanister" kennen die da garnicht, der Tankwart wusste nicht wie man den Deckel aufschraubt
Da wir ordentlich Kohldampf hatten musste natürlich auch dort nachgelegt werden. In Ermangelung einer geeigneten Truck-Bude zum futtern mussten wir im dortigen Hotel einkehren. Das Bestellen war überaus schwierig, irgendwie war alles ausverkauft was auf den Fotos zu sehen war und verstehen konnten wir auch nichts, also von dem was angeblich noch da war. Was wir dann bekommen haben waren so komische, lauwarme Teigtaschen. Wie sie schmecken kann man an Reinhards und Martins Gesichtszügen deutlich ablesen...
Janni und ich waren anderer Meinung
Wir wollten Cola bestellen, das war dann natürlich auch ausverkauft. Als er uns "ice-tea??" angeboten hat haben wir natürlich abgenickt. Was wir bekommen haben war dann tatsächlich Wasser mit Eiswürfeln drin und ein paar Teebeutel. Die lösten sich natürlich in dem Eiswasser nicht auf und wir schauten uns ratlos an. Ob die uns veräppeln wollten...?![Mr. Green :mrgreen:](./images/smilies/icon_mrgreen.gif)
Nachdem wir dann die Teigtaschen runtergewürgt hatten war es an der Zeit endlich weiterzufahren. Reinhard machte den Vorschlag jetzt nicht weiter den direkten Weg nach Westen zu nehmen sondern nach Norden abzubiegen zum Chöwsgöl Nuur See und Nationalpark. Dieser liegt an der russischen Grenze und soll, wenn man auf der Nordroute unterwegs ist, ein echtes Highlight und quasi ein Pflichtbesuch sein. Nur mit "so mal eben dahin" ist es aber nicht getan, mindestens 2 Tage müssen wir für An- und Abreise einplanen. Für sowas war eigentlich zu dem Zeitpunkt der Reise noch kein Zeitpuffer vorhanden, wir standen ja praktisch erst am Anfang unserer Tour. Also was machen...?
Nach einigen Pro und Contras einigten wir uns drauf es zu riskieren. Müssen wir an den Fahrtagen eben nochmehr Kilometer als ursprünglich geplant fahren. Gut, dass ich mein Airhawk-Kissen dabei hatte
Also kurz mal checken wo wir sind und wohin es geht und wieder ab auf die Piste...
Der Tag wurde wieder lang...kurzes powernapping am Staßenrand war unumgänglich:
Wir schafften noch ordentlich ein paar Kilometer und fuhren wieder bis zum Sonnenuntergang. Kurz vor dem Ziel fanden wir einen sehr schönen Platz zum Zelten, leider etwas am Hang, dafür aber mit traumhafter Kulisse auf fast 1.800 Metern Höhe:
Es war ein herrlicher (Fahr)tag mit 310 km, die Mongos laufen nach wie vor problemlos, wir in bester Laune und Gesundheit, dadrauf darf man sich dann auch ein kleines Bier gönnen
Gute Nacht, ein letzter Blick aus dem Zelt:
Die Nacht war unruhig. Es gab Regen und viel Wind. Meine Bequemlichkeit abends beim Zelt aufbauen rächte sich bitterlich. Da ich das Überzelt nicht mit den Heringen abgespannt hatte musste ich daher mitten in der Nacht im Regen und Sturm raus und das Zelt sichern. Anschließend war natürlich an festem Schlaf bei mir nicht mehr zu denken und ich hoffte dass die anderen auch zeitig wach werden weil wir eigentlich früh los wollten um reichlich Kilometer zu machen. Aber selbst um 8 Uhr schliefen sie noch tief und fest
![Verwirrt :?](./images/smilies/icon_e_confused.gif)
Wir einigten uns dann drauf gemütlich zu frühstücken und kamen daher erst gegen 11 Uhr wieder weg - viel zu spät, so schaffen wir es wohl nie pünktlich nach Deutschland zurück, das muss besser werden
![Mr. Green :mrgreen:](./images/smilies/icon_mrgreen.gif)
![Lachen 2 :laugh2:](./images/smilies/icon_laugh2.gif)
Es war herrlichstes Moped-Wetter auf der Fahrt nach Morön auf perfektem Asphalt. Wir schafften es tatsächlich gut 150km an einem Stück zu fahren, komplett ohne anzuhalten, nur das dann nötige kanistern konnte uns dann stoppen
![Zwinkern ;)](./images/smilies/icon_e_wink.gif)
Vor den Toren der Stadt 'Morön'. Schon ein paar Kilometer vorher immer imposant angezeigt:
Mindestens 1 mal am Tag wurde auch der Ölstand kontrolliert. An Jannis Mongo musste schon regelmäßig was nachgefüllt werden...kein gutes Zeichen
![Frage :?:](./images/smilies/icon_question.gif)
In Morön dann der erste Weg wieder zum Supermarkt zum einkaufen. Die Regale dort geprägt hauptsächlich von Süßigkeiten und...natürlich dem mongolischem Volksnahrungsmittel
![Prost 2 :prost2:](./images/smilies/icon_prost-2.gif)
"Janni, welchen der 27 Sorten nehmen wir denn jetzt...?"
![Lachend :lol:](./images/smilies/icon_lol.gif)
Dann weiter zum tanken, ruck-zuck gab es immer einen kleinen Menschauflauf wenn wir die 8 Kanister zum befüllen aufgereiht haben. Sowas wie "Reservekanister" kennen die da garnicht, der Tankwart wusste nicht wie man den Deckel aufschraubt
![Idee :idea:](./images/smilies/icon_idea.gif)
Da wir ordentlich Kohldampf hatten musste natürlich auch dort nachgelegt werden. In Ermangelung einer geeigneten Truck-Bude zum futtern mussten wir im dortigen Hotel einkehren. Das Bestellen war überaus schwierig, irgendwie war alles ausverkauft was auf den Fotos zu sehen war und verstehen konnten wir auch nichts, also von dem was angeblich noch da war. Was wir dann bekommen haben waren so komische, lauwarme Teigtaschen. Wie sie schmecken kann man an Reinhards und Martins Gesichtszügen deutlich ablesen...
Janni und ich waren anderer Meinung
![Beide Daumen hoch :up2:](./images/smilies/icon_up2.gif)
Wir wollten Cola bestellen, das war dann natürlich auch ausverkauft. Als er uns "ice-tea??" angeboten hat haben wir natürlich abgenickt. Was wir bekommen haben war dann tatsächlich Wasser mit Eiswürfeln drin und ein paar Teebeutel. Die lösten sich natürlich in dem Eiswasser nicht auf und wir schauten uns ratlos an. Ob die uns veräppeln wollten...?
![Mr. Green :mrgreen:](./images/smilies/icon_mrgreen.gif)
Nachdem wir dann die Teigtaschen runtergewürgt hatten war es an der Zeit endlich weiterzufahren. Reinhard machte den Vorschlag jetzt nicht weiter den direkten Weg nach Westen zu nehmen sondern nach Norden abzubiegen zum Chöwsgöl Nuur See und Nationalpark. Dieser liegt an der russischen Grenze und soll, wenn man auf der Nordroute unterwegs ist, ein echtes Highlight und quasi ein Pflichtbesuch sein. Nur mit "so mal eben dahin" ist es aber nicht getan, mindestens 2 Tage müssen wir für An- und Abreise einplanen. Für sowas war eigentlich zu dem Zeitpunkt der Reise noch kein Zeitpuffer vorhanden, wir standen ja praktisch erst am Anfang unserer Tour. Also was machen...?
Nach einigen Pro und Contras einigten wir uns drauf es zu riskieren. Müssen wir an den Fahrtagen eben nochmehr Kilometer als ursprünglich geplant fahren. Gut, dass ich mein Airhawk-Kissen dabei hatte
![Mr. Green :mrgreen:](./images/smilies/icon_mrgreen.gif)
Der Tag wurde wieder lang...kurzes powernapping am Staßenrand war unumgänglich:
Wir schafften noch ordentlich ein paar Kilometer und fuhren wieder bis zum Sonnenuntergang. Kurz vor dem Ziel fanden wir einen sehr schönen Platz zum Zelten, leider etwas am Hang, dafür aber mit traumhafter Kulisse auf fast 1.800 Metern Höhe:
Es war ein herrlicher (Fahr)tag mit 310 km, die Mongos laufen nach wie vor problemlos, wir in bester Laune und Gesundheit, dadrauf darf man sich dann auch ein kleines Bier gönnen
![Mr. Green :mrgreen:](./images/smilies/icon_mrgreen.gif)
Gute Nacht, ein letzter Blick aus dem Zelt:
- Böcki
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Re: MONGOLEI - DEUTSCHLAND 2015...der Reisebericht!
