Alternative Elektromobilität?

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Heavendenied
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Re: Alternative Elektromobilität?

Beitrag von Heavendenied »

Nein Harri, es gibt mittlerweile genug Studien, die genau wie von dir angesprochenen die gesamte Kette betrachten. Das nennt sich Well-to-Wheel Betrachtung.
Danach sind E-Fahrzeuge bereits beim heutigen Strommix in jedem Fall sauberer. Wenn man die Akku Produktion mit einrechnet dauert es natürlich eine gewisse Zeit, bis dieser "Rucksack" eingespart wurde. Je nach Fahrzeugklasse und Akkugröße kommen da natürlich unterschiedliche Werte raus. Bei einem Kleinstwagen wie unserem liegt diese Zeit je nach Studie irgendwo zwischen 60.000 und 80.000km (mit Strommix gerechnet). Mit Ökostrom liegt man in der Regel bei unter 30.000km.
Das nur mal als schneller Abriss, denn darüber wurde ja auch hier im Thread schon sehr viel ausführlicher geschrieben.

Im übrigen wird leider oft gefordert, dass man bei "E-Sprit" (Strom, Wasserstoff etc) die gesamte Kette betrachtet, rechnet aber beim Benzin/Diesel nur das CO2 welches bei der Verbrennung erzeugt wird, lässt dort also die ganze Produktion weg. Da sollte man entsprechend drauf achten wenn man Studien dazu liest.
Und grundsätzlich ist eben genau diese Betrachtung das Thema, weshalb ich die Brennstoffzelle nicht als alleinige Lösung sehe. Der Wirkungsgrad ist eben dort nicht nur im Betrieb wesentlich geringer als beim BEV, sondern gerade in der Erzeugung (derzeit) sehr schlecht, was eben die Gesamteffizienz Well-to-wheel stark nach unten zieht. Da ist das BEV aktuell (und soweit ich informiert bin eben auch noch auf die nächsten x Jahre) wirklich enorm weit vorn. Deshalb sehe ich dort, wo die Nachteile eines BEV (Reichweite, "Tankzeit" etc) wenig relevant sind (Kleinwagen, Zweitwagen etc) eben einfach als die beste Alternative. Auf lange Sicht werden sich (wie ich hier auch vor ein paar Seiten mal schrieb) sicher mehrere Antriebsformen etablieren und man hat dann eben die Wahl ob einem die bessere Effizienz des BEV oder der (für manche) höhere Komfort (Reichweite, Tankzeit etc) des FCEV wichtiger sind.
Die sogenannten Synfuels haben übrigens eine noch deutlich schlechtere Gesamtbilanz, da deren Herstellung noch energieintensiver ist. Auch hierzu gibt es mittlerweile viele Studien, die bei dem Thema alle zum gleichen Ergebnis kommen. Klar hätte man damit den "Vorteil", dass man die Verbrennungsmotoren weiter verbauen kann...
Gruß,
Jürgen
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Gausi
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Re: Alternative Elektromobilität?

Beitrag von Gausi »

Danke Jürgen für Deine Ausführungen

mittlerweile habe ich die 240000km geknackt und mit meinem Saxo eigene ca. 135000km in 54 Monaten zurückgelegt.

Harri
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Re: Alternative Elektromobilität?

Beitrag von Harri »

Das was Du geschrieben hast, steht für mich nicht im Widerspruch zu dem von mir geschriebenen.
Vielleicht ist es nicht so deutlich rübergekommen.
Der wesentliche Fakt ist für mich, daß immer wieder Äpfel mit Birnen verglichen werden und mir fallen sehr häufig Punkte auf, die m.M. in der Auswertung eher zu einem vorher schon gewolltem Ergebnis führen.

Entweder werden Kleinwagen mit ausgewachsenen Autos verglichen.
Es wird davon ausgegangen, daß Ökostrom verwendet wird.
Eine notwendige Änderung der Infrastruktur wird vollkommen unter den Tisch gekehrt
In Statistiken wird der noch schlechte Gesamtwirkungsgrad einer Brennstoffzelle sehr selten aufgeführt.

Und das Ganze wird einfach nicht/sehr selten sauber aufgearbeitet, sondern stattdessen nur einzelne Vorteile angepriesen, je nachdem welche Aussage man derzeit verbreiten will. Schau Dir im nur den zeitbedingten Wechsel der Vor/Nachteile des Dieselmotors im PKW an. Das waren mal die lauten lahmen Stinker. Laut ist nicht mehr, Leistung haben die Dinger auch und jetzt ist es CO2 / Feinstaub.
Bezüglich der zur E- Mobilität auch politisch gewollten propagierten Vorteile werden die Nachteile (Reichweite, noch nicht vorhandene Versorgungsstruktur, Stromerzeugung etc) vielfach unter den Tisch gekehrt.
Das ist für mich das was verunsichert.
Gausi, ich sehe die Art wie Du Dein Auto bewegst als eine Art Hobby an (das ist ja auch gut), welches aber in der Form, wie Du es betreibst, nicht für jeden umsetzbar ist.