Tag 8 - Badetag
Es war ein kalter Abend und eine noch kältere Nacht, vielleicht maximal 8 Grad oder so. In der Mongolei durchaus normal dass zwischen den Temperaturen tagsüber und Nachts 25-30 Grad liegen. Ich habe nicht gut geschlafen da das Zelt ja etwas schräg am Hang stand. Egal, die Location war aber coool...
Wir sind um 6.30 Uhr aufgestanden, das klappte von mal zu mal besser. Hatten wir uns vorher auf das "wer zuerst wach wird weckt dann die anderen" verlassen (und man dann bei aufwachen dachte "hmm...bin zwar wach, aber warum muss ich der erste sein der aus dem Schlafsack krabbelt?" und hat sich wieder umgedreht) war jetzt Aufstehen nach Wecker angesagt. Um 6 Uhr rappelten die Handys und dann war erst einmal Frühsport angesagt: die 4 Mongos zusammen beim Kette schmieren
Ich ziehe sie auf den Seitenständer, Reinhard stabilisiert, Janni dreht am Rad
und Martin ölt...wahre Teamarbeit
Nach kurzem Frühstück ging die Fahrt weiter nach Norden Richtung Chöwsgöl Nuur. Es war eine schöne Fahrt, wieder Traumwetter, blauer Himmel und vor allem: auf Asphalt
Gegen Mittag erreichten wir die ersten Ausläufer vom See, hier ein paar Impressionen:
Dort hat sich Martin einen seiner Spanngurte eingefangen der sich vom Moped gelöst hat. Wir mussten das erste mal unser Werkzeug auspacken. Das Problem war aber in 5 Minuten gelöst und wir waren wieder startklar:
Janni hat in der Reparaturpause vorgezogen etwas zu meditieren...immer noch besser als nur so dazuliegen und nichts zu tun
Meditieren macht hungrig, wir kehrten in das beste Restaurant am Platz ein:
Weiter ging die Fahrt am Ufer entlang, dann aber nur noch Schotter und durch ausgetrocknete Flussbetten erreichten wir dann den "richtigen" See mit seiner atemberaubender Kulisse:
Am See angekommen erst einmal großes Erstaunen bei den wenigen Mongolen dort:
Ein riesiger See erwartete uns, super klares Wasser welches man problemlos trinken konnte und kaum Menschen weit und breit, echt paradiesisch und jeden Kilometer des Umweges wert!
Die Sonne brannte vom Himmel, also nix wie raus aus den Klamotten und endlich den Staub der letzten 5 Tage loswerden...so der Plan, bis man den großen Zeh ins Wasser gehalten hat. Ja, wie kalt mag das Wasser wohl sein in einem See, der den größten Teil des Jahres mit bis zu 1,5 Meter dicken Eis zugefroren ist und nur im Sommer kurz abtaut? ARSCHKALT!!!
Es hat einem fast der Schlag getroffen, aber jeder wollte und musste da rein, was hatten wir für einen Spaß dort am See!!
Nach dem Baden, also kurz vor dem Erfrierungstod, relaxten wir noch in der Sonne, die mittlerweile gnadenlos vom Himmel brannte...
Dann wurde es Zeit weiterzuziehen, mittlerweile kamen immer mehr Schaulustige um unserem Waschtag beizuwohnen. Und warm wurde uns auch wieder:
Wir fuhren also wieder zurück Richtung Möron, alles off-road, und fanden wieder einen herrlichen Platz zum zelten, an einem kleinen Salzsee:
Böcki: "ja genau HIER bleiben wir...!"
Eine gigantische Kulisse, mit Worten nicht zu beschreiben...
Martin hat sich fast bis zum Ufer herangetraut, so gerade schaffte er sich noch alleine wieder freizufahren:
Die Bilder können kaum herüberbringen wie schön es dort war:
Wir haben es wieder geschafft, sind ein kleines Stück unserem großen Ziel nähergekommen, "the-long-way-home" in die Heimat zurück:
Es war ein kalter Abend und eine noch kältere Nacht, vielleicht maximal 8 Grad oder so. In der Mongolei durchaus normal dass zwischen den Temperaturen tagsüber und Nachts 25-30 Grad liegen. Ich habe nicht gut geschlafen da das Zelt ja etwas schräg am Hang stand. Egal, die Location war aber coool...
![Lachend :lol:](./images/smilies/icon_lol.gif)
Wir sind um 6.30 Uhr aufgestanden, das klappte von mal zu mal besser. Hatten wir uns vorher auf das "wer zuerst wach wird weckt dann die anderen" verlassen (und man dann bei aufwachen dachte "hmm...bin zwar wach, aber warum muss ich der erste sein der aus dem Schlafsack krabbelt?" und hat sich wieder umgedreht) war jetzt Aufstehen nach Wecker angesagt. Um 6 Uhr rappelten die Handys und dann war erst einmal Frühsport angesagt: die 4 Mongos zusammen beim Kette schmieren
![Mr. Green :mrgreen:](./images/smilies/icon_mrgreen.gif)
Ich ziehe sie auf den Seitenständer, Reinhard stabilisiert, Janni dreht am Rad
![Lachend :lol:](./images/smilies/icon_lol.gif)
![Clapping :clap:](./images/smilies/icon_clap.gif)
Nach kurzem Frühstück ging die Fahrt weiter nach Norden Richtung Chöwsgöl Nuur. Es war eine schöne Fahrt, wieder Traumwetter, blauer Himmel und vor allem: auf Asphalt
![Zwinkern ;)](./images/smilies/icon_e_wink.gif)
Gegen Mittag erreichten wir die ersten Ausläufer vom See, hier ein paar Impressionen:
Dort hat sich Martin einen seiner Spanngurte eingefangen der sich vom Moped gelöst hat. Wir mussten das erste mal unser Werkzeug auspacken. Das Problem war aber in 5 Minuten gelöst und wir waren wieder startklar:
Janni hat in der Reparaturpause vorgezogen etwas zu meditieren...immer noch besser als nur so dazuliegen und nichts zu tun
![Lachen 2 :laugh2:](./images/smilies/icon_laugh2.gif)
Meditieren macht hungrig, wir kehrten in das beste Restaurant am Platz ein:
Weiter ging die Fahrt am Ufer entlang, dann aber nur noch Schotter und durch ausgetrocknete Flussbetten erreichten wir dann den "richtigen" See mit seiner atemberaubender Kulisse:
Am See angekommen erst einmal großes Erstaunen bei den wenigen Mongolen dort:
Ein riesiger See erwartete uns, super klares Wasser welches man problemlos trinken konnte und kaum Menschen weit und breit, echt paradiesisch und jeden Kilometer des Umweges wert!
Die Sonne brannte vom Himmel, also nix wie raus aus den Klamotten und endlich den Staub der letzten 5 Tage loswerden...so der Plan, bis man den großen Zeh ins Wasser gehalten hat. Ja, wie kalt mag das Wasser wohl sein in einem See, der den größten Teil des Jahres mit bis zu 1,5 Meter dicken Eis zugefroren ist und nur im Sommer kurz abtaut? ARSCHKALT!!!
![Lol, No :lolno:](./images/smilies/icon_lolno.gif)
Es hat einem fast der Schlag getroffen, aber jeder wollte und musste da rein, was hatten wir für einen Spaß dort am See!!
Nach dem Baden, also kurz vor dem Erfrierungstod, relaxten wir noch in der Sonne, die mittlerweile gnadenlos vom Himmel brannte...
Dann wurde es Zeit weiterzuziehen, mittlerweile kamen immer mehr Schaulustige um unserem Waschtag beizuwohnen. Und warm wurde uns auch wieder:
Wir fuhren also wieder zurück Richtung Möron, alles off-road, und fanden wieder einen herrlichen Platz zum zelten, an einem kleinen Salzsee:
Böcki: "ja genau HIER bleiben wir...!"
Eine gigantische Kulisse, mit Worten nicht zu beschreiben...
Martin hat sich fast bis zum Ufer herangetraut, so gerade schaffte er sich noch alleine wieder freizufahren:
Die Bilder können kaum herüberbringen wie schön es dort war:
Wir haben es wieder geschafft, sind ein kleines Stück unserem großen Ziel nähergekommen, "the-long-way-home" in die Heimat zurück:
- Böcki
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Sommer Diesel 462 Nr. 36
BMW R 80 GS '93 - Wohnort: Wilnsdorf/Siegerland
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Re: MONGOLEI - DEUTSCHLAND 2015...der Reisebericht!
Tag 9 - der Tag der Begegnungen
Nach einer erholsamen Nacht waren wir wieder sehr früh unterwegs. Das Wetter war eher mäßig, dunkle Wolken begleiteten uns die ersten Fahrstunden, nur vereinzelt kam die Sonne durch. Wir kamen in ein kleines Dorf, zum Glück mit einem kleinen Supermarkt. Mich dürstet es nach Obst, mal nen Joghurt und ein schönes Stück Fleisch...Fehlanzeige! Nur die üblichen Schokoriegel, Wodka- und Bierregale und ganz wenige Haushaltsartikel. Dazu ein paar Tütensuppen und Klopapier, damit war wenigstens das Überleben gesichert
Es wurde wieder ein Tag komplett nur offroad, mit Wellblechpisten und Tiefsand, jeder Kilometer war sehr anstrengend. Dazu begann es auch noch heftig zu regnen...
Dann, mitten in der Wildnis, kam uns ein Motorradfahrer entgegen. Ein Portugiese, der seit 4 Monaten alleine auf Tour war mit dem Ziel Ulan Bator. Es war der erste Nicht-Mongole, den wir seit Verlassen des OASIS getroffen haben. Wir haben uns riesig gefreut und er sich auch.
Er hatte einen defekten Simmerring an der Gabel, alles war voll Öl. Reinhard versuchte etwas zu helfen, aber ohne passendes Ersatzteil konnte man nicht viel machen. Der Fahrer erzählte was von Tagesschnitten offroad von bis zu 500km, und das über mörderischem Wellblech. Kein Wunder, dass daher seine Gabel den Geist aufgegeben hat.
Es entwickelte sich ein nettes Gespräch: "woher kommst Du? Wohin willst du noch? Wie lange bist du unterwegs...?" usw. Es wurden noch gegenseitig Tips für die Weiterfahrt ausgetauscht. Als wir so dastanden und schnackten und reparierten kam noch ein Mongole dazu auf seinem Chinakracher, auch er hatte was zu reparieren, irgendwie lief der Bock nicht richtig und Reinhard hat die Düse gereinigt oder sowas. Ob es was gebracht hat haben wir nicht erfahren, wichtiger war die gemeinsame Zigarette...Völkerverständigung der besonderen Art
Wir alle wünschten uns gegenseitig viel Glück bei der weiteren Reise und jeder fuhr in seine Richtung davon. Mittlerweile finge es wieder heftig an zu regnen, die Wolken hingen fast bis auf dem Boden. Das fahren wurde immer mühsamer...
Dann gab es ein Malheur an Jannis Mongo, dessen Ausmaße wir zu dem Zeitpunkt noch nicht ahnen konnten und welches uns auf dem weiteren Verlauf der Reise noch manche stressige Stunde bereiten sollte. Es klemmte sich ein Stein zwischen Rad und Stoßdämpfer und drückte die spitze Ecke des Kettenschutzes genau auf die Kette zwischen den Rollen und den Laschen und zerstörte damit die dichtenden O-Ringe wie mit einem Cuttermesser:
Kurze Reparaturpause, Reinhard sägte das Ende vom Kettenschutz ab. Wir dachten zu dem Zeitpunkt: OK, kein Problem, ohne O-Ringe wird halt etwas häufiger geschmiert und damit soll es dann auch gut sein...aber weit gefehlt!
Wir konnten wieder weiterfahren und hakten die kleine Panne gedanklich bereits ab
Dann die nächste Begegnung: ein Fahrer aus Irland mit seiner DR650, auch mit dem Ziel Ulan Bator und dann weiter nach Russland und wieder nach Europa. Ein sehr netter Zeitgenosse, auch alleine unterwegs. Leider hatte er später ziemlich viel Pech, hat sich überschlagen und wurde dabei schwer verletzt. Sein Blog habe ich nach meiner Rückkehr gelesen, da war er noch gesund und unterwegs. Wir kamen da auch mit Bild drin vor "four crazy German with 125cc-bikes on the way home"
Dann gab es viele Wochen keinen Eintrag mehr und später dann wieder Bilder wie er im Krankenhaus eingegipst im Bett lag, hat sich wohl ein Dutzend Knochen gebrochen. Leider ist seine Seite seit ein paar Monaten offline...
Auch er machte ein Foto von uns:
Da er und wir noch einen weiten Weg vor uns hatten bleibt es leider immer nur beim kurzem Small-talk, dabei hätte man sich doch so viel zu erzählen. Aber das Wetter wurde immer schlechter, Janni musste sogar in ihren Dekontaminationsanzug springen um nicht abzusaufen:
Es wurde immer dunkler und kälter. Wir waren über 2.000m hoch da kam dann auch noch Hagel und eisiger Wind hinzu. Trotzdem führen wir noch bis nach 21 Uhr weiter, dann ging nichts mehr:
selbst die Schafe stellten sich unter Bäume unter:
Die müssen es ja wissen, was man ich solchen Lagen macht...also reihten wir uns mit ein
Es war kalt, ich war nass, es goss wie aus Kübeln und gleich würde es dunkel werden. Jetzt ein Zelt aufbauen zu müssen ist die Höchststrafe, meine Stimmung geht gegen Null. Da kam plötzlich aus dem nirgendwo ein junger Mongole angefahren (MIT Helm auf!!) der uns wohl von weitem beobachtet hat:
Marin musste erst einmal probesitzen:
Zu unserem Erstaunen konnte er ein paar Brocken englisch, super nett und echt pfiffig. Für ein paar Minuten hörte da sogar der Regen auf und ein paar Sonnenstrahlen kamen durch und wir machten uns schnell dran die Zelte aufzubauen. Der Himmel blieb aber pechschwarz, echt gespenstig. Der Mongole fuhr plötzlich weg, schade habe ich noch gedacht, war ja eine kurze Begegnung.
Aber nach einigen Minuten kam er zurück und hatte seine Mutter mit auf dem Moped. Sie hatte für uns in der Zwischenzeit heißen Tee mit Milch gemacht...wir waren echt überwältigt:
Der Tee tat sowas von gut, die mongolische Knabber-Spezialität war wohl nur was für einheimische Mägen uns schmeckte...ähhhm, ich habe es nicht runterbekommen. Habe ich mir natürlich nicht anmerken lassen
Zum Abschied sprach seine Mutter noch zu uns und er übersetzte nur mit "breakfast, breakfast" und zeigte Richtung Berg, dahinter wohnten sie wohl. Wir guckten uns nur erstaunt an, war es tatsächlich eine Einladung zum Frühstück in deren Jurte? Wir bedankten uns sehr und sie fuhren dann davon.
Die Nacht wurde stürmisch und sehr kalt, ich habe nur wenig geschlafen.
Fahrstrecke heute: 239 km, der anstrengendste Tag bisher!
Nach einer erholsamen Nacht waren wir wieder sehr früh unterwegs. Das Wetter war eher mäßig, dunkle Wolken begleiteten uns die ersten Fahrstunden, nur vereinzelt kam die Sonne durch. Wir kamen in ein kleines Dorf, zum Glück mit einem kleinen Supermarkt. Mich dürstet es nach Obst, mal nen Joghurt und ein schönes Stück Fleisch...Fehlanzeige! Nur die üblichen Schokoriegel, Wodka- und Bierregale und ganz wenige Haushaltsartikel. Dazu ein paar Tütensuppen und Klopapier, damit war wenigstens das Überleben gesichert
![Verwirrt :?](./images/smilies/icon_e_confused.gif)
Es wurde wieder ein Tag komplett nur offroad, mit Wellblechpisten und Tiefsand, jeder Kilometer war sehr anstrengend. Dazu begann es auch noch heftig zu regnen...