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Heavendenied
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Re: Alternative Elektromobilität?

Beitrag von Heavendenied »

Naja, ich kenne eigentlich keine Studie und keinen Artikel zu E-Fahrzeugen, wo die von dir genannten Nachteile nicht mind. erwähnt werden.... Eher werden sie regelrecht ausgeschlachtet.
Aber ja, ich gebe dir Recht, dass jede Studie erstmal mit Vorsicht zu genießen ist, denn vollkommen neutral sind diese in aller Regel nicht. Und je nachdem wie die Studien dann in der Presse wiedergegeben werden, kommt es da auch zu erheblichen Verzerrungen.

Ein Heilsbringer und wirklich 100% ökologisch unbedenklich wird ein Auto wohl nie sein, egal mit welchem Antrieb. Ich denke da sind sich eigentlich alle einig.
Die Frage für mich, und das war ja auch der eigentliche Grund irgendwann mal für diesen Thread: Was sind die Alternativen? Wenn ich mir jetzt ein (neues) Auto kaufe, welcher Antrieb ist dann das geringste Übel? Und da ist nach meinem aktuellen Wissensstand eben das E-Auto in aller Regel die Gesamtökologisch sinnvollste Variante. Natürlich darf das nicht dazu führen, dass ich mir plötzlich statt einem bisher genutzten Kleinwagen nen dicken Tesla kaufe. Das wird ökologisch nie sinnvoll sein... Das gilt aber natürlich genauso für den Verbrenner. Da kaufen sich leider auch genug Leute irgendwelche dicken Autos, obwohl ihnen ein kleineres und sparsameres Fahrzeug reichen würde.
Gruß,
Jürgen
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werni883
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Re: Alternative Elektromobilität?

Beitrag von werni883 »

Servus,
ein Tesla ist für intensivere Nutzung und wenn viel Wert auf Sicherheit gelegt wird, IA.
.
iMHO: ebenso wie die Ausländermaut geht sich die Sache mit dem el. Strom nicht aus. Mit viel Kohle @ Atom yes, ohne no.
.
Man tötet die hochgezüchtete deutsche Verbrennerautoindustrie zweifach: 1. mit dem kommendem (CO2) Autobahnlimit, 2. mit dem Elektroauto. - Jahre später [wäre man dann klüger geworden] und möchte man dann zurück: zu spät!
.
Also zurücklehnen und geniessen.
werni883 - nennt mich Kassandra
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Bernd
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Re: Alternative Elektromobilität?

Beitrag von Bernd »

werni883 hat geschrieben:
Do 11. Jul 2019, 19:39

.
Man tötet die hochgezüchtete deutsche Verbrennerautoindustrie zweifach: 1. mit dem kommendem (CO2) Autobahnlimit, 2. mit dem Elektroauto. - Jahre später [wäre man dann klüger geworden] und möchte man dann zurück: zu spät!
.
Ein immer mehr und immer weiter so wie bisher wird es nicht geben. Es ist, zumindest gefühlt, eine Übersättigung an Autos vorhanden. Alles ist zugeparkt, Staus allerorten, kein Platz für noch mehr Autos.
Deshalb muss sich die Autoindustrie was einfallen lassen, dass die Produktionszahlen und der Gewinn stimmen.

Also alte Verbrenner Autos weg von der Straße und neue her. Aber warum ein Neues kaufen, wo das Alte noch so gut läuft?
Und da kommt die Unweltverschmutzung und das Tempolimit ins Spiel. Die Lösung sind Elektroautos, Wasserstoffantrieb, autonomes Fahren, Vernetzung usw.

Von alleine will keiner sich vernetzen lassen oder die Geschwindigkeit begrenzen oder viel Geld für eine neue Technik ausgeben. Das muss einem schön verpackt werden.
Am einfallslosesten natürlich über noch mehr Steuern und Abgaben. Holzhammermethode, wo man sich abgezockt und bevormundet fühlt. Vielleicht gehts ja eleganter?

Gruß
Bernd
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Re: Alternative Elektromobilität?

Beitrag von Innova-raser »

Bernd hat geschrieben:
Do 11. Jul 2019, 21:27
Und da kommt die Unweltverschmutzung und das Tempolimit ins Spiel. Die Lösung sind Elektroautos, Wasserstoffantrieb, autonomes Fahren, Vernetzung usw.
Auch hier möchte ich ein paar Hinweise platzieren.

Beschäftige dich mal mit der Geschichte. Nur mal so das letzte Jahrhundert durchgehen reicht. Schaue mal was für Probleme man hatte und wie man meinte diese gelöst zu bekommen. Es ist spannend wenn man, mit der Erfahrung von mehrere Jahrzenten, nun zurück schauen kann.