Dann, mitten in der Wildnis, kam uns ein Motorradfahrer entgegen. Ein Portugiese, der seit 4 Monaten alleine auf Tour war mit dem Ziel Ulan Bator. Es war der erste Nicht-Mongole, den wir seit Verlassen des OASIS getroffen haben. Wir haben uns riesig gefreut und er sich auch.
Er hatte einen defekten Simmerring an der Gabel, alles war voll Öl. Reinhard versuchte etwas zu helfen, aber ohne passendes Ersatzteil konnte man nicht viel machen. Der Fahrer erzählte was von Tagesschnitten offroad von bis zu 500km, und das über mörderischem Wellblech. Kein Wunder, dass daher seine Gabel den Geist aufgegeben hat.
Es entwickelte sich ein nettes Gespräch: "woher kommst Du? Wohin willst du noch? Wie lange bist du unterwegs...?" usw. Es wurden noch gegenseitig Tips für die Weiterfahrt ausgetauscht. Als wir so dastanden und schnackten und reparierten kam noch ein Mongole dazu auf seinem Chinakracher, auch er hatte was zu reparieren, irgendwie lief der Bock nicht richtig und Reinhard hat die Düse gereinigt oder sowas. Ob es was gebracht hat haben wir nicht erfahren, wichtiger war die gemeinsame Zigarette...Völkerverständigung der besonderen Art
![Mr. Green :mrgreen:](./images/smilies/icon_mrgreen.gif)
Wir alle wünschten uns gegenseitig viel Glück bei der weiteren Reise und jeder fuhr in seine Richtung davon. Mittlerweile finge es wieder heftig an zu regnen, die Wolken hingen fast bis auf dem Boden. Das fahren wurde immer mühsamer...
Dann gab es ein Malheur an Jannis Mongo, dessen Ausmaße wir zu dem Zeitpunkt noch nicht ahnen konnten und welches uns auf dem weiteren Verlauf der Reise noch manche stressige Stunde bereiten sollte. Es klemmte sich ein Stein zwischen Rad und Stoßdämpfer und drückte die spitze Ecke des Kettenschutzes genau auf die Kette zwischen den Rollen und den Laschen und zerstörte damit die dichtenden O-Ringe wie mit einem Cuttermesser:
Kurze Reparaturpause, Reinhard sägte das Ende vom Kettenschutz ab. Wir dachten zu dem Zeitpunkt: OK, kein Problem, ohne O-Ringe wird halt etwas häufiger geschmiert und damit soll es dann auch gut sein...aber weit gefehlt!
Wir konnten wieder weiterfahren und hakten die kleine Panne gedanklich bereits ab
![Erschüttert :shock:](./images/smilies/icon_eek.gif)
Dann die nächste Begegnung: ein Fahrer aus Irland mit seiner DR650, auch mit dem Ziel Ulan Bator und dann weiter nach Russland und wieder nach Europa. Ein sehr netter Zeitgenosse, auch alleine unterwegs. Leider hatte er später ziemlich viel Pech, hat sich überschlagen und wurde dabei schwer verletzt. Sein Blog habe ich nach meiner Rückkehr gelesen, da war er noch gesund und unterwegs. Wir kamen da auch mit Bild drin vor "four crazy German with 125cc-bikes on the way home"
![Lachend :lol:](./images/smilies/icon_lol.gif)
Dann gab es viele Wochen keinen Eintrag mehr und später dann wieder Bilder wie er im Krankenhaus eingegipst im Bett lag, hat sich wohl ein Dutzend Knochen gebrochen. Leider ist seine Seite seit ein paar Monaten offline...
Auch er machte ein Foto von uns:
Da er und wir noch einen weiten Weg vor uns hatten bleibt es leider immer nur beim kurzem Small-talk, dabei hätte man sich doch so viel zu erzählen. Aber das Wetter wurde immer schlechter, Janni musste sogar in ihren Dekontaminationsanzug springen um nicht abzusaufen:
Es wurde immer dunkler und kälter. Wir waren über 2.000m hoch da kam dann auch noch Hagel und eisiger Wind hinzu. Trotzdem führen wir noch bis nach 21 Uhr weiter, dann ging nichts mehr:
selbst die Schafe stellten sich unter Bäume unter:
Die müssen es ja wissen, was man ich solchen Lagen macht...also reihten wir uns mit ein
Es war kalt, ich war nass, es goss wie aus Kübeln und gleich würde es dunkel werden. Jetzt ein Zelt aufbauen zu müssen ist die Höchststrafe, meine Stimmung geht gegen Null. Da kam plötzlich aus dem nirgendwo ein junger Mongole angefahren (MIT Helm auf!!) der uns wohl von weitem beobachtet hat:
Marin musste erst einmal probesitzen:
Zu unserem Erstaunen konnte er ein paar Brocken englisch, super nett und echt pfiffig. Für ein paar Minuten hörte da sogar der Regen auf und ein paar Sonnenstrahlen kamen durch und wir machten uns schnell dran die Zelte aufzubauen. Der Himmel blieb aber pechschwarz, echt gespenstig. Der Mongole fuhr plötzlich weg, schade habe ich noch gedacht, war ja eine kurze Begegnung.
Aber nach einigen Minuten kam er zurück und hatte seine Mutter mit auf dem Moped. Sie hatte für uns in der Zwischenzeit heißen Tee mit Milch gemacht...wir waren echt überwältigt:
Der Tee tat sowas von gut, die mongolische Knabber-Spezialität war wohl nur was für einheimische Mägen uns schmeckte...ähhhm, ich habe es nicht runterbekommen. Habe ich mir natürlich nicht anmerken lassen
![Fetzig 8-)](./images/smilies/icon_cool.gif)
Zum Abschied sprach seine Mutter noch zu uns und er übersetzte nur mit "breakfast, breakfast" und zeigte Richtung Berg, dahinter wohnten sie wohl. Wir guckten uns nur erstaunt an, war es tatsächlich eine Einladung zum Frühstück in deren Jurte? Wir bedankten uns sehr und sie fuhren dann davon.
Die Nacht wurde stürmisch und sehr kalt, ich habe nur wenig geschlafen.
Fahrstrecke heute: 239 km, der anstrengendste Tag bisher!
- Böcki
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Re: MONGOLEI - DEUTSCHLAND 2015...der Reisebericht!
Tag 10 - Frühstück in der Jurte
Nach einer stürmischen und kalten Nacht trieb uns die Neugier früh aus dem Schlafsack. Wir rödelten auf und fuhren in die Richtung welche uns der junge Mann angezeigt hat. Nach ein paar Kilometern kamen wir an seinem "zuhause" an, wir wurden anscheinend bereits erwartet:
(Eine Jurte der moderneren Art, mit Photovoltaik und Satellitenempfang
)
Die Mutter hatte bereits ein Frühstück für uns vorbereitet. Es ergaben sich kuriose und lustige Szenen: wir wußten nicht so recht, wie wir das essen sollten und was es überhaut ist. Unsere Gastgeber, immerhin wohnten hier 6 Personen aus 3 Generationen auf engstem Raume, schauten uns an und amüsierten sich anscheinend köstlich ob unserer Unsicherheit. Die Mutter zeigte uns dann aber lachend, dass wir diese Art Joghurt oder Kefir auf eine Scheibe Brot tun müssen und dann mit Zucker bestreuen sollten. Dazu heißen Tee frisch vom Ofen der die Jurte fast auf Sauna-Temperatur aufheizte:
Man sieht es uns an, es schmeckt!
Janni ließ sich auch von dem neben ihrem Kopf baumelnden 1/4 getrocknetem Schaf (oder war es eine Ziege?) den Appetit nicht verderben
Nachdem wir also unter den wachen Augen dieser super-lieben Mongolenfamilie reichlich abgefüttert wurden ging es natürlich dann gemeinsam an die Routenplanung. Wobei wir alle aber den Eindruck hatten, in Wirklichkeit haben die noch nie eine Landkarte gesehen geschweige denn sie konnten uns sagen wo wir sind oder in welche Richtung wir weiter fahren müssen
Aber sie gaben alles und wir bedankten uns herzlich für die Tips
Zum Schluß durften wir auch noch von allen gemeinsam ein Foto machen. Sie hatten sich anscheinend für uns besonders schick gemacht:
Mittlerweile war es bereits nach 10 Uhr und die Zeit zum Abschied war gekommen. Ich schenkte dem jungen Mann noch ein Taschenmesser und alle winkten uns noch lange zu als wir losfuhren...ein wirklich sehr bewegendes und schönes Erlebnis welches ich nicht vergessen werde:
Wir fuhren also wieder Richtung Westen, der Himmel klarte auf und es wurde wieder sonnig und heiß. Die Pisten wurden immer anstrengender zu fahren, stundenlang über knüppelhartes Wellblech oder Schotter, ich habe manches mal unterm Helm laut geflucht und mir dann eine dieser modernen Neo-Kühe gewünscht die mit 300kg Leergewicht, 100PS und Luftfahrwerk dann sänftenartig über diese brutalen Piste drübergleiten
Es wurde Zeit zum Tanken, jede Möglichkeit zum Sprit bunkern sollte genutzt werden:
Es gab nur 80 Oktan und mangels Strom in dem kleinen Nest musste noch gekurbelt werden
Die Hauptstraße zur Rush-Hour
Frisch getankt und gestärkt ging die Fahrt weiter, hier ein paar Bilder die Hoffentlich die Schönheit dieser Landschaft wiedergeben können:
Nach ein paar anstrengenden Fahrstunden hatten sie Mensch und Maschinen eine Pause verdient. Wir hatten es uns gerade etwas gemütlich gemacht da kam ein Auto voll Mongolen daher. Natürlich wird dann angehalten und wir wurden sofort auf ein Glas Wodka eingeladen und sollten unsere Becher holen:
Wir waren echt alle durch die Sonne und die Fahrerei mächtig platt und dann wurde die Wodkaflasche rumgereicht. Natürlich aus reiner Höflichkeit konnten wir nicht ablehnen und je leerer die Flasche wurde desto lustiger wurde das deutsch-mongolische Nachmittagspläuschchen![Prost 2 :prost2:](./images/smilies/icon_prost-2.gif)
Der Wodka stieg mir in den Kopf, Zeit weiterzufahren
Gegen abend dann noch eine Tankstelle, 2 Stück an einem Tag und dann auch noch 92 Oktan, ein echter Glückstag und die Kanister wurden nochmal gefüllt:
Weiter ging die Fahrt, wir kamen wieder in ein kleines Gebirge mit traumhaften Kulissen:
Bis kurz vor Sonnenuntergang sind wir weitergefahren und fanden wieder einen herrlichen Platz für das Nachtlager, in der Nähe eines kleinen Flusses:
Anschließend kredenzte uns Martin ein köstliches Abendmahl (dazu habe ich ein Video gemacht, versuche das noch hier sichtbar hinzubekommen)
Ein wahnsinnig aufregender und schöner Tag ging zuende...
Nach einer stürmischen und kalten Nacht trieb uns die Neugier früh aus dem Schlafsack. Wir rödelten auf und fuhren in die Richtung welche uns der junge Mann angezeigt hat. Nach ein paar Kilometern kamen wir an seinem "zuhause" an, wir wurden anscheinend bereits erwartet:
(Eine Jurte der moderneren Art, mit Photovoltaik und Satellitenempfang
![Hänseln :P](./images/smilies/icon_razz.gif)
Die Mutter hatte bereits ein Frühstück für uns vorbereitet. Es ergaben sich kuriose und lustige Szenen: wir wußten nicht so recht, wie wir das essen sollten und was es überhaut ist. Unsere Gastgeber, immerhin wohnten hier 6 Personen aus 3 Generationen auf engstem Raume, schauten uns an und amüsierten sich anscheinend köstlich ob unserer Unsicherheit. Die Mutter zeigte uns dann aber lachend, dass wir diese Art Joghurt oder Kefir auf eine Scheibe Brot tun müssen und dann mit Zucker bestreuen sollten. Dazu heißen Tee frisch vom Ofen der die Jurte fast auf Sauna-Temperatur aufheizte:
Man sieht es uns an, es schmeckt!
Janni ließ sich auch von dem neben ihrem Kopf baumelnden 1/4 getrocknetem Schaf (oder war es eine Ziege?) den Appetit nicht verderben
![Mr. Green :mrgreen:](./images/smilies/icon_mrgreen.gif)
Nachdem wir also unter den wachen Augen dieser super-lieben Mongolenfamilie reichlich abgefüttert wurden ging es natürlich dann gemeinsam an die Routenplanung. Wobei wir alle aber den Eindruck hatten, in Wirklichkeit haben die noch nie eine Landkarte gesehen geschweige denn sie konnten uns sagen wo wir sind oder in welche Richtung wir weiter fahren müssen
![Überglücklich :D](./images/smilies/icon_e_biggrin.gif)
![Lachend :lol:](./images/smilies/icon_lol.gif)
Zum Schluß durften wir auch noch von allen gemeinsam ein Foto machen. Sie hatten sich anscheinend für uns besonders schick gemacht:
Mittlerweile war es bereits nach 10 Uhr und die Zeit zum Abschied war gekommen. Ich schenkte dem jungen Mann noch ein Taschenmesser und alle winkten uns noch lange zu als wir losfuhren...ein wirklich sehr bewegendes und schönes Erlebnis welches ich nicht vergessen werde:
Wir fuhren also wieder Richtung Westen, der Himmel klarte auf und es wurde wieder sonnig und heiß. Die Pisten wurden immer anstrengender zu fahren, stundenlang über knüppelhartes Wellblech oder Schotter, ich habe manches mal unterm Helm laut geflucht und mir dann eine dieser modernen Neo-Kühe gewünscht die mit 300kg Leergewicht, 100PS und Luftfahrwerk dann sänftenartig über diese brutalen Piste drübergleiten
![Mr. Green :mrgreen:](./images/smilies/icon_mrgreen.gif)
Es wurde Zeit zum Tanken, jede Möglichkeit zum Sprit bunkern sollte genutzt werden:
Es gab nur 80 Oktan und mangels Strom in dem kleinen Nest musste noch gekurbelt werden
![Thumbup :thumbup:](./images/smilies/icon_thumbup.gif)
Die Hauptstraße zur Rush-Hour
Frisch getankt und gestärkt ging die Fahrt weiter, hier ein paar Bilder die Hoffentlich die Schönheit dieser Landschaft wiedergeben können:
Nach ein paar anstrengenden Fahrstunden hatten sie Mensch und Maschinen eine Pause verdient. Wir hatten es uns gerade etwas gemütlich gemacht da kam ein Auto voll Mongolen daher. Natürlich wird dann angehalten und wir wurden sofort auf ein Glas Wodka eingeladen und sollten unsere Becher holen:
Wir waren echt alle durch die Sonne und die Fahrerei mächtig platt und dann wurde die Wodkaflasche rumgereicht. Natürlich aus reiner Höflichkeit konnten wir nicht ablehnen und je leerer die Flasche wurde desto lustiger wurde das deutsch-mongolische Nachmittagspläuschchen
![Prost 2 :prost2:](./images/smilies/icon_prost-2.gif)
Der Wodka stieg mir in den Kopf, Zeit weiterzufahren
![Lachend :lol:](./images/smilies/icon_lol.gif)
Weiter ging die Fahrt, wir kamen wieder in ein kleines Gebirge mit traumhaften Kulissen:
Bis kurz vor Sonnenuntergang sind wir weitergefahren und fanden wieder einen herrlichen Platz für das Nachtlager, in der Nähe eines kleinen Flusses:
Anschließend kredenzte uns Martin ein köstliches Abendmahl (dazu habe ich ein Video gemacht, versuche das noch hier sichtbar hinzubekommen)
Ein wahnsinnig aufregender und schöner Tag ging zuende...
- Böcki
- Beiträge: 3036
- Registriert: Mi 4. Aug 2010, 08:47
- Fahrzeuge: 3 x Honda Innova + SH150i + SH300i + Vision 50
Sommer Diesel 462 Nr. 36
BMW R 80 GS '93 - Wohnort: Wilnsdorf/Siegerland
- Alter: 58
Re: MONGOLEI - DEUTSCHLAND 2015...der Reisebericht!