Wenn ihr mal das Auto, oder wenigstens, den Verbrenner "abgeschaft" habt, was ist dann? Welchen Umweltproblem müssen wir uns dann stellen? Stichworte: Schneekanonen, Kreuzfahrt- und Hanbdelsschifffahrt, Energiegewinnung, Recycling, usw.

Man kann ein Leben in täglicher Sorge leben weil man....bla bla bla...oder man kann sein Leben in Spass und Freude leben. Ob man damit zwangsläufig ein "Umweltschwein" ist wage ich mal zu bezweifeln. Aber es ist ein gutes Verdict der Klimahysterikern gegenüber vielen anderen.
Nicht der Verstand schreibt die Postings sondern der Charakter!

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Bernd
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Re: Alternative Elektromobilität?

Beitrag von Bernd »

Innova-raser hat geschrieben:
Do 11. Jul 2019, 22:34


Wenn ihr mal das Auto, oder wenigstens, den Verbrenner "abgeschaft" habt, was ist dann? Welchen Umweltproblem müssen wir uns dann stellen? Stichworte: Schneekanonen, Kreuzfahrt- und Hanbdelsschifffahrt, Energiegewinnung, Recycling, usw.
Die von dir angesprochenen Probleme gibt es jetzt schon neben dem Verbrennungsmotorauto. Es gibt also mehrere Baustellen außer dem Auto, die es zu bearbeiten gibt.

Aber eigentlich ging es ja um Wernis Post, von wegen der deutschen Autoindustrie, die sich mit dem Verbrenner selber abschafft.

Gruß
Bernd
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Torsten
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Re: Alternative Elektromobilität?

Beitrag von Torsten »

Warum darauf ausgerechnet ein Österreicher hofft, wo z.B. In der Steiermark tausende Beschäftigte dank der deutschen Autoindustrie ein recht komfortables Auskommen haben, verstehe ich nicht ganz.

Aber die Erwartung, dass Mercedes, BMW, VW am Thema E-Mobilität zugrunde gehen, teile ich nicht. Interessant wird das nächste Jahr, wenn man sieht, wie die bislang noch völlig offene Milliarden-Wette von VW in Sachen ID-Familie ausgeht. Kann durch die Decke gehen oder eine Bruchlandung werden, aber auch im zweiten Fall wird VW das überleben.

Spannende Zeiten, im Wortsinn.

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werni883
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Re: Alternative Elektromobilität?

Beitrag von werni883 »

Servus,
ich lehne mich zurück und geniesse ohne eigene Macht das gebotene Spektakel. Das ich irgendetwas wollte, z.B. den Untergang von EU und Euro, kann keine Rede sein!
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Eine Energiewende von CO2-belastet zu sauberem el. Strom, den man weder tatsächlich, noch in Aussicht hat, ist Unfug.
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Re: Alternative Elektromobilität?

Beitrag von Torsten »

Angesichts des Engagements z.B. von Magna Steyr oder AVL List in der Elektromobilität solltest Du dem Thema schon aus patriotischen Gründen alles Gute wünschen statt nur den Deutschen alles Schlechte. Die Jungs und Mädels in Österreich gehen dann auch hopps.

Ich habe aber auch den Eindruck, dass man sich mit höherem Alter bzw. nach dem Abschied vom Erwerbsleben zunehmend mental von den Notwendigkeiten einer funktionierenden Volkswirtschaft verabschiedet und verstärkt ziemlich steile Thesen verbreitet, das Geld kommt ja eh von selbst aufs Konto.

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Re: Alternative Elektromobilität?

Beitrag von werni883 »

Servus,
Schuschnigg wünschte: "Gott schütze Österreich."
.
So ist das mit dem Wünschen. Für die Energiewende fehlt der saubere Strom. Nicht mehr und nicht weniger.
werni883
Eines Tages witd all dieses Zeugs mit el. Strom betrieben.
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Ramon Zerano

Re: Alternative Elektromobilität?

Beitrag von Ramon Zerano »

Eines Tages werden die Fantasien des Elektroauto-Gurus Realität werden:

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Re: Alternative Elektromobilität?

Beitrag von Cpt. Kono »

Wieso des Gurus? Das ist doch der feuchte Traum von 50% aller Teenager.

Es gibt genug Menschen die sich freiwillig und sofort eine Schnittstelle implantieren lassen würden.
Allet Jute von der Spree
Cpt. Kono


"The only good nation is imagination."

Ramon Zerano

Re: Alternative Elektromobilität?

Beitrag von Ramon Zerano »

...irgendwann wirst du nicht mehr konkurrenzfähig am arbeitsplatz sein, ohne diese schnittstelle!

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