Tag 11 - ein brutaler Fahrtag!
Frisch ausgeruht ging es wieder zum Sonnenaufgang auf die Piste. Mittlerweile ist das Aufstehen und die morgendlichen Handgriffe zur Routine geworden und alles klappt schnell und reibungslos: gemeinsames Aufstehen, Zelt und Schlafsack zusammenpacken, Katzenwäsche
, Kette ölen, aufrödeln und los gehts...
Das Frühstück fiel wieder sehr mager aus, ein paar Brotkrümmel für jeden und etwas Dosenfleisch, dazu Kaffee:
Kaum waren wir aufgestanden, gab es schon einen interessierten Zuschauer:
Wie so die meisten Mongolen bleiben die einfach so dabei stehen und schauen uns zu, mittlerweile für uns keine Überraschung mehr. Wir packten weiter unsere Sachen und sahen zu dass wir los kommen:
Wir waren kaum 10 km unterwegs da sah ich wie an Jannis Mongo der rechte Stoßdämpfer unten lose umherbaumelte weil sich die Mutter der Aufnahme verabschiedet hatte. Wir stoppten und Reinhard machte erstmal eine Bestandsaufnahme des Schadens: Mutter weg und vor allem auch die Gummimuffe an dem unteren Stoßdämpferauge
Wir führen die letzten Kilometer langsam zurück, fanden aber keines der verloren Teile wieder. Mittlerweile brannte die Sonne gnadenlos vom Himmel und in sengender Sonne versuchte Reinhard zu improvisieren. Da die Mutter eine andere Steigung hat war die Suche in der Schraubendose erfolglos, die einzige Mutter, die passte musste vorher schon mal an der vorderen Schwingenaufnahme drangetüddelt werden weil die auch verloren ging. Jetzt war guter Rat teuer. Aber Mongo-Schrauber Reinhard hielt nur kurz inne, überlegte, setzte sich auf seine Inno und fuhr auf der Suche nach was passendem zum basteln die Gegend etwas ab, getreu seinem Motto: "die Straße nimmt es - die Straße gibt es..."
Und tatsächlich fand er ein Stück alte Hydraulikleitung und schnitzte daraus mit dem Taschenmesser eine Muffe, die mit WD40 in das Stoßdämpferauge reingequetscht werden konnte. Die Mutter nahmen wir dann wieder von der Schwinge, dort ging es wohl auch bis zum nächsten Dorf ohne...wir waren wieder startklar!
Die ganze Reparatur hat uns über 3 Stunden gekostet, jetzt aber wieder los!
Die Navigation erwies sich als äußerst schwierig, stundenlang irrten wir in der Gegend herum, haben uns verfahren, mussten umdrehen usw. Am Nachmittag hatten wir immer noch keinen Plan ob wir richtig sind und wie es zur nächsten Hauptstraße ging. Ein Auge für die schöne Gegend hatten wir alle nicht mehr, bei der brutalen Hitze wollten wir eigentlich nur noch irgendwie wieder "auf den richtigen Weg" und Kilometer machen.
Dann endlich fanden wir ein kleines Dorf, sofort machten wir uns auf die Suche nach einer Einkaufsmöglichkeit, möglichst auch mit Eisenwarenabteilung
Gefunden! Schöne Aussichten, oder...?
Ich meine natürlich damit das breit gefächerte Angebot an Speis & Trank und sonstigem:
Tatsächlich gab es in dem Laden auch die passende Mutter mit der richtigen Steigung, alle waren begeistert:
Nach weiterer kurzer Schrauberpause mussten wir aber jetzt Kilometer machen, wir waren vom Tagesziel (mind. 150 km) nach weit entfernt. Dazu war das Gelände sehr schwierig, bergig, und viel Geröll. Die Fahrerei verlangte uns alles ab:
Weiter, immer weiter ging es dann in der sengenden Hitze. Am Abend sahen wir am Horizont wieder ein Dorf:
Wir hatten Glück, es gab sogar eine Tankstelle an der uns ein Kind den begehrten 92 Oktan Sprit verkaufe:
Der dortige Tankwagen:
Wir alle waren nach den Anstrengungen und der Hitze fix und fertig, nur noch schnell das nötigste Einkaufen und dann raus aus dem Dorf zum zelten. Aber außer dem üblichen Süßkram und Wodka gab es dort:
EIS!!!
Draußen hatte die dortige Dorfjugend schon mal Platz genommen
Nach kurzer Zeit mussten wir aber los, immer mehr aus dem Dorf liefen zusammen, wahrscheinlich haben die noch nie vorher einen Europäer oder so gesehen. Die Sonne ging fast schon unter:
Wir fuhren noch ein paar Kilometer und in absoluter Einsamkeit schlugen wir unsere Zelte auf:
Martin bereitete uns noch eine Tütensuppe ein Abendessen:
Ein gemeinsamer Schlummertrunk, ein Blick in den Himmel und der bis dahin anstrengendste Fahrtag ging zuende. Tagesziel mit 153 km noch geschafft!
Gute Nacht!
Frisch ausgeruht ging es wieder zum Sonnenaufgang auf die Piste. Mittlerweile ist das Aufstehen und die morgendlichen Handgriffe zur Routine geworden und alles klappt schnell und reibungslos: gemeinsames Aufstehen, Zelt und Schlafsack zusammenpacken, Katzenwäsche
![Mr. Green :mrgreen:](./images/smilies/icon_mrgreen.gif)
Das Frühstück fiel wieder sehr mager aus, ein paar Brotkrümmel für jeden und etwas Dosenfleisch, dazu Kaffee:
Kaum waren wir aufgestanden, gab es schon einen interessierten Zuschauer:
Wie so die meisten Mongolen bleiben die einfach so dabei stehen und schauen uns zu, mittlerweile für uns keine Überraschung mehr. Wir packten weiter unsere Sachen und sahen zu dass wir los kommen:
Wir waren kaum 10 km unterwegs da sah ich wie an Jannis Mongo der rechte Stoßdämpfer unten lose umherbaumelte weil sich die Mutter der Aufnahme verabschiedet hatte. Wir stoppten und Reinhard machte erstmal eine Bestandsaufnahme des Schadens: Mutter weg und vor allem auch die Gummimuffe an dem unteren Stoßdämpferauge
![Überrascht :o](./images/smilies/icon_e_surprised.gif)
Wir führen die letzten Kilometer langsam zurück, fanden aber keines der verloren Teile wieder. Mittlerweile brannte die Sonne gnadenlos vom Himmel und in sengender Sonne versuchte Reinhard zu improvisieren. Da die Mutter eine andere Steigung hat war die Suche in der Schraubendose erfolglos, die einzige Mutter, die passte musste vorher schon mal an der vorderen Schwingenaufnahme drangetüddelt werden weil die auch verloren ging. Jetzt war guter Rat teuer. Aber Mongo-Schrauber Reinhard hielt nur kurz inne, überlegte, setzte sich auf seine Inno und fuhr auf der Suche nach was passendem zum basteln die Gegend etwas ab, getreu seinem Motto: "die Straße nimmt es - die Straße gibt es..."
![Lachend :lol:](./images/smilies/icon_lol.gif)
Und tatsächlich fand er ein Stück alte Hydraulikleitung und schnitzte daraus mit dem Taschenmesser eine Muffe, die mit WD40 in das Stoßdämpferauge reingequetscht werden konnte. Die Mutter nahmen wir dann wieder von der Schwinge, dort ging es wohl auch bis zum nächsten Dorf ohne...wir waren wieder startklar!
Die ganze Reparatur hat uns über 3 Stunden gekostet, jetzt aber wieder los!
Die Navigation erwies sich als äußerst schwierig, stundenlang irrten wir in der Gegend herum, haben uns verfahren, mussten umdrehen usw. Am Nachmittag hatten wir immer noch keinen Plan ob wir richtig sind und wie es zur nächsten Hauptstraße ging. Ein Auge für die schöne Gegend hatten wir alle nicht mehr, bei der brutalen Hitze wollten wir eigentlich nur noch irgendwie wieder "auf den richtigen Weg" und Kilometer machen.
Dann endlich fanden wir ein kleines Dorf, sofort machten wir uns auf die Suche nach einer Einkaufsmöglichkeit, möglichst auch mit Eisenwarenabteilung
![Überglücklich :D](./images/smilies/icon_e_biggrin.gif)
Gefunden! Schöne Aussichten, oder...?
![Lachen 2 :laugh2:](./images/smilies/icon_laugh2.gif)
Ich meine natürlich damit das breit gefächerte Angebot an Speis & Trank und sonstigem:
Tatsächlich gab es in dem Laden auch die passende Mutter mit der richtigen Steigung, alle waren begeistert:
Nach weiterer kurzer Schrauberpause mussten wir aber jetzt Kilometer machen, wir waren vom Tagesziel (mind. 150 km) nach weit entfernt. Dazu war das Gelände sehr schwierig, bergig, und viel Geröll. Die Fahrerei verlangte uns alles ab:
Weiter, immer weiter ging es dann in der sengenden Hitze. Am Abend sahen wir am Horizont wieder ein Dorf:
Wir hatten Glück, es gab sogar eine Tankstelle an der uns ein Kind den begehrten 92 Oktan Sprit verkaufe:
Der dortige Tankwagen:
Wir alle waren nach den Anstrengungen und der Hitze fix und fertig, nur noch schnell das nötigste Einkaufen und dann raus aus dem Dorf zum zelten. Aber außer dem üblichen Süßkram und Wodka gab es dort:
EIS!!!
Draußen hatte die dortige Dorfjugend schon mal Platz genommen
![Fetzig 8-)](./images/smilies/icon_cool.gif)
Nach kurzer Zeit mussten wir aber los, immer mehr aus dem Dorf liefen zusammen, wahrscheinlich haben die noch nie vorher einen Europäer oder so gesehen. Die Sonne ging fast schon unter:
Wir fuhren noch ein paar Kilometer und in absoluter Einsamkeit schlugen wir unsere Zelte auf:
Martin bereitete uns noch eine Tütensuppe ein Abendessen:
Ein gemeinsamer Schlummertrunk, ein Blick in den Himmel und der bis dahin anstrengendste Fahrtag ging zuende. Tagesziel mit 153 km noch geschafft!
Gute Nacht!
- Böcki
- Beiträge: 3036
- Registriert: Mi 4. Aug 2010, 08:47
- Fahrzeuge: 3 x Honda Innova + SH150i + SH300i + Vision 50
Sommer Diesel 462 Nr. 36
BMW R 80 GS '93 - Wohnort: Wilnsdorf/Siegerland
- Alter: 58
Re: MONGOLEI - DEUTSCHLAND 2015...der Reisebericht!
Tag 12 - es wird noch härter!
Wenn ich dachte, gestern war brutal dann wurden wir heute eines besseren belehrt...der Morgen begann aber erst einmal sehr freundlich mit den üblichen Begegnungen
Wir kamen in ein kleines Dorf, wieder liefen sie alle zusammen:
Siehe da, die fahren dort auch 'HONDA'
nur Gesundes wurde gekauft:
Was dann kam waren die härtesten Kilometer. Zu den nervtötenden Waschbrett-Buckeln kam noch kilometerlanger Tiefsand hinzu. Wir kommen nur sehr langsam vorran. Janni muss einige mal zu Boden und ihr schwinden die Kräfte. Wir geben alles, mir hängt es nur nur noch zum Halse raus
Irgendwann müssen wir doch mal wieder auf eine richtige Straße kommen?
Endlich mal wieder ein Straßenschild. Bis Ulaangom nur noch gut 100km...das baut einen wieder auf. Noch 2-3 Tage dann könnten wir an der Grenze zu Russland sein.
Ob wir noch richtig sind
Wir fahren wieder bis zum Einbruch der Dunkelheit.
Abseits der Straße suchen wir uns wieder einen Platz zum zelten. Wohl aber nicht weit genug, kaum das Zelt aufgebaut bekamen wir Besuch von sechs Mongolen auf ihren Mopeds:
Einen Reservekanister hatten die noch nie gesehen...
Nach so einen Tag will man abends nur noch Ruhe haben...als sich Reinhard seine Pfeife anzündetet gab es großes Erstaunen. Auch das hatten die wohl noch nie gesehen und mussten erst einmal den Tabak "probieren"
Ich war froh als sie endlich fuhren...
Es wurde windig, es sollte eine unruhige Nacht für mich werden. Noch sah alles ruhig aus...
Trotz der extrem schweren Piste heute haben wir wieder gut 150 km geschafft. Dieses erkauft man sich mit bis zu 16 Stunden "on the road", wahrlich keine Spaziergang die Mongolei-Durchquerung.
Wenn ich dachte, gestern war brutal dann wurden wir heute eines besseren belehrt...der Morgen begann aber erst einmal sehr freundlich mit den üblichen Begegnungen
Wir kamen in ein kleines Dorf, wieder liefen sie alle zusammen:
Siehe da, die fahren dort auch 'HONDA'
![Mr. Green :mrgreen:](./images/smilies/icon_mrgreen.gif)
nur Gesundes wurde gekauft:
Was dann kam waren die härtesten Kilometer. Zu den nervtötenden Waschbrett-Buckeln kam noch kilometerlanger Tiefsand hinzu. Wir kommen nur sehr langsam vorran. Janni muss einige mal zu Boden und ihr schwinden die Kräfte. Wir geben alles, mir hängt es nur nur noch zum Halse raus
![Verwirrt :?](./images/smilies/icon_e_confused.gif)
Endlich mal wieder ein Straßenschild. Bis Ulaangom nur noch gut 100km...das baut einen wieder auf. Noch 2-3 Tage dann könnten wir an der Grenze zu Russland sein.
![Hänseln :P](./images/smilies/icon_razz.gif)
Ob wir noch richtig sind
![Frage :?:](./images/smilies/icon_question.gif)
Wir fahren wieder bis zum Einbruch der Dunkelheit.
Abseits der Straße suchen wir uns wieder einen Platz zum zelten. Wohl aber nicht weit genug, kaum das Zelt aufgebaut bekamen wir Besuch von sechs Mongolen auf ihren Mopeds:
Einen Reservekanister hatten die noch nie gesehen...
Nach so einen Tag will man abends nur noch Ruhe haben...als sich Reinhard seine Pfeife anzündetet gab es großes Erstaunen. Auch das hatten die wohl noch nie gesehen und mussten erst einmal den Tabak "probieren"
Ich war froh als sie endlich fuhren...
Es wurde windig, es sollte eine unruhige Nacht für mich werden. Noch sah alles ruhig aus...
Trotz der extrem schweren Piste heute haben wir wieder gut 150 km geschafft. Dieses erkauft man sich mit bis zu 16 Stunden "on the road", wahrlich keine Spaziergang die Mongolei-Durchquerung.
- Böcki
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Sommer Diesel 462 Nr. 36
BMW R 80 GS '93 - Wohnort: Wilnsdorf/Siegerland
- Alter: 58
Re: MONGOLEI - DEUTSCHLAND 2015...der Reisebericht!
Tag 13 - Ulaangom und Uureg Nuur
Es gab Sturm in der Nacht. Ich musste mehrmals raus um das Zelt zu retten und habe kaum geschlafen. Wir haben erst einen Bruchteil der Kilometer geschafft, trotzdem brauchen wir immer häufiger eine Pause, die Strapazen sieht man den Innos und uns an. Das wechselhafte Wetter, eiskalter Wind, Sturm und Regen wechselt sich mit Staub und Hitze ab, fordert ihr übriges. Die Nerven sind angespannt und manches mal denke ich unterm Helm warum man sich diese Quälerei antut. Die über 1.500 km harter Offroad-Piste bisher und die langen Fahrtage lassen die Kräfte schwinden. Die atemberaubende Natur ist da nur ein schwacher Trost...
Wie immer brechen wir bei Sonnenaufgang auf. Nach Stunden auf den brutalen Wellblechpisten sehen wir am Horizont eine moderne Brücke und können unseren Augen kaum glauben:
Tatsächlich, uns erwartete eine funkelnagelneue Straße die nach Ulaangom führt. Nach 6 oder 7 Tagen nur Gelände und Staub haben wir uns gefreut wie die Schneekönige. Janni hat den Asphalt geküsst und wir haben uns den Staub aus den Mopedklamotten geklopft
Ich habe gedacht: " Endlich Asphalt, NIE wieder offroad!!" Da konnte ich noch nicht wissen wie sehr ich mich da täusche
Weiter ging die Fahrt nach Ulaangom, wie immer pompös schon viele Kilometer vorher angezeigt:
Der gut sortierte Supermarkt hatte sogar Obst. Eine Wohltat mal wieder ein paar Vitamine aufzunehmen. Es gab ein paar Stücke Apfel und Paprika als Vorspeise:
richtig Kalorien haben wir nebenan gebunkert. Dermaßen abgefüttert schafften wir es gerade noch so auf unsere Mongos zu klettern![Lachend :lol:](./images/smilies/icon_lol.gif)
Draußen vor der Tür, ein schickes Paar auf ihrem Superbike:
Die Stadt hatte ein GSM-Netz, endlich konnten wir auch per SMS ein paar Grüße in die Heimat schicken. Es wurde aber Zeit weiterzufahren. Morgen wollten wir versuchen bis zur Grenze nach Tashanta zu kommen. Kaum waren wir aus der Stadt raus, hörte natürlich der Asphalt auf und das Wetter wurde wieder schlechter...
Wir fuhren wieder in ein Gebirge und sahen auf fast jeden Hügel die für die Mongolei typischen blauen Mahnmale:
Kalt wars:
Die 'Mongolische Rennmaus' darf dort natürlich nicht fehlen
Kann das mal einer übersetzen?![Fetzig 8-)](./images/smilies/icon_cool.gif)
Am Nachmittag kamen wir an einen See, der auf unserer spärlichen Karte nicht eingezeichnet war. Heute weiß ich, dass es der Uureg Nuur See war. Wir waren ziemlich von den Socken, die karge, krasse Landschaft hat uns echt sprachlos gemacht:
Es gab da, mitten im nirgendwo, auch eine menschenleere Siedlung. Irgendwie wohl auch für Urlaub oder so gedacht.
Am Ufer angekommen, es herrschte ein Wind wie an der Nordsee. Im Hintergrund der Gebirgszug liegt schon in Russland:
Janni musste erst einmal ein Bad nehmen, wegen dem kalten Wasser hat sie ihren ABC-Schutzanzug lieber angelassen
Zig Kilometer nur Einöde, dann auf einmal ein 'lost place'
Wir fuhren nach kurzer Rast am Ufer weiter, außer uns keine Menschenseele. Dann plötzlich sahen wir, direkt auf den Steinen am Ufer, 2 junge Frauen und ein kleines Kinden am campen. OHNE ZELT, die dünnen Matten direkt auf den Steinen. Ein kleiner Kochtopf und ein Rucksack waren deren einziges Gepäck. Ich glaube es waren Engländerinnen oder Amerikanerinnen, ich weiß es nicht mehr. Unglaublich: sie warten dort bereits seit 3 Tagen auf jemanden, der sie ein Stück mitnimmt. Echt unfassbar für uns. Wir waren so perplex dass wir auch kein Foto gemacht haben. Echt irre, was es für Menschen gibt. Wohl die totalen Aussteiger...
Weiter ging es am Ufer entlang:
Ein letzter Blick auf den See bevor es wieder ins Gebirge ging:
Der Tag war anstrengend, morgen schaffen wir es vielleicht bis Tashanta border, dem Grenzübergang nach Russland. In Gedanken, dann den wahrscheinlich schwierigsten Teil der Reise überstanden zu haben, schlafe ich ein...
Es gab Sturm in der Nacht. Ich musste mehrmals raus um das Zelt zu retten und habe kaum geschlafen. Wir haben erst einen Bruchteil der Kilometer geschafft, trotzdem brauchen wir immer häufiger eine Pause, die Strapazen sieht man den Innos und uns an. Das wechselhafte Wetter, eiskalter Wind, Sturm und Regen wechselt sich mit Staub und Hitze ab, fordert ihr übriges. Die Nerven sind angespannt und manches mal denke ich unterm Helm warum man sich diese Quälerei antut. Die über 1.500 km harter Offroad-Piste bisher und die langen Fahrtage lassen die Kräfte schwinden. Die atemberaubende Natur ist da nur ein schwacher Trost...
Wie immer brechen wir bei Sonnenaufgang auf. Nach Stunden auf den brutalen Wellblechpisten sehen wir am Horizont eine moderne Brücke und können unseren Augen kaum glauben:
Tatsächlich, uns erwartete eine funkelnagelneue Straße die nach Ulaangom führt. Nach 6 oder 7 Tagen nur Gelände und Staub haben wir uns gefreut wie die Schneekönige. Janni hat den Asphalt geküsst und wir haben uns den Staub aus den Mopedklamotten geklopft
![Mr. Green :mrgreen:](./images/smilies/icon_mrgreen.gif)
![Neutral :|](./images/smilies/icon_neutral.gif)
Weiter ging die Fahrt nach Ulaangom, wie immer pompös schon viele Kilometer vorher angezeigt:
Der gut sortierte Supermarkt hatte sogar Obst. Eine Wohltat mal wieder ein paar Vitamine aufzunehmen. Es gab ein paar Stücke Apfel und Paprika als Vorspeise:
richtig Kalorien haben wir nebenan gebunkert. Dermaßen abgefüttert schafften wir es gerade noch so auf unsere Mongos zu klettern
![Lachend :lol:](./images/smilies/icon_lol.gif)
Draußen vor der Tür, ein schickes Paar auf ihrem Superbike:
Die Stadt hatte ein GSM-Netz, endlich konnten wir auch per SMS ein paar Grüße in die Heimat schicken. Es wurde aber Zeit weiterzufahren. Morgen wollten wir versuchen bis zur Grenze nach Tashanta zu kommen. Kaum waren wir aus der Stadt raus, hörte natürlich der Asphalt auf und das Wetter wurde wieder schlechter...
Wir fuhren wieder in ein Gebirge und sahen auf fast jeden Hügel die für die Mongolei typischen blauen Mahnmale:
Kalt wars:
Die 'Mongolische Rennmaus' darf dort natürlich nicht fehlen
![Hänseln :P](./images/smilies/icon_razz.gif)
Kann das mal einer übersetzen?
![Fetzig 8-)](./images/smilies/icon_cool.gif)
Am Nachmittag kamen wir an einen See, der auf unserer spärlichen Karte nicht eingezeichnet war. Heute weiß ich, dass es der Uureg Nuur See war. Wir waren ziemlich von den Socken, die karge, krasse Landschaft hat uns echt sprachlos gemacht:
Es gab da, mitten im nirgendwo, auch eine menschenleere Siedlung. Irgendwie wohl auch für Urlaub oder so gedacht.
Am Ufer angekommen, es herrschte ein Wind wie an der Nordsee. Im Hintergrund der Gebirgszug liegt schon in Russland:
Janni musste erst einmal ein Bad nehmen, wegen dem kalten Wasser hat sie ihren ABC-Schutzanzug lieber angelassen
![Sonne :sonne:](./images/smilies/icon_Sonne.gif)
Zig Kilometer nur Einöde, dann auf einmal ein 'lost place'
Wir fuhren nach kurzer Rast am Ufer weiter, außer uns keine Menschenseele. Dann plötzlich sahen wir, direkt auf den Steinen am Ufer, 2 junge Frauen und ein kleines Kinden am campen. OHNE ZELT, die dünnen Matten direkt auf den Steinen. Ein kleiner Kochtopf und ein Rucksack waren deren einziges Gepäck. Ich glaube es waren Engländerinnen oder Amerikanerinnen, ich weiß es nicht mehr. Unglaublich: sie warten dort bereits seit 3 Tagen auf jemanden, der sie ein Stück mitnimmt. Echt unfassbar für uns. Wir waren so perplex dass wir auch kein Foto gemacht haben. Echt irre, was es für Menschen gibt. Wohl die totalen Aussteiger...
Weiter ging es am Ufer entlang:
Ein letzter Blick auf den See bevor es wieder ins Gebirge ging:
Der Tag war anstrengend, morgen schaffen wir es vielleicht bis Tashanta border, dem Grenzübergang nach Russland. In Gedanken, dann den wahrscheinlich schwierigsten Teil der Reise überstanden zu haben, schlafe ich ein...